Customized PRS-Kit, Kap. 1: der Bausatz

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Moin moin.

In meiner Sammlung fehlt derzeit a) eine Gitarre mit P90ern und
b) etwas PRS-Artiges.

Mal selber ne Gitte bauen hat mich schon immer gereizt, allein, mir fehlen sowohl Werrkseuge (Oberfräse etc.) als auch Erfahrung und Können in Holzbearbeitung.

Da kam mir dieser Bausatz ganz total gelegen:
http://www.wwmsl.com/ps-guitar-kit-p-155-11.html

Nach recht kurzer Lieferzeit traf er heute ein.

Mensur: 628 mm, also leider keine PRS-Mesur.
Der Hals ist dreiteilig, die Korpusrückseite ist offenbar Linde und auch dreiteilig.
Das Top scheint massiv Ahorn mit Flammenfurnier zu sein, in der Korpusmitte genau 1 cm, am Rand ist nur noch das Flame-Furnier.
Die PUs haben 13,3 und 7,2 Kiloohm, aber da sollen eh (bereits bestellte) Irongear P90er im Humbuckerformat rein.

Bilder: siehe Anhang.
Im dritten Bild sind zwei rote Linien.
Diese Linien zeigen an, wie ich (so grob) die Form anpassen will.

Geplantes Finish: Two-Tone-Beizung (braun aussen, gelb innen) und dann ein Wachs-Öl-Finish.
Ach ja, das Teil so ein drittes Poti (2xVol, 1xTon) bekommen.

So viel für heute; morgen gehts los mit dem Hals in den Korpus passen. Der Korpus ist etwas zu eng, da muss noch ein winziges bißchen geschmirgelt werden; ebenso will ich die Halsneigung "einschleifen" in den Halsfuß.

Der Hals soll eingeleimt werden, während des Baus wird er aber erst mal angeschreubt. Geleimt wird erst wenn alles sonst perfekt sitzt.

Bye
B.

So viel für heute, ich berichte wie es weitergeht.
 
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Moin moin,

so, nun sind die Sägearbeiten gemacht, siehe Bild 1 (bau3.jpg, vorher) und Bild 2 (bau4.jpg, nachher).

Die Idee, die Nashville-Bridge durch eine ABR-Brücke zu ersetzen lasse ich erst mal ruhen, das kann warten.

Der Halsfuß ist so weit zurechtgeschliffen dass er a) gut in die Halstasche passt und b) den (so hoffe ich) richtigen Neigungswinkel hat.

Was mich (negativ) überrascht ist der Punkt, das Korpus und Hals nicht unbehandelt sind, wie ich gedacht hatte, sondern mit einer dünnen Schicht mattem Satinlack überzogen sind :-/.
Decke beizen ist also nicht, denn beim Abschleifen ginge eventuell das dünne Streifenahornfurnier flögen.
Und Kopfplatte und Korpusrückseite inkl. Zargen muss ich erst mal mühsam abschleifen.
So war das nicht geplant, aber zum Glück hat mein Vater einen Dreieckschleifer. Damit geht das etwas schneller als von Hand, bleibt aber zäh. Na egal, jammern hilft nicht.

So, genug für heute. Kapitel 3 wird sich (nach dem Schleifen) mit dem Beizen befassen.
Bis dann
band-o-lero
 

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Moinsen.

So, das Schleifen habe ich hinter mir.
Das war eine *tierische* Arbeit. Das habe ich wohl völlig unterschätzt.
Tierische Arbeit trotz elektrischem Dreiecksschleifer. Da man damit (ich zumindest als Nichthandwerker) damit nicht wirklich genau arbeiten kann und bei den ganzen Kurven der Zarge zweimal nicht, habe ich das meiste mit dann der Hand geschliffen. geschliffen habe ich die Kopfplatte oben und die Seiten der Kopfplatte, die Zarge und die Korpusrückseite. Die Korpusoberseite mit dem Flammenahorn-Furnier wollte ich so lassen (war wohl leicht versiegelt). Doch dazu unten mehr.

Erst mit 40er Schmirgelleinen, dann mit 80er, 120er, 180er und 240er.
Dann habe ich mit einem feuchtem Tuch die geschliffenen Stellen befeuchtet, damit sich die Holzfasern aufstellen, 2 Stunden trocknen lassen und dann mit 320er und dann 400er Schleifpapier nachgeschliffen.

Das mit dem feucht machen und nachschleifen habe ich dann noch mal wiederholt.

Obwohl ich 2 Tage geschliffen habe und mir dabei einen Muskelkater in Hand und Schultern geholt habe, gibt es an der Zarge 2 Stellen, die wo die Grundierung nicht weg wollte. Astlöcher oder so.
Egal. Irgendwann hatte ich genug vom Schleifen.

Dann habe ich mir im Baumark Wasserbeize besorgt (Orange und Hellrot), dem Hellrot etwas etwas Orange zugemischt und mit nem Pinsel die Beize aufgetragen. Dann kurz gewartet und mit nem Baumwolllappen die Beize, die nicht eingezogen ist dann abgewischt.
Nach 2, drei Stunden Trocknung habe ich das dann noch mal kurz mit 320er und 400er Schleifpapier nachgeschliffen und das beizen dann wiederholt.

Am Korpus (Linde) sieht das ganz gut aus, auf der Kopfplatte (Ahorn) kommt die Maserung nicht ganz so schön rüber.
Vorsicht beim Umgang mit Beize: auf Baumwollkleidung geht das nicht mehr weg.

Beim beizen ist auch was auf die behandelte Furnier-Vorderseite geraten.
Das schien auch leicht Beize anzunehmen.
Also habe ich mal spaßeshalber die Vorderseite auch mit beize bepinselt.
Das war ein Fehler!
Beim Schleifen hat die Versiegelung des Furniers wohl ein paar Beschädigungen bekommen, und genau an diesen Stellen hat es gut beize aufgenommen, an den anderen Stellen nicht.
Sch...e. Versuche, die Korpusoberseite (gewölbt) so zu schleifen, dass es gleichmäßig Beize annimmt, haben alles nur verschlimmert.

Deshalb habe ich mich entschieden, die Korpusoberseite zu lackieren, und zwar in einem dunklerem Rot.
Ich habe mir also im Baumarkt Sprühlack (Universal-Grundierung, roten Spraylack und Klarlackspray, alles vom selben Hersteller) besorgt.
Momentan trocknet die erste Grundierschicht, die ich dann noch mal glattschleife.

Bilder gibt es heute keine, wenn das Lackieren fertig ist, mache ich wieder Bilder. Und Rockinger sollte so langsam auch mal das Wax-Öl-Finish liefern ;-)

So, ich berichte weiter, wenn das Lackieren fertig ist.

bis dann
band-o-lero
 
Wenn Du sie eh lackierst, dann ist Öl und Wachs nutzlos, das kannst höchstens hinterher zum Pflegen nehmen :) Ich hätte Dir empfohlen, es mit Schellack zu probieren. Ist viel einfacher zu bearbeiten als Lack und fühlt sich göttlich an. Aber da Du jetzt schon so weit bist, kannst sie ja auch fertig lackieren, sonst müsstest Du von vorn anfangen.

Du hättest dich zwar vorher etwas mehr aufschlauen sollen, aber es ist jedenfalls löblich wenn man so viel Initiative zeigt. In dem Sinne, viel Erfolg! :)
 
Lackiert wird nur die (verhunzte) Korpus-Oberseite, der Rest wird öl/Wachsversiegelt.

Ich muss gestehen ich habe keine Erfahrungen mit Lackierarbeiten, aber dafür mit Ölen und ich stelle mir die Frage ob es so einfach umzusetzen ist, beides an einem Stück Korpus zu machen. Meiner Meinung wirst du Probleme bekomme den Übergang optimal zu gestalten.

Trotzdem viel Erfolg und ich freu mich über weitere Bilder
 
Lackiert wird nur die (verhunzte) Korpus-Oberseite, der Rest wird öl/Wachsversiegelt.

Dann probier's mal mit Schellack wenn Lust, Du wirst angenehm überrascht sein. Kriegt man im Baumarkt für ein paar € als Fertiglösung, einfach auf einen Baumwoll-Küchentuch und verreiben. Trocknet sofort und Du kannst beliebig viele Schichten drauf machen. Anschließend mit 1000er Schleifpapier glatt schleifen und nach Wunsch polieren. Man kann damit alles von Matt bis Klavierlack-artig problemlos in kürzester Zeit hinbekommen. Als Beispiel kannst mal meinen Selbstbau im Kramer-Userthread anschauen, das Finish war eine gute Stunde arbeit.
 
...aber dafür mit Ölen und ich stelle mir die Frage ob es so einfach umzusetzen ist ...

ich habe auch keine Erfahrung ;), dafür setze ich den Bau ja fort.
Um Erfahrungen zu sammeln.
Finanziell lohnt sich das eh nicht, denn für 200 Eruro (so viel hat der Bausatz gekostet) bekomme ich so was schon Gleichwertiges fabrikfertig, ohne (mittlerweile) tagelange Arbeit.
Und optimal á la Fabrikgitarre wird das Ding eh nicht aussehen, das ist mir jetzt schon klar.
Aber egal, ich mach' einfach weiter.
Wenn der Übergang Lack/Wachs nicht optimal wird, passt das zum Rest ;) ..
Bilder kommen später, wenn die Lackarbeit fertig ist (vermutlch morgen oder übermorgen).

Wegen Schellack: gute Idee, aber das Wax/Oil-Zeug bei Rockinger ist schon länger bestellt und soll auch benutzt werden.

B.
 
Hoi ho,

so, die Korpusvorderseite ist nun lackiert.
Siehe Bilder.
Die grauen Streifen sind der Grundierlack, beim farblackauftrag war das einfach mit 2 Streifen Malerkrepp abgeklept.
Man sieht zwar, dass es ein Sprühdosenfinish ist, aber egal.
Mir gefällt es trotzdem und mit 2 Metern Abstand sieht eh keiner mehr, dass das nicht im Ibanez- oder Fenderwerk gemacht wurde.
Kopfplatte und Zargen sowie die Korpusrückseite bleiben natur, rot gebeizt, das Wchs/Öl-Finish (man könnte auch sagen: erst Hartöl, dann Hartöl-Wachs) wird gerade auf den Korpus aufgetragen, die Kopfplatte hat es schon hinter sich.
Bei den Bildern ist die Korpusrückseite noch unbehandelt.

Momentan färbt die Korpusrückseite noch leicht ab.
Ob ich da beim beizen was verbockt habe?
Ich hoffe, das legt sich, wenn das Wachsfinis drauf ist (an der Kopfplatte war das so).

Die Irongear-PUs (2 Alchemy P90er im HB-Format) aus England sind auch eingetroffen.
Wenn der lack also hart genug ist und das Wachfinish vollendet ist, geht es ans Zusammenbauen.
Das einzige was noch fehlt ist ein Poti (schon bestellt), wenn das aber nicht rechtzeitig kommt, baue ich sie erst mal mit 2 Potis zusammen.

Ich berichte euch, wie es weitergeht. :great:

Ciao
B.
 

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Hoi,

so, das Finish ist fertig.
Nachdem das Was eingezogen ist und das Hartöl abgebunden hat, färbt sie nicht mehr ab :).

Aus der Nähe betrachtet sieht die Lackierung sehr amateurhaft aus, aber aus 2 Metern sieht man davon nix mehr ;).

Dann habe ich mich ans Zusammenbauen gemacht.

dabei is tmir ein weiteres Maleur passiert: beim Einschlagen der Bolzen für Brücke und tailpiece habe ich ne schöne Schramme in die Korpusoberseite gehauen :( ...
Na ja, da die Macke zw. Tailpiece und Bridge ist, sieht man nicht viel.

Die Tuner scheinen ganz o.k. zu sein.
Die Saiten die dabei waren taugen nix, aber die sind auch nur drauf für die Einstellungen.
Da wären wir schon beim Thema: der Sattel ist zu hoch, und die Brücke dito.
Beides muss ich etwas runterschleifen, um eine optimale Saitenlage zu bekommen.
Wennman es so lässt ist es zwar spieklbar, aber halt nicht wirklich optimal. Der Sattel ist so, dass der Abstand E-Saiten-Griffbrettrand fast zu groß ist. Stört zwar nicht, aber dadurch ist der Saitenabstand geringer als nötig. Vielleicht kommt noch ein anderer Sattel drauf.
Der Halsstellstab funzt gut.

So, also folghende "to dos":
Sattel anpassen
Bridge runterschleifen
eventuell Sattel ganz austauschen
Elektrik einbauen (erfolgt, wenn das bestellte Poti da ist).
Eventuell den Hals einleimen (bishe rist er nur geschraubt).

Irgendwann lackiere ich den Korpus vielleicht noch mal komplett neu, aber vorerst bleibt er mal so.

Was ich schon jetzt bemerkt habe: das Sustain ist recht gut (kein Wunder, die Passung Hals/Halsstasche ist supereng). Die Lautstärke rein akustisch ist o.k., der Klang geht eher in Richtung warm, aber noch ausgewogen. Und ohne Ledergurt könnte die leichte Kopflastigkeit lästig sein (mit Ledergurt aber null problemo).

So, jetzt muss nur noch das Poti kommen, dann kann ich sie fertig bauen on einspielen :)

Bis bald
band-o-lero
 

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Mahlzeit.

Arrrgh, ich Idiot hätte schon viel früher testweise alle 6 Saiten aufziehen sollen.
dann hätte ich nämlich gesehen, dass die Bohrung für die Brücke und das Stoptailpiece ca. 3 mm zu weit rechts sitzen.
Folge: die hohe E-Saite läuf tdadurch zwangsläufig so, dass sie rechts fast über den Griffbrettrand rausgeht, also ab ca. dem 12 Bund nicht mehr spielbar ist.

:(

Ich habe bereits reklamiert (entweder euer Body mit korrekten Bohrungen oder Geld zurück).

So oder so, die ganze Arbeit (Korpus schleifen, lackieren, wachsen usw.) war für den Ar..ch.

merke: Bausatz erst mal komplett vormontieren und Saiten drauf, dann erst weitermachen.
Bei dem Preis von immerhin 200 Euro hätte ich zwar erwartet, dass solche Kontrollen unnötig wären, doch denkste.

PS: wenn ich mir die Qualität des Bausatzes so angucke (3-teiliger Hals, 3- oder 4-teiliger Lindenkorpus usw.), dann bekommt man für den selben Preis schon eine fertig montierte und lackierte gleichwertige Klampfe ...
Eventuell sogar günstiger.
Zumindest dieser Bausatz lohnt also rein finanziell nicht.

Na ja, ich habe trotzdem sehr viel gelernt.
wenn auch mehr in der Richtung "was man so alles falsch machen kann" ... ;)

tschau
B.

PPS: sofern die einen korrekten Korpus schicken, wird nur noch lackiert und das extrem aufwändige Schleifen, um dann ölen und wachsen zu können, entfällt.
 
Moi.

Jetzt zickt der Händler auch noch 'rum und weigert sich, mir einen korrekt gebohrten Kopus zuzusenden, und will mir mein gesetzliches Recht auf Gewährleistung vorenthalten. :(
Da werde ich wohl mal wieder meine Rechtsanwältin einschalten müssen :(

Also Vorsicht bei http://www.wwmsl.com/ps-guitar-kit-p-155-11.html ...

Tschau
B.
 
So viel für heute; morgen gehts los mit dem Hals in den Korpus passen. Der Korpus ist etwas zu eng, da muss noch ein winziges bißchen geschmirgelt werden; ebenso will ich die Halsneigung "einschleifen" in den Halsfuß.

Ist dir dabei vielleicht etwas schief gelaufen, weswegen die Saiten nun nicht so verlaufen, wie sie sollten?

Wenn mir als Hersteller jemand erzählen würde "Ey, ich hab da nen Bausatz bei dir bestellt, hab dann hier und da bisschen geschliffen und Material abgetragen und nu passt das nicht, gib mir das Geld zurück", würde ich ihm ehrlich gesagt den Vogel zeigen...

Davon abgesehen kannste dich bei deiner Rechtsanwältin direkt mal über Verleumdung und Rufschädigung informieren ;)

MfG
 
Ist dir dabei vielleicht etwas schief gelaufen, weswegen die Saiten nun nicht so verlaufen, wie sie sollten? ...

Nö. was auch?
Die Bohrungen sitzen falsch, fertig. Die Bilder, die ich dem Händler geschickt habe, belegen das auch.
Rein technisch ist es gar nicht möglich, dass ich da was falschgemacht habe.

Die Bolzen 3 mm weiter rechts einschlagen?
Geht technisch nicht, höchtsens mit 'nem Dampfhammer.
Wenn, dann müsste man neue Löcher bohren neben den bestehenden Löchern, und das wären dann wieder mehr als nur 3 Millimeter.

Den Hals zu weit links montieren? geht nicht bei nem Schraubhals mit vorgebohrten Halsschraubenlöchern.
Und schon gar nicht bei ner Halstasche die so eng ist wie die von dem Bausatz.
Den Hals schräg eingesetzt? Geht nicht, eben wegen enger Halstasche und vorgebohrter Löcher für Befestigungsschrauben.
Wer etwas nachdenkt, wird zwangsläufig zu der Erkenntnis kommen müssen, dass da in dem Bausatz der Wurm drin ist, zumindest in dem Bausatz, den ich bekommen habe.

Ich habe das mit meiner Anwältin (die die Verlobte meines Bruders ist ;) ) schon mal vorbesprochen. Die denkt, die Rechtslage ist ganz eindeutig. Obwohl die nix von Gitarren versteht war ihr recht schnell klar, dass der Fehler eigentlich nur durch einen Herstellfehler oder generellen Produktfehler zustande kommen kann. ;) Und das, obwohl Juristen es sonst nicht so mit der Technik haben ...
Die ist übrigens spezialisiert auf derartige Fälle und kennt die dollsten Ausreden, mit denen Händlern sich, trotz eindeutigem Produktfehler, rausreden wollen.
Zum Glück tendieren laut Aussage der Braut meines Bruders Gerichte oft dazu, eher pro Konsument zu entscheiden.

...
Wenn mir als Hersteller jemand erzählen würde "Ey, ich hab da nen Bausatz bei dir bestellt, hab dann hier und da bisschen geschliffen und Material abgetragen und nu passt das nicht, gib mir das Geld zurück", würde ich ihm ehrlich gesagt den Vogel zeigen...

Nun, so was habe ich aber nicht erzählt. Und schon gar nicht in so einem wenig vertrauenerweckendem Stil.

Ich als Händler würde erst mal nachdenken (auch wenn das aus der Mode ist). Ich als Händler würde mich z.B. zuerst fragen "Was kann der Käufer falsch gemacht haben"?
Und dann eben erkennen "das kann nur ein Herstellfehler sein, denn an der Stelle kann man nix falsch machen, wenn bei dem Bausatz alles korrekt ist".

Fazit: der Bausatz war neu schon eigentlich teurer, als eine komplett montierte, gleichwertige Gitarre kostet (Hals mit angeschäfteter Kopfplattte und Halsfuß, 3 oder 4-teiliger Lindenkorpus, Streifenahorn nur sehr dünnes Furnier). Dazu muss man dann gegebenfalls noch den Aufwand für Lack, Schleifmaterial usw. rechnen PLUS die Monatgezeit. Finanziell lohnt dieser Bausatz jedenfalls nur für einen: den Händler bzw. den Hersteller.
So ein Bausatz kann dennoch Sinn machen (z.B. umd was zu lernen oder um leichter "custumizen" zu können), aber dann sollte man sich vorher ganz genau überlegen, wo man den kauft.
Aber das sollte man eh ... mein fehler, ich habe bei nem für mich unbekannte mHändler gekauft, der jetzt als rumzickt, obwohl ganz eindeutig ein Produktfehler vorliegt.
Ein großer, seriöser Händler, der nen Ruf zu verlieren hat, zickt vielleicht weniger (man will ja seinen guten Ruf und zufriedene Kunden behalten).
Vor allem aber: erst mal alles grob vormontieren und Saiten aufziehen bevor man zu viel Arbeit und Geld reinsteckt ;)

Da man aus Schaden klug wird, bin ich jetzt jedenfalls ein bißchen klüger als zuvor :D

band-o-lero
 
Zum Beispiel, dass du an der einen Seite zu viel Material abgetragen hast und deswegen der Hals nun schief sitzt? Kann ich wissen, was du da alles wie weg geschliffen hast und muss mich hier scheiße von dir anpampen lassen?

Wer etwas nachdenkt, wird zwangsläufig zu der Erkenntnis kommen müssen, dass da in dem Bausatz der Wurm drin ist, zumindest in dem Bausatz, den ich bekommen habe.
Wer etwas nachdenkt wird zu der Erkenntnis kommen müssen, dass diese Bausätze zu dem Preis wohl kaum von Hand gefertigt werden und dass 3mm für ein CNC-Programm doch eine recht heftige Toleranz wäre. Wenn man allerdings ohne Erfahrung an einer konstruktionmäßig extrem wichtigen Stelle (Halstasche/Halsfuß), die nun mal den Winkel von Hals zu Korpus beeinflusst, rumwerkelt, dann liegt es doch mindestens nahe, dass die 3mm vielleicht irgendwie anders zustande gekommen sein könnten...

Ich habe das mit meiner Anwältin (die die Verlobte meines Bruders ist ;) ) schon mal vorbesprochen. Die denkt, die Rechtslage ist ganz eindeutig. Obwohl die nix von Gitarren versteht war ihr recht schnell klar, dass der Fehler eigentlich nur durch einen Herstellfehler oder generellen Produktfehler zustande kommen kann. ;)
Okay, da erklärt ein Fachlaie also Jemandem, der gar keine Ahnung von der Thematik hat, was ein Hersteller, der seine Brötchen mit seinem Produkt verdient und der entsprechend Ahnung haben müsste, denn alles verhunzt hat...
Das klingt doch mal nach einer Basis, auf der man gerne ins Gericht zieht, Jippy! :screwy: Vor allem wegen popeligen 200€ :rolleyes:

Ich als Händler würde erst mal nachdenken (auch wenn das aus der Mode ist). Ich als Händler würde mich z.B. zuerst fragen "Was kann der Käufer falsch gemacht haben"?
Und dann eben erkennen "das kann nur ein Herstellfehler sein, denn an der Stelle kann man nix falsch machen, wenn bei dem Bausatz alles korrekt ist".
Hehe, naja, ich sehe das etwas anders, wie oben beschrieben ;)

Fazit: der Bausatz war neu schon eigentlich teurer, als eine komplett montierte, gleichwertige Gitarre kostet (Hals mit angeschäfteter Kopfplattte und Halsfuß, 3 oder 4-teiliger Lindenkorpus, Streifenahorn nur sehr dünnes Furnier).
Ok, dann erklär doch mal bitte die Vor- und Nachteile dieser Konstrukionmerkmale bzw deren Ausfürhung, die deiner Meinung ja besser wären. Ach warte, ich fange mal an: Eine sauber ausgeführte Leimstelle ist um einiges härter und stabiler als ungeleimtes Holz. Daher macht eine angeschäftete Kopfplatte extrem viel Sinn. Zumal das "Schwingungsverhalten" davon 0 (in Worten: NULL) beeinflusst wird. günstiger Nebeneffekt: Du hast um einiges weniger Holzverschnitt und dadurch geringere Kosten, was den Preis für den Endverbraucher bedeutet.
Eine nicht angeschäftete Kopfplatte bringt dir eine erhöhte Bruchgefährdung an besagter Stelle und sonst ein wenig Voodoo und heiße Luft.

Zum 3 oder 4 teiligen Korpus: Die Dean USA Dave Mustain Signature (Preis liegt bei ca. 5400€) hat einen vierteiligen Mahagonikorpus :eek: Diese ganzen Neckthru-Klampfen haben teilweise 5- oder 7streifige Hälse (Am Korpus kommen dann nochmal 2 Seitenflügel dran, also 7 oder 9 Teile! :eek: ). Von modernen Edelbässen mal ganz abgesehen...
Was ist denn deiner Meinung nach der Unterschied zwischen ein-/zwei/-mehrteiligem Korpus. Und jetzt komm bitte nicht mit "Einteilig klingt besser", sondern sag mal konkret, wie sich der Unterschied äußert!

Zu dem sehr "dünnes" Furnier: Was erwartest du bei dem Preis? Ne massive Riegelahorndecke? Haste dich mal informiert, was so'n ding kostet? Kannst ja mal ne Runde gucken: http://www.holz-faszination.de/home/node/7
Davon abgesehen wird der Hersteller nicht davon ausgegangen sein, dass da irgendjemand solange dran rumschleift, bis er das Furnier dann endlich durch hat. Sei froh, dass es immerhin ein echtes Furnier war und keine Fototapete...

Aber das sollte man eh ... mein fehler, ich habe bei nem NoName gekauft, der jetzt als rumzickt, obwohl ganz eindeutig ein Produktfehler vorliegt.
Ein großer, seriöser Händler, der nen Ruf zu verlieren hat, traut sich solche Zickerei vielleicht nicht (man will ja seinen guten Ruf behalten).
Ach ja richtig... Kleine Hersteller haben es ja nicht nötig sich einen guten Ruf zu erarbeiten und deswegen besonders auf tadellose Produkte zu achten. Deren Produkte werden ja auch einfach so gekauft. Wohingegen dann Hersteller wie der Mutterkonzern der Leimhalsgitarre aus Mahagoni mit Ahorndecke ja nur Top verarbeitete Produkte ohne schlampig verarbeitete Bünde, ausgefranzte E-Fächer und PU-Fräsungen oder miserabel gefeilten Sätteln aus dem Hause lässt, weil sonst der gute Ruf leiden könnte und nicht jeder immernoch ihre Gitarren kauft, weil sie in den 50er und 60er Jahren mal etwas ganz ordentliches und damals Neues hinbekommen haben...

Gut, dass du die Weisheit direkt mit dem Strohalm inhaliert hast, während andere immernoch versuchen sie mit Löffeln zu fressen und endlich den Weltmarkt durchblickt hast.

Da man aus Schaden klug wird, bin ich jetzt jedenfalls ein bißchen klüger als zuvor :D
Hm... Das bezweifele ich.. Aber scheinst ja nun schlau genug zu sein um auf Stümperhilfe verzichten zu können. In diesem Sinne: Bye Bye
Nix für ungut ;)
 
Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass du an der Halstasche Veränderungen vorgenommen hast.
Weiter möchte ich in Frage stellen ob Aufwand und Nutzen wirklich in einem vernünftigen Verhältnis stehen, solltest du wirklich bereit sein vor Gericht zu gehen.

