D-28 Style RH auf LH umbauen???

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Hallo,

ich konnte mal wieder nicht wiederstehen und habe noch eine vollmassive Gitte im D-28 Style, vermutlich jap. Manufaktur, sehr günstig erstanden.
Ich habe sie mal einfach so wie sie war mit alten gammligen Saiten gestimmt und paar Akkorde gezupft, soweit das als Lefty auf einer RH ging.
Was soll ich sgen Begeisterung pur, schöne Bässe, sanfte Mitten und singende Höhen, so habe ich mir eine Steelstring immer gewünscht.

Alles schick könnte man meinen, da ja noch ein Umbau von RH auf Lefty erfolgen soll.
Ich bin kein Frischling im Gittenbau, aber an der Brücke einer Steelstring war ich noch nicht dran.
Gibt ja nur zwei Möglichkeiten. Alte runter, aber wie und eine Lefty drauf.
Zweite Möglichkeit, sauber den alten Schlitz schließen und den Schlitz für den Leftysteg neu fräsen, Geräte und Erfahrung im Fräsen sind vorhanden.

Sagt mal eure Meinung, könnten beide Eingriffe böse Überraschungen in einem stark veränderten Klangbild in sich bergen???
Wäre Schade um das Teil, aber weggeben möchte ich sie auch nicht mehr...........

Danke schon mal im Vorraus
Steffen
IMG_20191010_150743.jpg
IMG_20191010_150724.jpg
 
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Alles ist möglich ... nur eine Frage des Aufwands ;)

Schlitz in der Brücke schliessen und neuen Schlitz fräsen wäre wesentlich weniger Aufwand als die ganze Brücke/Steg zu entfernen und eine neue zu "schnitzen".
Denk dran, dass du auch den Sattel neu machen musst!
Und bedenke, dass eine Steelstring vom Bracing her drauf ausgerichtet ist, dass "links" die Basssaiten sind, also nach erfolgreichem Umbau nicht gleich dickere Saiten als 13er aufziehen.

btw: mit dem 3-geteilten Boden ist das eher eine D-35-Style.
 
... wobei dies den Boden betrifft, die von vorn typisch sichtbaren Griffbretteinfassungen der D35 fehlen hier. Die Japaner haben gerne gemergt, ich habe eine 000 mit Mahagoni-Boden/Zargen (18er Style), aber hellem 28er-Binding
 
Danke,

mit D-35 kann sein, ich kenne mich mit den Martin Modellreihen nicht so aus.
Der geteilte Boden ist hier aber nur optischer Natur, die Maserung innen zeigt sich gleichmäßid, als gehe ich
davon aus, dass nur ein dünnes Keilfurnier aufgezogen wurde.

Ja mit der Brücke bin ich noch am hadern, eine neue Brücke hätte ich da, aber wie bekommt mann die jetzige sauber ohne
große Schäden sauber runter? Griffbretter habe ich ja schon sauber mit dem Bügeleisen :Dmeiner Frau sauber abbekommen,
funktioniert das auch bei einer Brücke? Ich muss mal mit einem Spiegel schauen ob da nicht noch Verschraubungen vorhanden sind.

So wie ich es beurteile hat die Gitte an der Decke ein mittig aufgesetzte X-Spacing, dürfte also vom Saitenzug keine Probleme bereiten,
oder ???,
wobei ich bei Acoustics eh nur 52-11 bevorzuge.

LG
Steffen
 
Wenn du ein Griffbrett sauber runter kriegst, klappt das theoretisch auch mit der Bridge. Muss halt u.A. aufpassen, dass sich die Decke entlang der Mittelfuge nicht löst und dass der Spachtel/Messer nicht in die Fichtendecke schneidet, bzw dass diese nicht splittert. Das klappt mal mehr; mal weniger; aber richtig perfekt sauber geht das eigentlich nie, was mit dem Material "Fichte" zu tun hat.

Das Bracing-Thema betrifft die Querbeleistung auf der Decke zwischen Bridge (Stegfutter) und Endblock
https://www.google.com/search?q=mar...ft:de-DE:IE-Address&ie=&oe=#spf=1570775251689
 
Vorsicht: Die Bügeleisenmethode funktioniert bedingt bei Griffbrettern, bei dem Steg wird aber zu viel Strahlungswärme an die Decke abgegeben. Sie trocknet in Minutenschnelle aus und es entstehen Spannungsrisse lange bevor der Steg ordentlich erwärmt ist.
 
