DIY Gitarrenkit -> Bridge wie anbauen?

  • Ersteller Key2Audio
  • Erstellt am
Mein Tipp in diesem Zusammenhang: Osmo Hartwachsöl - sehr einfach aufzutragen, und dabei sehr widerstandsfähig (ist ja für Parkettböden gedacht).

hey Roman,
da ich grade dabei bin, mich in die Themen Beizen - Ölen - Wachsen einzulesen... hast du mal ein paar Bilder von deinen Ergebnissen (auch Probe-Ölung, Beiz-Mischungsverhältnisse und so ) ?
was ich immer wieder lese: zuerst mit Schwarz, um die Maserung hervorzuheben, oder orangefarbene Beize, um Mahagoni anzufeuern (was immer das heissen mag :D )
 
Ich denke ich hab hier was für Dich gefunden! (Der vergleich mit dem Jagdgewehr ist zu geil!:D)


Hallo Frank,

ohne Vormi wiedersprechen zu wollen, wuerde ich ein Oelfinish mit Leinoelfirnis oder Tungoel pur vorschlagen.

Ich habe sehr gute Erfahrung damit in der Behandlung von Jagdgewehrschaeften. Hier sind die gleichen bedingungen gefordert wie bei eine Gitarrenhals reibungsloses Gleiten, die Wasserfestigkeit des Oelfinish ist bei der Gitarre wohl nicht so wichtig, aber kein Nachteil.

Es ist sehr einfach zu erreichen und auch fuer Anfaenger geignet. Alles was dabei notwendig ist Geduld. - sehr viel Geduld! Die Anwendung ist sehr einfach, Oel auftragen, warten Einziehen lassen, Abwischen.

Klick mal auf folgenden Link: http://www.woodworker.de/forum/edelr...hlight=tungoel (@edelres und andere: Oberflächen ölen)

da kannst du ueber das prinzipielle vom Oelfinish lesen.

Ich wuerde dies folgendermassen durchfuehren. Fur den ersten Auftrag das Oel auf ca 60°/C im Wasserbad erhitzen, Oel auftragen so dass ein gleichmaessiger Oelfilm entsteht, ca 30 Minuten warten, dann alles ueberschuessege Oel Abwischen und 24 Stunden trocknen lassen. Der zweite Auftrag ohne Erhitzen des Oeles, Oel auftragen und mit 220/320er Schleifpapier die oelnasse Oberflaeche in Maserichtung leicht schleifen, warten, dan Abwischen. Ueber das "Warum" ist in dem oben angegebnene Link ausfuehrlich beschrieben.

Durch das Abwischen des Oeles bildet sich ein hauchduenner Oelfilm wlcher in der Holzoberflaeche sitzt und nicht mehr loeslich ist. Durch weitere Oelauftraege wird dieser Film verstaerkt/verdichtet und durch das Schleifen mit Oel werden alle Unebenheiten beseitigt. Es sind mindestens 3 Auftraege notwendig und du kannst selbst bestimmen wann es genug sind. Ich stelle mir vor dass das angenehme Gefuehl beim beruehren eines geoelten Gitarrenhals sich nicht vom Gewehrschaft unterscheidet.

Das Oel laesst das Holz etwas dunkler erscheinen, schuetzt jedoch das Holz vor Feuchtigkeit und unterbindet staerkere Holzvolumensaenderungen.

Ich kenn das von Vormi vorgeschlagene Produkt nicht, doch laesst sich der Oelfilmaufbau bei Wachszusaetzen nicht in der von mir beschriebenen Weise durchfuehren, das Wachs sitzt nur auf der Oberflaeche und bei mehrern Auftraegen verhindert das Wachs eine Verbindung mit dem Oelfilm und kann zu einer klebrig sich anfuehlenden Schicht werden.

Bei den mir zugaenglichen Oel/Wachsmischungen, sind die Wachszusaetze sehr gering<3% und dienen nur dazu der geoelten Flaeche etwas Glanz zu geben. Falls die geolte Flaeche an deinem Gitarrenhals glaenzen soll, wuerde ich dafuer ein Wachs fuer die Autolackpflege nehmen und hauchduenn auftragen.

Oelgetraenkte Lappen einzeln an der Luft trocknen und dann entsorgen oder unter Wasser aufbewahren sonst extreme Feuergefahr durch Selbstentzuendung!!!!!

Ich denke so gehts!
 
hey Roman,
da ich grade dabei bin, mich in die Themen Beizen - Ölen - Wachsen einzulesen... hast du mal ein paar Bilder von deinen Ergebnissen (auch Probe-Ölung, Beiz-Mischungsverhältnisse und so ) ?
was ich immer wieder lese: zuerst mit Schwarz, um die Maserung hervorzuheben, oder orangefarbene Beize, um Mahagoni anzufeuern (was immer das heissen mag :D )

Hallo!
Mit Beizen hab ich leider überhaupt keine Erfahrung...
"Anfeuern" bedeutet schlicht un einfach, dass das Holz etwas abgedunkelt wird, und die Maserung viel deutlicher zu sehen ist (wirkt 3D-mäßiger).