ZUm Ruf deines Händlers.
Ich würde im eigenen Interesse sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht den Ruf des Händlers zu diskreditieren, so etwas kann auch mal zu einem Boomerang werden. Nebenbei, du hast über das Internet gekauft, ein unzufriedener Kunde, der vermutlich eh nie wieder bei ihm bestellt hätte macht dem Händler doch nichts aus ;)
 
Ich diskreditiere niemanden, das liegt mir fern.
Ich empfehle nur, sich wenn möglich einen Händler mit gutem Ruf zu wählen.

Halstasche: die einzige Änderung, die ich vorgenommen habe, war so minimal, dass sie nicht zu dem Problem führen kann, ferner war diese Änderung notwendig, um überhaupt Hals und Korpus zusammensetzen zu können.

Aufwand: nicht wirklich wild, da ich rechtsschutzversichert bin. ;)
Ich hatte schon vor die Versicherung zu kündigen, da ich sie noch nie gebraucht hatte, nun kann es sich aber vielleicht auszuahlen.
Die Verlobte meines Bruders nimmt vermutlich meine Advocard gerne :)
 
Zum Beispiel, dass du an der einen Seite zu viel Material abgetragen hast ...
Nur minimalst.

Wer etwas nachdenkt wird zu der Erkenntnis kommen müssen, dass diese Bausätze zu dem Preis wohl kaum von Hand gefertigt werden und dass 3mm für ein CNC-Programm doch eine recht heftige Toleranz wäre. ...

a) ob in China oder Vietnam eine CNC-Maschine billiger ist als Arbeitskraft, das wäre zu prüfen.
Bei einer CNC-Maschine können übrigens auch Fehler passieren, sonst wären ja alle CNC-gefertigten Gitarren fehlerfrei ;)

...und der entsprechend Ahnung haben müsste ...

Hat mein Händler was diese nBausatz anbelangt dem Anschein nach nicht.
Zumindest kennt er offenbar die Bedienungs/Bauanleitung nicht.


Eine sauber ausgeführte Leimstelle ist um einiges härter und stabiler als ungeleimtes Holz.

Ja, und deutlich preiswerter.
Und weil das Geleimte ja so stabil ist und keinerlei Nachteile hat, verwenden alle hochwertigen Gitarrenhersteller selbstredend nur Häsle mit angeschäfteter Kopfplatte, gell?

Daher macht eine angeschäftete Kopfplatte extrem viel Sinn.
Zumal das "Schwingungsverhalten" davon 0 (in Worten: NULL) beeinflusst wird.

Deswegen machen Fender, Gibson und PRS das auch, ebenso Comparison, Tokai, Bacchus und ESP dito ;), gell?


Zu dem sehr "dünnes" Furnier: Was erwartest du bei dem Preis? ....

Nix anderes. Nur: für den Preis gibt es wie gesagt eine gleichwertige, fertig montierte und lackierte Gitarre. Weswegen rein finanziell so ein Bausatz nicht lohnt. Lies doch einfach was ich geschrieben habe.

... Vor allem wegen popeligen 200€ ...
Mir geht es weniger um die 200 euro als mehr ums Prinzip.
Wir leben in einem Rechtsstaat.
Was was tust du denn, wenn du du -wo auch immer- für 200 Euro eine defekten Artikel kaufts und der Händler weder das defekte Teil ersetzen will noch den Kaufpreis erstatten möchte?
Es dem Händler schenken, so als kleine Privatsubvention für Händler mit geringer Zuneigung zu Kunden mit berechtigten Reklamationen und wenig Interess an agesetzlichen Gewährleistungspflichten? Damit der Händler lernt "prima, damit komme ich ja durch" und das dann auch bei anderen Kunden mit berechtigten Reklamationen so macht?
Wie gesagt, ich denke, die Rechtslage ist ziemlich eindeutig, und irgendwann muss sich meine Advocard ja mal lohnen ;)

Das "Einschleifen des Halses wegen der Neigung" habe ich nicht gemacht, war gar nicht nötig. Ich habe nur links und rechts am Hals einen winzigen Hauch abgeschliffen, damit er in die Halstasche passt ohne massive Gewaltanwendung. Vielleicht hätte ich an der Stelle den Bausatz schon zurückgeben sollen, aber hinterher ist man ja bekanntlich immer klüger. Jedenfalls steht der Hals nicht schräg, das habe ich noch man nachgeprüft. Die Bolzenlochbohrungen sitzen seitlich versetzt, that's it. Und das darf nicht mein Problem sein, wenn irgendwo in China jemand eine CNC-Maschine falsch bedient/programmiert hat oder eine Arbeitskraft des Herstellers freihändig die Bohrungen falsch gesetzt hat.

