Dämpfen mit der Greifhand: Flageolet-Problem

[bjoerngiesler]

Hallo Ihr,

Ich komme mit meinem Baß (hab ihn seit drei Tagen) dank vieler Hilfen und Internet-Tutorials schon ganz gut zurecht. Es handelt sich um einen Fretless.

Ein Problem habe ich aber noch, und zwar beim Dämpfen. Erstmal, was kein Problem ist: Beim Übergang von einer tiefen auf eine höhere Saite dämpfe ich mit Daumen oder Ringfinger der Schlaghand. Paßt. Beim Übergang von einer hohen auf eine tiefere Saite dämpfe ich mit der Greifhand, indem ich den Griff löse, aber den Finger auf der Saite lasse. Paßt auch.

...außer, der Griff in der Greifhand auf der hohen Saite lag auf einer der Flageolet-Positionen. Dann dämpfe ich mit meiner Technik zwar den Grundton der Saite, aber der Flageolet bleibt stehen! Ein Lauf von Hoch nach Tief endet dann damit, daß der ganze Baß vor Obertönen nur so schwingt.

Ist das ein Fretless-spezifisches Problem? Was kann man dagegen tun? Die ganzen Internet-Seiten beschäftigen sich viel mit dem Dämpfen mit der Schlaghand, aber kaum mit dem Greifhand-Dämpfen.

Vielen Dank für Eure Tips!

Gruß,
Björn

 

[GoodYear]

Das Problem gibz nicht mur bei Fretless-Instrumenten. Man dämpft besser mit mehreren Fingern ab, damit eben keine Flageolets stehen bleiben. Entweder mehrere Finger de Greifhand oder nimm noch einen der Anschlaghand dazu, dann gibt's keine Flageolets. (Es sei denn, man trifft auch mit mehreren Fingern genau die Flageolet-Knotenpunkte, aber das ist seehr unwahrscheinlich)

 

[bjoerngiesler]

Hmm. Krieg ich nicht hin. Selbst wenn ich die Saite mit dem Zeigefinger der Schlaghand abdämpfe, bleibt immer noch ein Flageolet stehen, und zwar auf dem zwischen der Schlaghand und der Greifhand gelegenen Stück Saite. Das kriege ich nur weg, wenn ich die Saite wirklich mit mehreren Fingern der Greifhand und dem Daumen aktiv umfasse. Das kann's doch nicht sein?!

Das Flageolet ist leise, im Band-Kontext würde man es wahrscheinlich gar nicht hören, aber beim Üben mit dem Kopfhörer nervt's extrem.

 

[bassick]

Das kriege ich nur weg, wenn ich die Saite wirklich mit mehreren Fingern der Greifhand und dem Daumen aktiv umfasse. Das kann's doch nicht sein?!

Der Daumen bleibt (nicht nur) beim Fretless am besten an der Griffbrettunterseite, auch wenn der Spatengriff am Anfang leichter fällt. Das Dämpfen erfolgt zum einen mit den Fingern der Zupfhand als auch mit den "untätigen" Fingern der Greifhand. Auch wenn man es nicht gerne hört: für mich gehört ein gutes Abdämpfen genauso zur Spieltechnik wie Greifen oder Anschlagen. A propos: Der Anschlag sollte nicht unbedingt über dem Halsende erfolgen, sondern eher in Richtung Steg.

Gute Beispiele in Wort und Bild zum Dämpfen mit der Zupfhand liefert z. B. Gary Willis auf seiner Homepage oder auch auf YouTube.

 

[Thora]

Hm, wie bassick schon sagte, solle der Daumen hinter dem Hals bleiben (untere Hälfte) und die Saite dämpfst du einfac mit mindesten 2 Fingern der Greifhand ab. Natürlich bring das ganze nichts, wenn du einen Finger genau auf dem Flageolet-Punkt hast und den anderen Finger weiter hinten (also mehr zum Sattel hin).

Am Anfang habe ich das nicht geschafft, aber inzwischen habe ich auch eine "flachere" Greifhandtechnik, so dass die höhren Saiten automatisch abgedämpft sind und die tieferen Saiten dämpfe ich entweder mit dem Daumen der Schlaghand ab (mein Daumen wandert die Saiten entlang) oder mach das dann mit der Greifhand ("lazy play" nennt das mein zeitweise Basslehrer), je nachdem was ich spiele...

 

[bjoerngiesler]

Das kriege ich nur weg, wenn ich die Saite wirklich mit mehreren Fingern der Greifhand und dem Daumen aktiv umfasse.

...ich meinte natürlich "...der Schlaghand".

Vielen Dank für Eure Tips, ich habe aber noch sehr viele Fragen. Gibt's dafür vielleicht irgendwo ein Tutorial im Netz, möglichst mit Bildern? Mein Baßlehrer könnte mir das bestimmt erklären, aber den lern ich erst nächste Woche kennen