Der ultimative "Wie-spiele-ich-Surf-Thread"

Spatz
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Da die Suchfunktion zu keinen Ergebnissen geführt hat, schlage ich vor, in diesem Thread alles zu sammeln, was einem Surf-Anfänger helfen kann, sich diesen Musikstil selber zu erarbeiten.
Angefangen von empfohlener Ausrüstung bis zur entsprechenden Musiktheorie. Zielgruppe sind alle beteiligten Instrumentalisten.

Ich möchte hier einmal den Anfang machen:

Surf-Musik ist erst einmal zu unterscheiden in Surf-Rock (rein instrumentell) und Surf-Pop (auch vokal - man denke an die Beach Boys).
Klassische Instrumente sind das Schlagzeug, der elektrische Bass und die elektrische Gitarre. Weiterhin kommen Tenor- bzw. Bariton-Saxophone, elektr. Orgeln und elektr. Pianos vor.

AUSRÜSTUNG:

Gitarre:
Bevorzugt werden Solidbody-Single-Coil-Gitarren möglichst mit Whammy-Bar wie z.B. Fender Stratocaster, Fender Jaguar, Fender Jazzmaster.
Weiterhin Gitarren der Firmen: Mosrite, Teisco Del Rey, Danelectro und Eko.
An Saiten werden Flatwounds mit Saitenstärken 11, 12 oder 13 empfohlen.
Beliebte Amps von Fender waren Showman, Dual Showman, Twin Reverb, Deluxe Reverb, Bandmaster, Vibrolux, und Super Reverb.
Wichtig ist auch noch ein Reverb, entweder direkt im Amp eingebaut oder eben extern.

E-Bass:
Fender Precision Bass und Fender Jazz bass.

Schlagzeug:
Schlagzeuge kamen von den Firmen Rogers, Ludwig, Gretsch und Slingerland.



Wichtige Spiel-Techniken:

Gitarre:
Tremolo picking, minor chord progressions, exotic scale tones, Einsatz des whammy bars

E-Bass:


Schlagzeug:

LINKS:
http://tonereport.com/blogs/tone-tips/secrets-of-the-surf-guitar-sound
http://surfguitar101.com/news/story/11/
https://en.wikipedia.org/wiki/Surf_music
https://de.wikipedia.org/wiki/Surfmusik

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
So, das war jetzt mal ein Anfang. Ich hoffe auf rege Beteiligung.
Vor allem interessant wären noch Details zur Ausrüstung des Basses, der Drums und der Saxophone.
Außerdem Einzelheiten und Ausführungen zu den Spieltechniken.
Vielleicht kennt sich ja jemand mit der Musiktheorie des Surfs aus.

Was genau sollte man sich auf jeden Fall drauf schaffen, sozusagen als Basis?

LG
 
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Ich spiele seit ca. 1994 Surf und im Grunde sind Deine Angaben auch fast richtig, kratzen jedoch nur an der Oberfläche.
Das begehrteste Setup ist wohl ein klassischer Brownface Showman (6G14A) und eine Tube Reverb (6G14).
Entscheidend sind ebenfalls die Speaker und das Cab, normalerweise JBL D130F in entweder einem 1X15" Tone Ring Cab oder ein 2X15" Cab.
Es geht um 'Headroom'. Möglichst cleaner Sound bei hoher Lautstärke, d.h. das 'richtige' Gefühl für die Musik bekomme ich erst, wenn ich das Teil über 7 drehe.
Was bei einem 100W Röhrentop fast schon an Körperverletzung grenzt ;-) Surfmusik ist LAUT!
Am begehrtesten sind amptechnisch die Brown-/Blackface Fender Modelle. Aber auch ein guter Silverface wird funtionieren.
Dann natürlich die Gitarren. Die von Dir beschriebenen sind soweit richtig, es gibt natürlich noch viel mehr (Mustang, etc.)
Manche spielen auch Gibson...gut ist, was gefällt. Es gibt keine Regel.
Was die Saiten angeht, tja, da scheiden sich die Geister. Viele der 'vintage' Spieler verwenden eben keine Flatwounds.
Dick Dale, Eddy Betrand, etc. spielen normale Roundwounds. Aber dick müssen sie sein. 12er sind Standard.

Was Du Dir auf jeden Fall anschauen solltest, sind die Songs der sog. 'first wave'. Die ganzen Klassiker von Mr. Moto über Journey to the Stars bis zu Misirlou.
Was auffallen wird, ist dass das 'double picking' (heute noch viel bei Metal eingesetzt) ein wichtiges Stilmittel ist.
Musikalisch/Harmonisch ist alles weniger spannend. Die Jungs, die diesen Musikstil ins Leben gerufen haben, waren selbst Teenager und haben daher meistens zu den Grundtonarten gegriffen.
Gutes Beispiel ist das Intro von Mr. Moto: eigentlich sollte es ein A-Dur werden, er hat aber einen Bund zu hoch (3.) gegriffen. Das wollte er schnell korrigieren, ist also in den 2. Bund runter gerutscht, wobei der kleine Finger im 3. Bund hängen geblieben ist. Aus der Not wurde eine Tugend und dem Fehler ein legendäres Intro. Der Rest ist einfach nur A-Dur.