Hallo,

wie man auf dem Foto sehen kann, hat die Gitarren einen Schraubsteg, wie ér in den 70ern weit verbreitet war. Diese Stege haben, sofern sie aus Messing sind, einen deutlich hörbaren Einfluss auf den Klang. Sie sorgen für einen schönen "glockenhaften" Ton. Auf herkömmlichen Steg umgebaut klingen die Gitarren meist voller, aber eben auch anders. Ein erhalten des Schraubsteges dürfte nicht einfach sein, denn dessen Schrauben sitzen meist in geklebten oder genieteten Fassungen. Einfach mal abbauen und schauen wie es aufgebaut ist. Die Fräsungen gehen meist auch bis auf die Decke und wenn man daran rumfräst kann man diese leicht beschädigen. Grundsätzlich ist ein Füllen und Ausfräsen natürlich möglich, man muss aber einigen Aufwand für die Führung der Fräse betreiben. Freihändig geht das mit Sicherheit nicht. Und einfacher ist es natürlich, wenn man sich vom Schraubsteg verabschiedet.
Bei einem neuen Steg ist der sowiso weg. Hier ist das Ablösen evtl. ein Problem, denn gerüchteweise haben die Japaner damals oft moderne Kleber verwendet die sich nicht lösen lassen. Bei vielen Gitarren ist daher wohl ein Neck Reset nicht möglich. Man könnte den Steg auch runterfräsen und das letzte Stück vorsichtig schleifen.

Sagen wir mal so, wenn das Fräsen schiefgeht, kann man immer noch den Steg ersetzen, umgekehrt geht das nicht.
Sagt mal eure Meinung, könnten beide Eingriffe böse Überraschungen in einem stark veränderten Klangbild in sich bergen???
Das kannst du recht einfach testen, indem du versuchsweise mal eine normale Stegeinlage mit beigelegten Furnierplättchen (damit sie nicht kippt) reinmachst. Ich hab mich bei einigen Gitarren daraufhin entschieden, den Schraubsteg zu beizubehalten, z.B. in der EKO J54 von 1965.
 
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IMG_20191011_162752.jpg
Metallbrücke D 35.jpg
So ich habe mal die Saiten runter und den Steg raus.
Es ist nichts durchgehend geschraubt, der Steg liegt in einem gewölbtem Messingstegprofil - U-förmig.
Ich denke auch die werde ich beibehalten, dass macht sicher sehr viel vom ursprünglichen Ton. Nur tausche ich
das olle Plastig komplett gegen Bone.
Es gehen keine Löcher durch die Decke und ist auch nicht von innen geschraubt, danke für den Schminkspiegel holdes Weib:D
So wie ich das sehe wäre das Verschließen mit einem Palisanderstück und neu LH Fräsung das vernüftigste oder?
Klar, dass heißt saubere Schablone machen und milimetergenau fräsen, sonst ist die Intonation hin.
Ich hätte allerdings auch noch eine fertige Rosewoodbrücke LH da:great::bad::great::bad:?????

Bracing ist wie bei Martin siehe Bild:
bracing.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist nichts durchgehend geschraubt
Aber die Verstellschrauben liegen üblicherweise nicht auf Holz, sondern auf einer stabileren Unterlage. Schau vielleicht doch noch mal genauer in den Schlitz ...
 
Bracing ... "Spacing" ist z.B. der Saitenabstand untereinander.
und ich dachte ich weiß schon alles:rolleyes:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aber die Verstellschrauben liegen üblicherweise nicht auf Holz, sondern auf einer stabileren Unterlage. Schau vielleicht doch noch mal genauer in den Schlitz ...
Schau mal auf das Vollbild mit aufgespannten Saiten.
Da sind zwei Unterlegscheiben, welche größer als die Schlitzbreite sind, dadurch kann man den Brückensteg in der Höhe verstellen, allerdings liegt
dieser dann nicht mehr flächig auf der darunter liegenden Decke sonder quasi in der Luft.
Schrauben oder Löcher sind da defenitiv nicht.

Wie sich das klangtechnisch auswirkt, wenn eine ²normale Brücke" mit eingpressten Steg nimmt müsste man mal testen.
 
