Dancing through life on my own

x-Riff
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Hey Songtexter und Texterinnen und Feedbackwillige,
das ist halt die Crux: man hat ne musikalische Idee, die einen gerade packt und man kommt nicht weiter, weil halt der Text fehlt.
Man durchstöbert, was auf Halde liegt, schaut in alte Notizbücher, probiert sogar hier und da mal was aus - allein: es will nicht fruchten.

Dann muss halt was neues ran.
Und da ist etwas aus mir herausgeschlüpft, zu dem ich weiter gar nichts sage, weil ich es viel spannender finde, zu sehen und zu lesen, wie der auf Euch wirkt und ob Ihr dem was abgewinnen könnt. Musikalisch eine recht einfache Kiste aus Strophe und Refrain, eher rockig/groovig. Die Zeilenlängen hauen meiner Einschätzung nach so hin. Für meine Verhältnisse ein kurzer songtext.


Dancing through life on my own

An odour of ashes,
a glass of red wine on a window bench.
I´m still feeling numb,
a bitter taste in my mouth.

"We spent the night together"
a female voice on the phone.
What to say to something
you want to know but don´t want to hear?

Yesterday I´ve been trembling,
walking with a fragile crown.
From today on I´ll be dancing
through life on my own.

I´m packing your belongings,
everything that doesn´t burn.
Your letters going back, babe
all apologies unread.

I wish you had resisted
but you succumbed to the temptation.
We can´t deliver you, babe
not me and not my mate.

Yesterday I´ve been trembling,
walking with a fragile crown.
From today on I´ll be dancing
through life on my own.

x-Riff
 
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Oha - ich merke gerade, dass ich ja auch eine deutsche "Übersetzung" reinsetzen sollte:

Auf meinen Füßen tanzend durchs Leben

Der Geruch nach Asche,
ein Glass Rotwein auf der Fensterbank.
Bin noch nicht ganz klar,
ein bitterer Geschmack in meinem Mund.

"Wir haben die Nacht zusammen verbracht"
(sagt) eine weibliche Stimme am Telefon.
Was soll man zu etwas sagen,
was man wissen muss, aber nicht hören will?
(merke gerade, dass die englische Fassung hier besser lauten sollte: What to say to something / you need to know but don´t want to hear?)

Gestern waren meine Schritte unsicher,
eine zerbrechliche Krone auf meinem Kopf.
Von heute an tanze ich
auf meinen Füßen durch mein Leben.

Ich packe, was Dir gehört,
jedenfalls das, was nicht brennt.
(Alternative: I´ve packed your belongings before / everything that doesn´t burn - Ich habe gepackt, was Dir gehört / jedenfalls das, was nicht brennt.)
Deine Briefe schicke ich zurück, babe,
Deine Entschuldigungen bleiben ungelesen.

Ich wollte, Du hättest widerstanden,
wärst der Versuchung nicht erlegen.
Wir können Dich nicht erlösen, babe,
weder ich noch meine Freundin.

Gestern waren meine Schritte unsicher,
eine zerbrechliche Krone auf meinem Kopf.
Von heute an tanze ich
auf meinen Füßen durch mein Leben.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und ich hänge mal noch ein paar Zusatzfragen an:
1) Ist das Lyrische Ich:
a) weiblich, b) männlich, c) ist nicht entscheidbar, ist aber egal, d) ist nicht entscheidbar, ist aber nicht egal.

2) Ändert sich die Bedeutung vom songtext stark, wenn es statt "Ich packe das, was Dir gehört" lautet: "Ich habe gepackt, was Dir gehört"?

3) Ist das Lyrische Ich a) bedauernswert, b) bewundernwert, c) durchtrieben?

Wäre schon alleine für ein Feedback auf diese drei Fragen hilfreich, denn für mich kommt es stark darauf an, was an "Hintergrund" durchschimmert, um zu entscheiden, ob er so bleiben kann oder ob noch mehr erzählt werden soll/muss.

Danke!

x-Riff
 
Das ist schwerer Stoff - aber ich versuch es:

1) Ist das Lyrische Ich:
a) weiblich, b) männlich, c) ist nicht entscheidbar, ist aber egal, d) ist nicht entscheidbar, ist aber nicht egal.

Es ist im Prinzip wohl egal. Aber vor meinem inneren Auge sah ich zunächst einen (liierten) Mann, dem ein Ausrutscher passiert ist, den er schwer bereut. Eventuell mit einer Ex-Freundin.

Auf den zweiten Blick passen dann ein paar Sachen nicht. zB


Von heute an tanze ich
auf meinen Füßen durch mein Leben.

Daher zweiter Ansatz: Die erste Strophe habe ich aus der Sicht des LY verstanden, aber das muss nicht sein. Sie klingt nach dem Erwachen an einem Morgen nach einer ereignisreichen Nacht. Einer Nacht, die irgendwer mit irgendwem verbracht hat. Es muss nicht das Lyrische Ich sein.

Der "Ausrutscher" (wenn es überhaupt darum geht), kann auch dem Partner / der Partnerin passiert sein und führt zu einer Trennung. Das LY ist darüber zwar nicht hocherfreut, fühlt sich aber auch erleichtert , klar, in die Zukunft gerichtet. Die Beziehung ist vorbei, aber das ist nicht so schlimm.

Was allerdings "die Freundin" (my mate) bei dieser Lesart da suchen hat, erschließt sich mir wiederum nicht.

Daher dritter Ansatz: Wie der erste Ansatz, aber die "echte" Freundin weiß bescheid, die Beziehung bleibt trotz des Ausrutschers bestehen. Der Fremdgang mit der Ex und die Folgen (Aufdringlichkeit?) konnten die Beziehung nicht zerstören. Darüber freut er sich. Er hat es hinter sich gebracht.

3) Ist das Lyrische Ich a) bedauernswert, b) bewundernwert, c) durchtrieben?

Ich gehe davon aus, dass ich den Text völlig missgedeutet habe - daher passt nichts davon. Ich freu mich für ihn, dass er positiv aus der Sache rausgeht.
 
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Danke für Dein Feedback, antipasti!
Ich möchte gerne noch ein bißchen warten, ob noch andere Feedback geben möchten, was ich sehr begrüßen würde.

x-Riff
 
Also so ganz klassisch gedacht würde ich sagen, das ist der Text einer Frau, die von ihrem Lebensgefährten/Mann betrogen wurde und davon nicht von ihm, sondern von seiner Affäre erfahren hat - und daraufhin seine Sachen packt. Mit dem Mut der Verzweiflung, würde ich sagen, so kurz nach dem Konfrontiertwerden mit einer Affäre nehme ich niemandem ab, dass er "allein durchs Leben tanzt". Ich gehöre ja nun auch zu den älteren und fest verbandelten Semestern, da trennt man sich nicht gleich "einfach so" und packt die Sachen, sondern da gibt's erst mal Szenen, Problemgespräche, etc. pp. Aber well, hier hat sich scheinbar die Betroffene entschieden, reinen Tisch zu machen.

Grundsätzlich möglich ist es natürlich auch, dass es sich bei dem lyrischen Ich um den einen Teil eines schwulen oder lesbischen Pärchens handelt, mit der gleichen Betrugs-/Affärenkonstellation.

Die Einstufung in "bedauernswert" oder "bewundernswert" finde ich ein bisschen holzschnittartig. Das ist definitiv jemand, der versucht, sich seinen Stolz zu bewahren, in dem er (bzw. sie) einen klaren Schnitt macht. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass Stolz in Beziehungsgeschichten meistens ein schlechter Ratgeber ist, und auch bei Betrugsgeschichten ist es ja selten so, dass da nur einer "schuld" ist und der andere ein Unschuldslamm. Meistens liegt da vorher schon einiges im Argen. Insofern will ich mich nicht festlegen, wie ich den Umgang des lyrischen Ichs mit dem Betrug finde. Kann man bewundern und als Stärke sehen, kann man aber auch als Kurzschlussreaktion und als unreif (und damit tendenziell bedauernswert) werten, weil da jemand nicht mal versuchen will sich auseinanderzusetzen.
 
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Hallo x-riff,

mir kommt das ein bisschen vor wie bei diesen mathematischen Weihnachts-Rätseln, eine echte Knobelaufgabe und in diesen Dingen versage ich regelmäßig. :D

Trotzdem versuche ich es mal. Beim oberflächlichen Durchlesen würde ich sagen:

entweder,
a) das Lyrische Ich wechselt ab der Hälfte die Perspektive - von männlich, der Versuchung erlegen nach weiblich, die Betrogene
oder
b) das Lyrische Ich ist schizophren und will sich von sich selbst trennen, möglicherweise Suizid-Gedanken

Aber wahrscheinlich liege ich voll daneben. :nix:

Gruß,

Robert
 
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Affäre nehme ich niemandem ab, dass er "allein durchs Leben tanzt".

Von allein ist nicht die Rede.

Abgesehen davon kann Klarheit schon ein positives Gefühl und Mut erzeugen. Besonders wenn schon lange in der Luft liegt, dass "was im Busche" ist. Oder die Beziehung von anfang an im Eimer war.

Ich bin tatsächlich mal fremdgegangen, damit man einen Trennungsgrund hat.

Aber wie ich x-riff einschätze, sind wir alle komplett auf dem Holzweg.

In Wirklichkeit geht es um einen schwulen Cocker Spaniel, der heimlich beim Nachbarn (einem alkoholkranken Generalmajor a.D.) Frolic schnabuliert und Wein trinkt. Frau General ist darüber nicht erfreut und meldet ihn beim Veterinäramt als tollwütig - nachdem sie ihm die Hundemarke abgenommen hat, die olle Vettel .
 
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Vielen Dank für Eure Antworten - hilft mir sehr weiter!

Und ich spanne Euch mal nicht weiter auf die Folter und entpacke mal ein bißchen:

Also so ganz klassisch gedacht würde ich sagen, das ist der Text einer Frau, die von ihrem Lebensgefährten/Mann betrogen wurde und davon nicht von ihm, sondern von seiner Affäre erfahren hat - und daraufhin seine Sachen packt.
Bingo - 100 Punkte.
Es gibt zwei Textstellen, die darauf hindeuten: a fragile crown sehe ich eher auf dem Kopf einer Frau und mate ist der Ausdruck, wenn ich dem dictionary folgen darf, der die (nicht sexuelle) Freundin einer Frau meint.

Mit dem Mut der Verzweiflung, würde ich sagen, so kurz nach dem Konfrontiertwerden mit einer Affäre nehme ich niemandem ab, dass er "allein durchs Leben tanzt". Ich gehöre ja nun auch zu den älteren und fest verbandelten Semestern, da trennt man sich nicht gleich "einfach so" und packt die Sachen, sondern da gibt's erst mal Szenen, Problemgespräche, etc. pp. Aber well, hier hat sich scheinbar die Betroffene entschieden, reinen Tisch zu machen.
Hier gibt es für mich zwei entscheidende Schlüsselstellen in dem Text:
Das Lyrische Ich - die betrogene Frau - erfährt von einer anderen Frau, dass sie gerade mit ihrem Mann geschlafen hat. Warum sagt es ihr aber diese Frau?
Weil sie die mate ist - die Freundin der Frau - und beide das so ausgemacht haben.

Kurz: Eine Frau, die mit einem Mann fest zusammen ist, ihm aber - aus welchen Gründen auch immer - ihm nicht traut, tut sich mit ihrer Freundin zusammen.
Diese verführt planvoll ihren Mann, der auch der Versuchung erliegt.

Deshalb ist die Frau so gefaßt, deshalb die Stelle:
What to say to something
you want to know but don´t want to hear?
als sie am Telefon vom Ergebnis des Tests erfährt: Wir haben zusammen geschlafen ...

Ihr war vorher klar, was sie tun würde, wenn er beim Test durchfällt.

Als weiterer Hinweis deshalb die Variante im Text, dass sie schon vorher die Koffer gepackt hat: weil sie es geahnt hat, weil sie es für wahrscheinlicher hielt, dass er der Versuchung unterliegt.

Und genau aus dem Grund brauche ich Euch:
Der Text soll nicht als tolles Rätsel, das man dechiffrieren muss, daher kommen. Aber auch nicht so offensichtlich. Man soll ruhig zu Anfang oder eine zeitlang denken(können): ach eine arme, betrogene Frau.

Aber man soll auch irgendwann und auch schlüssig darauf kommen, dass sie die Versuchung geplant hat und deshalb sich das Ergebnis zwar nicht wünschte, aber ihre Konsequenzen schon vorher gezogen hat, schon bereit war, diesen Weg zu gehen ...

In einer vorigen Variante hatte sie eine Agentur für die Versuchung engagiert - so etwas gibt es ja: das wäre dann vermutlich ein sehr deutlicher Hinweis.
In einer anderen Variante wünscht sie sich, dass er der Versuchung erliegt, ist sie eher so ein bißchen wie eine planende, kalte Seele, die ihn abschießt ...

Nun ja - bisheriges Ergebnis:
Aus dem Text selbst geht es nicht so hervor. Bliebe die Möglichkeit, den Text von einer Frau singen zu lassen - dann ist zumindest die Frage des Geschlechts des Lyrischen Ich geklärt.

Und es bliebe die Möglichkeit, doch wieder die beauftragte Agentur mit herein zu nehmen (in einer Zeile bezahlt sie den Scheck bzw. die Rechnung der Agentur für die Verführungsdienste).

Muss ich mal drüber nachdenken.

Vielen Dank so weit!

x-Riff
 
Hallo, x-riff!

Edit 1: Oh Mann! Gerade auf "Absenden" geklickt, da sehe ich, es gibt drei weitere Beiträge. Egal, ich hab' echt lange dran gesessen: :D

Auch für mich ist noch einiges unklar, grundsätzlich spricht mich der Text zwar an, er hinkt aber sowohl sprachlich als auch inhaltlich an einigen Stellen.

An odour of ashes,
a glass of red wine on a window bench.
I´m still feeling numb,
a bitter taste in my mouth.

Rundum gelungen, tolle Bilder, nix zu meckern! :)

"We spent the night together"
a female voice on the phone.
What to say to something
you want to know but don´t want to hear?

Die erste, rot markierte Zeile finde ich zu lasch. Keiner würde seiner Liebschaft so eine neutrale Botschaft auf so lakonische Art und Weise senden, es sei denn, um den völlig verkaterten Gesprächspartner aufgrund von dessen Filmriss daran zu erinnern: "Ich bin's!" - "Wer?" - "Na die, mit der du die Nacht verbracht hast!" Wobei auch das kaum Sinn ergäbe, denn warum sollte jemand so Emotionsloses seinen unbedeutenden One Night Stand am nächsten Tag anrufen, es sei denn, er hätte was Wichtiges dort liegen lassen... Du merkst schon, für mich wirft dieser Satz Fragen auf, die ich für zu wichtig für einen stringenten Text erachte, um sie unbeantwortet zu lassen. Da das Metrum nicht strophenübergreifend ist, könnte man das ganz einfach lösen, z. B. mit

"Hey, babe, what about tonight?"
She purred, not knowing it was me.

Die beiden lila gefärbten Zeilen kommen verquast rüber, also sowohl grammatikalisch als auch inhaltlich. Zu wem sollte das LI denn etwas darüber sagen, dass es gleichzeitig wissen und nicht wissen will? Wenn es am Telefon antworten würde: "Wer ist denn da? Und wem haben Sie die Nacht verbracht, etwa mit meinem Mann/meiner Frau?", käme doch höchstwahrscheinlich keine Antwort, sondern nur ein Klicken oder bestenfalls eine Entschuldigung fürs Verwählen. Besser wäre m. E.

How would you deal with something
You need to know but don't want to hear?

Yesterday I´ve been trembling,
walking with a fragile crown.
From today on I´ll be dancing
through life on my own.
"Yesterday" als konkrete Zeitangabe verlangt doch eigentlich past tense, oder? Present perfect kommt mir hier merkwürdig vor. "Yesterday I was trembling" würde den Sinn auch nicht entstellen. Außerdem hast du in deiner deutschen Fassung "on my own" mit "auf meinen Füßen" übersetzt - war das ein Überbleibsel aus einer früheren Fassung? Hier ergibt es nämlich wenig Sinn, weil das LI sich ja offenkundig von seinem Partner trennt und damit von nun an "allein" durchs Leben tanzt.

I´m packing your belongings,
everything that doesn´t burn.
Your letters going back, babe
all apologies unread
.
Dass das LI alles Brennbare abfackeln wird, ist klar, aber die Endgültigkeit der Trennung kann man noch hervorheben, indem man es den ganzen Rest zusammen mit den Entschuldigungsbriefen an die Ex zurückschicken lässt:
I'll send them back to you, babe
With all your letters of excuse.

I wish you had resisted
but you succumbed to the temptation.
We can´t deliver you, babe
not me and not my mate.
"Succumbed" ist zwar richtig und eigentlich auch ein schönes Wort, klingt mir hier aber etwas zu technisch. Wobei ich gerade merke, was mich generell an diesem Text stört: Das LI hat gerade rausgekriegt, dass es vom Partner betrogen wurde. Es beschreibt seine Lage so bzw. unternimmt jene Schritte, wie man es gängigerweise von einem Betrogenen erwartet: Böses Erwachen, die Welt liegt in Schutt und Asche, bitterer Geschmack im Mund, Sachen des/der Ex einpacken bzw. verbrennen, Briefe zurückschicken, sich ein Herz fassen und von nun an auf eigenen Füßen stehen. Aber das alles geschieht so unemotional, dass mich das Gefühl beschleicht, das LI würde hier nur so handeln, wie es glaubt, sich verhalten zu müssen, weil "man" es von einem Verlassenen nicht anders erwartet. Es fühlt sich aber nicht wirklich danach, sondern tut eben nur so, als ob. War das deine Intention? Wolltest du die Wut, die Eifersucht, das Toben, das Heulen absichtlich weglassen, um nicht in Klischees zu verfallen? Falls ja, würde ich sagen: "Mission over-accomplished" ;) Dagegen sprechen aber die starken Bilder der ersten Strophe und die zerbrechliche Krone im Refrain... Kurz gefasst, würde ich die obige Zeile umformulieren, so in Richtung

but oh, you couldn't, you had to give in.

Das rot markierte "we" plus "my mate" erschließt sich mir ebenfalls nicht - wer sind die und wo kommen die plötzlich her? Und sprachlicherseits würde ich "Neither me nor my mate" draus machen.

Ich sehe großes Potenzial für einen echt emotionalen oder auch einen zwar distanziert-roboterhaften, aber trotzdem packenden Text; zurzeit wirkt er auf mich allerdings noch etwas unentschlossen.

Edit 2:
Aber man soll auch irgendwann und auch schlüssig darauf kommen, dass sie die Versuchung geplant hat und deshalb sich das Ergebnis zwar nicht wünschte, aber ihre Konsequenzen schon vorher gezogen hat, schon bereit war, diesen Weg zu gehen ...
Das kommt für mich aber an wirklich gar keiner Stelle rüber. Nicht mal das "I had packed your belongings" reicht da für mich hin...

