C7 b9 auf fis moll7/9

  • Ersteller Bassonearth
  • Erstellt am
B
Bassonearth
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
29.11.13
Registriert
07.08.10
Beiträge
14
Kekse
0
Ort
Saarbrücken
Hallo Musiker,

in einem momentan geübten Klavierstück habe ich die Endung über eine II-V
( gm7 - c7/b9)

Danach endet das in Dmoll stehende Stück auf fismoll7/11.
Kann mir die Gemeinde den harmonischen Zusammenhang erläutern?

Tritonussub. von Fis ist klar - MI Funktionen passen nicht.

Grüsse

Marc
 
Eigenschaft
 
Da musst Du schon etwas mehr vom harmonischen Umfeld preisgeben. 8 Takte wären angesagt eventuell mit Tonartangabe).
 
Hallo Cudo und Gemeinde,

gerne.

Das Stück steht in Dm7.

Abfolge der letzten Takte:

Dm7 - D7/9 - Gm7/9 - C7b9 - Hm7b5 - Bbm7 - Am7 - Abm7 - Gm7 - C7b9 - F#m7 9/11

Ich hoffe dies genügt euch. Vielen Dank für euere Bemühung.


Marc
 
Nein, das reicht natürlich nicht!
Zum Ersten, wenn Du so etwas spielen kannst, dann ist Dir ja auch sicher bewusst, dass alles in einem Taktschema abläuft. Also schreibe es auch dementsprechend auf. Musik wird eben mal in einem Taktmaß notiert! Changes einfach so nacheinander hinzuschreiben ist wohl hier im Board eine weit verbreitete Unsitte.
Also z.B.
| Dm7 D7/9 | Gm7/9 C7b9 | oder so ähnlich ...

Aber das Wichtigste ist natürlich zu wissen wie das Stück nach diesem besagten F#m7 weiter geht. Wie lange dauert das F#m7 und was kommt danach?
 
wenn ich den ersten Post richtig verstehe, endet das Stück mit ebendiesem Akkord...

und dann muss ich sagen, reicht mir die Akkordfolge schon. Um nämlich zuzugeben, dass ich von der Stelle nichts verstehe :D
Bis dahin ergibt ja alles Sinn (ist mir nur ein bisschen zuviel Tritonus-Ersatz-Geschiebe auf Dauer) aber den letzten Akkord find ich völlig zusammenhanglos. Ich find auch nicht, dass er gut klingt.

Fmaj als Schluss wär die Erwartung gewesen (Tonika Durparallele) und F#maj einen Halbton höher wär auch ein Klischee (wie heißt der Schluss einen Halbton höher noch mal?). Beide würden gehen.
Nun ist F#m7/11 bis auf den Grundton identisch mit Fmaj(#11), aber irgendwie klingt er für mich so, dass er beide obengenannten Möglichkeiten kaputtmacht statt sie sinnvoll zu vereinen.

Und wie im letzten Post präzisiert F#m7 9 11: das ist E/F# - passt in meinen Ohren noch weniger. Die Auflösung von Gm C7b9 zu irgendeiner E Dur Sache klingt mir ausgesprochen unharmonisch ;)

Vielleicht soll es eine möglichst überraschende, willkürliche Wendung sein, ohne harmonische Erklärung, einfach absichtlich möglichst strange.

Hat jemand noch eine Idee?
 
Aber das Wichtigste ist natürlich zu wissen wie das Stück nach diesem besagten F#m7 weiter geht. Wie lange dauert das F#m7 und was kommt danach?

Ja. Und ... die MELODIE ... die könnte auch noch eine gewissen Relevanz in der Beurteilung des ganzen haben ...

Thomas

- - - Aktualisiert - - -

Das Stück steht in Dm7.

Ich denke, diese Tonart gibt es nicht ... einfach D-moll hätte genügt. Vielleicht noch mit Spezifikation der konkreten Moll-Variante ...

Thomas
 
Das C7 ist ein implanierter Fremdkörper in der großangelegten chromatischen Rückung. Analog zur Rückung erwartet man ein F#m7 nach dem Gm7. Das C7 signalisiert somit einen Ausstieg daraus. Nicht nur durch die II-V-Kadenzandeutung, sondern auch, weil die Rückungsmechanik buchstäblich in der Mitte aufbricht: Die 3 und b9 (E und Des) führen die Mechanik fort, der Rest des Akkordes kommt zum Stillstand. Es ist eine saubere Spaltung in der Mitte. Konsequenterweise gibt es auch beim Übergang von C7b9 zum F#m7 9/11 eine Spaltung: Die eben liegengebliebenen Töne G und B werden in der Mitte geteilt und bewegen sich nach außen (zu F und Gis bzw. A und H). Damit ist das vorhin beschriebene Liegenbleiben rückwirkend als Wendepunkt zu verstehen (Abwärtsbewegung -> Stillstand -> Aufwärtsbewegung). Die Stimmführung wird somit aufgespalten (es entstehen neue Stimmen) und die Zusatztöne erklärt. Die Grundtonfortschreitung C zu F# ist ebenfalls eine Spaltung (Oktave in der Mitte).

