[DIY] Brüllwürfel - quadratisch, praktisch und furztrocken

Etna
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Moin!

Ich war lange abstinent im Forum und das lag daran, dass ich umgezogen bin und auch beruflich derzeit einiges zu tun hatte. Da liegen die Prioritäten plötzlich fernab vom Krach und anderen kreativen Ergüssen. Da ich meinen Kühlschrank von Box beerdigt habe und meine neue Bude eine neue braucht, dachte ich mache daraus einen kleinen Bericht als Wiedereinstig in die Droge Musikbasteleien. Da ich dieses mal ins andere Extrem wollte, war für mich schnell klar: Das Ding muss klein werden! Und da die Box vom Wohnzimmer aus sichtbar sein wird, muss sie sich mit dem größt möglichen WAF und bester farblichen Anpassung präsentieren.

In meinem Fall hieß es schnell: weißer Tweed als Würfel mit schwarzer Hardware und Piping. So einfach kann manchmal Design sein.

Da habe ich dann ohne konkrete Konstruktion erst einmal einen Schwung Hardware bei TubeTown bestellt und war froh die Lieferung schnell erhalten zu haben.

Also fing ich an und sah mich in meiner Werkstatt um, um nach einem Stück Holz zu sehen. Vor drei Monaten habe ich mir einen Schreibtisch gebaut und davon hatte ich noch eine volle Länge 26mm starkes Birkenmultiplex über. Perfekt für mein Vorhaben!

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Nach einigem Maß nehmen entschied ich mich dann für eine Kantenlänge von 400mm für den Würfel. Damit er nicht zu wuchtig erscheint, habe ich beschlossen die sichtbaren Kanten auf 16mm runter zu fräsen, aber innen das Maß von 26mm zu belassen. Auf dem Bild sieht man auch meine neue Werkbank. Ich habe mir einfach aus Sperrholzresten eine Unterkonstruktion einfachster Art für meine MFT Platte von Festo zusammengeschraubt. Solch eine Lochplatte hat massive Vorteile gegenüber eine geschlossene Arbeitsfläche, wie man vielleicht anhand der Bilder erkennen kann.

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Maßhaltig wird es absolut, wenn man sich mit einem Anschlag beim Sägen hilft.

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Das sind die 4 Platten für die Seitenwände. Eigentlich recht langweilig. Nur habe ich hier zwei Maße gewählt. Ich wollte für die Seiten je 10mm als Nut weg fräsen, damit es nicht zu massiv wirkt. Damit ich es mir leichter mit dem späteren Verleimen machen kann, fräse ich an zweien Platten diese Nut komplett umschließend.

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Natürlich muss ich erst einmal einen kleinen Frästest machen, damit ich auch die richtigen Einstellungen als auch Hilfsmittel finde, die zum Fräsen nötig sind. Und ja, ich ärgere mich immer noch seit einem Jahrzehnt mit dieser billigen Müll-Fräse herum. Immerhin habe ich sie so gut kennen gelernt, dass ich ihre ganzen Fehler und Tücken umschiffen kann.

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Die erste Nut ist in Arbeit. Ich habe mir gleich zwei Platten nebeneinander eingespannt, damit ich weniger Arbeit habe. Zur Sicherheit habe ich mir auch zwei Reststücke vom gleichen Material gegenüber gelegt, damit ich auch nicht wage mit der Fräse zu kippeln.

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Als Verikation vom Nutmaß habe ich gleich ein Brett auf die Nut gelegt, um zu sehen, wie die Kante mit Baffle ausschauen wird.

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Hier sieht man ein kurzes Testfitting wie die Leimstellen so ausschauen werden. Da war ich recht zufrieden damit. Bitte ignoriert meinen Lappenbeutel. Ich weiß leider noch nicht wohin damit, aber ich mag die ganzen alten Tücher nicht wegwerfen, weil gute Lappen viel zu teuer sind. Man sieht auch, dass meine Schubladen alle noch keine Fronten haben. Das ist leider noch in der ganzen Wohnung so. Hauptsache erst einmal alles verstauen und Ordnung haben, ehe es richtig schick wird.

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Alle Leute, die mit Holz zu tun haben, haben immer zu wenig Zwingen. Ich haber gerade mal nur 4 Stück finden können und musste auch noch mit den Rahmenspannern herum friemeln. Immerhin ist Multiplex sehr steif, sodass die Leimstellen dennoch ordentlich geworden sind.

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Natürlich schaut man dann noch nach ob alles rechtwinklig ist, ehe man den Leim zu sehr einziehen lässt. Kleinere Korrekturen sollten immer noch möglich bleiben.

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Im Hintergrund vom Vorherigen Bild hat man es eigentlich schon gesehen, aber diesen Tipp wollte ich nochmal an alle raus schicken. Falls ihr auch solche Spanner mit Band habt und von diesem Genervt seid, rollt doch das Band einfach auf ein Rohrstück auf und haltet es mit Gummiband und einer Büroklammer fest. Woraus das Rohr ist, spielt dabei keine Rolle. Ich hatte halt noch ein Stück Kupfer über und habe das daher genommen.

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So sahen die Kanten dann nach ein wenig Schleifen aus.

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Ich hatte mir einst für den Lautsprecherbau Schablonen mit einem Proxxon Fräszirkel gebaut und verwende die hier gerade, um den Ausschnitt für das Chassis zu machen.

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So sieht das dann aus, wenn man die Kante dann auch noch abrundet. Das Lautsprecherkabel ist auch schon angelötet und mit einer Buchse versehen.

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Da die Konstruktion quasi beim Bau entsteht, malt man auch gerne mal auf seine Werrkstücke rum, um die Maße der folgenden Teile zu ermitteln. Hier habe ich mir für die Befestigung des Baffles gedacht, dass ich Dreiecke als Schraubohren verwende, die dann am Gehäuse geleimt sind.

Aber was ist das? Ein Mivoc AW 3000??? Japp... das ist kein Gitarrenlautsprecher, sondern ein weich aufgehangener HiFi-Sub. Aber keine Angst, der wird nur als Passiv-Membran im Gehäuse sitzen. Für das Würfeldesign habe ich keinen Platz mehr für eine Schicke Bassreflex-Lösung gefunden und mich dann für die Passiv Membran entschlossen. Als eigentliches Chassis wird ein Eminence Beta 12 aus meiner entsorgten Altbox verwandt. Ich mag gerne ein wenig Punch in Form von Tiefbass. Daher entschließe ich mich immer wieder eine Mischung aus HiFi Sub und PA/Gitarren LS zu bauen.

13a.jpg


Ein Glück sind 45° Grad Schnitte kein Problem mehr.