Liebe Grüße
André
 
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Ich bin tatsächlich mal fremdgegangen, damit man einen Trennungsgrund hat.
Das war tatsächlich die Ausgangsidee ... Allerdings mit dem twist, dass ich mich fragte: Was ist eigentlich, wenn die Person, die sich trennen möchte, sich quasi gar nicht selbst die Finger schmutzen machen möchte, sondern es dem Partner rüberschiebt?
Um dann umso moralisch reiner dazustehen?

Das war sehr reizvoll, ging mir aber zu sehr in die kühle Planung und das Bild einer ausgekochten, kalten, berechnenden bitch ...

Ich wollte es schon noch mehr in der Schwebe lassen ... sie hätte sich mindestens zu 50% gewünscht, dass er der Versuchung widersteht ... aber offensichtlich war das Vertrauen geschwächt - sie wollte Gewissheit haben und sie wollte sich Gewissheit verschaffen und es nicht dem Zufall überlassen ...

In Wirklichkeit geht es um einen schwulen Cocker Spaniel, der heimlich beim Nachbarn (einem alkoholkranken Generalmajor a.D.) Frolic schnabuliert und Wein trinkt. Frau General ist darüber nicht erfreut und meldet ihn beim Veterinäramt als tollwütig - nachdem sie ihm die Hundemarke abgenommen hat, die olle Vettel
Wir sollten vielleicht mal einen oder mehrere Texte dieser Art machen - für einen noch zu erfindenden Entertainer, der diese dann zum Besten gibt ... :cool:

x-Riff
 
Das war tatsächlich die Ausgangsidee ...

Dann lag ich ja bei allen Versionen nur knapp daneben.

Aber ja: So etwas gibt es und es funktioniert. Aber trotz des makellosen Textes könnte diese INtention vielleicht doch ein klein wenig herausgearbietet werden.
 
Hallo X-riff,

das mit dem "mate" konnte ich tatsächlich nicht einsortieren, das kann ja neben "Freund(in)" oder "Kamerad(in)" auch Partner oder Lebensgefährte/in heißen. Das habe ich aber wohl mental unter den Tisch fallen lassen, weil es mir nicht in die andere (mir relativ eindeutig erscheinende) Konstellation zu passen schien. Ich dachte aber ehrlich gesagt, dass die Dame, die da anruft, dies nicht als Freundin tut, sondern um der Betrogenen die Wahrheit zu stecken, warum auch immer, gibt's ja verschiedene Gründe für.

Das Ganze von einer Frau singen zu lassen, finde ich definitiv eine gute Idee. Die eine Zeile, in der angedeutet wird, dass sie es zwar wissen wollte, aber dann doch nicht hören, finde ich zu wenig, um daraus auf eine geplante Verschwörung mit der Freundin zu schließen. Ich hatte das eher so interpretiert, dass sie eigentlich schon was geahnt hatte (und natürlich will frau ja schon wissen, ob der eigene Kerl treu ist), dann aber letztendlich doch geschockt war, als sie es mit eigenen Ohren hörte.

Um das Rätsel etwas aufzuklären, würde ich wohl am ehesten die beiden letzten Zeilen in der letzten Strophe ändern, also dieses "we can't deliver you...". Daraus würde ich vielleicht was in der Art machen wie: Wir hatten dir eine Falle gestellt, meine Freundin und ich. Du bist leider rein getappt, selbst schuld. Also jetzt mal so ins Unreine gedacht...

LG

Nicole
 
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Ich merke, dass noch ein paar lose Enden rumliegen ...
Von allein ist nicht die Rede.
Vom Gegenteil aber auch nicht ...

Was ich nicht möchte, ist, es so erscheinen zu lassen, dass das Lyrische Ich nur jemanden abschießt, um mit einem anderen durchs Leben zu gehen.

Aber das alles geschieht so unemotional, dass mich das Gefühl beschleicht, das LI würde hier nur so handeln, wie es glaubt, sich verhalten zu müssen, weil "man" es von einem Verlassenen nicht anders erwartet. Es fühlt sich aber nicht wirklich danach, sondern tut eben nur so, als ob. War das deine Intention? Wolltest du die Wut, die Eifersucht, das Toben, das Heulen absichtlich weglassen, um nicht in Klischees zu verfallen? Falls ja, würde ich sagen: "Mission over-accomplished" ;)
Was rauskommen soll, ist, dass die seltsame Gefaßtheit angesichts der Nachricht, betrogen worden zu sein, damit zu tun hat, dass das Lyrische Ich diesen Test geplant hat.
Und weil der Partner nicht zurückkommt und sie die Nacht alleine verbringt (mit rotem Wein und vielen Zigaretten), sie schon ahnt, dass er der Versuchung erlegen ist.

Es ist also nicht das Fehlen von Gefühlen, das sie als Person kennzeichnet, sondern diese Gefühle sind nicht da, weil sie sie vorher schon durchlebt hat (wahrscheinlich viel zu oft) und weil sie diesen Test selbst geplant hat.
Deshalb kann sie das Ergebnis auch als Befreiung erleben.

Nun: ich komme mir im Schreiben ja immer selbst auf die Schliche und durch Euer Feedback noch mal um so mehr.

Deswegen wird der Text auf folgendes überarbeitet:
Das Lyrische Ich ist eine Frau, die befürchtet, dass Ihr Mann sie betrügen könnte, dass er wankelmütig ist.
Sie will Gewissheit.
Sie arrangiert eine Situation, in der ihr Mann verführt wird.
Sie erlebt die Zeit vor dem Ergebnis intensiv, wünscht sich auch zumindest zu gleichen Anteilen, dass er widerstehen möge.

Sie erfährt, dass er der Versuchung erlegen ist.
Sie vollzieht die Konsequenzen: sie packt seine Koffer, schmeißt ihn raus, bricht den Kontakt ab.
Sie erlebt die Gewissheit mit Schmerzen, aber als Befreiung - als Desillusionierung.
Sie tanzt - alleine - durch ihr Leben.
Nicht dass sie auf Ewig den Männern oder Beziehungen aufgekündigt hat - aber sie macht sich nicht mehr von einer Beziehung abhängig, nie mehr.

Das wäre der Inhalt des songtextes.
Jetzt muss ich nur noch einen prima songtext daraus machen ...

x-Riff
 
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Frau General ist darüber nicht erfreut und meldet ihn beim Veterinäramt als tollwütig - nachdem sie ihm die Hundemarke abgenommen hat, die olle Vettel .

:-D Jetzt musst du mir nur noch erklären, wie der Cockerspaniel Briefe zu seiner Entschuldigung schreibt. Oder war das der Generalmajor? Und wohin schickt er die Briefe? Ans Veterinäramt, das sie ungeöffnet zurückschickt? Und singt der Dienststellenleiter des Veterinäramtes dann den Song? :stars: (Ich wollte hier eigentlich einen Kopfkratz-Smiley, finde aber keinen in der Galerie)

Nicole
 
Ich dachte aber ehrlich gesagt, dass die Dame, die da anruft, dies nicht als Freundin tut, sondern um der Betrogenen die Wahrheit zu stecken, warum auch immer, gibt's ja verschiedene Gründe für.
Damit hast Du recht.
Diese Stelle ist zu mehrdeutig - das ist noch zu schwach ...

Heißt: mehr Eindeutigkeit.

