c'' im fff - Effektive Übungen für eine sichere Höhe

NSGFR
NSGFR
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.12.20
Registriert
24.07.11
Beiträge
98
Kekse
0
Ort
Buxtehude
Hallo zusammen,

ich habe in einem Monat ein kleines Konzert im Orchester und ich darf Posaune spielen.
Im letzten Jahr hatte ich viel zeit für Musik und kann mittlerweile ein c''aus dem Stand treffen und halten.

In dem Stück geht's maximal bis zum h darunter. Nun hab ich ja noch 4 Wochen ca. und brauche effektive Übungen um meine Höhe zu sichern und auszubauen, weil die Passage in "fortississimo" geschrieben ist. Ein kleines Rätsel: Das Stück ist von Bizet und die Melodie sehr bekannt :D

Ich buzze regelmäßig ohne Mundstück, spiele fast jeden Tag Lieder nach Gehör, also freie Improvisation und ab und zu Robert Müller Etüden, halte manchmal auch nur die hohen Töne lange und laut aus.
Außerdem hab ich mir angewöhnt, nach jedem Spielen den Tannhäuser Choral ("Der Gnade Heil ist dem Büßer...") zu spielen - quasi meine 50 Liegestütze + 10.
Und danach versuche ich die Lippen noch etwas zu entspannen, um Überlastung vorzubeugen.


Habt ihr beliebte Übungen, Methoden etc. ., um eure Höhe kurzfristig enorm zu verbessern?


Danke und viele Grüße!

Fabian
 
Eigenschaft
 
"Kurzfristig enorm verbessern" kann ich mir in dem von dir angesprochenen hohen Bereich kaum vorstellen, aber vielleicht meldet sich dazu noch ein Posaunist, der das mit seinen Übungen und Wissen bewirken kann.

Lautstärke in der Höhe wird in dem Maße möglich, wie die Lippenöffnung bei schnellem Schwingen zusätzlich zum Standhalten gegenüber dem Druck der Luft mehr Luftvolumen durchlassen kann. Diese Feinabstimmung zu entwickeln dauert meistens. Sagt jedenfalls auch dieser High Note Trompeter: www.youtube.com/watch?v=yjDz2SvBfZo

Was Du schreibst, liest sich sehr vergleichbar zum Trainieren der Höhe auf der Trompete, wobei der Bereich oberhalb des C3 da schon ganz besonders wäre.

Ein paar Minuten Lip Buzzing halte ich auch für gutes Training, das bringt Krafttraining und Tonerzeugung zusammen. Mir gefallen dafür die bekannte Stamp-Übung (Fünftonraum der Tonleiter) und natürlich Arpeggios, jeweils Ton für Ton bzw. in Grenznähe chromatisch steigend.

Will man die Umsetzung der ebenso wichtigen Komponente Luftstrom auf das Instrument als Übung ausbauen und natürlich Klang (oder auch Dynamik) weiterentwickeln, gefällt mir die Reinhold Friedrich Version der Flow Studies von Vincent Cichowicz am besten, weil man in da nicht gar so elend lang an den Übungen spielt und der positive Effekt offenbar genauso wirsam wird. Die Übung entwickelt die Koordination der Kräfte ebenso wie es ein Gradmesser für den tagesaktuellen Stand bw. die Befindlichkeit ist.

Gruß Claus


Edit: sorry, in der ersten Text-Version fehlten zwei Halbsätze und ich war beim Verfassen gleich zwei statt einer Oktav in die Höhe gegangen, bezog mich also auf das c''''. Vom kleinen g bis zum dreigestrichenen c beschreibt auf der Trompete den Standardumfang.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Fabian,

Ich kann als Bassposaunist wohl eher konkrete Tipps für den Bereich unterhalb des Kontra-F geben ;)

Nichts desto trotz ein paar Gedankengänge:

Wer viel in der Höhe herumpfeift, sollte konsequent immer auch auf Entspannung achten - also neben einem behutsamen warm-up auch ein cool-down machen, das machst Du mit dem Choral ja schon. Und natürlich auch zwischen den Übungen immer schön lockern und entspannen.

Hohe Stellen nahe der Maximalhöhe bedeuten für den ambitionierten Amateuer in der Regel eines: STRESS. Beim Üben mag das alles noch gehen, aber wenn dieser Stress mit dem Lampenfieber einher geht, klappt es dann meist nicht mehr so toll Was gut gegen den Stress hilft, ist eine konsequent saubere und offene Luftführung, die man sich z.B. durch häufiges Blasen in die extreme Tiefe in die Erinnerung rufen kann. Das hilft den ganzen Körper, v.a. den Atemapparat und die Lippen locker zu halten und sich stets zurück in einen Zustand der maximalen Entspannung zu bringen. Diesen Zustand gilt es dann von der Atmung her auch in die Höhe mitzunehmen, damit man tendenziell eben nicht so schnell zumacht und verkrampft, wenn denn mal solche hohen Töne gefragt sind.

