Close to you, Cover...

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Hallo in die Runde,

nachdem ich meine Gesangsstunden und meinen alten Chor inzwischen komplett gestrichen habe, bin ich gerade wieder auf der Suche nach Covers, die gut auf meine Stimmlage und meinen Trainingsstand passen und mit denen ich außerdem den Übergang von der Brust- in die Mittelstimme sowie die Intonation trainieren kann. Dabei bin ich über "Close to you" von den Carpenters gestolpert.

Wohl wissend, dass ich da in riesengroße Fußstapfen trete und jetzt nach ein paar Mal Üben weder die Rhythmik noch die Intonation ganz sauber sitzen (ist auch in einem Rutsch aufgenommen), wollte ich trotzdem mal in die Runde fragen, wie ihr's findet? Gerne auch Detailkritik, wo ihr es besonders gut oder besonders schräg findet und was ihr generell verbessern würdet. Es ist definitiv noch sehr übewürdig, aber ich freue mich über jede Kritik.

Danke schon mal!

https://soundcloud.com/user-243643064/close-to-you/s-thXCBmbJbVz
 
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Hallo,

einer meiner Favorites. Hatte ich schon mal im Programm.

Es sind schöne Stellen drin, aber auch einige, die meinen Hörgenuss ein wenig trüben.

Ich versuche mal, es farblich zu kennzeichen.

Schwarz: neutral bis gut
Grün: sehr schön
Rot: kritisch


Why do birds suddenly appear
Every time you are near?
Just like me, they long to be
Close to
you
Why do stars fall down from the sky
Every time you walk by?
Just like me, they long to be
Close to you
On the day that you were born the angels got together
And decided to create a dream come true
So they sprinkled moon dust in your hair of gold and starlight in your eyes of blue
That is why all the girls
in town
Follow you all around
Just like me, they long to be
Close to you

Zusammengefasst:
Bei vielen der grünen Stellen war es das dezente Vibrato, was ich sehr schön fand. Bei den roten entweder eine etwas wackelnde Intonation, oder eine etwas schwache Stimme bei den hohen Tönen.

Ich würde versuche, besagte Stellen, oder immer, wenn es etwas höher geht, weniger randstimmig/falsettig zu singen, sofern man das Frauen so nennen kann.
 
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Hallo @antipasti,

danke dir für das differenzierte Feedback, ich dachte gestern Abend schon "Oh je, gar keine Antwort, so schlimm?" ;-). Das "Randstimmige" kommt wahrscheinlich dadurch zustande, dass ich mich mit der Kombi aus Atmung und Öffnung noch schwertue, was nicht nur mit der Höhe, sondern auch mit der Länge der Phrasen und dem Tempo zusammenhängt. Einerseits ist das natürlich eine Frage der Übung und Konzentration, andererseits sind das aber eben auch die Baustellen, die ich üben will. Ich muss die Stimme schon "verschlanken" um da überhaupt hinzukommen, aber auch eben aufpassen, dass es nicht zu sehr - wie sagte jemand neulich so schön - nach Hausfrauenchor klingt. :-D

Ich finde das Lied auch wunderschön und gerade die Tonsprünge auch reizvoll, aber eben auch anspruchsvoll, wenn man sie noch nicht "im Schlaf" kann.
 
Hallo, @Swingaling ,

...sehr schön, gefällt mir gut, insbesondere die schöne, runde tiefe Lage und ein angenehm kleines Vibrato. Wo Du m. E. wirklich noch nacharbeiten müßtest, ist die von @antipasti markierte lange rote Stelle, da fehlt mir bislang der Spannungsbogen von "So they sprinkled..." bis "...eyes of blue.", das müßte eigentlich "auf einer Luft" ohne abzusetzen hinzubekommen sein und würde die Wirkung so wesetnlich verstärken :great:
Auf die kleinen Intonationssachen hat antipasti bereits aufmerksam gemacht, die kriegst Du beim weiteren Üben in den Griff.
Ich finde, die Stimme darf in der Höhe durchaus "leicht" sein - was ja auch zum eher verträumten Text gut paßt, aber ein wenig mehr "entschlossene Leichtigkeit" (...blöde Formulierung, ich weiß...) darf es bei den hohen Stellen noch bekommen. Das gibt sich vielleicht, sobald Du das Stück "im Schlaf" beherrschst, im Moment höre ich Dich noch in der Höhe denken ;) Brauchst Du nicht - ich würde sagen, das Stück paßt gut zu Deiner Stimme, als live-Darbietung würde ich es Dir jetzt schon "abkaufen".

