Chrom-Hardware vintagen

t-man
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Hallo zusammen,

den Weg mit Schleifpapier und Salzlösung will ich nicht haben, denn das sieht eher verratz aus, und nicht natürlich gealtert.

Ich hab es nun mit allen möglichen Mittel, die gerade noch legal erwerbbar sind:screwy:, versucht. Das einzige was ich erreicht habe ist, daß Chrom das Aussehen von Nickel bekommt.

Aber wie machen es die "Vintager" dann dieses matten, leicht schwärzlich-blauen Aussehen.

Nun ja, die Lösung ist wahrscheinlich recht simpel.
Bei den versuchen habe ich versehentlich einen glänzend verzinkten Metallstab in eine Säure getaucht, und siehe da, eine Optik wie teuer gekauft.

Meine Schlußfolgerung ist eigentlich nun diese:
nicht alles was als verchromt verkauft wird ist auch Chrom, vor allem wenn es alt aussieht.
 
Eigenschaft
 
deine erfahrungen was verchromte metallteile angeht teile ich. bisher ist es mir nicht gelungen, solchen teilen mit den mir zur verfügung stehenden mitteln den hochglanz so zu nehmen, das es nachher ästhetisch ansprechend und einigermaßen authentisch aussieht. meine versuche, auch mit der allerfeinsten stahlwolle, führten nicht zum gewünschten ergebnis.

sehr gute erfahrungen beim künstlichen altern von verzinkten und vernickelten instrumententeilen (zum beispiel schrauben) habe ich bisher mit in destilliertem wasser gelöstem eisen(III)-chlorid machen können (mischungsverhältnis 2:10 bis 3:10). dabei gilt jedoch die regel, die auch fürs steakbraten angewendet wird: es kommt auf die minute an! kleinere schrauben oxidieren (rosten) in solch einem bad in glaubwürdigem maße in 3-4 minuten, größere teile benötigen maximal 8-10 minuten. beim herausnehmen der metallteile aus dem bad ist ein plastiklöffel zu empfehlen, der danach keinesfalls wieder als eierlöffel verwendet werden sollte. };^>

sicherheitshinweise:

eisen(III)-chlorid ist ein schadstoff und gesundheitsschädlich. zwar erzeugt es keine dämpfe wie salzsäure, aber der kontakt mit haut, schleimhäuten und augen sollte unbedingt vermieden werden! also: bei der arbeit mindestens rundum schließende schutzbrille und gummihandschuhe tragen! außerdem sollten fürs anrichten eines eisen(III)-chlorid-wasserbades unbedingt kunststoff- oder glasbehältnisse verwendet werden - metallschalen oder -schüsseln würden im nu durchrosten. selbstverständlich kippt man das zeug nach gebrauch auch nicht einfach in die kanalisation sondern bringt es in einem fest verschlossenen gefäß (jede PET-flasche mit kunststoff-schraubverschluß ist dafür geeignet) zur zuständigen sondermüll-entsorgungsstelle.

bei beachtung dieser hinweise sollte einem "aging" von nichtverchromter instrumenten-hardware eigentlich nichts mehr im wege stehen. ach ja: wo's das zeug im handel gibt, weiß ich leider nicht, kann also auch keinerlei bezugsquellen nennen. meine miniportionen habe ich bisher immer von einem freund, von beruf chemielaborant, geschenkt bekommen.
 
Das einzige was ich erreicht habe ist, daß Chrom das Aussehen von Nickel bekommt.

Wie machst du das? - würde mich interessieren, da ich Nickel wesentlicher hübscher finde als Chrom, und die Hardware, die mich anmacht, nie in Nickel angeboten wird.

Grüße
Sven
 
Hallo Sven,

das ist ein Gemisch aus Tensiden und Chlorwasserstofflösung.

Ist im Spezialhandel als Steinreiniger deklariert.

Gruß Thomas
 
Und beachtet bei solchen "Experimenten" auf jeden Fall die Sicherheitshinweise. Chlorwasserstoff-Lösung ist ja im Prinzip Salzsäure ;) Und beim Umgang mit Chemikalien immer vorsichtig sein. Passt vor allem auf eure Augen und andere Schleimhäute auf. Tragt ne Schutzbrille, auch wenns euch blöd vorkommt. Es kann immer was in die Lösung fallen und hochspritzen.
 