Genau da bin ich gerade schwer am überlegen: Wann wird es zu sehr mit dem Holzhammer (man soll durchaus zu Anfang ein bißchen auf´s Glatteis geführt werden bzw. sich fragen: Warum tanzt die jetzt durchs Leben - wieso ist das eine Befreiung?) - und wann bleibt es zu mehrdeutig, zu schwammig, ab wann wird es zu einem reinen Rätselraten?

Textarbeit halt ...

x-Riff
 
Warum tanzt die jetzt durchs Leben - wieso ist das eine Befreiung?) - und wann bleibt es zu mehrdeutig, zu schwammig, ab wann wird es zu einem reinen Rätselraten?

Eventuell würde es schon reichen, wenn die Rollen eindeutiger werden. Du hast ja am Anfang nicht ohne Grund gefragt, welches Geschlacht das LI hat. Das spielt doch eine größere Rolle, als ich zunächst dachte.

Ich habe einen Mann gesehen. Bin also zunächst davon ausgegenagen, das der Anruf dieser Frau einem Mann galt. Vermutlich, weil ich ein Mann bin und weiß (oder glaube), dass du einer bist.

Hätte ich den Song von einer Frau gesungen gehört, wäre es vielleichht schon viel eindeutiger gewsen.
 
Ja - ist irgendwie so: die Interpretation ändert sich, ob es ein Sänger - und demzufolge das Lyrische Ich ein Mann ist - oder ob es eine Sängerin ist, demzufolge das LI eine Frau.

Das zweite wäre, diese "mate"-Geschichte klarer zu machen.
Ich kenne mate auch als männlich-gleichgeschlechtliche Bezeichnung. Mag falsch sein - aber ich habe es erst durch ein online-Lexikon rausgefunden und die Mühe werden sich die wenigsten machen - und ob es so eindeutig ist, weiß ich ja nun auch nicht.

Das mit der Agentur wäre eindeutig, denke ich. Frau hat eine Agentur beauftragt, ihren Mann in eine Verführungssituation zu locken. Ist auf jeden Fall geschäftsmäßiger, vielleicht auch einen Touch zu kühl - ist aber auf jeden Fall eine Variante, die ich überlege. Hat vielleicht dann so eine Atmosphäre wie ein Krimi ...

Denke nicht, dass ich sehr viel eingreifen muss - eher an ein paar Stellen und dafür gezielt ...

Hat mir auf jeden Fall extrem weiter geholfen, das Feedback.
Klasse! Echter Gewinn hier!

x-Riff
 
Kurz: Eine Frau, die mit einem Mann fest zusammen ist, ihm aber - aus welchen Gründen auch immer - ihm nicht traut, tut sich mit ihrer Freundin zusammen.
Diese verführt planvoll ihren Mann, der auch der Versuchung erliegt.
Absolut genial, aber ...
Der Text soll nicht als tolles Rätsel, das man dechiffrieren muss, daher kommen.
... so schlichte Gemüter wie mich wirst du damit abhängen. Dürfte ich - nach deiner Auflösung - noch folgenden Vorschlag machen? Statt
What to say to something
you want to know but don´t want to hear?
What to say to something you asked to know but don't want to hear

Aber tolle Geschichte, lyrisch stark codiert aber ich muß nicht alles verstehen was ich schön finde. :D

LG Robert
 
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Aber tolle Geschichte, lyrisch stark codiert aber ich muß nicht alles verstehen was ich schön finde. :D
so geht's mir auch - Ich mag die Sprache und die Bilder sehr.

Die Geschichte gefällt mir nach Decodierung gar nicht mehr so gut wie alles, was mein eigener Kopf nach dem Satz "we spent the night together" sich zusammengesponnen hat.
Eine Person mit einer zerbrechlichen Krone (was wird übrigens aus der Krone?), die sich nach den Geschehnissen einer Nacht entschließt: Von nun an tanze ich durchs Leben, und zwar für mich allein - das hat für mich eine Spannung in sich, die durch Gedanken wie "vielleicht hat sie eine Agentur engagiert" eher zerbricht.
 
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