DIY Bundpresse

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Hallo Community,

nachdem ich heute wieder Bünde eingepresst habe und mal wieder dachte "das ist einfach genial mit dieser Fretpresse", dachte ich das wäre vielleicht was fürs MB.

Also ich hab in einige Hälse fröhlich Bünde eingehämmert. Aber elegant ist anders, daher kam irgendwann der Wunsch nach einer Presse.
Fast hätte ich so eine Universal-Presse und ein Werkzeug dazu gekauft, war aber nicht voll überzeugt von der Lösung, und ich wusste ja damals auch noch nicht ob es sich wirklich lohnt.
Daher dachte ich, wer Gitarren baut kann wohl auch eine Bundpresse herstellen.

Hier ist sie also, ausschließlich aus Resten hergestellt. Für alle die einen Nachbau erwägen:
- Das Teil ist etwa 40 cm hoch, der Hebel ist ca. 50 cm lang. Das Hebelverhältnis auf den Kniehebel ist etwa 8:1 und reicht dicke.
- Der Stößel ist aus Buche 20 mm.
- Der Pressbackenhalter ist aus Eiche.
- Die Pressbacke selbst ist aus Ahorn. Es drückt sich zügig eine Rille rein, das Holz ist bald hoch verdichtet und gibt nicht mehr weiter nach. Es muss also nicht unbedingt Metall sein.

Wenn noch jemand Fragen hat - immer her damit.

Grüße, Daniel

-----------------------------------

Mahagoni 30 mm, Alurohr ca. 10 mm (Gardinenstange), ein PVC Rohr als Führung für den Stößel (müsste wohl nicht wirklich sein, aber so flutscht es gut).
1744803276323.png


Der Kniehebel / das "H", sollte ca. senkrecht stehen in der Stellung wo die höchste Kraft benötigt wird.
1744803422761.png


Die Pressbacke ist nur geklemmt und kann bei Bedarf gegen andere Radien getauscht werden.
Der Pressbackenhalter hat etwas Spiel auf dem Stößel, so dass sich alles ans Bundstäbchen anlegen kann.
1744803531018.png


Ahorn als Pressbacke mit von selbst entstanderer Führungsrille.
1744803602650.png
 
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5 mal, dann war sie so tief dass man sie schon gespürt hat beim ansetzen.
Die fotografierte Rille zeigt etwa 100 Drückvorgänge.

Ahorn war mal die Annahme dass es genug Form / Rille annimmt - das ist ja erwünscht zum Ausgleich von Radiusfehlern bei der Herstellung der Pressbacke.

Ich hab die Entwicklung der Rille nicht genau überwacht, aber ich meine da tut sich nichts mehr. Und wenn doch: Ist ja schnell ausgetauscht gegen z.B. Eiche, Buche.
 
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Ich mach es kurz... genial.. und wenn du ein wirklich hartes Holz für den Stempel suchst... nimm Hainbuche.. Selbige wurde früher u. A. für Zahnräder an Windmühlen genutzt .. heute findet man sie noch an hochwertigen Hobelsohlen ..
 
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Danke @Slideblues für das Lob und für die Info.

Nochmal der Hinweis, dass es ERWÜNSCHT ist, dass das Druckstück eine Kuhle annimt. Denn es gibt ganz sicher eine kleine Abweichung zwischen dem Radius des Druckstücks und dem Radius des Griffbretts (des Griffbrett-Schleifklotzes).
Diese Kuhle gleicht das aus, sie nimmt automatisch die Form des Griffbrettes an.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein dass ich oben was vergessen habe zu erwähnen, nämlich das Anschleifen einer Kugel oder eines Kegels an den Stößel.
Dies sorgt neben der leicht schwimmenden Lagerung des Pressbackenhalters dafür, dass Winkelfehler ausgeglichen werden, die Pressbacke sich an die Gegebenheiten anlegen kann, und die Kraft gleichmäßig über die ganze Länge der Pressbacke wirkt.


