Cases für Hammond & Leslie

[heinz102]

Hey Leute,

da ich mir ja nun eine Hammond & Leslie aus den USA bestellt habe und die hoffentlich noch im August hier landen, bin ich nun auf der Suche nach Cases dafür.
Da habe ich bisher drei Casebauer angeschrieben und zu allen liegt mir nun ein Angebot vor.

Zu allererst schrieb ich ML-Case an, da ich, bedingt durch meinen Beruf, relativ häufig mit denen in Kontakt stehe. Ich hab von denen ein Angebot über zusammen ca. 900€ bekommen für beide Cases bekommen. Das kam mir schon sehr günstig vor. Leider fehlen mir sämtliche Informationen über die Art und Weise und die Beschaffung der Cases. Also welche Profile, welches Holz, wieviel Schaumstoff, etc.pp. Das alles fehlt.

Dann hab ich AWEO angeschrieben. Die wurden mir schon vom Andreas empfohlen. Sehr sehr netter Kontakt. Ich wurde auch einen Tag nach Absenden der Mail zurückgerufen und mit mir die Cases besprochen, weil sie noch ein paar Verbesserungen und Änderungen vorschlug, die alle ihren Sinn hatten. Ich hab dann gestern abend ein schriftliches Angebot zugesendet bekommen. Nach dem ersten Schock über den doch weit höheren Preis als bei ML-Case hatte ich heute nochmal ein Telefonat mit ihr, wo wir noch Kleinigkeiten besprochen hatten. Also insgesamt sehr bemüht um die Kundschaft.

Gestern abend sendete ich noch der Firma Borkowski Cases hier in Berlin die gleiche Skizze. Der Jan (Geschäftsführer) rief mich gerade eben an und hat mir auch das komplette Case erklärt. Also auch überaus freundlich. In etwa gleiche Ausstattung, wie die Cases von AWEO. Jedoch sagte er was von "vinylbeschichtetem" Holz, weil ich es knallrot haben möchte, AWEO hingegen schreibt "PVC-beschichtet". Das wird wohl das gleiche sein, oder? Hier kurz die anderen Unterschiede zwischen den Angeboten:

- Borkowski hat sehr viel mehr Verschlüsse beim Leslie Case eingeplant, als AWEO. Das Leslie Case soll so gestaltet sein, dass die "Haube" in zwei Teile zerlegt ist und man sie so leichter abnehmen kann. Dort hat Jan mehr geplant, als AWEO. Jan rechnet auch mit richtig großen Butterflys insgesamt, AWEO nur mit mittleren.

- Jan rechnet beim LeslieCase mit 9.5mm BirkeMPX, AWEO nur mit 7mm. Beide Anbieter nehmen 9,5BirkeMPX für das HammondCase

- AWEO 10mm Auspolsterung, Jan rechnet 40mm für die "Steh- oder Liegefläche" und 20mm für alle anderen Seiten

- Jan rechnet 8 Griffe für die Haube am LeslieCase, AWEO nur 4

- Jan nimmt beim LeslieCase ebenfalls 100mm Rollen, AWEO nimmt dort nur 80mm.

- Fertigungsdauer: Jan = ca. 4 Wochen, AWEO = ca. 2 Wochen


Preise

Hammond Case:
AWEO = 714 € inkl. Mwst.
Jan = 691 € zzgl. Mwst. = 822 €

Leslie Case:
AWEO = 608 € inkl. Mwst.
Jan = 795 € zzgl. Mwst. = 946 €

Gesamt:
AWEO: 1322 €
Jan: 1768 €

Vorteil: Bei Jan spar ich mir die Versandkosten (wären bei AWEO 25,- gewesen.... drauf geschi*****). Weitere Vorteil: Jan ist in Berlin ansässig und hat gesagt, dass er, sobald die Geräte in Deutschland sind, vorbeikommt und mit mir die Cases am Gerät selbst nochmal bespricht, daraufhin die Cases baut und dann dafür die Garantie übernimmt, dass die Cases auch haargenau passen.

Nun denn...was soll ich sagen. Ich bin doch sehr überrascht, was solche Cases kosten. Ich habe mich mit Jan auch über ML unterhalten, weil es mir doch sehr sehr günstig vorkam, im Vergleich mit den anderen beiden. Er sagte, dass er seine Mitbewerber nicht schlecht machen will, jedoch ML recht günstige Hölzer & Profile, etc. benutzt.


