Brücke neu aufkleben - Hilfe und Tipps gewünscht

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Fridericus
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Hallo ihr Lieben,

ich repariere hobbymässig alle möglichen Gitarren für eine Schule. Bin da Musiklehrer und versuche so viele Gitarren wie möglich fit zu machen. Hab umsonst ne alte DDR-Gitarre bekommen. Leider ist die Brücke ab. Das sollte doch an sich möglich sein, die selbst wieder zu kleben? Viel Geld haben wir nicht und das wäre recht toll. Ich bräuchte nur vielleicht ein paar Tipps genrell und in diesem speziellen Fall. Ich habe ein Foto angefügt. Man sieht, dass ein Teil der Decke noch an der Brücke klebt. Wie soll ich vorgehen.

1. Holzreste von der Brücke entfernen?
2. Aussparung in der Decke einebnen?
3. Welchen Kleber empfehlt ihr?
4. Was muss ich sonst beachten?

Danke euch?
 

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Warte mal, was vielleicht einer unserer Gitarrenbauexperten sagt, aber wenn die Brücke mit dem anhaftenden Holz der Decke noch sehr passgenau wieder auf zusetzten wäre, dann warte mal so lange, bis du das Holz an der Brücke wegnimmst.
 
Ponal ist der Freund des Tischlers.
Bei der Reparatur einer Konzertgitarre ging das zumindest gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
mmmmh. SlowGin hat nicht unrecht.
Das mit dem Ausriss kannst Du - wenn es tatsächlich passgenau reinpasst - dranlassen.

Das erschwert aber die gesamte Bearbeitung ein wenig. Denn den flachen Teil musst Du auf jeden fall gut abschleifen...
-
...ohne das der Ausriss dabei in Leidenschaft gezogen wird (denn sonst ist er nicht mehr passgenau).
Aber den flachen Teil musst du abschleifen, weil die Leimreste, die sich dort befinden mit ziemlicher Sicherheit nicht Knochen-Leim-Reste sind (die durch erhitzen wieder zum Leben erweckt werden könnten), sondern Weißleim. Und wenn Weißleim einmal abgebunden ist, bleibt er so. Du musst also, um wieder eine klebefähige Fläche zu erreichen, alle Leimreste enfernen. Das gilt auch für den "nichtausgerissenen" Teil auf der Decke.
Dort, wo der Ausriss auf der Decke ist, musst Du auch aufpassen, dass da nix geändert wird.
Hier wird der Leim auch ohne Schleifen gut heben (="halten" in Kurpälzisch ;)).
Wenn Du das einigermaßen hinbekommst, kannst du m.E. die Brücke relativ sicher wieder auf die Decke komplimentieren. Beim Aufleimen brauchst Du natürlich die passenden Zwingen, die weit genug ausladend sind, dass sie durch das Schallloch bis zur Brücke reichen - aber die hast Du eventuell, wenn Du öfter Gitarren reparierst.

Achja, Ergänzung:
experimentell könnte man auch Sekundenkleber nehmen. Denn: auch wenn Ponal der Freund des Tischlers ist, immer mehr wird Sekundenkleber mit Feuchtigkeitszugabe auch vom Tischler benutzt. Das geht dann auch ohne expansive Wegnahme des alten Leimes.... Aber ich finde Sekundenkleber dennoch etwas schwierig zu handhaben, mach Dich da erst mal kundig....
 
Ich selbst würde da zuerst an eine Titebond Vaiante denken, oder, falls es gar nicht anders geht, einen zwei Komponenten Kleber. Letztere ist dann aber eine recht "endgültige Lösung".

Aber wenn die Gitarre so gut wie keinen Wert hat, dann muss man sich da vielleicht auch nicht sooo verrückt machen. ;-)

Sekundenkleber ist aber trotzdem eher das Letzte, was ich nehmen würde. Wenn/dann habe ich allerdings einen guten Industriekleber, aber den habe ich bislang auch nur ganz selten mal bei einer akustischen Gitarre eingesetzt. Allerdings nicht für so etwas.
 
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Das ging schnelll, lieben Dank.

Bin froh das Ponal geht, das hab ich da.
Die Klebereste runterzubekommen, das mach ich mal nebenbei und ansonsten hoffe ich, dass alles gut klappt.

Danke nochmal.
 
1--0 für Titebond, nicht alle Ponalsorten härten so schön "glashart" schwingungsfördernd aus.

Bei engen Passungen verdünnen manche ihn sogar.............
 