13b.jpg


Und mit diesem Setup muss ich pro Schnitt auch nur einen Bankhaken hin und her Stecken.

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Wenn man vorher noch den Tisch ansägt, hat man genau die Nut im Blick, die das Sägeblatt treffen wird. So kann man auch ohne Maßband 8 absolut gleiche Dreiecke zusägen.

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Hier sieht man ein bisschen gefrickel, weil ich mir unsicher war, wie ich diese Dreiecke anbringen sollte. Die blauen Schrauben sind von Kreg und die habe ich von meinem Pocket Hole Jig Set noch über. Die Edelstahlschrauben mit schwarz gepulverten Köpfen habe ich aus der Bucht von einem Fahrrad Händer gefischt. Sie waren nicht günstig, sehen aber toll aus und passen hervorragend zum weißen Tweed.

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Zum Eindrehen der Muffen habe ich mir ein Werkzeug erstellt. Eigentlich ist es nur ein Gewindestück mit zwei gekonterten Muttern.

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Mit der Bohrmaschine fühlte ich mich nicht sicher genug und habe daher auf Manuellbetrieb umgeschaltet. Dafür war dann dieses merkwürdige Konstrukt nötig.

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Viel Arbeit bis hierhin, aber ich finde es lohnt sich optisch bereits.

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So wird dann die Rückseite der Box aussehen.

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Hier hat man dann nochmal einen kleinen Einblick, wie ich die Aussparung für die Klinkenbuchse gestaltet habe. Ich bin froh diese Deckplatte bei Tube Town gefunden zu haben. Zum Glück hatte ich einen großen scharfen Forstnerbohrer dafür und musste nur noch die Fase mit der Oberfräse bearbeiten, damit die Platte passt.

So... ich denke das wars dann erst einmal. Ich möchte euch mal nicht mit Reizen überfluten. Es ist ja auch schon jetzt ein recht langer Post. Morgen gehts weiter! Versprochen!

Schicken Gruß,
Etna

P.S.: Ich habe hier so einige Nachrichten von Leuten erhalten, die scharf auf die Fertigstellung anderer Projekte von mir sind. Bitte habt Geduld! In den nächsten Monaten werde ich einige davon wieder angehen. Versprochen!
 
Eigenschaft
 
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Würfelform schreit nach fiesen Resonanzen, und eine Passivmembran mit ca. 30-35Hz Resonanzfrequenz wär mir für die Gitarre ne ganze Ecke zu tief. Aber durchaus schick und offensichtlich sehr stabil, der Kasten :)
 
Richtig feine Werkelei! Wenn ich mir dagegen meine Herangehensweisen bedenke, dann bin ich vor Scham am Erblassen.
 
Ob diese Passivmembram überhaupt irgendeine Wirkung entfaltet, wage ich zu bezweifeln. Der AW3000 hat eine tiefe Resonanzfrequenz und eine recht hohe bewegte Masse bei mittlerem Äquivalentvolumen, ist also nicht besonders weich aufgehängt. Ein Blick auf das bei ähnlicher Membranfläche geringere Äquivalentvolumen als beim Beta 12 bestätigt das. Dein Mivoc ist folglich sogar ein Stück härter aufgehängt als der Beta 12. Die Resonanzfrequenz wird im eingebauten Zustand viel zu tief liegen.
Was im Endeffekt dabei rum kommt liegt weit unter dem Pegel des Beta und etwa eine Oktave unterhalb des Frequenzbereichs einer Gitarre. Die Passivmembram ist also für die Katz, sie wird wahrscheinlich keine großartige Wirkung erzielen.

Das ist wiederum gut, denn der Beta 12 braucht für eine Bassreflex Abstimmung eine riesige Kiste und würde nur rum dröhnen, wenn die Abstimmfrequenz im wirksamen Bereich läge.

Die für so ein Projekt nötigen Berechnungen wurden offensichtlich nicht durchgeführt.
Der Bastlerstolz wird schon dafür sorgen, dass es in den Ohren des Erbauers gut klingt.
Es ist nur schade um die Arbeit, denn von der handwerklichen Seite schaut es nicht übel aus.

So bleibt nur zu hoffen, dass sich die Kiste wie ein geschlossenes Gehäuse verhalten wird. Dann ist der Subwoofer zwar nur unnützer Ballast, aber es klingt wenigstens nicht beschissen.
 
handwerklich: erste Sahne
klanglich: reines Glücksspiel

Ich würde wetten, es gibt eine einzelne gigantische Dröhnfrequenz.
 
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Ich denke dass die Abstimmfrequenz für eine Dröhnfrequenz zu tief unter der Einbauresonanz des Beta liegt. Ich tippe darauf, dass die Passivmembram wenig bis gar nichts macht.
 
Moin!

Hihi! Immer, wenn ich etwas baue, schreien alle, dass es nicht gehen wird oder am Ende nicht klingen kann. Ich versuche im einzelnen auf die Kommentare einzugehen.

Würfelform schreit nach fiesen Resonanzen, und eine Passivmembran mit ca. 30-35Hz Resonanzfrequenz wär mir für die Gitarre ne ganze Ecke zu tief. Aber durchaus schick und offensichtlich sehr stabil, der Kasten :)

Japp, schreit es. Aber ob diese so fies sind, stell ich in Frage. Die sollten bei mir so um die 985Hz liegen. Und ganz so schlimm ist es nicht, da nur zwei der drei gegenüber liegenden Seiten einen identischen Abstand haben. Danke für das Kompliment und ja, der Kasten ist mehr als nur Stabil. Falls der Kasten mal doch außerhalb der Wohnung auf Reisen gehen sollte, wollte ich ihn nicht mit Samthandschuhen anfassen müssen.

Ob diese Passivmembram überhaupt irgendeine Wirkung entfaltet, wage ich zu bezweifeln. Der AW3000 hat eine tiefe Resonanzfrequenz und eine recht hohe bewegte Masse bei mittlerem Äquivalentvolumen, ist also nicht besonders weich aufgehängt. Ein Blick auf das bei ähnlicher Membranfläche geringere Äquivalentvolumen als beim Beta 12 bestätigt das. Dein Mivoc ist folglich sogar ein Stück härter aufgehängt als der Beta 12. Die Resonanzfrequenz wird im eingebauten Zustand viel zu tief liegen.
Was im Endeffekt dabei rum kommt liegt weit unter dem Pegel des Beta und etwa eine Oktave unterhalb des Frequenzbereichs einer Gitarre. Die Passivmembram ist also für die Katz, sie wird wahrscheinlich keine großartige Wirkung erzielen.