Das nur für euch zur Info. Kommentare sind sehr erwünscht!


Liebe Grüße aus Berlin,
Christian

 

[andi851]

Morgen!

Also zu den Detailfragen kann ich nichts sagen, da ich ja mit komplett anderem Zeug unterwegs bin.

Aber zu den Casebauern allgemein Folgendes:

Die Kritik an ML kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich habe bzw. hatte insgesamt 4 Keyboardcases von ML, an denen durchgängig Hardware von Adam Hall verbaut wurde. Frag doch den Jan mal, was er an seinen Cases verbaut – wahrscheinlich genau das gleiche oder gleichwertiges Zeug (Penn-Elcom etc.) – denn so viel Auswahl gibts da gar nicht
Gemeint könnte natürlich sein, dass ML standardmäßig normalen Alu-Kantenschutz und keine Casemaker verwendet. Casemaker hat sicher seine Vorteile, allerdings ist mein ältestes ML nun auch schon 10 Jahre alt und hält tadellos. Selbiges gilt für das Wurly-Case von ML, das schon mit Lufthansa über den Atlantik geflogen ist.
Zum Holz von ML kann ich nicht viel sagen, außer dass es hält. Es könnte auch von AH sein - aber das weiß ich nicht. Schaum ist in den Keyboardcases i.d.R. 10mm in unterschiedlichen Strukturen, also auch das passt.

Von AWEO bekomme ich demnächst mein drittes Case (für meinen Favorit!) und auch da war ich immer zufrieden. Normalerweise verbauen sie ja diese 4mm Phenolharzplatten und verwenden dazu durchgängig kleine Hardware, aber ich denke, wenn man das anders will, werden sie sich nicht dagegen sträuben.

 

[heinz102]

Ja, an den ML Cases konnte ich auch nie wirklich einen Makel finden. Aber ich hab ihn auch nicht gesucht.

Die 10mm sind zwar Standard, das meinte der Jan auch, jedoch bei dem Gewicht, was da drauf lastet, werden aus dem 10mm nur noch 2mm und das ist definitv zu wenig Polsterung. Da hat er sicherlich auch recht. Wenn da 120kg bzw. 70kg drauf stehen / liegen, wirkt sich das sicherlich aus.

AWEO würde dieses BirkeMPX extra für mich bestellen und die würden auch größere Hardware verbauen. Steht ja alles im Angebot drin. Und ich denke, dass alles in Allem wohl die AWEO ein guter Mittelwert darstellen. Da weiß ich ganz genau, was die Leute verbauen. Bei ML tappe ich ein wenig im Dunkeln, da das Angebot absolut nichts darüber hergibt. Ich glaub, ich werd die Jungs mal eben anrufen

Bei ML bin ich mir auch nicht sicher, ob die mir jetzt einen super special Deal gemacht haben oder ob die das immer so kalkulieren.


//edit: Gesagt, getan: Hab grad angerufen. Die verbauen ebenso 9mm BirkeMPX, allerdings keine Casemakerprofile, sondern stink normale Winkelprofile. Von Casemaker hält er nicht soviel, da man dort wohl viel "Abfall" in der Werkstatt hat. Dann eben Vollauspolsterung...das übliche eben. Mehr hat er mir dann auch gar nicht gesagt....hat sich kurz gefasst am Telefon. Schwierig....

 

[Helmut]

Hallo Christian,

sehr viel kann ich nicht beitragen, aber ein bißchen vielleicht doch.

Ich hatte mir 1994 ein Lesliecase bauen lassen, war ein 422er Leslie also kleiner (ca. 145er) als für Dein 122er. Ist ein absolutes Proficase, sehr stabil, große Räder, große Butterflies, etc.
Kostete damals DM 500 war aber auch ein besonder günstiger Spezialpreis.

Die wichtigste Frage, die Du Dir wahrscheinlich beantwortest hast, brauche ich ein Case ?
Punkte
- wie soll transportiert werden, PKW bzw. Minivan, Anhänger oder Bandbus bzw. LKW
- wie schwer wird das Ganze, Instrument mit Case
- aus welchem Material ist das Chopgehäuse, Holz oder Flightcase
- wer bewegt die Instrumente überwiegend, Roadies oder ich selber
spielen dabei eine wichtige Rolle.