Ich persönlich würde es mit Titebond machen, aber ich habe auch spezielle Zwingen mit denen der unbedingt erforderliche Anpressdruck erreicht werden kann.

Für den Fall dass solche Zwingen nicht vorhanden sind und falls der Steg mit den Bruchstücken sich trocken passgenau zusammen setzen lässt, würde ich Epoxy empfehlen, da spaltfüllend und ohne spezielle Werkzeuge zu verarbeiten.

Ich wünsche viel Erfolg!

P.S.: Von Ponal würde ich dringend abraten.

*
 
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Die Gitarre scheint eine massive Decke zu haben (und evtl richtig gut klingt?), da würde ich schon etwas Zeit und paar Euro für Zwingen und Titebond investieren. Wenn Du sowieso ab und zu Reparaturen machst, wird es sich auf Dauer lohnen.

PS Zwingen habe ich mir selbst gebaut, war relativ einfach :)
 

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Meine Version wäre Sekundenkleber in GEL Form ( spaltfüllend) und etwas mehr Zeit zum justieren. Anpressdruck ist natürlich zwingend erforderlich.

UHU Hart ist aber auch nicht schlecht. Man sollte in dringend Betracht ziehen das der Holzleim auf dem alten Klebstoff möglicherweise überhaupt nicht ordentlich hält, und auf das Entfernen der alten Reste würde ich verzichten wenn das stabil ist, und davon ist wohl auszugehen.

Ich mache sehr häufig bei ähnlichen Bruchstellen an alten Möbeln die Erfahrung das einfacher Universalklebstoff die bessere Wahl ist.
 
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Ich habe mir bei Dick vor 25 Jahren etwas Knochenleimgranulat gekauft (https://www.dictum.com/knochenleim-granulat-250-g/450141; von meinem 1kg, das ich damals kaufte, ist das meiste noch da und ich werde es noch vererben können, das hält sich). Außerdem - auf Grund der Ausladung, die meine andere Zwingen nicht hatten - https://www.dictum.com/klemmsia-zwinge-ausladung-200-mm-spannweite-200-mm/705811
Selbstgebaute Zwingen gehen natürlich auch und sind günstiger.

Titebond und Ponal nehme ich nicht mehr, da mir das bei meinen wenigen Anwendungsfällen zu schnell hart wird.

Wenn's spaltfüllend sein muss und / oder kein großer Druck möglich ist, dann könnte man auch Epoxy (Uhu plus ist auch Epoxy) nehmen. War bei meinen wenigen Leimarbeiten (Kopfbrüche, Zargenrisse, abagerissene Stege, E-Gitarren-Korpusse) noch nicht erforderlich.
 
Ich habe beu meiner Konzertgitarre vor 2 Jahren auch einen neuen Steg angeleimt, wichtig ist die genaue Position des Stegs.
Ich habe ganz normalen Weißleim verwendet, Bei mir ists sogar ohne Schraubzwingen gegangen. Wichtig ist daß die Klebestellen ganz sauber geschliffen sind daß der Steg ganz .plan aufliegt /ich habe dann eine 1kg Stahlscheibe draufgelegt. Hältt bis heute wundebar.
 
3. Welchen Kleber empfehlt ihr?
Bei Trommeln habe ich die Erfahrung gemacht, dass Epoxy (Kunstharz, 2-Komonenten-Kleber) besser zusammen hält, bessere Ergebnisse liefert als Weißleim aus der Flasche, den man aus dem Baumarkt bekommt.

Grüße
 
ich bin der spießigen Meinung daß Kunstharz an einer Konzertgitarre nichts verloren hat;)
 
Also nur weil bei manchen die Basteleien mit Ponal und ähnlichem gut gehalten haben und eine Hantelscheibe als Werkzeug gereicht hat muss man das ja nicht empfehlen.

Hier hat ein Musiklehrer freundlich nach einer einfachen Lösung für die Reparatur einer alten Konzertgitarre gefragt.

Muss da wirklich jeder noch berichten wie er mal `ne Ukulele mit Bastelkleber aus dem Kindergarten repariert hat???

*
 
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Also ich habe vor ein paar Wochen auch den abgerissenen Steg meiner Konzertgitarre aus der Jugend wieder angeklebt. Sicher nur aus ideellen Gründen.

Benutzt habe ich eine Klemme von aliexpress für knapp 22€ inkl. Versand und Tinebond. Unterstützung gab es durch youtube.
 

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