Man kann zurecht finden, dass das ziemlich weit hergeholt ist, zumal es 1. nicht sehr jazzig, sondern sehr kontrapunktisch gedacht ist, 2. sehr schwer zu hören ist (eher zu greifen) und 3. in keinem angemessenen Kontext zu liegen scheint. Aber es ist der wohlwollendste Reim, den ich mir darauf machen kann. Sonst würde ich einfach sagen: Tritonussubstitution plus schlusstypische Zusatztöne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo nochmal,

das Ganze ist doch eine sehr konventionelle Akkordfortschreitung mit einer Sekundärdominante (D7(b9)), einem Trugschluß (C7(b9)), einem chromatischer Approach-Akkord (Bm7(b5)), einem SDM Akkord ( Bbm7), einem chromatischen Durchgangsakkord (Abm7) und einer erweiterten Kadenz (Gm7 C7).

Einzig der letzte Akkord soll dann so etwas von unkonventionell sein? Na also wenn da mal kein Schreibfehler vorliegt. Das Stück steht übrigens bis dahin in F Dur und nicht D Moll.

analyse1.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
image.jpg Ich hoffe ihr könnt es erkennen.

Vielen Dank für euere Bemühung.

Gänzlich unklar ist mir aber die Kritik an der Schreibweise der Tonart und deren Chrakteristik. Vielleicht hätte ich I-m7 schreiben sollen - das wäre klarer gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mann o Mann Bassonearth, das Stück hat doch sicherlich auch einen Namen. Heißt es vielleicht "In A Sentimental Mood"? Das steht in F Dur!
Eine Tonart wird nach dem Grundton der Tonika benannt mit dem Zusatz Dur oder Moll. Sonst nichts. Also keine 7 oder so.

Der Schlussakkord eines Stückes wird von vielen Interpreten oft sehr frei behandelt. Eine Analyse ergibt in diesem Beispiel keinen Sinn. Es ist einfach so wie es ist. Es ist sehr wahrscheinlich die Transkription einer Improvisation.

Du hättest durch das korrekte Notieren und vor allem der Angabe des Titels uns sehr viel Arbeit erspart.


PS
Beim Lesen Deines Bildes wurde mir ganz schummrig vor Augen.
Wieso hast Du die korrekte Bezeichnung Bm7(b5) in Hm7(b5) umgewandelt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Bemühung und Verzeihung der Umstände. Ja, es ist dieses Stück.

Ich werde in Zukunft in meiner Fragestellung eindeutiger sein.

Was die Tonartangabe betrifft akzeptiere ich die Meinungen, bitte allerdings auch darum meine anzuerkennen. Diese hatte ich in den achtzigern von einem bekannten Basser in L.A. übernommen welcher auf die Septabgabe nicht verzichten wollte.

Das Bild war ein nächtlicher Schnappschuss und Hm7b5 ein Flüchtigkeitsfehler.

Grüsse


Marc
 
Was die Tonartangabe betrifft akzeptiere ich die Meinungen, bitte allerdings auch darum meine anzuerkennen.

Die kann man allerdings kaum anerkennen .... ohne es böse zu meinen. Nur, weil ein Basser am anderen Ende der Welt eine persönliche Schrulle pflegt, muß man ja nicht die allgemeingültigen Konventionen über Bord werfen ...

Dm7 ist nunmal keine Tonart, sondern D-Moll, oder D-Dur, ... von mir aus auch D-Mixolydisch ... aber Dm7 ist einfach eine Bezeichnung für einen AKKORD. Nicht für eine Tonart. Und das werden wohl die meisten hier so sehen.

LG - Thomas
 
... Dm7 ist einfach eine Bezeichnung für einen AKKORD. Nicht für eine Tonart. Und das werden wohl die meisten hier so sehen.
Dem kann ich nur beipflichten.

Der Hinweis von Marc auf die musiktheoretische Autorität eines L.A. Bassisten der 80er Jahre ist auf ihren Gehalt hin kaum abzuklopfen, wenn sie derart verallgemeinert und ohne nachvollziehbare Quellenangabe erfolgt. Auch hier wäre es einfacher, wenn der Musiker gleich beim Namen genannt würde.
Es ist immerhin denkbar, dass es dem Basser eher um seine Ausführungen zu einem Modus ging.

So etwas wie "Dm7" heißt in den allgemein verfügbaren Quellen jedenfalls durchgängig Akkordsymbol/Chord Symbol und eben nicht Tonart/Key.

Gruß Claus
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben