
Limerick
Mod Emeritus
Zur politischen Entwicklung: Die verfolge ich auch in unserem Lande aktuell ziemlich kritisch. Wir in der Schweiz sitzen in einem hochgefĂ€hrlichen Gemisch aus verschiedensten Konstellationen, die zu unfassbaren politischen Entscheidungen fĂŒhren. Wir sind reich, diesen Reichtum gilt es zu schĂŒtzen. Wir sind klein, aber jeder will etwas von uns. Und wir sind umgeben von wirtschaftlichen Feinden, die weniger haben als wir und die es deshalb auf Distanz zu halten gibt. So scheint es mir der aktuelle Tenor zu sein. Das macht einem echt Angst. Hinzu kommen aktuelle UmwĂ€lzungen innerhalb unserer wĂ€hlerstĂ€rksten Partei, der SVP, wo ich mich ohnehin langsam frage, ob das wirklich tĂ€glich Tagesthema Nr. 1 sein muss.
HalbjĂ€hrlich werden Unterschriften zu Initiativen gesammelt, die es doch tatsĂ€chlich vor's Volk schaffen und auch noch angenommen werden. Eine nicht zu verachtende Minderheit (zum GlĂŒck noch eine Minderheit) pfeift auf bilaterale VertrĂ€ge sowie die EU und ist allen ernstes der Meinung, wir Schweizer könnten uns selbst versorgen. Und auf dieser emotionalen Basis wird abgestimmt. Am 28. Februar kommt die "Durchsetzungsinitiative" vor's Volk. Da wir uns mit der Einwanderungsinitiative damals ein Ei gelegt haben und diese juristisch nicht umsetzbar ist - respektive sich mit europĂ€ischem und Menschenrecht nicht vereinen lĂ€sst - schieben die Initianten jetzt die nĂ€chste Initiative nach, damit der ersten Abstimmung Gehör verschafft und sie so umgesetzt wird, wie sie angedacht war. Blindlings vor Wut, ohne nach links und rechts zu schauen oder sich zu fragen, warum unser Bundesrat diese nicht umsetzen kann. Das ist kaum mehr zu fassen ... Und ich befĂŒrchte, die Durchsetzungsinitiative könnte eine Chance haben
Ich glaube, am liebsten wĂŒrden wir einen Zaun um die Schweiz bauen. Das wĂ€re dann die Zauninitiative. Ich seh's schon kommen ...
Quo Vadis Menschheit? Ich frage mich manchmal, ob wir jetzt an einem Punkt stehen, von dem wir spÀter einmal sagen werden: "Wir haben das damals nicht bemerkt! Wir sind einer Illusion aufgesessen!" Denn was wir - zumindest bezogen auf uns Schweizer - jetzt abstimmen, kommt zu Teilen in die Verfassung und bleibt da.
Ein anderes Beispiel, was mir z.B. auch Sorge bereitet: Die CVP (christliche Partei) hat eine Initiative gegen die "Ehefalle" vorgelegt. Also, dass verheiratete anders besteuert werden als sie es jetzt aktuell werden. Das ist an und fĂŒr sich zu befĂŒrworten, weil auch ich nicht einsehe, warum Verheiratete so viel mehr Steuern abdrĂŒcken mĂŒssen als unverheiratet lebende Paare. Was allerdings viele zu ĂŒberlesen scheinen: Die CVP definiert die Heirat als BĂŒndnis einer heterosexuellen Ehe. Segnen wir das mit Ja ab, kommt dies so in die Verfassung und wir feuern uns zurĂŒck in die Steinzeit, wo die Diskussion ĂŒber gleichgeschlechtliche Ehen noch nicht einmal zur Diskussion standen. Erschreckend, wie wenige den Initiativtext aufmerksam und genau durchgelesen haben und einfach den Empfehlungen der Massenmedien oder dem Stammtisch entsprechend abstimmen gehen werden ...
Und es gibt zig andere Beispiele, wo ich mir manchmal denke: Wo informiert Ihr Euch Leute? Ist das echt Euer Ernst?
Alles Liebe,
Lim
HalbjĂ€hrlich werden Unterschriften zu Initiativen gesammelt, die es doch tatsĂ€chlich vor's Volk schaffen und auch noch angenommen werden. Eine nicht zu verachtende Minderheit (zum GlĂŒck noch eine Minderheit) pfeift auf bilaterale VertrĂ€ge sowie die EU und ist allen ernstes der Meinung, wir Schweizer könnten uns selbst versorgen. Und auf dieser emotionalen Basis wird abgestimmt. Am 28. Februar kommt die "Durchsetzungsinitiative" vor's Volk. Da wir uns mit der Einwanderungsinitiative damals ein Ei gelegt haben und diese juristisch nicht umsetzbar ist - respektive sich mit europĂ€ischem und Menschenrecht nicht vereinen lĂ€sst - schieben die Initianten jetzt die nĂ€chste Initiative nach, damit der ersten Abstimmung Gehör verschafft und sie so umgesetzt wird, wie sie angedacht war. Blindlings vor Wut, ohne nach links und rechts zu schauen oder sich zu fragen, warum unser Bundesrat diese nicht umsetzen kann. Das ist kaum mehr zu fassen ... Und ich befĂŒrchte, die Durchsetzungsinitiative könnte eine Chance haben

Quo Vadis Menschheit? Ich frage mich manchmal, ob wir jetzt an einem Punkt stehen, von dem wir spÀter einmal sagen werden: "Wir haben das damals nicht bemerkt! Wir sind einer Illusion aufgesessen!" Denn was wir - zumindest bezogen auf uns Schweizer - jetzt abstimmen, kommt zu Teilen in die Verfassung und bleibt da.
Ein anderes Beispiel, was mir z.B. auch Sorge bereitet: Die CVP (christliche Partei) hat eine Initiative gegen die "Ehefalle" vorgelegt. Also, dass verheiratete anders besteuert werden als sie es jetzt aktuell werden. Das ist an und fĂŒr sich zu befĂŒrworten, weil auch ich nicht einsehe, warum Verheiratete so viel mehr Steuern abdrĂŒcken mĂŒssen als unverheiratet lebende Paare. Was allerdings viele zu ĂŒberlesen scheinen: Die CVP definiert die Heirat als BĂŒndnis einer heterosexuellen Ehe. Segnen wir das mit Ja ab, kommt dies so in die Verfassung und wir feuern uns zurĂŒck in die Steinzeit, wo die Diskussion ĂŒber gleichgeschlechtliche Ehen noch nicht einmal zur Diskussion standen. Erschreckend, wie wenige den Initiativtext aufmerksam und genau durchgelesen haben und einfach den Empfehlungen der Massenmedien oder dem Stammtisch entsprechend abstimmen gehen werden ...
Und es gibt zig andere Beispiele, wo ich mir manchmal denke: Wo informiert Ihr Euch Leute? Ist das echt Euer Ernst?
Alles Liebe,
Lim