Viele Grüße
Klaus
 
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Schön gesungen!
Ich hab definitiv schon schlechteres gehört.
Ich finde, das paßt zu Deiner Stimme.
 
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Schon mal ein kurzes Danke an euch beide - ich bin heute ein bisschen im Termindruck, melde mich später noch mal!
 
So, jetzt melde ich mich noch mal, nachdem ich gestern erst noch Terminaufträge abzuarbeiten hatte und dann bei einer Kollegin zum "Cream Tea" eingeladen war, der sich ziemlich lange in den Abend reingezogen hat :)

Wo Du m. E. wirklich noch nacharbeiten müßtest, ist die von @antipasti markierte lange rote Stelle, da fehlt mir bislang der Spannungsbogen von "So they sprinkled..." bis "...eyes of blue.", das müßte eigentlich "auf einer Luft" ohne abzusetzen hinzubekommen sein und würde die Wirkung so wesetnlich verstärken

Die Passage ist auch wirklich eine Schwachstelle. Wie du richtig bemerkt hast, "denke ich da in die Höhe", und dann öffne ich die Stimme nicht richtig, sondern bin ziemlich angespannt und singe auch mit zu viel Luft, die mir dann für den Rest der Phrase fehlt. Und dann muss ich noch mal nachatmen. Das passiert mir in der Mittellage gerne. Ich habe da bei Stücken, die ich noch nicht so gut kenne, das Problem, die Spannung, die Luft und das gleichzeitige "Verschlanken" der Stimme, damit der Stimmlippenschluss (jedenfalls glaube ich, dass es das ist) richtig funktioniert, dann noch nicht so richtig raus, das geht bei mir nicht spontan, sondern ist am Anfang immer Konzentrationssache. Wenn ich es dann länger geübt habe, funktioniert es besser. Bei dem Adele-Stück, das ich hier letztes Jahr eingestellt hatte, war es genauso.

Brauchst Du nicht - ich würde sagen, das Stück paßt gut zu Deiner Stimme, als live-Darbietung würde ich es Dir jetzt schon "abkaufen".
Danke :)

Schön gesungen!
Ich hab definitiv schon schlechteres gehört.
Ich finde, das paßt zu Deiner Stimme.
Dir auch danke, und danke euch beiden fürs Reinhören!
 
Liebe Nicole,

ich mag immernoch deine weiche Tiefe :))) Die kannst du schon gut, aber du willst ja die Mittellage "trainieren"?
Diese Höhe hast du, aber sie klingt hauchig - das heisst, wie antipasti schon sagte - auf einmal nur die Randstimme und sehr (zu?) offen, vor allem auf "a".

Meine GL würde mir in dem Fall sagen: verbinde die tiefen und hohen Töne, mach zur Übung tatsächlich glissando hoch und runter. Weiss nicht ob sich das beim Lied umsetzten lässt, aber einfach mal beim Einsingen. Einfach mal eine Quinte oder eine Oktave runter und hoch glissandieren, dann kriegst du einen geschmeidigen Übergang.

Und die berühmte Stütze bei den Übergangstönen ist noch wichtiger als bei allen anderen ;-) D.h. sie müssen nicht unbedingt immer leicht und lüftig sein, sondern dürfen auch saftig werden :)

Und ist dir aufgefallen, dass die i's besser klingen wie manche a's? Also die Öffnung bei a und bei i soll eigentlich drin gleich sein und eher nach oben in den Gaumen gehen, aber nicht in die Breite, sonst verstreut sich das ein wenig.

Also, ich weiss nicht ob dir einer oder anderer von den Tipps hilft, ich kann es ja selber nicht wirklich, aber besser als vorher :) und das sind eher so die Tipps die ich selber beim ähnlichen Problem bekommen habe. Aber irgendwas davon scheint jedenfalls zu funktionieren, weil die gehasste (höhere) Mittellage im Moment fast zu meiner Lieblingslage geworden ist :)

lg,
Kristina
 
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ich mag immernoch deine weiche Tiefe :))) Die kannst du schon gut, aber du willst ja die Mittellage "trainieren"?
Diese Höhe hast du, aber sie klingt hauchig - das heisst, wie antipasti schon sagte - auf einmal nur die Randstimme und sehr (zu?) offen, vor allem auf "a".

Ja, das "a" als Vokal fällt mir in der Höhe auch am allerschwersten, da muss ich noch ziemlich dran arbeiten. Auf u, ü und o geht das relativ problemlos, auf i
singe ich automatisch "fieser".

verbinde die tiefen und hohen Töne, mach zur Übung tatsächlich glissando hoch und runter. Weiss nicht ob sich das beim Lied umsetzten lässt, aber einfach mal beim Einsingen. Einfach mal eine Quinte oder eine Oktave runter und hoch glissandieren, dann kriegst du einen geschmeidigen Übergang.

Mit dem Glissandieren nach oben tue ich mich aus dem gleichen Grund wie oben schwerer als nach unten - weil ich am Übergang zur Mittelstimme dann automatisch verenge, das mache ich nach unten gar nicht. Meine GL meinte, das wäre nur "Angst und Anspannung", aber vom Benennen des Problems allein habe ich es ja noch nicht gelöst :-D. Ich bin schon froh, dass dich die Höhe jetzt wenigsten hauchig hinkriege, lange war da einfach nur Schluss oder "Quietsch". Ich stehe aber, glaube ich, auch vor dem Problem, dass ich keinen klassischen Klang möchte und dann so ein komisches Zwischending mache. Wenn ich "saugend" singe, bekomme ich nämlich so einen kuppelähnlichen Klang, den ich nicht will. Und wenn ich mehr in die Öffnung oder Breite gehe, zerfasert es gerade beim "a" eben ziemlich...
 
Ich stehe aber, glaube ich, auch vor dem Problem, dass ich keinen klassischen Klang möchte und dann so ein komisches Zwischending mache.
hmmm...ich hätte gesagt, ob klassisch oder nicht, du brauchst auf jeden Fall den Raum (Kopfresonatoren, für die Mittellage aber eben auch Brustresonatoren für die Fülle, gemischt), die Spannung/Stütze, und irgendwie auch den Sitz, damit es eben nicht so verstreut klingt. Ich hätte gesagt, erstmal überhaupt die Höhe technisch sauber kriegen, und dann kannst du an der Farbe (klassisch oder nicht klassisch) arbeiten.

Aber das ist nur meine laienhafte Sicht der Dinge, eigentlich habe ich selber keine richtige Ahnung.

Vielleicht doch mal auf die Suche für eine neue GL?
 
Schön gesungen, aber was ich meine zu hören ist, dass Du "mit gebremstem Schaum" singst. Du singst nicht frei, es macht den Eindruck, dass Du Dich zurücknimmst (als hättest Du Angst da könnte da einer mithören und Du genierst dich).
 
Vielleicht doch mal auf die Suche für eine neue GL?
Vielleicht nach dem Sommer, ja.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
dass Du "mit gebremstem Schaum" singst
Schöne Beschreibung. Ich singe tendenziell immer etwas gehemmt, auch in der Aufnahmesituation. Wahrscheinlich auch "kontrolliert". In dem Fall war es so, dass mein Mann in dem Zimmer über mir saß und eine Telefonkonferenz hatte. Vielleicht brauche ich eine Schallschutzkabine - oder muss an meinem Selbstbewusstsein arbeiten, auf meine alten Tage noch...
 
Schöne Beschreibung. Ich singe tendenziell immer etwas gehemmt, auch in der Aufnahmesituation. Wahrscheinlich auch "kontrolliert". In dem Fall war es so, dass mein Mann in dem Zimmer über mir saß und eine Telefonkonferenz hatte. Vielleicht brauche ich eine Schallschutzkabine - oder muss an meinem Selbstbewusstsein arbeiten, auf meine alten Tage noch...
Ja, kenne ich von mir, zwar nicht mit Singen (ich finde, ich klinge shice allein - im Duo geht's) aber mit der Klarinette, da spiele ich auch freier wenn die Frau aus dem Haus und die Nachbarn in Urlaub sind.
 
Hallöle , finde es ein bißchen schade , das der Mix etwas unausgeglichen ist , aber hier gehts um die Stimme und so hört man sie besser ,.

Klingt meiner Meinung nach etwas sehr zu laid back , ein bisserl mehr Kraft unten drunter und es wäre doch ansprechender , so ists ein wenig lahm...

Technisch alles gut , aber der kleine wumms , ...der fehlt.....
 
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Hi Nicole, schön mal wieder was von dir zu hören - und dann auch noch mit Backingtrack!
In dem Fall war es so, dass mein Mann in dem Zimmer über mir saß und eine Telefonkonferenz hatte.
Oha, dass sind harte Randbedingungen. Frei singen und "Angst" haben gehört zu werden - das harmoniert nicht gut.

Ansonsten schließe ich mich ganz Antipasti an.

LG Robert
 
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Hallo Swingaling,
ich schließe mich an, würde erst mal als vordringlichen Sandkasten für Gesangsübungen empfehlen, erst mal „auszusingen“:
Folgendes könnte meinem Eindruck nach da für Dich hilfreich sein:
Übe, wenn das Haus leer ist und stelle dich in einen großen Raum vor ein Fenster und dann experimentiere mit dem Klang: Mit deiner Stimme, die den Raum füllt. Mit dem Senden deiner Worte in die Welt! Such dir mit deinen Augen draußen ein Objekt und rufe dem mit deiner wunderschönen Stimme dein Lied zu. Gib den Klang, der (vorgestellt) tief unten in deinem Körper entsteht, verstärkt durch die Resonanz (vorgestellt) in deinem Kopf/ in deiner Stirn weeeeeeit nach draußen.
Zurücknehmen und an der Intonation feilen kann man später noch, jetzt erst mal hemmungslos! unkontrolliert! schambefreit ! RAUS mit dem Sound in die Welt!
Weil du es kannst! Weil du es darfst! Weil du mit so einer gute Stimme gesegnet bist! Einfach darum!
Lieben Gruss
Karin
 
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Hallo @drowo und @vokarin,
zunächst mal danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt reinzuhören. Die Sache mit dem "freien Singen ohne Angst, dass jemand zuhört" ist bei mir zu Hause ja ein Dauerthema und eine Baustelle, die sich durch das coronabedingte Homeoffice eher noch verstärkt hat. Es ist schon ganz grundsätzlich so, dass ich sehr selbstkritisch bin und viel stärker zur Selbstkontrolle neige als zum Loslassen, wahrscheinlich ist das mit einer der Gründe, weshalb ich mir ausgerechnet das Singen ausgesucht habe: da wo's am meisten wehtut, geht es ja bekanntlich weiter.

Ich brauche immer wahnsinnig lange (und das ist dann wiederum einerseits eine Übungs- und andererseits eine Zeitfrage), bis ich soweit in meinem Körper und bei der emotionalen Verbindung mit meiner Stimme angekommen bin, dass ich meine Hemmungen verliere. Grundsätzlich können kann ich das schon, ich hatte ja schon im kleinen Rahmen Auftritte, bei denen es ging (es war für mich zum Beispiel auch eine neue Erfahrung, dass ich bei den Vocals-Treffs dann wieder so gehemmt bin), aber mein Normalzustand ist das nicht, und ich brauche immer eine lange Anlaufphase, bis ich in diesen Zustand komme, eben nicht mehr "mit gebremstem Schaum" zu singen, wie das oben jemand so schön schrieb. Die Sehnsucht (und vielleicht auch das Potenzial) ist da, aber beides wird immer im Zaum gehalten durch die Vernunft und die Angst vor falschen Tönen.