B.

PS: ich hatte eigentlich gedacht, hier von Mitgitarristen so etwas wie eine Spur Solidarität zu erleben. Statt dessen habe ich fast den Eindruck, einigen Leuten hier stehen Händlern näher als Mit-Musikern ... strange ....
 
hey also mein mitgefühl hast du ;)
ich weiss wies is, wenn man auf ner schrottklampfe zupfen muss, und dann auch noch vel zu viel geld ausm fenster für geworfen hat!
naja dadurch dass die freundin deines bruders anwältin ist, isses für dich auch einfach vor gericht zu gehn, ich denke mir wär das ohne connections zu stressig ;)
ich sag mal: mach weiter, wenn du gewinnst (wofür ich dir die daumen drücke) wärs gut! ich hab auch mit dem gedanken gespielt mal ein bausatz von denen zu basteln, jetzt weiss ich dass ich das ding erstmal probeweise innerhalb der ersten 14 tage zusammenschrauben muss^^
 
hey also mein mitgefühl hast du ;)...

Danke dir!
Die 200 Euro, die der Bausatz gekostet hat, sind eigentlich noch das geringste.
Auch die Kohle für Lacke, Schleifmaterial, Beize und Öl/Wachsfinish der Rückseite sind zu verschmerzen.

Die Arbeitszeit, die für den A...ch wra, die tut schon mehr weh.
War als mein Urlaubsprojekt geplat, der Urlaub ist nun vorbei, und auch das tut mehr weh als die 199 Euro für den Bausatz.

Das schlimmste war aber der ganze Ärger. Der sogenannte Marketingleiter von dem Händler wurde zum Schluss sogar beinahe beleidigend.
Echt übelst. Der Ärger ist jetzt schon das Schlimmste an der ganze Sache. Nerverei und die miese Stimmung, die das ganze bei mir tagelang ausgelöst hat, die Beleidigungsversuche durch die Firma, die fiesen Unterstellungen, die Lügerei bzw. Wahrheitsverdrehung, das war das Schlimmste, und das kann man mit ein paar hundert Euro nicht ausgleichen.

Daher überlege ich mir, ob ich mir ein Gerichtsverfahren antun soll. Die Verlobte meines Bruders meinte, ich hätte recht gute Chancen, aber eine Garantie, dass der, der im Recht ist, vor Gericht auch gewinnt, gäbe es nie.
Sie hätte da schon krassere Fehlurteile erlebt, erzählte sie mir. Zudem hält sie es für möglich, dass das Gericht das Verfahren ablehnt oder verschleppt, da die Gerichte total überlastet sind. Und sie hat mich gewarnt, dass solche Verfahren mitunter lange dauern und einiges an Zeit, vor allem aber manchmal sehr viel Nerven kosten.

Und mich mit der Sache vor Gericht noch mehr rumzuärgern als bis hjetzt schon, vor allem, mich mit dieser, meines Empfindens nach [zensiert] Firma noch mal abgeben zu müssen, und sei es auch vor Gericht, davor graut mir persönlich, ehrlich gesagt.

Ich bin unschlüssig. Einerseits war der Bausatz ab Werk fehlerhaft, und ich sehe es nicht ein, dass die Firma sich so unverschämt vor iihrer gestzlichen Gewährleistungspflicht drückt.
Andererseits ahbe ich auch echt keinen Bock in die Sache noch mehr Zeit und Nerven zu investieren.

Zu dem Bausatz und deinem Gedanken, auch eventuell einen zu kaufen: jeder muss selber wissen, ob er dort kaufen will. Ob ihm das Risiko das wert ist.
Und: für 200 Euro gibt es wie gesagt eine gleichwertige Gitarre, fertig montiert und lackiert. Perfekter lackiert als das ein Laie je könnte. Und wenn man eine gleichwertige, fertige Gitte bei Thomann, Musik Schmidt und anderen rennomierten Händlern kauft, hat man im Falle von Reklamationen meistens keinen oder zumindest weniger Ärger.

Ich kaufe jedenfalls zukünftig nicht mehr bei Kleinkrautern.
Ich bin sicher, bei Thomann oder Musik Schmidt wäre das alles so nicht passiert.

Tschau
B.
 

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