Kurz zu meiner Ausrüstung:
Mein Chop ist in einem speziell leichten Chopgehäuse aus Holz, trotzdem wiegt die Orgel 100 kg. Einfach und doch geschmacklos ist das Gehäuse in schwarz, sodass ich auch kleinere "Lackschäden" einfach beheben kann.
Die Orgel wird auf dem Ständer transportiert. Die Rollen, die ich unter den Ständer kommen, werden wie Kufen bei Schlittschuhen angebracht. Besser als diese Billiglösung mit den Kufen wäre so etwas: http://vintagehammond.com/
(musst unter Parts&Accessoires for Hammond Organs schauen. Dort findest Du Jansen Organ Trucks).
Das Ding hat einige Vorteile, wie Griffe zum Anheben und den Truck kann man alleine unter die Orgel schieben. Ich kenn Leute, die behaupten mit diesem Teil die Orgel allein in ihrem Bus verladen bzw. ausladen zu können, also ohne zusätzliche Auffahrhilfe.
Für meine Orgel werde ich mir auch noch eine gefütterte Hülle anfertigen lassen, habe mir mittlerweile etliche Hüllen anfertigen lassen und habe, was die Stabilität anbelangt, bislang gute Erfahrungen damit. Der Tipp kam auch von Andreas.

Meinem Leslie habe ich ebenfalls große Räder spendiert, die mittels einer zusätzlichen Holzplatte auf der Unterseite des Leslies fest montiert sind. Zum Schutz des Leslies habe ich eine gefütterte speziell angefertigte Kunststoff-Hülle mir beschafft. Kostenpunkt ca. € 100. Ebenso habe ich große Griffschalen am Leslie eingebaut, das hat mir nicht so weh getan, weil mein Holzleslie nicht mehr wohnzimmertauglich ist.
Beide Teile Organ und Leslie sind somit im wesentlichen schiebbar und wenn keine Stufe vorkommen, kann ich alles alleine transportieren. Ich verwende zum Transport einen geschlossenen Anhänger mit Auffahrschienen, sodass in meiner speziellen Konstellation weder die Orgel noch das Leslie grosse Schäden durch den Transport erleiden. Ganz ohne geht es eh nicht ab.

Cases bieten natürlich einen optimalen Schutz, aber sie haben ein Eigengewicht, das macht es insgesamt nicht leichter
und sie kosten natürlich auch viel Geld. Sie sind aber m.E. unabdingbar wenn Deine Instrumente im Bandbus von Roadies transportiert werden, oder auch wenn im Bus anderes Material auf die Instrumente gelegt wird, das sie dann verkratzt.

Bei mir leisten die Hüllen ausreichend guten Dienst, weil ich den Anhänger i.d.R. selber lade und entsprechend vorsichtig damit umgehe.

Was für ein Chopgehäuse bekommst Du ?

Gruss Helmut

 

[heinz102]

Moin,

laut Alan wird der Chop so aussehen:
http://cgi.ebay.com/CUSTOM-CHOPPED-PORT ... ltDomain_0

Momentan würde ich die Sachen selbst transportieren, bevorzuge aber dennoch Cases, weil ich oft auch den Kram anderer Leute transportiere und die nicht so vorsichtig mit anderem Equipment umgehen. Außerdem ist das Leslie zu schön, um da zwei Griffe anzubringen

Gute Nacht!

 

[Helmut]

sieht schön aus. Auf dem Bild sieht es für mich so aus, als ob die Tastatur keine Abdeckung hat, wenn das so wäre, ist ein Case unabdingbar. Aber auch sonst wäre mir das Holz für Transportschäden auch zu schade.

Ich bin gespannt was Du uns berichtest, wenn Du die Orgel spielst.

Gruss Helmut

 

[heinz102]

Das ist korrekt. Eine Abdeckung ist nicht vorgesehen. Eben deshalb ein case

Übrigens, hab gerade auf meine Bitte hin, ein Bild der Serial Plate bekommen. Siehe Anhang!