Wenig Spiel reicht schon, der Pressbackenhalter soll nur ein bisschen wackeln.
Die Kugel / der Kegel muss nicht so ausgeprägt sein wie auf dem Bild, auch hier reicht wenig, ein halber Millimeter.
1744861949048.png
 
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Handwerklich solide Arbeit, gut durchdacht und umgesetzt, gefällt mir!
 
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Ich finde das Teil kernig (y) . Hübsche kleine Handhebelpresse und steckt garantiert Arbeit drin, sowas zu bauen (auch die ganzen Überlegungen, wie man das nun angeht, darf man ja nicht vergessen).

Praktisch ist sowas auch, gibt ja auch andere Sachen zum Zusammendrücken, wo die Handkraft auf Dauer lästig oder zu schwach ist. Angefangen als Hilfe zum VA-Bünde biegen über Dritte-Hand-Ersatz bis zum Einsatz als Klemme für Verleimungen kleinerer Teile (Gewicht oben an den Griff hängen) usw...

Und Bünde einhämmern mag ich gar nicht...da läufts mir immer kalt den Nacken runter, wenn ich das sehe:ROFLMAO:
 
Grund: Wort vergessen
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Der Selbstbau ist interessant und handwerklich gut gemacht. So etwas kann aber nicht Jeder.. Als es sich noch nicht abzeichnete dass ich einmal mehr als ein, zwei Hälse bundieren werde, scheute ich den Kauf einer passenden, gewerblichen Bundpresse. Und "bastelte" mir eine aus einem stabilen Borständer für Handbohrmaschinen. Die Radienstücke aus Messing kaufte ich im Fachhandel. Eine Zeit lang genügte das, aber um öfter zu bundieren eben auch nicht. Seit 22 Jahren habe ich eine massive Presse mit Einsätzen für alle Radien. Um Bünde auf den Griffbrettradius zu biegen, verwende ich die primitive, "händische" Methode: Mit zwei Seitenschneidern die Bundenden fassen und biegen! Wenn der Radius einmal stärker wird... Macht nichts.
DSCF2438.JPG
 
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Mit zwei Seitenschneidern die Bundenden fassen und biegen! Wenn der Radius einmal stärker wird... Macht nichts.

Du meinst bestimmt Gripzange (Feststellzange)? So mache ich das auch, vorwiegend händisch. Ich habe zwei Gripzangen und als weitere Biegehilfe eine Spindel mit unterschiedlich großen, paarweise angeordneten Unterlegscheiben. Die Bundfahne/Bundfuß passt da jeweils genau zwischen, damit sich nichts verdreht. Leider finde ich das Ding gerade nicht.

Fürs Griffbrett habe ich diverse Matrizen aus GFK. Schön flexibel bei unbekannten bzw. außergewöhnlichen Radien alter Jazzgitarren und macht Spaß, damit zu arbeiten (stinkt bloß etwas).

Zum Bünde eindrücken habe ich auch ein Hilfsmittel (ausAlu), mit dem ich sie von Hand eindrücken kann - aber insbesondere bei Akustikgitarren mit einer Hilfsvorrichtung durchs Loch. Ich presse auch da gerne ein. Viele sägen bei Western ja die Bundschlitze breiter und kleben nur...ich versuche aber auch da zu pressen, wenn irgend möglich.

Ergänzung: Das genannte Zeugs bezieht sich alles nur auf Edelstahlbünde
 
Grund: Ergänzung
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Super Idee und super umgesetzt.
Danke für den Beitrag.
 
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Hallo Vester:
Nein, ich meine zwei Seitenschneider. Konnte das Bild erst heute machen, mir fehlte dafür die 3. Hand. Die Unterschiede zwischen 9,5/12/16er Radius sind so minimal, dass die Bünde genug gebogen werden können. Ich mache das sogar extra etwas stärker, nach dem Eindrücken passt es dann.. Aber wie schon geschrieben, ich mache das so. Es wird Niemand gezwungen es auch so zu machen ;-)


DSCF2912.JPG
 
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Hallo @Vester !
... aber insbesondere bei Akustikgitarren mit einer Hilfsvorrichtung durchs Loch.
Wenn Du davon mal ein Foto hättest, würde mich das sehr interessieren!

LG, Anderl
 

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