Hier mal ein paar Bilder (weiß allerdings nicht, ob man da was brauchbares erkennen kann...):

Vor dem Ölen:
thnlnebody.jpg


Nach dem Ölen:
tblaster3.jpg

Beim Holz handelt es sich um Esche; hier hab ich allerdings nicht nur das Osmo Hartwachsöl verwendet, sondern zunächst ein paar Schichten "Halböl" (eine 1:1-Mischung aus Leinölfirnis und Balsamterpentin) - Leinölfirnis feuert noch viel besser an als viele andere Öle, dunkelt ordentlich ab, und gibt einen bernsteinfarbenen Farbton; allerdings riecht es auch sehr charakteristisch (mag man, oder nicht....), und zwar über etliche Monate hinweg; darüber hab ich noch 2 Schichten von dem Osmo-Zeugs zum Schutz verwendet.

Die nächste:
TeleB50CC.jpg


Hier eine Nahaufnahme der Oberfläche:
electrosocket.jpg


(wie man sieht, schützt ein Öl-Wachs-Finish zwar vor Schmutz und Schweiß, aber nicht vor Kratzern und Druckstellen - naja, andere zahlen für "relicing" teures Geld...)
Die ist aus Erle (American red alder), einem bezügl. Maserung eher "langweiligen" Holz, aber durch das Osmo Hartwachsöl kam auch hier noch etwas mehr raus; hab leider kein "vorher"-Bild von dem Korpus - er war zwar auch heller, aber der Unterschied ist nicht so extrem wie bei der mit Leinölfirnis behandelten Thinline oben.
 
Hier noch eine mit "TruOil" Gewehrschaftöl behandelte Thinline mit Palisanderdecke:
rwteleclsup.jpg


Mit TruOil kann man auch eine hochglänzende Oberfläche, fast wie Lack, erhalten - das ist aber eine Schweinearbeit, die ich niemandem empfehlen will, man braucht zig Schichten (hier so an die 25), mit jeweils langen Trockenzeiten zwischen den Aufträgen, dazwischen (insgesamt hat diese Tele weit über einem Monat gebraucht...), Zwischenschleifen, etc.
Nochmals: ein Hochglanz-Finish mit TruOil ist echt kein Honiglecken, ich mach das nie mehr wieder...
Eine halbmatte Oberfläche ist mit TruOil aber kein Problem, weil da schon 2 oder 3 Schichten genügen...

Hier noch eine Detailansicht einer LapSteel - Korpus aus Khaya ("Afrikanisches Mahagoni"), der Steg ist aus Palisander; die wurde mit Osmo Hartöl (Nicht HartWACHSöl!) versiegelt, das unversiegelt Holz war deutlich heller (sorry, hab keine Bilder) - die Oberfläche ist aber weit nicht so widerstandsfähig wie bei der mit Hartwachsöl behandelten Gitarre, letztere hat auch eine Spur mehr Glanz, die mit reinem Hartöl wirkt bezügl. Glanz und Griffgefühl wie rohes Holz:
81198980_842463f049.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ist ein Bild von unbehandeltem Khaya. Ist natürlich nicht das gleiche Stück Holz, aber so kann man sich nen flüchtigen Eindruck verschaffen.
Übrigens sehr geile Bilder!

Hast du oder evtl jemand anderes hier Erfahrung mit Schellack? Eignet der sich für Korpus und Hals?

MfG
 

Anhänge

  • efach_hinten_4604.jpg
    efach_hinten_4604.jpg
    113,3 KB · Aufrufe: 164
Leider nein!
Nachdem ich ein bißl über Schellack gelesen habe, erschien mir die Prozedur etwas zu aufwendig.
Außerdem schreibt Osmo auf die Dosen, es sei unempfindlich gegen "Wein, Bier, Cola, Kaffee, Tee, Obsaft, Milch, Wasser gemäß DIN 68861-1A" - und das erschien mir für den Musikeralltag doch praktischer als Schellack, der ja gegen Alkohol- und Wasserflecken nicht resistent ist (deshalb überlaß ich Schellack lieber den gesitteteren Klassikmusikern und ihren Violinen...)
 
@SickSoul: so weit ich es in Erinnerung habe, schwärmt _xxx_ immer von Schellack, vor allem das leichte verarbeiten... schreib ihn doch mal an ;)
 
Hast du oder evtl jemand anderes hier Erfahrung mit Schellack? Eignet der sich für Korpus und Hals?