Lippenbuzzing finde ich persönlich sehr gut. Allerdings ermüden die Lippen damit in der Höhe ungemein schnell und sind meiner Meinung nach v.a. für das schnelle Aufwärmen im Auto sehr gut geeignet. Ich habe es selbst nicht ausprobiert, kann mir aber vorstellen, dass ein B.E.R.P oder ein MACK eine gute Ergänzung sein kann, da damit das Mundstückbuzzing mit dem Spielgefühl auf dem Instrument so weit wie möglich kombiniert wird. Stellen, die beim Üben auf dem Instrument wacklig klingen, kann man so leicht nur auf dem Mundstück spielen, ohne jedoch auf den identischen Ansatzwinkel und das Ziehen des Zuges zu verzichten. Ob das kurzfristig etwas bringt, wage auch ich zu bezweifeln, aber langfristig kann ich mir das schon gut vorstellen.

Zu spezifischen Übungen in der Höhe. Ich habe vor gut 2 Jahren auf einem Workshop mit Eliezer Aharoni ein paar extreme Übungen für die Höhe kennen gelernt. Er hat zum einen viel über Glissandi gearbeitet, wobei man darauf achten musste, dass die Tonqualität beim nach oben Ziehen - trotz crescendo - immer gleich (gut) bleibt. Eine andere nette Übung waren einfache Melodien bzw. Kinderlieder, die man nur über die Naturtöne einer Lage gespielt hat. Da hat man dann auf Zug 7 angefangen und sich chromatisch nach oben vorgearbeitet. Das ging bis zum b', kann man aber leicht durch einen höheren Anfangston nach oben schrauben. Vorteil meiner Meinung nach: Man übt die dicht beieinander liegenden Lagen fein säuberlich auseinander zu halten und die Einzeltöne zielsicher zu treffen. Wohlgemerkt war das das Warm-Up für ca. 10 Amateur Bassposaunisten, die (mich eingeschlossen) mit den Übungen zum Beginn des Wochenendes doch ein wenig überfordert waren...

Ich habe das damals ausgeteilte Notenblatt noch hier liegen, zögere aber, das hier zu posten - es steht zwar kein Copyright Vermerk drauf, aber doch der Name von Eliezer. Nicht, dass ich hier gegen Forenregeln verstoße, könnte ja auch ein Auzug aus einem seiner Lehrwerke sein...


Viele Grüße
Marco
 
...kann mir aber vorstellen, dass ein B.E.R.P oder ein MACK eine gute Ergänzung sein kann,...
Zum BERP gibt es auch eine nette CD mit gesprochener Einweisung, Tips und aufgenommenen Buzzing Übungen samt einem Faltblatt mit der Notation. Auch die beiden typischsten Fehler durch zuwenig bzw. zuviel Lippenspannung werden vorgespielt und dadurch leichter erkennbar, wenn man z.B. keinen im Buzzing erfahrenen Lehrer hat. Mittlerweile ist davon offenbar auch eine deutsche Fassung erschienen:
http://www.berp.com/products/

Ich habe sowohl den BERP als auch den MACK und sehe im BERP den Vorteil, dass er jederzeit montiert und damit einsatzbereit bleiben kann. Der MACK wird dagegen in die Mundstückaufnahme gesteckt und muss zum richtigen Spielen natürlich wieder abgezogen werden.
Wie groß der Nutzen der Teile gegenüber dem schlichten Mundstück Buzzing ist kann ich allerdings nicht einschätzen. Ich habe weder den BERP noch den MACK systematisch genug ins Üben einbezogen.

Zu meinem Übungsprogramm gehören u.a. verschiedene Übungen aus den Daily Drills von Max Schlossberg, einem der amerikanischen Standardwerke für die Ausbildung. Es enthält etliche Übungen zum Ausbau des Tonumfangs sowohl in Tonleiterfolgen als auch in Intervallstudien.
Auf IMSLP steht anscheinend auch eine Ausgabe für Posaune.

Wenn man sich bei solchen Übungen "platt spielt", baut man übrigens ab statt auf - also ausreichend häufig kleine Pausen zwischendurch machen und aufhören, wenn der Ansatz nicht mehr mitmachen will.

Gruß Claus
 
hallo

Ha - :evil: - hab ich doch auch noch ein paar Tipps zur abwechslungsreichen Gestaltung meiner Übe-Stunden gekriegt.:rolleyes:
(siehe mein Beitrag "Was übt ihr gerade so?)

die Schlossberger Daily Drills z.B. kannte z.B. ich noch nicht - sind ja auch nicht anderes als verschiedene Bindeübungen aber mit
Abwechslung und machen Spaß.

Ja den Königsweg zur Höhe gibt es wohl nicht und ich schließe mich meinen Vorschreibern an.

eine Möglichkeit ist z.B. aber auch dies : Ich fange auf der 7ten Position mit dem tiefen E - F -Fis an,
spiele das eine Oktave höher, und dann nochmal eine Oktave höher. Dann spiele ich das Kontra Bb
zur Lockerung.
Dann gehts weiter mit F-Fis-G, das ganze erst eine Oktave, dann noch mal eine Oktave drauf und wieder das Kontra Bb

wenn ich das dann weiterführe, sagen wir eine Oktave lang komme ich in ganz schöne Höhen( F´´), kriege da Sicherheit
und da ich immer wieder das Kontra Bb spiele lockere ich mich immer wieder und beuge Verkrampfungen der Muskulatur vor

Bernd
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben