Die Stundensätze waren weit überdurchschnittlich, nix mit Ausbeutung. Das ist im Schlachthof natürlich nicht so.
Wie kommst du auf die Assoziation eines Schlachthofs, wenn du von Ärzten schreibst?
Zum Thema:
Im Prinzip ist Scheinselbständigkeit ein Betrug seitens der Arbeitgeber an den Sozialkassen, weil sie ja dort nichts einzahlen. Das schwächt unweigerlich die Sozialkassen.
Die scheinselbständigen (Musikschul-)Arbeitnehmer, abgespeist als Honorarkräfte, ziehen dabei auch den Kürzeren, weil sie sich selber von ihrem in der Regel recht geringen Gehalt um die Krankenversicherung und um eine Altersabsicherung kümmern müssen. Dabei fällt meistens die Altersvorsorge hinten runter, weil dafür einfach nichts übrig bleibt. Altersarmut vorprogrammiert.
Wenn der Scheinselbständige ein fettes Salär bezieht, mag das ja noch einigermaßen angehen, aber bei den paar Kröten die die hier zur Debatte stehende Berufsgruppe (aber auch andere nicht zu vergessen) in die Hand gedrückt bekommt, finde ich das skandalös.
Daher finde ich es gut, wenn jetzt dagegen vorgegangen wird. Aber ich sehe hier ebenfalls den Gesetzgeber und vor allem die öffentlichen Hände in der Pflicht, hier ausgleichend und schützend einzugreifen, wenn Stellen abgebaut werden sollen und Menschen ohne das geringste eigene Verschulden die Arbeitslosigkeit droht.
Und wie schon erwähnt, sehe ich jetzt ganz besonders
die Musikschulen in der Verantwortung, die in öffentlicher Trägerschaft sind und ihr Personal bisher nach dem Motto "möglichst billig" als Honorarkräfte abgespeist haben.