Auf Amazon finden sich viele Bücher/Noten zum Thema Surf/Instro. Shadows, Ventures, Dick Dale, etc. Einfach mal suchen.
Zu hören gibt es die Musik u.a. auf diesem Inet Radio Sender: http://www.northseasurfradio.org/
Ich selbst habe dort auch meine eigene Show, jeden Samstag um 23:00 Uhr (ein bisschen Werbung muss sein).

Hier noch ein wenig Gear Porn aus dem Proberaum:
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Ha ! schon > 20 Tage alt und jetzt seh ichs erst.

Joa also eigentlich is ja schon alles geschrieben dazu von einem der "üblichen Verdächtigen" ;) (Moin Kilian).

@ Spatz - bist Du ein musikalischer surfer oder wie kommts zur Threaderstellung ?
Twangtwang
Matthias
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Da Du ja auch für Surf-Neulinge zum Starten Infos sammeln möchtest:

Man muss nicht gleich total high end anfangen. Für den Überblich (was ist surf ? finde ich das geil ?) ist natürlich der Pulp Fictition Soundtrack erste Wahl. Hier die Songs "Misirlou", "Surf Rider", "Bustin' surfboards" sind super Beispiele.

Zum nen bisschen surfen auf der Axt:
- klampfe sollte nen Tremolo haben und es sollte ihr auch Twang zu entlocken sein
- irgendein amp mit okayem cleansound fürs erste
- nen guter Hall als Vorschaltgerät und los kanns erstmal gehen. Da reicht evt. fürs erste nen Danelectro Spring King, oder man lötet sich selbst nen surfy bear (einfach mal googlen, das ist was für bastler, ist sehr günstig mit maximaler Wirkung = klingt echt gut !).

Wenn man dann infiziert ist (wie ich), ergibt das GAS weiteres high-end Zeugs wie Sanchopansen beschrieben hat (Hallkiste, Fender Amps, Jaguar, Jazzmaster, was halt gefällt ;)...

Also Starterkit für den Surf-Neuling ist evt. einfach der Pulp Fiction Sondtrack und nen Hall für die Axt.

Zu Bass und Drums kann ich nicht so viel sagen (als Gitarrist).

Ich mag es aber zumindest sehr gerne, wenn es auch "alt" klingt. Bei den Drums ist de wuchtige Bassdrum eher nix für surf.
 
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Juchu, endlich mal ein Thread zu "richtiger" Musik. :)

Auch ich interessiere mich sehr für den Surf-Sound, habe auf meiner mint-grünen Squier Jaguar (sieht so aus wie deine, JagROAR) einen 12er-Satz (allerdings Roundwound) und spiele sie gerne über meinen Fender Mustang-Verstärker mit der Einstellung "65 Twin Reverb".

Ich weiß, Puristen mögen darüber die Nase rümpfen, aber für Sancho´s Arsenal fehlte mir bisher das nötige Kleingeld ;-) .
 
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Habe mir vorgenommen, auf meine Strat auch mal die Roundwounds auszuprobieren, da diese Slide-Geräusche ja minimieren sollen. Allerdings ein 10er-Set, da ich mir sicher bin, dass mir ein 11er oder gar ein 12er Set zu hardcore sein wird.
Meine Traumfarbe für eine Surf-Gitarre wäre ja "sea-foam green"... **träum**
 
Wenn das für Euch ok ist, würde ich eure Antworten wenn ich mal Zeit dazu habe in den Eingangspost einarbeiten.
Nur müsste ich dazu irgendwo die Berechtigung bekommen, den Beitrag zu editieren... Hat da jemand Rat?

Übrigens: Kennt Ihr den Song "Sandsturm" von GUZ ? Wenn nicht, solltet Ihr da mal reinhören.
http://www.amazon.de/Sandsturm/dp/B001S177YC
 
Yeah seafoam green is krass ;)
 
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Man sollte Bass nicht auf Jazz und Precision begrenzen.
Auch wenn man bei den frühen Ventures noch einen Sunburst Precision gesehen hat polarisiert man doch eher mit Custom Farben.
Mein Surfer Preci ist zwar ganz passend in Fiesta Red aber mein Danelectro sieht doch ein bisschen Comiclike aus und daher nehme ich den Viel lieber.
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Bei meinen Precis habe ich ganz gerne die Farben Fiesta Red und Surf Green eingesetzt. Letzteren habe ich selber lackieren lassen weil Fender das so nicht angeboten hat.

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Sogar mein Squier Classic Vibe 60s Bass konnte super mithalten.

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