Vom Instrumentenbau her nicht, aber von antiken Möbeln. Die Verarbeitung ist nicht soo einfach wie man es oft hört. Um eine ordentliche Oberfläche zu erhalten, sollte man erstens: etwas Erfahrung haben und zweitens: geduldig sein. Es dauert z.B ewig bis man eine spiegelglatte Oberfläche erreicht (vieeeel Polieren) und ordentlich grundiert sollte das Holz auch sein (u.U muss das ein paar mal wiederholt werden).
Solltest du ''nur'' eine amateurhafte Schellackpolitur im Sinn haben, ist der Aufwand nicht groß, das Ergebnis allerdings dementsprechend auch nicht. Eine Ordentliche Politur ist nichts für Amateure und arbeitsintensiv. Außerdem ist Schellack wie schon erwähnt wurde nicht unbedingt wasserfest und außerdem sehr UV-empfindlich.
Für eine Gitarre würde ICH definitiv zu einer anderen Methode greifen ;)

MfG
 
Jut, dann hat sich der Schellack wohl erledigt und ich werde auch zu Öl greifen. Die Ergebnisse, die Roman da gepostet hat sind nämlich ziemlich genau das, was ich mir vorstelle :)

MfG
 
weil in dem Thomann-PDF doch einiges an Käse drin steht.

z.B:
"Überraschend gute Ergebnisse beim Finish eines Instrumentes können jedoch auch mit diversen Ölen zur Holzbehandlung erzielt
werden. Selbst das gute alte Olivenöl aus dem Supermarkt funktioniert hier hervorragend.


An dieser Stelle hab ich aufgehört zu lesen. Dann lieber das gearbuilder-Forum oder das "Koch-Buch" oder hier fragen ;)
nun, dann wird dich sicher dieser beitrag eines ziemlich erfahrenen, wenn nich beruflichen gitarrenbauer ausm gearbuilder-forum interessieren:
http://www.gearbuilder.de/forum/m-1233169679/s-5/#num5
 
züborch;3566433 schrieb:
nun, dann wird dich sicher dieser beitrag eines ziemlich erfahrenen, wenn nich beruflichen gitarrenbauer ausm gearbuilder-forum interessieren:
http://www.gearbuilder.de/forum/m-1233169679/s-5/#num5

ups, ich muss gestehen, dass ich es nie selbst versucht hab, sondern nur erlesen habe,... siehste mal, wie sich Gerüchte verbreiten.... wobei, wenn ich ein "normales Öl" nehme und dann zusätzlich was gegen dessen "Ranzigkeit" unternehmen muss, kann ich auch gleich ein anderes Produkt nehmen
 
Wobei: in dem verlinkten Thread geht's um Öle zur Griffbrettpflege (auch wenn der OP was anderes gefragt hatte...) - zur Schuzversiegelung eines Bodies oder der Halsrückseite würd ich auf jeden Fall ein aushärtendes Öl verwenden (also eines, das unter Sauerstoff- und Lichteinfluß im Holz eine schützende, feste Schicht bildet); Tung-Öl und Leinöl(-firnis) sind aushärtende Öle, Olivenöl meines Wissens nach nicht.
 
das stimmt, aber olivenöl wird ja häufig per se im gitarrenbereich verrissen, und da ich hier mal wieder drüber gestolpert bin, dachte ich mir, ich poste das mal..
 
Also danke liebe Leute für eure Hilfe!
Die Git is soweit fertig und funktioniert super.
Lediglich die dicke E-Saite hab ich gekillt (ja die dicke...)
Ansonsten, läuft toll.

Wär ohne eure hilfe nie gegangen! Nochmal ein großes Danke! :great:

Nun hab ich noch eine Frage: brauch ich die Saitenniederhalter? Ich hab sie derweil nochnicht verbaut.
Sind doch dazu da dass die Saiten nicht aus dem Sattel springen, nicht? Die Gefahr seh ich aber ehrlichgesagt nicht.
 
Moin
Wenn du keine Probleme mit rausspringenden Saiten hast, brauchst du das Teil nicht. Probier es aus, drannschrauben kann manns immer noch.
mfg
 
Nun hab ich noch eine Frage: brauch ich die Saitenniederhalter? Ich hab sie derweil nochnicht verbaut.
Sind doch dazu da dass die Saiten nicht aus dem Sattel springen, nicht? Die Gefahr seh ich aber ehrlichgesagt nicht.


Eigentlich sind sie dazu da, den Winkel der hohen E und H-Saite über den Sattel zu vergrössern - dadurch, dass die Mechaniken für die beiden Saiten weiter weg vom Sattel sind, ist da der Winkel flacher, das kann (muss aber nicht!) zu Problemen mit Nebengeräuschen/Mitschwingen der Saiten zwischen Sattel und Mechanik führen (evtl. auch weniger Sustain); hör mal drauf, ob da bei leer angeschlagenen Saiten ein sehr hoher Ton mitschwingt, und ob der verschwindet, wenn Du die Saite auf der Kopfplatte etwas niederdrückst...

Mit Saiten-Rausspringen hat der "string tree" nix zu tun!
 
Moin
@RomanS
Danke für deine Erklärung!
Aber ich denke, dass der String-Tree insofern etwas mit dem herausspringen zu tun hat, da die Saiten durch ihn einen höheren Druck auf den Sattel ausüben und somit deshalb nicht so leicht rausspringen.
mfg
 
Naja, hast DU schon mal erlebt, dass eine Saite am Sattel rausspringt (mit oder ohne Saitenniederhalter)? Bei einem korrekt gefeilten Sattel sollte das nicht möglich sein... Selbst wenn man am zweiten Bund nen Ganzton raufbendet (und da braucht man schon ordentlich Kraft dafür...), kommt das nicht vor!
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben