Cello: Tonleitern mit 4 Tönen/Saite?

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Soweit ich das bisher kenne, werden Tonleitern auf dem Cello üblicherweise mit 3 Tönen pro Saite gespielt. Seit ein paar Monaten spiele ich außer Cello auch eine Bass-Gitarre in Cello-Stimmung und habe da nun etwas mit Tonleitern experimentiert. Insbesondere habe ich versucht, Tonleitern mit 4 Tönen pro Saite zu spielen.

Die Abstände auf dem Bass sind so groß, dass ich dort schon die Cello-üblichen weiten Lagen nicht ohne Rutschen spielen kann. Um 4 Tonleiter-Töne, also einen Umfang von einer Quarte, auf einer Saite zu spielen, muss ich mich schon ein wenig den Hals entlang bewegen. Grundsätzlich geht das aber, weil die Bünde für die richtige Intonation sorgen. Wie gut diese Fingersätze für echte Musik funktionieren, kann ich noch nicht sagen. Der Vorteil, den ich bei 4 T/S sehe, ist, dass beim Wechsel zwischen den Saiten kein oder nur ein kleiner Lagenwechsel nötig ist.

Natürlich habe ich es dann auch auf dem Cello ausprobiert. Dort habe ich keine Bünde und entsprechend schief hat es auch geklungen. Mit Übung würde das bestimmt besser, aber ob es je gut werden würde, da bin ich unsicher.

Hat jemand schon ausführlicher probiert, auf diese Weise zu spielen und kann Erfahrungen berichten?
 
Eigenschaft
 
/ ironie / Man stelle sich mal vor, es gehen sogar Tonleitern über mehrere Oktaven auf ein- und derselben Saite! /ironie-off/

Dazu braucht man natürlich Lagenwechsel, was bei den Streichern zu den "essentials" gehört, aber üblicherweise erst dann eingeführt wird, wenn der Schüler sich in der der ersten Lage sicher bewegt.

Auf der Geige kenne ich es so, dass die Lagen oft in der Reihenfolge 1 - 3 - 2 - 4 und dann in die höheren (5 bis 7) eingeführt wird, zumindest erinnere ich mich so an meinen damaligen Unterricht.

Auf dem Cello kann die Reihenfolge abweichen. Es gibt Schulen, die nach der numerischen Folge vorgehen, andere machen 1 - 4 und dann die dazwischen liegenden Lagen. 5 und 6 sind Übergang, ab der 7. spielt der Cellist in Daumenlage. Darüber hinaus gibt es alle Lagen in eng und weit und nicht zu vergessen die halbe Lage. Welche Lage dann zum Einsatz kommt, hängt von der zu spielenden Tonart und den Vorstellungen an die musikalische Gestaltung ab.
 
/ ironie / Man stelle sich mal vor, es gehen sogar Tonleitern über mehrere Oktaven auf ein- und derselben Saite! /ironie-off/

Dazu braucht man natürlich Lagenwechsel, was bei den Streichern zu den "essentials" gehört, aber üblicherweise erst dann eingeführt wird, wenn der Schüler sich in der der ersten Lage sicher bewegt.

Hallo @Amateurdiva, ich verstehe leider nicht, was du sagen willst, und wie das mit meiner ursprünglichen Frage zusammen hängt. Dass Lagenwechsel nötig sind, setze ich voraus und erwähnte es auch in meinem ersten Beitrag.
 
ich weiss nicht so genau, was eigentlich die frage ist.
wenn es nicht um den lagenwechsel geht - ist das problem der abstand zwischen den bünden?
das hat ja mit der erfahrung, nach der du fragst, nichts zu tun, oder?
 
Die Fragen sind diese:
  • Gibt es hier CellistInnen, die ausprobiert haben, Tonleitern (Dur, Moll) mit vier Tönen pro Saite zu spielen, statt den üblichen drei Tönen pro Saite?
  • Wie sind die Erfahrungen damit, insbesondere im Hinblick auf die Intonation?
 