Hab ein wenig nach der Seriennummer gegoogelt. Demnach wäre es die Orgel hier:
http://www.useasyads.com/viewitem.php?s ... 0378096540
Da steht die gleiche Seriennummer in der Auktion.

Eine bildhübsche Orgel, würd ich sagen!!

 

[Ippenstein]

Und das schöne Ding willst Du ernsthaft auf die Bühne schleppen? Die dürfte von 1955 sein und damit den ältesten C3.

Grüße

Ippenstein

 

[Helmut]

Und das schöne Ding willst Du ernsthaft auf die Bühne schleppen?

Hammondorgeln gehören auf die Bühne :lol: Hast Du mal schon etwas von artgerechter Haltung gehört ?
Meine persönliche Meinung dazu ist, wo sonst als auf der Bühne ist es wichtiger diesen tollen Sound zu haben, daheim ? Da freut es nur mich.
Auf der Bühne und das wird der Christian bald auch berichten, da kommen viele Menschen auf mich zu, die sich am Klang dieser genialen Instrumente erfreuen. Also ich kann den Christian sehr gut verstehen, man muss nur das Transportthema gut lösen, dann ist der Aufwand nur halb so schlimm.
Die Spielfreude, die man an einem solchen Instrument entwickelt, ist halt auch nicht zu unterschätzen und das merken die Zuhörer sehr wohl.

Gruss Helmut

 

[heinz102]

Moin Leute,

ich hab grad mal gegoogelt: Wie kann man das Alter der Orgel rausbekommen?
Hab leider nix dazu gefunden.

Ich werd Alan aber bitten, den Notenständer dran zu lassen, weil ich das sehr hübsch finde.

 

[Helmut]

hier soll(te) es gehen: http://www.tonewheelgeneral.com/agelist/agelist.php
ich selber habe es noch nicht gemacht

Gruss Helmut

 

[Günter A100]

Hallo Christian,

für diese Orgel würde ich mir von M. Ansorge (http://www.hamtech.de) noch die passenden Holzfüße dazu besorgen. Dies hätte meiner Ansicht nach das schöne Orgelgehäuse auch noch verdient.

Gruß Günter

 

[heinz102]

Moin,

ja, einen Ständer brauch ich für die Süße sowieso noch.
Kannst du mir sagen, was sowas bei ihm kostet? ich kann keine Preise dafür sehen...

Grüße,
Christian

 

[Helmut]

ruf ihn an. M. Ansorge ist ein sehr freundlicher und hilfsbereiter Mann.
Ganz billig wird das nicht sein, denn sein Chopgehäuse ist ja dem O-Gehäuse stark nachempfunden und sehr stabil, kostet aber mit Einbau der Orgel 2,5 T€, so zumindest sagte er mir mal. Der Raphael Wressnig hat einen Ansorge Chop, da konnte ich das Gehäuse schon ein paar Mal anschauen.

Gruss Helmut

 

[Günter A100]

Hallo Christian,

den Preis kenne ich leider nicht. Ruf einfach Michael Ansorge an oder schicke ihm eine E-Mail. Das ist ein ganz lieber und hilfsbereiter Mensch. Sich mit ihm in Verbindung zu setzen lohnt sich wirklich. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.

Gruß Günter

 

[heinz102]

Hab grad von Alan ein Foto zugeschickt bekommen.

Here it is.

Ich habe darum gebeten, den Notenständer dran zu lassen, weil ich den sehr schön finde.
Was meint ihr zum Chop? Ich finds schick!

http://yfrog.com/nfchoppedc3j

 

[Helmut]

da wären ja der Ständer und die Tastaturklappe dabei. Ich finde den Chop schön.

Gruss Helmut

 

[Günter A100]

das sieht ja wirklich super aus !

Gruß Günter

 

[heinz102]

*grün werd vor neid* :mrgreen: Nein, Spaß beiseite, da bekommst du echt ein tolles Instrument! Wird sicher viel Freude bereiten, darauf zu spielen.

Grüße
Martin

 

[heinz102]

Hey Leute,

danke für die Komplimente. Ich habe ihm das Okay fürs Shipping gegeben. Das Teil wird heute bei denen rausgeschickt.
Ich bin gespannt, wann es da ist. Dokumentierende Bilder werden natürlich nachgereicht!

Lieben Gruß,
Christian