Ach Mist! Das habe ich tatsächlich übersehen. Der Mivoc ist tatsächlich nicht so weich wie gedacht aufgehängt. Es war halt ein Schuss ins Blaue spontan aus der Hüfte aus meiner Erfahrung heraus. Aber ich habe eine Ausweichmembran. Ein uraltes Ratho Chassis original aus Hamburg. Das Ding dürfte sehr weich sein und ähnliche Thiele Small Parameter haben. Vielleicht sollte ich das dann nochmal ummontieren.

Beim Frequenzbereich der Gitarre bin ich mitlerweile anderer Meinung. Es gibt bei tief abgestimmten Boxen einen völlig anderen "Nöck" bei Palm Mutes als bei normalen Gitarrenboxen. Live ist das völlig egal. Aber auf Aufnahmen und allein gespielt fühlt es sich dadurch wesentlich perkussiver an. Daher tausche ich auch seit Jahren die Koppelkondensatoren bei Geräten aus, die in der Signalkette dieses "Nöck" schlucken.

Das ist wiederum gut, denn der Beta 12 braucht für eine Bassreflex Abstimmung eine riesige Kiste und würde nur rum dröhnen, wenn die Abstimmfrequenz im wirksamen Bereich läge.

Das weiß ich. Immerhin habe ich mit einer solchen Abstimmung meine alte Box gebaut. Das ding war alleine nicht zu tragen und als 2x12 so groß, als hätten 6x12er rein gepasst. Garniert war das ganze mit 4 fetten Bassreflex Rohren. Ich war davon sehr angetan, da die Box vielseitig war und sehr belastbar. Die Box wurde für Bass als auch Gitarre eingesetzt und auch als Unterstützung der PA für unten rum. Ich habe noch ein Bild von diesem Okolyt im Bau gefunden. Das war in meiner allerersten Wohnung im Keller.

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Die für so ein Projekt nötigen Berechnungen wurden offensichtlich nicht durchgeführt.
Der Bastlerstolz wird schon dafür sorgen, dass es in den Ohren des Erbauers gut klingt.
Es ist nur schade um die Arbeit, denn von der handwerklichen Seite schaut es nicht übel aus.

So bleibt nur zu hoffen, dass sich die Kiste wie ein geschlossenes Gehäuse verhalten wird. Dann ist der Subwoofer zwar nur unnützer Ballast, aber es klingt wenigstens nicht beschissen.

Naja... bisschen simuliert und gesehen wohin die Reise gehen wird, habe ich schon. Und so drastisch wird der Frequenzverkauf nicht aussehen. Der normale Rolloff bei Klampfen liegt ja bei 80Hz. Und diesen habe ich für mich als Zielfrequenz gesehen. Aufgrund des geringen Volumens von nur 40l habe ich eine Resonanz bei 150Hz, die sehr schwach ist und eine Eckfrequenz von genau diesen 80Hz. Die Passivmembran macht in der Software nichts anderes, als die Resonanz ein wenig zu erhöhen und den Abfall in Richtung Bass zu verzögern. Komischwerise hat in genau diesem Fall eine Abstimmungsfrequenz im Bereich von 30...35Hz die meiste Wirkung. Zugegeben... die Wirkung bleibt klein, aber sie ist da.

Aber hey, es sind keine HiFi Lautsprecher! Marshall hat auch einfach einen Kasten um 8 und später 4 Kreise gezogen. Das hat weniger mit Abstimmung und Berechnung zu tun als mit bloßem ausprobieren und einfach machen.

Sehr deutlich hat es mMn Spectre Sound in seinem Cabinet Shootout gezeigt. Da waren bei 4 Boxen die gleichen Chassis drin und die Machart war sehr entscheidend. So wie ich es sehe, schwingt bei Boxen sowieso alles mögliche mit. Ich denke nicht, dass sich da jemand die Mühe macht und das via FEM genau durchsimuliert, um genau "den Sound" zu erhalten.

Ich mag es halt sehr trocken und daher soll bei meinem Cabinet so gut wie nichts mitschwingen. Dahers stammen auch immer die dicken Wände bei meinen Bauten und ich habe hier durch den Umzug einen Haufen Chassis rumfliegen. Irgendwo muss ich die doch lagern! Da tut es nicht weh ein paar davon passiv in eine Box zu hauen. ;)

Richtig feine Werkelei! Wenn ich mir dagegen meine Herangehensweisen bedenke, dann bin ich vor Scham am Erblassen.

Danke! Aber jeder macht halt das was er mag und für richtig hält. Da gibt es mMn zwar schon ein richtig und ein falsch, aber ich bin froh überhaupt zu sehen, dass jemand für sich etwas bastelt.

Sooooo... und nu wird die Doku ein wenig fortgesetzt. Jetzt heißt es kleben. Leider habe ich keinen weißen Tweed gefunden. Alle erdenklichen farben in den hässlichsten Kombinationen und Mustern. Aber nichts in weiß dessen Schwarzanteil unter 50% liegt. Da musste ich kurzerhand etwas anderes finden. Und ich habe leider nichts langweiligeres als weißes Tolex im Stile von Vox gefunden. Naja... immerhin ist es weiß geblieben.

Hier mache ich den Anfang mit den Baffles:

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Beide Teile mit Kleber einschmieren, warten und dann aufeinander legen. Eigentlich ganz simpel.

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Damit ich das Tolex über den Rand gezogen bekomme, habe ich mir eine Matritze aus dem Kreisausschnitt gebaut. Hierzu habe ich eine Menge Kantenumleimer an den Rand getackert, damit ich die Lücke ausfülle. Ein Glück hatte ich noch 50m von dem Zeug herumliegen. Das Zeug ist auch ideal, um auf die schnelle eine Strat mit einem Shim zu versehen. Am Halsende aufbügeln, mit einem Messer sauber abschneiden und man ist fertig.

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Danach musste nur noch das Baffle auf die Matritze geprügelt wertden. Ich schnitt dann den Überstand in kleine Segmente und zog die dann auf die Rückseite über. An diesem Punkt habe ich bemerkt, dass der Tolexkleber von Tube Town nichts taugt. Es dauert gefühlt unendlich lange bis er anfängt klebrig zu werden. Dann trocknet das Zeug auf Holz noch wesentlich schneller und am Ende verzieht es sich dann doch. Um an diesen Punkt zu gelangen brauchte ich rund 3 Versuche. Als ich auf den Sprühkleber von Adam Hall umstieg, war alles wesentlich leichter und hielt deutlich besser.