@murmichel
Ich hatte deine Frage so verstanden, dass dir nicht klar ist, wie man bei einer Tonleiter (8 Töne) mehr als 4 davon auf ein und derselben Saite spielen kann. Und dazu braucht es Lagenwechsel. Du schriebst auch, dass du erste wenigie Monate spielst und da ist es einfach noch nicht üblich, dass man diese Technik beherrscht, das wird später eingeführt und ich hatte beschrieben in welcher Abfolge man dies tun kann.

Es kann natürlich sein, dass ich dich komplett falsch verstanden habe. Vielleicht machst du nochmal ein Beispiel dazu?
 
Hallo @Amateurdiva , ich spiele inzwischen seit drei Jahren und finde mich inzwischen in den Halslagen ganz gut zurecht. Darum soll es aber nicht gehen.

Ich meinte wirklich, Tonleitern mit jeweils vier Tönen auf einer Saite mit den Fingern 1 bis 4 zu spielen. Dabei muss man schon ganz ordentlich herum rutschen, weil die Abstände so groß sind. Auf einem Instrument mit Bünden geht das aber trotzdem treffsicher. Der Vorteil wäre, dass man so ohne weite Lagewechsel über zwei Oktaven spielen kann. Ich kann mir vorstellen, weiß es aber nicht, dass es auf Violine und Viola mit den dort kürzeren Abständen ganz normal ist, so zu spielen.

Nun stecken hinter den traditionellen Tonleiter-Fingersätze mit drei Tönen/Saite vermutlich gute Gründe. Es könnte aber trotzdem sein, dass auch 4 Töne/Saite mit einiger Übung gut funktioniert. Es kann aber ebenso sein, dass es gerade nicht funktioniert oder nur unter bestimmten Bedingungen. Deshalb meine Frage nach Erfahrungen damit.
 
:gruebel: dann hast du aber fiese Lagenwechsel. Könnte ich spielen/kann ich spielen, sehe aber keinerlei Vorteil darin.
 
Danke. Auf solche Antworten hatte ich gehofft.
 
Ich versuch nochmal eine andere Erklärung. Selber spiele ich Geige, eines meiner Kinder Cello, soviel zum Hintergrund.

Auf der Geige greift man mit dem vierten Finger denselben Ton wie die nächsthöhere Saite, kann also locker eine Quinte abdecken. Dabei liegen zwischen den einzelnen Fingern mal Ganz- und mal Halbtonabstände. Alles weit gegriffen kommt man sogar noch auf eine (kleine) Sexte, nicht immer angenehm, aber geht. Auf dem Cello funktioniert das aufgrund der größeren Distanzen nicht mehr. Zwischen den einzelnen Fingern liegt nur noch ein Halbton, bei einem Ganzton wird ein Finger übersprungen und nach der Quarte ist Schluss.
 
Ich versuch nochmal eine andere Erklärung.

Ich verstehe nicht, warum du meinst, das erklären zu müssen. Das meine ich so wörtlich, nicht als Angriff. Ich hatte von vornherein angenommen, dass das, was du beschreibst, allen Diskussionteilnehmern klar ist. Mir war es das jedenfalls, als ich meine Frage gestellt habe; abgesehen von der genauen Griffspanne auf der Geige.

Auf dem Cello kann man (ich) mit Mühe eine große Terz mit der Handspanne abdecken. Wenn man die Hand dem Hals entlang bewegt, geht auch eine Quarte. Dabei muss man bei einer Dur-Tonleiter zweimal weit greifen, wenn 1-2-3-4 spielt, oder mit einem Lagenwechsel, wenn man 1-1-3-4 spielt. Für den fünften Ton auf der nächsthöheren Saite ist dann auch wieder ein Lagenwechsel nötig. Üblich ist dagegen, soweit ich das überblick, für Tonleitern ohne Leersaiten 1-x2-4, dann auf die nächsthöhere Saite mit Lagenwechsel nach unten.

Meine Frage ist und war, ob es Gründe für und gegen die Griffweise(n) mit vier Tönen pro Saite gibt. @cello und bass findet dabei, wie er schreibt, nur Nachteile.
 
ja, es geht bei mir auf Kosten der Intonation. Es ist auch nicht entspannt, deswegen hat sich warscheinlich auch 1 - 2/3 - 4 beim Cello durchgesetzt.
 

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