Hallo liebe Gemeinde,

Und beachtet bei solchen "Experimenten" auf jeden Fall die Sicherheitshinweise. Chlorwasserstoff-Lösung ist ja im Prinzip Salzsäure ;) Und beim Umgang mit Chemikalien immer vorsichtig sein. Passt vor allem auf eure Augen und andere Schleimhäute auf. Tragt ne Schutzbrille, auch wenns euch blöd vorkommt. Es kann immer was in die Lösung fallen und hochspritzen.

bitte das Zitat von der_bruno genau durchlesen.

Wär eigentlich meine Aufgabe gewesen, bin aber von der prinzipiellen Vorsicht der Leser ausgegangen.:redface:

Also, bitte Vorsichtig im Umgang mit den Chemikalien bei solchen Experimenten,

und die Sicherheitshinweise genau durchlesen und einhalten!!!
 
Super, dankeschön. Werd ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.

Sven

Hast du vielleicht einen konkreten Tip - Hab gerade mal gegoogelt. Da gibts für unterschiedliche Steine jeweils auch das entsprechende Zeugs - oder einfach den "härtestesten" Reiniger nehmen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
für alle mit einem Conrad in der Nähe: Eisen-3-Chlorid gibt es als Ätzlösung in der Platinenabteilung.

Mein Rat: Entsorgt das Zeug sofort nach Benutzung, sofern kein anderer Aging-Prozess in Aussicht steht. Und zieht alte Klamotten an, die Flecken sind aus Kleidung kaum zu entfernen (habe da gewisse Erfahrungen ;) )
 
Hallo Sven,

Super, dankeschön. Werd ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.

Sven

Hast du vielleicht einen konkreten Tip - Hab gerade mal gegoogelt. Da gibts für unterschiedliche Steine jeweils auch das entsprechende Zeugs - oder einfach den "härtestesten" Reiniger nehmen?

Das was ich habe bekommst Du leider nur ab 10Ltr aufwärts. Probier es einfach mal mit nem Zementschleierentferner aus dem Baumarkt.
 
Und schüttet die Ätzlösung nicht einfach in den Ausguss.

Wenn ihr Chrom oxidiert, d.h. ablöst, dann ist es nachher in der Ätzlösung. Das ganze ist als Schwermetallabfall zu entsorgen. Auch Eisen ist ein Schwermetall.

Abgabe der Ätzlösung ( Eisen(III)-Oxid, Chromlösung, usw., d.h. Schwermetalllösungen) beim Schadstoffmobil.
 
Hallo Bruno,

Und schüttet die Ätzlösung nicht einfach in den Ausguss.

Wenn ihr Chrom oxidiert, d.h. ablöst, dann ist es nachher in der Ätzlösung. Das ganze ist als Schwermetallabfall zu entsorgen. Auch Eisen ist ein Schwermetall.

Abgabe der Ätzlösung ( Eisen(III)-Oxid, Chromlösung, usw., d.h. Schwermetalllösungen) beim Schadstoffmobil.

heißt das jetzt, das ich mein Alteisen nicht mehr auf dem Wertstoffhof abgeben kann:confused::D
 
Ich hoffe diese Frage ist jetzt wirklich nicht ernst gemeint :D

Schwermetalllösungen gehören nicht in die Kanalisation :nix: Und die Wirkung von den Elementen selber ist auch eine andere als die ihrer Salze. Schon, dass du die als Block schlecht den Ausguss runterkriegst :D
 
Danke für den Tipp mit dem Eisen Chlorid. Hab noch nen Liter im Keller stehen vom Platinenätzen. Jetzt hab ich endlich eine Verwendung dafür :D.

Aja: Warum sollte man die Säure sofort nach dem Gebrauch entsorgen? Bei mir steht die schon ein Jahr im Keller. Kann ich die überhaupt noch verwenden?

Lg
Chris
 
sofern sie ordentlich (in Glas- oder Plasteflasche) gelagert wurde, passiert der Lösung absolut nichts. Aber wer das Zeug so selten benutzt muss es auch nicht aufheben, ist nur eine weitere Gefahrenquelle zu Hause. Und bei den Preisen :)

Wieviel Platinen hast du schon bearbeitet? Nach so 2,3 Europlatinen sollte man eine neue Mische ansetzen
 

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