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So sieht dann das fertige Baffle mit dem Beta 12 und schwarzen Piping aus. Ich habe keine Angst, dass sich der innere Rand aufgrund der Spannung vom Tolex irgendwann abziehen könnte. Das Chassis drückt mit seiner Isolation auf der Rückseite genau auf die gezeigten Tolex Abschnitte. Das sollte halten.

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Das ist dann die Rückseite mit den sichtbaren Schraublöchern und der Buchsenplatte.

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Jetzt kommt die Box dran. Ich habe mich dafür entschieden alles an einem Stück zu belassen und auf der Unterseite mittig zu schneiden. Also her mit dem Lineal und dem Skalpell und es wird los geschnitten.

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Ich habe mit der Seite gegenüber des Schnitts angefangen das Tolex über die Kante zu ziehen. Ich habe mir dabei viel Zeit gelassen und nur Abschnitt für Abschnitt eingesprüht, trocknen gelassen und dann verklebt.

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Mit der Schere wurden dann die Ecken abgeschnitten. Das sieht nicht sooooooo toll aus würde ich sagen.

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Dann doch lieber schnell die Kappe drauf und fest schrauben.

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Zum Abschluss habe ich dann mit Isoband die innere Kante beklebt, damit es auch dicht ist zum Baffle hin.

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Eine Spritze im HAus zu haben ist immer praktisch. Vorallem wenn man eine sich eingeschlichene Blase damit aufstechen und mit neuem Kleber befüllen kann.

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Die andere Seite ist auch fertig und ich habe Füße drunter geschraubt.

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Und sicherheitshalber habe ich gleich zwei große Griffe auf der Oberseite geschraubt. Irgendwie werden meine Bauten immer sauschwer. Ich weiß auch nicht ob es an den schweren Chassis oder dem verwendeten Holz liegt...

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Ich habe dann alles über Nacht trocknen lassen und hier sieht man das gute Stück dann fertig. Sieht irgendwie aber komisch aus, oder?

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Passt dann leider doch nicht. Ich habe das Spaltmaß zu klein belassen. 2mm auf jeder Seite war doch zu wenig.

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Dabei war das Tolex doch so dünn und ich habe einen Testversuch gemacht ob ich alles montieren kann bevor ich das Tolex aufzog.

Naja... passiert... ist zwar ärgerlich, aber was soll man machen? Ich habe Piping nachbestellt und werde wohl die Kanten der Baffles nachbearbeiten. Ich weiß noch nicht ob ich die Oberfräse oder die Kreisäge dafür verwende. Hoffentlich reisst das Tolex dabei nicht ein und ich muss die Dinger neu beziehen.

Resümee und Fertigstellung folgen bald!

Schicken Gruß,
Etna
 
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Das Ding dürfte sehr weich sein und ähnliche Thiele Small Parameter haben.
Wenn die TSP ähnlich sind, ist das Ding nicht weich aufgehängt. Eine weiche Aufhängung erkennt man an einem besonders großen Äquivalentvolumen. Ich rate von einer Passivmembram sowieso ab, denn für eine halbwegs saubere Abstimmung müsste das Volumen für den Beta um ein Vielfaches größer sein.
Komischwerise hat in genau diesem Fall eine Abstimmungsfrequenz im Bereich von 30...35Hz
Ich nehme an, dass du falsche Daten verwendest, denn die Abstimmfrequenz kann nicht tiefer als die Resonanzfrequenz der Passivmembram im eingebauten Zustand sein. Deren Resonanzfrequenz steigt durch den Einbau in dieses kleine Volumen ein ganzes Stück weit an. Nicht umsonst sind Passivmembramen fast immer sehr schwer.
Ich mag es halt sehr trocken und daher soll bei meinem Cabinet so gut wie nichts mitschwingen. Dahers stammen auch immer die dicken Wände bei meinen Bauten
Die Wandstärke hättest du mit nur einer Kreuzstrebe auf die Hälfte reduzieren können.
 
Ich gehe mal davon aus, dass die Abstimm- und Dröhnfrequenzen weit unter dem Frequenzbereich
einer E-Gitte liegen und daher akustisch nicht störend in Erscheinung treten. Ist ja kein HiFi-Speaker.

Aber schick gemacht ist es.

Nur ein Tipp am Rande: die Bilder doch lieber anders einstellen,
so stören sie die Lesbarkeit des Fadens doch erheblich und sind
bei nicht DSL Benutzern echt ätzend verlangsamend.
 
Moin!

Wenn die TSP ähnlich sind, ist das Ding nicht weich aufgehängt. Eine weiche Aufhängung erkennt man an einem besonders großen Äquivalentvolumen. Ich rate von einer Passivmembram sowieso ab, denn für eine halbwegs saubere Abstimmung müsste das Volumen für den Beta um ein Vielfaches größer sein.

Ich nehme an, dass du falsche Daten verwendest, denn die Abstimmfrequenz kann nicht tiefer als die Resonanzfrequenz der Passivmembram im eingebauten Zustand sein. Deren Resonanzfrequenz steigt durch den Einbau in dieses kleine Volumen ein ganzes Stück weit an. Nicht umsonst sind Passivmembramen fast immer sehr schwer.

Naja... die TSP sind für das Chassis lieder nicht mehr so leicht erhältlich. Aber was ich gefunden habe, besagen die Werte schon ziemlich ähnliches Verhalten. Allerdings ist das Volumen tatsächlich wesentlich größer angegeben. Und die Aufhängung kann man ja auch ertasten, indem man die Pappe sachte herunter drückt. Bei gleichem Druck ist der Hub schon wesentlich größer. Aber was soll an der Passivmembran so falsch sein? Das ist nicht großartig anders, als ein Bassreflex Design. Immerhin baut Mesa ja auch ihre "Thiele Box", die mit sehr ähnlichem Volumen wie meine Kiste eine Bassreflex Box anbietet.

Die Wandstärke hättest du mit nur einer Kreuzstrebe auf die Hälfte reduzieren können.

Ja, aaaaaber:

... Vor drei Monaten habe ich mir einen Schreibtisch gebaut und davon hatte ich noch eine volle Länge 26mm starkes Birkenmultiplex über.

Der Planken stand schon lange im Weg herum und warum sollte ich denn frisches Holz kaufen, wenn ich noch gutes Zeug auf Halde habe?

Aber schick gemacht ist es.

Nur ein Tipp am Rande: die Bilder doch lieber anders einstellen,
so stören sie die Lesbarkeit des Fadens doch erheblich und sind
bei nicht DSL Benutzern echt ätzend verlangsamend.