Da sind zwei Unterlegscheiben, welche größer als die Schlitzbreite sind, dadurch kann man den Brückensteg in der Höhe verstellen
Man lernt doch nie aus ..... Es gibt da die unterschiedlichsten Systeme und das mit den Unterlegscheiben ist mir tatsächlich neu. Aber auch einfach umzubauen ....
 
Entscheidung hinsichtlich Steg ist gefallen, der Schlitz ist bis auf Bodendecke mit einem Passstück aus dunklem indischen Palisander geschlossen.
Erstmal Leim /Titepond dunkel/ abbinden lassen und Frässchablone fertigen. Bilder folgen.

Schönen Sonntag
Steffen
 
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Operation gelungen, Bilder heute Abend.
Ob die Aktion das Instrument klanglich aufgewertet hat, steht in den Sternen.
Neben dem Umbau habe ich der Gitte gleich noch einen kompensierten Bone-Sattel und-Steg verpasst.
Nur mit den verwendeten Saiten bin ich gar nicht gklücklich:bad:erst habe ich die EB Earthwood draufgezogen- das ging garnicht-
dann nochmal mit Elexier- ÄÄÄÄÄh. Irgwendwie klingen beide wie unverstärkte Piezos.
Als odie alten Saiten drauf und siehe da deutlich besser.
Nur habe ich keine Ahnung welche das sind, im Kodffer lag eine alte Saitenhülle " Western-Folk Strings- Luxor, die gibt es denke ich mal schon Jahrzehnte nicht mehr.
Die alten Saiten sehen optisch eher in Richtung Messing/ Brass aus, also nicht so wie die eher Kupferfarbenen Elexier und EB,s.
Jemand eine Idee in welche Richtung ich da suchen könnte. In Brass habe ich bisher nichts gefunden, teilweise sind die Angaben zu den an-
gebotenen Saiten natürlich auch sehr dürftig.
Ich mag eher diesen etwas runderen Vintagesound, als diese doch sehr spritzigen, metallisch klingenden Saiten von Elex... und Co.
Kommt sicher auch viel auf die Gitarre und spielweise anan, aber die alten Folkgitten für Picking und runde Akkorde haben sich halt in mein Innenohr gebrannt.

Bis zum Abend
Steffen
 
Jemand eine Idee in welche Richtung ich da suchen könnte.
Hab ich ...
Die alten Gitarren mögen oft keine modernen Saiten, denn die sind sehr brilliant und das klingt auf den alten Teilen nur blechern. Zum Glück gibt es da aber noch die Chinesen. Brauchbare moderne Saiten hab ich bei denen zwar nicht gefunden, dafür gibt es gute und günstige Saiten die so klingen wie vor 40 oder 50 Jahren. Alle meine Oldtimer ob Framus, Hopf oder die bildschöne Kiso Suzuki W200 klingen damit hervorragend. Ausdrucksvoll und warm mit dem vollen Ton den du vermutlich suchst. Schau bei Aliexpress mal nach den Orphee TX, die sind gute Allrounder ...

Der Versand dauert halt ein paar Wochen aber es lohnt sich.
 
Danke Flyboy, Optisch passen die Orphee TX zu den jetzigen, habe gleich 2 Sätze je 11er und 12er bestellt.
Bei dem Preis kann ja man nichts falsch machen, eine Schachtel Kippen weniger:D
Hier noch die Bilder vom umswitchen des Stegschlitzes von RH auf LH
Steg verschlossen.jpg
Steg mit alter Brücke LH.jpg

Allerdings werde ich mir zum testen noch ein Vollholzpassstück schnitzen, also mit direkter Deckenauflage.
 

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Das sieht gut aus! :great:
 
...finde sogar ich!
 
Danke für den Lobgesang,

ursprünglich wollte ich ja fräsen, aber dann fiel mir ein das meine handgechmiedeten Japaneisen auch mal für filigrane Sachen
herhalten sollten.
Außerdem wäre es ein enormer Mehraufwand gewesen, Unterbau auf leicht gewölbter Decke, Korrekte un feste Führungsschiene vorrichten,
da war mir gure Handarbeit doch lieber und war in 20 min. erledigt.
Das Vollholzpassstück mit Nut aus Rosewood ist auch fast fertig..................
 
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