Ich habe mich ja von meiner Gesangslehrerin getrennt, die mir genau das auch immer wieder erzählt hat - bei ihr hatte ich nur auch im Gesangsunterricht immer das Problem, dass ich da genau das mit dem Loslassen nicht konnte. Ich habe bis heute nicht herausgefunden, ob es an der Zeit lag (dass 1 Zeitstunde nicht lang genug ist, damit ich "ankomme"), an ihrer Persönlichkeit (wir haben zwar ausgiebig mein "Problem" thematisiert, aber vom Drüberreden geht es natürlich nicht weg, ich habe sogar eher das Gefühl, dass es dadurch noch größer wird, weil die Gedanken so erst recht darum kreisen) oder ob mir meine persönlichen Blockaden so dermaßen viele Steine in den Weg legen, dass die Hürden zu groß sind. Improvisationsübungen im Gesangsunterricht haben mir zum Beispiel gar nichts ausgemacht, das finde ich auch nicht peinlich oder so, und auch in Workshops bin ich nicht gehemmt, aber wenn es ums "Abliefern" geht, dann bin ich ohne entsprechende Vorbereitung eher Gardesoldat als Diva. Und an dem Punkt lande ich immer wieder. Das ist auf jeden Fall ein Thema, das tiefer geht als das reine Singen an sich, aber das Singen ist zumindest ein Zugang, wo ich immer wieder auf dieses Thema gestoßen werde.

Es macht mir aber schon auch zu schaffen, dass ich da so auf der Stelle trete. Ich liebäugle einerseits mit dem Gedanken, mir eine andere Gesangslehrerin zu suchen (um auszuprobieren, ob es hauptsächlich an mir liegt oder an der Person gegenüber), andererseits stelle ich mir aber auch immer wieder die Frage nach dem Sinn und Ziel. Was den Spaß auch überlagert. Und dann fange ich mit solchen Übersprungshandlungen an wie der, als Alternative Klavierprobestunden zu nehmen, wo ich weiß, dass das letztendlich nur Ausweichverhalten ist, um der eigentlichen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. :-D

Übrigens hat beim Lesen deines Postings, @vokarin, der innere Kritiker ganz laut gemeckert bei allen positiven Beschreibungen der Stimme :-D. Wie geht ihr denn damit um? Habt ihr diese kritische innere Instanz nicht, ist die bei euch nur nicht so groß, oder geht das irgendwann mit zunehmendem Üben und Ignorieren weg? Oder ist es so, wie ich es @FerdinandK s Aussagen oft entnehme, dass dieser Kritiker eine wichtige Instanz zur eigenen Orientierung ist und man letztendlich durch häufiges und ausdauerndes Üben diesen Kritiker immer weiter zufriedenstellen sollte, weil es erst dann auch wirklich gut ist?

Ich bin jetzt heute tagsüber sehr beschäftigt und komme wahrscheinlich erst in den nächsten Tagen wieder zum Antworten, aber mitlesen tue ich...
 
Vielleicht brauche ich eine Schallschutzkabine - oder muss an meinem Selbstbewusstsein arbeiten, auf meine alten Tage noch...

Das folgende ist keine Empfehlung an Dich, sondern nur eine passende (?) Anekdote aus meinem Musikerleben:

Ich habe mal mit einer damals angehenden Sängerin gearbeitet und einige Songs aufgenommen, und man (sie und ich) dachte, die hat wirklich Potential, da kann was d´raus werden … Aber am Ende hat´s dann doch immer irgendwo gehakt, und das richtig freie, aber kontrollierte, Singen wollte und wollte einfach nicht klappen.

Das hat sich dann wirklich schlagartig zum Positiven geändert, nachdem sie einige Besuche gemacht hatte … bei einem Psychologen.

LG
Thomas
 
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Hallo,
Die Sache mit dem "freien Singen ohne Angst, dass jemand zuhört" ist bei mir zu Hause ja ein Dauerthema und eine Baustelle, die sich durch das coronabedingte Homeoffice eher noch verstärkt hat

Beim Üben kann ich es überhaupt nicht ab, wenn mir jemand zuhört. Deshalb möchte ich auch nicht in der Wohnung singen, sondern, gehe immer dafür in den Keller, wo ich mich unbeobachtet, bzw. unbelauscht fühle. Etwas unangenehm fand ich, als irgendwelche Handwerker das von draußen mitbekamen und sich einen Spaß machten und auf meine Gesangsübungen antworteten (Majajajaja..). Hab dann sofort aufgehört