Danke! Aber ich finde dieses Stil irgendwie ansprechender. Ich bin eh jemand, der sich bei einem solchen Projekt eher die Bilder anschaut. Aber das mit dem lahmen Internet tut mir leid und ich kann dann verstehen, dass es nervt. Ich schaue mal nach, was sich machen lässt mit den Forums internen Befehlen. Vielleicht bekomme ich eine Vorschau hin. Ich würde nur gerne die Bilder in der eigenen Hand behalten und nicht irgendwo hochladen.

So... Aber nun zum eigentlichen Projekt:

Tube Town ist echt schnell mit der Lieferung. Wenn man früh genug bestellt bekommt man die Sachen am nächsten Tag wie es scheint. Zumindest ist DPD bei mir recht flott. Daumen hoch!

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Das war vielleicht ein nerviger Akt mit dem Piping.

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Ich habe mich entschlossen mit der Kreissäge an jeder Kante ein Millimeterchen abzutragen. Mit der Schiene geht das echt gut!

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Ein Glück hat sich das Tolex dabei nicht zu sehr erhitzt oder ist anderweitig zerpflückt worden. Die Kante sieht zumindest sehr gut aus.

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Natürlich habe ich dieses mal auch darauf geachtet, dass mein Baffle Board dieses mal auch mitsamt Piping und dem Tolex am Rande passt. Es reichte tatsächlich an jeder Seite 1mm abzutragen.

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Dann habe ich mal meine Restekiste leer gemacht und alles was ich hatte hier hinein gestopft. Mal sehen ob es drin bleibt. Ist halt sehr untypisch für eine Gitarrenbox.

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Zwischendurch musste ich dann noch die Löcher von der Buchsenplatte aufbohren.

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Tadaa! Fertig! Endlich... Der WAF von dem kleinen Ding ist sehr groß und wurde zum Glück auch 100%ig abgesegnet.

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Hier sieht man auch dei Rückseite in seiner Vollendung mit den schwarzen Schrauben und der Eingangsbuchse. Wie man sieht, habe ich mich gegen das Mivoc Chassis entschieden. Ich weiß nur noch nicht, ob mich die Buchse stört oder ob ich sie so lassen soll. Es ist immerhin das einzige Stück Hardware in Nickel und sticht daher raus. Auf der anderen Seite findet man sie dadurch leichter im Dunkeln und zumeist ist eh ein Stecker drin. Oder aber ich lackiere Buchse als auch Buchsenblech weiß. Was meint ihr?

So, und wie klingt das ganze nun? Nach E-Gitarre natürlich... aber mal Spaß beiseite. Ich werde jetzt nicht den Sound hoch jubeln. Sowas habe ich auch noch nie getan. Es klingt wie ich es erwartet habe und alles andere als ein billig Quäker von Harley Benton oder Behringer. Allerdings hat er etwas stark ernüchterndes. Die Volumenreduktion ist schon sehr krass spürbar. Leider ist es dabei wie mit dem Hubraum. Es ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Hubraum! Und mit meiner 2x12er davor habe ich ja schon berichtet, dass diese Kühlschrank Maße hatte, alleine nicht zu bewegen war und ungefähr das 6-fache des jetzigen Volumens. Immerhin ist die Box wie versprochen furztrocken und wummert weder noch resoniert die nervend herum. Es kann aber auch sein, dass meine Ohren im Moment einfach müde vom vielen Maschinenkrach sind und sich erst einmal erholen müssen. Ich verwende zwar immer Mickey Mäuse, aber anstrengend ist es schon manchmal.

Ich habe jetzt aber auch nur ca. eine Stunde lang gespielt. Alle gespeicherten Presets im Preamp sind nun für die Katz und ich muss alle Einstellungen durch den Speakerwechsel erneut durchkauen und den Sweet Spot für mich finden.

An dieser Stelle möchte ich aber diesen Thread von meiner Seite aus noch nicht beendet sehen. Ich habe nun Lust bekommen eine Art Shootout aufzunehmen, indem ich ein Lick aufnehme und immer wieder Reampe, um die Unterschiede verschiedener Setups wahr zu nehmen. Dabei dachte ich an einen Vergleich zwischen beiden Passivmembranen vs geschlossenem Gehäuse mit und ohne Wolle und ganz wichtiges Ass im Ärmel bei kleinem Volumen: Einem dicken Kondensator in Reihe zum Chassis für mehr Tiefbass. Zudem sollte ich noch mit Gewichten an der Abstimmung der Passivmembran feilen. Ich werde mir eine Stelle auf dem Boden markieren, damit die Box jedes mal von der gleichen Position aus aufgenommen wird und eine Mikrohalterung ausdenken, damit dieses auch permanent gleich positioniert bleibt.

So ist das im Leben. Man bekommt nichts geschenkt und gerade bei kleinen Volumina bin ich gerade spitz auf den besten Kompromiss geworden.

Als nächstes Projekt werde ich versuchen im identischen Formfaktor ein Leslie zu bauen.

So... und nun habe ich das Wochenende über Spaß mit meinem kleinen Brüllwürfel.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Sieht super aus!
 
Fleiß und handwerkliche Arbeit sind echt lobenswert :great:. Und wenn sie das, wofür sie gedacht ist, möglich macht, war alle Mühe nicht vergebens!

Was mir immer ein leichtes, anerkennendes Schmunzeln verleiht, sind die kleinen "Tipps am Rande" :):
zwei Reststücke vom gleichen Material gegenüber gelegt, damit ich auch nicht wage mit der Fräse zu kippeln.
Wenn man vorher noch den Tisch ansägt, hat man genau die Nut im Blick,
Eigentlich ist es nur ein Gewindestück mit zwei gekonterten Muttern.
mit einem Shim zu versehen. Am Halsende aufbügeln, mit einem Messer sauber abschneiden und man ist fertig.
rollt doch das Band einfach auf ein Rohrstück auf und haltet es mit Gummiband und einer Büroklammer fest.
Die hätten alle auch von mir sein können :D.

Und mit der gleichen Maschine
..ich ärgere mich immer noch seit einem Jahrzehnt mit dieser billigen Müll-Fräse herum.
habe ich auch einen gewissen Frieden geschlossen, wenn es sich um die -wie ich meine, auf einem Foto erkennen zu können- Bosch POF1100AE handeln sollte ;)?!

LG Lenny
 
Bei gleichem Druck ist der Hub schon wesentlich größer.
Es gehört ja noch mehr dazu als die Härte der Aufhängung, die bewegte Masse spielt auch eine rolle und führt zur Resonanzfrfequenz.
Aber was soll an der Passivmembran so falsch sein? Das ist nicht großartig anders, als ein Bassreflex Design. Immerhin baut Mesa ja auch ihre "Thiele Box", die mit sehr ähnlichem Volumen wie meine Kiste eine Bassreflex Box anbietet.
In der Thiele Box wird ein Tieftöner verwendet, den man in dem kleinen Volumen sauber abstimmen kann, nämlich der EVM12L. Der Beta 12 braucht für eine saubere Abstimmung mal eben knapp 100 Liter als absolutes Minimum. Mit Lehrbuchabstimung (nach Hoge) sind es fast 200 Liter. Du hast nur einen Bruchteil davon, bekommst also nie eine auch nur halbwegs saubere Abstimmung hin.
 
Moin!

Ich hatte jetzt das ganze Wochenende Zeit, um mich mit dem Lautsprecher auseinander zu setzen. Es ist immer schwer für mich etwas aus meiner Soundgewöhnung reisst. Versteht mich nicht falsch, ich gigge oft mit dem was vor Ort auf die Bühne gestellt wird und reise mit 5 Pedalen und meiner Gitarre dann hin ohne Probleme zu haben. Hauptsache man findet die Frequenz in der man sich vor Ort durchsetzt und es klingt nicht völlig bescheiden. Aber das ist ja ein anderes Thema. Das ist live und nicht zuhause in der Wohlfühlchilllounge. Nachdem ich nun 5 Jahre lang mit gleichem Amp im selben Raum und gleicher Box gespielt habe, ist es komisch etwas anderes zu hören. Es kann auch am neuen Raum liegen, dass ich zunächst merkwürdig reagiert habe. Ich habe mich einen ganzen Nachmittag mit dem EQing beschäftigt und dabei meinen vermissten "Nöck" gefunden! Er ist ganze 30Hz nach oben gewandert. Danach war der Tag und vorallem auch die Box für mich absolut gerettet!

Das bestätigt meine These erneut, die ich gerne überall in den Raum werfe. Es ist egal, was eigentlich zerrt, was verstärkt und was einen mit Schall anschreit - entsprechende Quallität der Komponenten natürlich vorausgesetzt - solange dein EQ die richtigen Frequenzen zu stellen weiß.

Dafür das die Box nur noch ein sechstel des vorherigen Volumens hat, klingt sie besser als erwartet. Man kann Volumen und Hubraum nur durch mehr Volumen und Hubraum ersetzen. Daher hatte ich Angst, dass diese Form von Box nicht zufrieden stellend sein kann.

Da sich niemand für die verschiedenen Setups der Box mit verschiedenen Sounds zu interessieren scheint, mache ich mir dann nicht die Mühe diese dann vereinzelnd zu erklären und hoch zu laden. Ich werde die aber für mich selbst austesten und entscheiden was das beste für mich ist.


Danke! Freut mich wirklich!

Was mir immer ein leichtes, anerkennendes Schmunzeln verleiht, sind die kleinen "Tipps am Rande" :):Die hätten alle auch von mir sein können :D.

Hehe, danke für die lieben Worte! Jaaa, diese kleinen Dinge nebenher sind mir immer wichtig mit zu vermitteln. Es sind nämlich oft so kleine Dinge, die einem das Leben massiv bei seinen Basteleien erschweren oder auch erleichtern können. Vorallem muss man dadurch nicht immer das teuerst mögliche Werkzeug verwenden, wenn man nur geschickt vorgeht.

Aber wollen wir das nicht alle? Den kleinsten Aufwand bei möglichst großer Wirkung?

Es gehört ja noch mehr dazu als die Härte der Aufhängung, die bewegte Masse spielt auch eine rolle und führt zur Resonanzfrfequenz.

In der Thiele Box wird ein Tieftöner verwendet, den man in dem kleinen Volumen sauber abstimmen kann, nämlich der EVM12L. Der Beta 12 braucht für eine saubere Abstimmung mal eben knapp 100 Liter als absolutes Minimum. Mit Lehrbuchabstimung (nach Hoge) sind es fast 200 Liter. Du hast nur einen Bruchteil davon, bekommst also nie eine auch nur halbwegs saubere Abstimmung hin.

Jaaa... das ist mir alles bekannt. Ich versteh dich derzeit nicht. Ich habe das Gefühl wir reden aneinander vorbei. Erst nennst du einen Teil der TSP, ich beantworte dir dann meine Lösung dazu und sage, es gibt noch andere Faktoren, die ähnlich sein können und nun dies hier. Das ist doch auch der Grund, warum passive Membrane grundsätzlich mit Gewichten beschwert werden. Einstellen kann ich daran die Abstimmfrequenz sehr leicht. Ich klebe derzeit verschiedene Knetstück an die hintere Pappe und mache daran Versuche. Außerdem hast du doch gesehen wie viel Dämmstoff in der Box ist. Das vergrößert durch Verlangsamung der Luft das Volumen virtuell auch noch ein wenig. Es gibt zudem noch andere Kniffe wie man den Tiefbass oder die Eigenschaft einer Box führen kann. Mit ein paar Kondensatoren in Serie zum Chassis kann man sich einen Resonanzkreis rechnen, bei dem dann in den tiefen Frequenzen mehr Strom aus dem Amp gezogen wird. Natürlich gibt es nichts umsonst. Aber in heutiger Zeit sollte man mehr Power aus dem Amp bekommen können ohne, dass es weh tut. Das ist meine Meinung.

Wo ist denn jetzt genau das Problem? Du hast grundsätzlich keine Kritik an der Box und die Machart, sondern daran, dass ich die falsche Pappe dMn drin habe. Richtig? Falls mir mal eine 12L über den Weg laufen sollte, werde ich dann an dich denken und den testweise in meiner Box verbauen. Dann hätte ich einen Beta 12 für ein zweites Lelsie über. ;)

Letzten Endes ist es ein Gitarrenamp mit einer Gitarrenbox und in dieser Welt soll doch das Equipment färben und den Sound verbiegen.
 