Wie geht ihr denn damit um? Habt ihr diese kritische innere Instanz nicht, ist die bei euch nur nicht so groß, oder geht das irgendwann mit zunehmendem Üben und Ignorieren weg?
Ich würde schon sagen, dass ich einen sehr starken inneren Kritiker habe. Aber da ich schon als Kind nie Hemmungen hatte etwas vor anderen zu singen (und auch immer positive Verstärkung bekam), habe ich da glücklicherweise keine Probleme.
Ich sehe das eher so: Wie ich singe ist soweit okay, ich bin zwar weit davon entfernt ein richtig klasse Sänger zu sein, aber für meine musikalischen Ambitionen (Band) reicht es gut aus. Ich kenne meine Grenzen und innerhalb von diesen kann ich mit meinem Gesang das rüberbringen, was ich will. Das ist sozusagen meine Basis und alles was ich mir durch Üben draufschaffe kommt sozusagen noch oben drauf. Wenn ich also etwas trotz Üben nicht erreiche, dann ist es für mich keine Grund zu verzweifeln. Denn meine Basis ist für meinen inneren Kritiker soweit okay! :hat:
 
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Liebe @Swingaling ,

du sprichst mir so was aus der Seele, dass ich hier einfah was schreiben MUSS. Ähnliche Fragen stelle ich mir dauernd, für manche habe ich aber auch schon eine Strategie :-D, wie ich da weiterkomme.

Erstens, wenn es räumlich nur irgendeinen Sinn machen könnte, würde ich dir meine Gesanglehrerin empfehlen. Gerade aus dem Grund... sie ist bisher die Einzige die es bei mir geschafft hat, das Selbstvertrauen beim Singen wieder zu wecken, und mich dazu gebracht hat, mich wirklich mal trauen raus zu singen! ...und das nach 9 Jahren absoluter Kontrolle im Chor und allgemeiner Verunsicherung was Singen anbetrifft, und anschließend 13 Jahren Schweigen. Hmmm... Corona hat meine GL dazu gebracht, die Gesangsstunden (und Fokusing - also die Arbeit mit den inneren Kritikern) auch online anzubieten - also vielleicht hättest du doch Lust, es online auszuprobieren?

Was auf jeden Fall wichtig ist, ist einen Raum wo du das Gefühl hast, dich würde niemand hören, und wenn doch, dann stört es sie/ihn nicht dass du laut und auch mal daneben singst, zum Beispiel weil die meisten Menschen wissen, dass du übst... üben heißt experimentieren, sich verbessern - dafür muss man aber erstmal tun, probieren. Wenn du wegen Kontrolle keinen Schritt mehr traust, kannst du es ja auch nicht verbessern? Oder anders rum, was nutzt ein sauberes gehemmtes Singen, wenn man es a) nicht hört, und b) wenn die Seele nicht mitsingt, weil der Kritiker es ihr eben nicht erlaubt? Und die Leute wollen die Seele hören, nicht die Kritiker... Der Kritiker ist nur einer aus den inneren Bewohnern, du hast aber auch andere - die Spaß am Singen haben, die den Leuten was erzählen wollen, die was wichtiges zu teilen haben! Der Kritiker wenn er zu sehr dominiert verhindert dies alles - Schade eigentlich! Der Kritiker ist zum "fein schleifen" da, aber zuerst muss man das Werk überhaupt erschaffen, kreieren - dann kann man an Feinheiten basteln.

Die Intonation grundsätzlich hast du ja - was manchmal nicht 100% perfekt ist, ist die Spannung, Stimmsitz, Resonanz usw., was auch auf die Intonation auswirkt, also rutschen die Töne ein bisschen (das habe ich ja auch, aber auch die meisten anderen mehr oder weniger). Das hört sich dann nicht so gut an, das kann man aber verbessern, und zwar nicht durch hören und kontrollieren, sondern durch a) raussingen, b) an den Feineinstellungen des Stimmapparats arbeiten, zusammen mit GL oder auch selber wenn man geübt ist, und die technische Ursache & Lösung schnell finden kann.

Ansonsten, schließe ich mich zu 100% der @vokarin an: du hast eine sehr schöne Stimme und du hast Musikalität und spürst die Inhalte, die du den Zuhörern rüberbringen kannst und Leuten dadurch was Gutes tust - musst dich nur trauen, also es lohnt sich :) Und, unter uns, wenn, vor allem bei einer Live-Performance, irgendein Ton wegen lauter Aufregung gerutscht oder abgekiekt ist, ...mein Gott! Das stört es selbst die Profis wenig, auch wenn sie es merken - wenn sie dafür ein schönes Lied hören, mit ehrlichem und schönen Performance, Ausdruck, Klang, Gefühlen.
 
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