Er ist ganze 30Hz nach oben gewandert.
Damit dürfte er um die 80-90Hz liegen, etwa dort wo die Resonanzfrequenz des Beta in dem kleinen Volumen hin wandert.
Die Reso der Passivmembran müsste irgendwo um die 50Hz liegen, vielleicht auch einen Tick tiefer
Das ist doch auch der Grund, warum passive Membrane grundsätzlich mit Gewichten beschwert werden. Einstellen kann ich daran die Abstimmfrequenz sehr leicht. Ich klebe derzeit verschiedene Knetstück an die hintere Pappe und mache daran Versuche.
Das mit der Knetmasse hätte ich auch vorgeschlagen. Nimm ruhig ein großes Stück im Bereich von 50-100 Gramm, damit sich auch was tut.
Außerdem hast du doch gesehen wie viel Dämmstoff in der Box ist. Das vergrößert durch Verlangsamung der Luft das Volumen virtuell auch noch ein wenig.
Die Volumenvergrößerung durch Dämpfung wurde schon im Hifi Forum diskutiert mit dem Ergebnis, dass der Effekt umso geringer ist, je tiefer die Frequenz und je kleiner das Gehäuse ist. Bei dem kleinen Würfel wird es in Sachen Volumen nichts bringen, aber es macht den Sound aufgeräumter,da der ganze hochfrequente Müll absorbiert wird, den die Membran ins Gehäuse rein strahlt. So eine Box hat weniger Eigenklang und Charakter, was sich aber oft positiv auswirkt, da stark Verzerrtes so besser durchhörbar ist und präziser klingt.
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Mit ein paar Kondensatoren in Serie zum Chassis kann man sich einen Resonanzkreis rechnen, bei dem dann in den tiefen Frequenzen mehr Strom aus dem Amp gezogen wird.
Hochpasskondensatoren kenne ich, aber den etwas tieferen Roll off erkauft man sich mit einer steileren unteren Flanke. Ich würde ein Simulationsprogramm wie Boxsim bemühen, aber dazu müsste man die genaue Abstimmfrequenz kennen.
Du hast grundsätzlich keine Kritik an der Box und die Machart, sondern daran, dass ich die falsche Pappe dMn drin habe. Richtig?
Ein Reflexgehäuse oder eine Passivmembran macht beim Beta 12 erst bei einem weit größeren Volumen Sinn, denn in dem kleinen Volumen liegt entweder die Abstimmfrequenz zu hoch, oder der Effekt ist sehr gering. Ich hätte es bei einem geschlossenen Gehäuse belassen, denn schon damit ist in der Größe die Güte bei etwa 0,9. Das ist für die meisten Gitarrenboxen noch ok, wobei sich bei harter Musik niedrigere Güten nach meinem Geschmack besser machen. Deswegen hätte ich auf die Passivmembran gleich verzichtet und einfach geschlossen gebaut.
Falls mir mal eine 12L über den Weg laufen sollte, werde ich dann an dich denken und den testweise in meiner Box verbauen.
Der EVM12L braucht etwas mehr Volumen und eineziemlich hohe Abstimmfrequenz, denn er ist aufgrund der geringen Güte nur schwer dazu zu bewegen, tiefe Frequenzen wiederzugeben. In deiner Box würde er wahrscheinlich recht dünn klingen.
 
Moin!

So langsam wirds interessant. Mitlerweile konnte ich mich sowohl ein wenig in die Box einfühlen, als auch ein paar Messungen machen.

Damit dürfte er um die 80-90Hz liegen, etwa dort wo die Resonanzfrequenz des Beta in dem kleinen Volumen hin wandert.
Die Reso der Passivmembran müsste irgendwo um die 50Hz liegen, vielleicht auch einen Tick tiefer

Das komische daran ist, dass du vollkommen Recht hast. Aber es ist nur komisch, da meine Simulation mir bei dem Volumen eine Reso bei ca. 150Hz gezeigt hat. Aber bei einem groben Sweep des Impedanzverlaufs und kurzer Messung mit weißem Rauschen kam halt das raus was du vermutet hast.

Das mit der Knetmasse hätte ich auch vorgeschlagen. Nimm ruhig ein großes Stück im Bereich von 50-100 Gramm, damit sich auch was tut.

Ich hatte bei 30g angefangen und bin derzeit bei 45g und fühle mich doch sehr wohl damit. Ich bin nicht so sehr der Fan von zu viel Gewicht. Es gibt ja die Bauvorschläge mit einem 12" in einem Waschmaschinen großen Gehäuse, dessen Passivmembran aus gleichem Chassis fast ein halbes Kilo Eigengewicht aufgeklebt bekommt, um die magischen 16 3/4 Hz zu erreichen..... Schwachsinn sowas!

Die Volumenvergrößerung durch Dämpfung wurde schon im Hifi Forum diskutiert mit dem Ergebnis, dass der Effekt umso geringer ist, je tiefer die Frequenz und je kleiner das Gehäuse ist. Bei dem kleinen Würfel wird es in Sachen Volumen nichts bringen, aber es macht den Sound aufgeräumter,da der ganze hochfrequente Müll absorbiert wird, den die Membran ins Gehäuse rein strahlt. So eine Box hat weniger Eigenklang und Charakter, was sich aber oft positiv auswirkt, da stark Verzerrtes so besser durchhörbar ist und präziser klingt.

Interessante These. Ich habe den Effekt mit gedämmten Boxen bisher immer anders beschrieben. Aber jetzt wo du das so deutlich erwähnst, fällt bei mir der Groschen, warum ich das bislang so mit meinen Gerätschaften getrieben habe. Ich habe allerdings einen Großteil der Wolle wieder entfernt und fast nur noch den Noppenschaum (Unglaublich schweres Zeug und nicht was normalerweise darunter verkauft wird. Der Schaum ist regelrecht kautschukartig.) drin gelassen, weil ich das Gefühl hatte die Box zu überdämpfen.

Schon komisch, dass mir zwischenzeitlich bei dem kleinen Brüllkäfer die Höhen eher fehlten als die Bässe...

Hochpasskondensatoren kenne ich, aber den etwas tieferen Roll off erkauft man sich mit einer steileren unteren Flanke. Ich würde ein Simulationsprogramm wie Boxsim bemühen, aber dazu müsste man die genaue Abstimmfrequenz kennen.

Jaaaa... Sowas um die 680uF sollten es dann werden, um massiv zu wirken. Aber ich bin da eher vom Gefühl geleitet, was den letztendlichen Wert angeht. So eine Box ist für mich immer noch ein Musikinstrument und ich muss mich beim Spiel damit wohl fühlen. Aber ich kann mich ja in 10uF Schritten mal in diese Richtung bewegen. Hier liegen nich genug Folien in der Größe herum. Die sind aber recht teuer... vielleicht sollte ich mir einen Sack SMD Kerkos bestellen. Das wird noch eine Löterei... :rolleyes:

Ein Reflexgehäuse oder eine Passivmembran macht beim Beta 12 erst bei einem weit größeren Volumen Sinn, denn in dem kleinen Volumen liegt entweder die Abstimmfrequenz zu hoch, oder der Effekt ist sehr gering. Ich hätte es bei einem geschlossenen Gehäuse belassen, denn schon damit ist in der Größe die Güte bei etwa 0,9. Das ist für die meisten Gitarrenboxen noch ok, wobei sich bei harter Musik niedrigere Güten nach meinem Geschmack besser machen. Deswegen hätte ich auf die Passivmembran gleich verzichtet und einfach geschlossen gebaut.

Wie gesagt, das war eine spontane Aktion von mir, die ich im Groben schon auf Machbarkeit hin überprüft habe. Aber ich habe noch nie die Güte nach Musikrichtungen aufgeteilt. Chapeau dafür der Herr! Nein, das ist wirklich ernst gemeint. Ich hätte nie die Idee auf die Güte meiner Box im Kontext einer Musikrichtung zu achten. Im Gegenteil! Vielleicht sollte ich den Impedanzverlauf dann erneut messen. Mit den Messpunkten von mir traue ich mich nicht die Güte zu errechnen. Das sind zu wenige.

Der EVM12L braucht etwas mehr Volumen und eineziemlich hohe Abstimmfrequenz, denn er ist aufgrund der geringen Güte nur schwer dazu zu bewegen, tiefe Frequenzen wiederzugeben. In deiner Box würde er wahrscheinlich recht dünn klingen.

Ja, das ist halt das Problem. Letztendlich profitieren alle dieser härter aufgehängten und großen Pappen von mehr Volumen. Du hast ja gesehen, was für ein Kaliber meine vorherige Box war. Solche Spielereien gehen leider nicht mehr. Aber das ist ja gerade der Witz an meinem Gehäuse: Da ist kaum Luft drin. Es ist halt eher ein optisches Projekt geworden, in dass ich hätte besser ins Design eingehen können. Manchmal kommen einen Dinge einfach spontan und man macht einfach drauf los. Vielleicht hätte ich einige Dinge eher in Betracht ziehen sollen, aber letztendlich find ich gut, was daraus geworden ist. Und er darf deswegen derzeit auch einfach so bleiben wie er ist. Und mein Gefühl hat mir dann letztendlich dann doch Recht gegeben, weil das Ding so wie es jetzt ist nicht besch*ssen klingt.

Zwischenzeitlich hatte ich ein passendes Stück nacktes Multiplex an Stelle der Passivmembran und die Membran ist schnell wieder rein gewandert. Es ist halt mit ihr doch mehr "Nöck" vorhanden als ohne. Und mein "Nöck" ist mir wichtig. Ohne spiele ich nicht. Das klingt fast so, als bräuchte ich etwas zum Kuscheln, wenn ich spiele. :D
Es kann sein, dass die Box aufgrund des höheren Gewichts besser an den Boden koppelt und das den Effekt ausmacht. Aber irgendwie glaube ich dies bei so viel Beton dann doch nicht. Eigentlich hätte ich mir vor dem Einzug zwei Bassrutschen in die Außenwand einmauern lassen können. Einige haben einen Kaminsims und ich hätte dann zwei Bassrutschen... aber ich denke, ich schweife nun zu sehr ab.

Schicken Gruß,
Etna
 
Das komische daran ist, dass du vollkommen Recht hast.
Ich beschäftige mich schon eine Weile lang mit Lautsprechern. Da lernt man sowas im Kopf grob zu überschlagen und abzuschätzen.
Aber es ist nur komisch, da meine Simulation mir bei dem Volumen eine Reso bei ca. 150Hz gezeigt hat.
Da muss man zwischen Bassreflex Kisten und geschlossenen Boxen unterscheiden. Die Resonanzspitze des Speakers wandert beim Bassreflex Gehäuse im Vergleich zum geschlossenen nach oben, die Abstimmfrequenz ist dann der tiefste Punkt im Tal dazwischen.
Es gibt ja die Bauvorschläge mit einem 12" in einem Waschmaschinen großen Gehäuse, dessen Passivmembran aus gleichem Chassis fast ein halbes Kilo Eigengewicht aufgeklebt bekommt, um die magischen 16 3/4 Hz zu erreichen..... Schwachsinn sowas!
Das halte ich schon für Schwachsinn, weil erstens der Wirkungsgrad dann unter aller sau ist und zweitens bei so tiefen Frequenzen extrem viel luft verschoben werden muss, um überhaupt auf Zimmerlautstärke zu kommen. Was aus solchen Kisten hörbar kommt, sind meistens nur Obertöne, da der Speaker schnell in den nichtlinearen bereich kommt.
Sowas um die 680uF sollten es dann werden, um massiv zu wirken. Aber ich bin da eher vom Gefühl geleitet, was den letztendlichen Wert angeht.
Gerae bei Bassreflex Kisten muss der Hochpass recht genau passen, also ermittle erst die genaue Abstimmfrequenz mit einer Impedanzmessung.
Aber ich kann mich ja in 10uF Schritten mal in diese Richtung bewegen.
Bei nur 10µF wird sich nicht hörbar was tun, das liegt bei so großen werten noch im Toleranzbereich, denn 5% Toleranz sind keine Seltenheit.
Hier liegen nich genug Folien in der Größe herum.
Bei solchen werten greift man eher zu Elkos. Auf die spannungsfestigkeit von Folienkondensatoren bist du doch bei deiner Box gewiss nicht angewiesen.
Ich hätte nie die Idee auf die Güte meiner Box im Kontext einer Musikrichtung zu achten.
Die Güte beeinflusst eben den Verlauf bei tiefen Frequenzen. So ein Buckel bei der Resonanzfrequenz kann clean noch für eine schöne Wärme im Sound sorgen kann, verzerrt leicht mal matschen.
Es gibt immer Ausnahmen, wo ein matschiger Sound auch mal verzerrt passt, doch ich finde eben, dass neutralere Boxen die Präzision des ganzen verbessern können. Das kann dann clean etwas langweilig klingen, aber verzerrt kommen einfach mehr Details zur Geltung, zumal der Ampsound dann mehr in den Vordergrund tritt.

Vielleicht sollte ich den Impedanzverlauf dann erneut messen. Mit den Messpunkten von mir traue ich mich nicht die Güte zu errechnen. Das sind zu wenige.
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Letztendlich profitieren alle dieser härter aufgehängten und großen Pappen von mehr Volumen.
Tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall. Je härter die Pappe aufgehängt ist, desto kleiner kann das Volumen ausfallen, denn dass Äquivalentvolumen ist bei hart aufgehängten Membranen kleiner. Weder der beta, noch der Mivoc oder der EVM12L sind besonders hart aufgehängt, die liegen alle eher im Mittelfeld. Zwei Extreme kommen von Monacor. Das wäre einmal der extrem weich aufgehängte SPH-315 (VAS=330 Liter) und der brettharte Raptor 12/2 (Vas =17,8).
Das benötigte Volumen hängt noch von anderen Faktoren ab, aber anhand von Äquivalentvolumen und Membranfläche kann man die Härte der Aufhängung bestimmen.
 

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