Dreadnought mit Gurt verstimmt

[Scheibenwischer]

Hallo,

ich wollte endlich einen Gurt an meine Sigma DR-28 anbringen. Das geht ab Werk nur mit Strap für die Kopfplatte.
Getan und mit Richter Strap befestigt.
Tja nur leider ist ja jetzt Zug am Hals und das gute Teil verstimmt sich.
Das heißt sitzen und aufstehen geht nur mit umstimmen, fließender Wechsel nicht möglich.
Ist das normal? Sollte ich vllt doch einen 2. Pin am Halsübergang anbringen lassen?

 

[frankpaush]

Das geht ab Werk nur mit Strap für die Kopfplatte.

.. habe ich auch nie begriffen, warum solche Teile keinen zweiten Pin ab Werk haben ... aber nun.
Ist die Gitarre neu? (finde nirgendwo ein Herstellerland, deshalb tippe ich mal auf Asien ...) hast du den Halsstab schon mal dezent angezogen? Ich habe schon öfter feststellen müssen, dass Produkte aus Asien einfach nur "montiert" wurden und der Halsstab keine ausreichende Spannung aufwies ... was in mehrfacher Hinsicht nachteilige Wirkungen zeigt, auch die von dir beobachtete passt in das Szenario eventuell ... da ändert gelegentlich schon einige Grade Anziehen die Welt ...

 

[Scheibenwischer]

Nee, ist nicht neu und wurde auch schon mehrfach justiert für die Lage. Und ja ist aus China.
Immerhin hatten ja viele Berühmtheiten ihren Gurt so befestigt.

 

[SlowGin]

Da würde ich ganz klar einen zweiten Gurtpin anbringen, oder ggf. halt anbringen lassen.
Das ist doch auch beim spielen viel angenehmer als dieses Gebamsel an der Kopfplatte. Schnell gemacht ist es auch.

Oft sitzt so ein Gutpin ja bereits rückseitig auf dem Halsfuß. Das auch bei den meisten meiner Gitarren so.
Ich persönlich habe den Pin aber eigentlich lieber seitlich am Halsfuß. Wobei ich es am Ende so nehme wie es kommt.

 

[frankpaush]

viele Berühmtheiten

• .. sind auch gar nicht mehr am Leben ...

... mh, wenn die schon gesetupt wurde, blieben wohl nur strukturelle Mängel ... schwierig aus der Ferne zu entscheiden ...

 

[Scheibenwischer]

Ich mein es ist schon viel Spannung da. Im Prinzip ja wie ein Bogen. Werde dann wohl die Pin Variante nehmen müssen.

 

[soundmunich]

Weil etwas bei anderen an anderen Gitarren funktioniert, heißt das nicht, dass das immer und überall auch funktioniert.

Die Lösung mit dem 2. Pin ist doch super. Ich empfehle aber, genau zu überlegen und anzutesten, wo der 2. Pin sitzen soll, weil das auch von Gitarre zu Gitarre unterschiedlich wirkt - selbst bei identischen Korpusformen hat man nicht zwingend gleiche oder auch nur ähnliche Gewichtsverteilungen und Ergonomie am Körper. Vielleicht gehst Du mit der Gitarre zu einem Fachmann?

 

[SlowGin]

Was @soundmunich da erwähnt ist absolut richtig.

Wobei alle Gurtpins, die genau Rückseitig auf dem Halsfuß sitzen, eine gewisse Tendenz dazu haben die Gitarre etwas nach vorne "kippen" zu lassen.
Das liest sich jetzt aber wahrscheinlich auch schlimmer als es am Ende ist. Wenn man den rechten Arm leicht auf der Gitarre hat, dann ist auch das nicht so arg.

Als Beispiel ein Pin, den ich an der kleinen Sigma meiner Frau angebracht habe und einer an meiner BSG Jumbo.
Zum Vergleich eine Dreadnought mit dem Pin auf der Rückseite des Halsfußes.

 

[Scheibenwischer]

Dann wohl lieber Fachmann, kippen soll sie nicht.

 

[frankpaush]

Dann wohl lieber Fachmann, kippen soll sie nicht.

..eigentlich keine Frage, wer das umsetzt, eher, welche Position für den Pin du wählst, oder? Und ob dich der beschriebene Effekt überhaupt kümmert ...

 

[DerAnderl]

Servus @Scheibenwischer !

Dass der Hals so instabil ist, dass er sich aufgrund des am Kopf befestigten Gurtes verbiegt, halte ich für unwahrscheinlich und ist mir in 40 Jahren noch nicht vorgekommen.
Ich habe mehrere Gitarren ohne zweiten Gurtpin und finde die Position und Stabilität beim Spielen prima - nur die Optik ist etwas "old fashioned." und für viele uncool.

... Getan und mit Richter Strap befestigt.

Meinst Du damit den sogenannten "Connector"?

Ich könnte mir vorstellen, dass sich dieser Lederriemen verkantet und dann an die Saiten drückt.
Versuche doch mal, ob sich die Gitarre immer noch verstimmt, wenn Du den Gurt mit einem einfachen Schnürsenkel am Kopf befestigt.

LG, Anderl

 

[Blues-Opa]

Das Problem scheint wohl an der Gitarre selbst zu liegen.
Ich spiele schon immer ALLE meine Gitarren mit Gurtbefestigung traditionell am Hals, auch sehr schwere dabei. Befestigung mittels einer Schlaufe aus schmalen Lederriemen (werden gepflegt und ggf. auch mal vorsorglich ausgetauscht). Probleme irgendwelcher Art hatte ich noch nie.

 

[Hooray]

Also: auch von mir der Hinweis, dass es einfach und auch vom (relativen) Handwerkslaien möglich sein sollte, eine Schraube in's Holz zu drehen. Kritischter Punkt (wie oben bereits angemerkt) ist die Position der Schraube (die dann natürlich den Gurthalter fest an das Instrument komplimentieren sollte). Diese am Besten (wie oben.... ich wiederhole mich... ) seitwärts angebracht werden sollte wie auf anhängenden Fotos ersichtlich.
Wichtig sicher auch noch: Vorbohren mit dem halben Schraubendurchmesser).

(hier meine Martin 000)

 

[skerwo]

...
Wichtig sicher auch noch: Vorbohren mit dem halben Schraubendurchmesser).

Das ist SEHR wichtig !!

 

[KlampfenTom]

Kann es vielleicht sein, dass du beim Spielen Druck auf den Korpus ausübst?
Nimm das Teil mal auf den Schoß und stimm sie durch. Dann hängst du sie mit dem Gurt an einen Haken und überprüfst die Stimmung.
Wenn die dann noch sauber ist, liegt es nicht an der Gitarre, sondern an deiner Spielweise.
Ich vermute du verbiegst die Gitarre beim Spielen. Die Sigma Gitarren sind eig. durchweg solide gebaut.
Aber auch in dem Fall wird der Gurtpin am Halsfuß das Problem lösen.

 

[chris_kah]

Ich glaube, da ist so ein verkappter b-bender im Spiel

View: https://www.youtube.com/watch?v=QBKVQlbnoDs&ab_channel=NathanielMurphyZeppelinbarnatra

Nee aber im Ernst, ich würde auch so einen Gurtpin am Halsfuß montieren und zwar wie in #13 (hat meine eine Nylon Akustik vom Händler verpasst bekommen und ich finde den Punkt sehr praktisch.

 

[GEH]

Das Problem scheint wohl an der Gitarre selbst zu liegen.
Ich spiele schon immer ALLE meine Gitarren mit Gurtbefestigung traditionell am Hals, auch sehr schwere dabei. Befestigung mittels einer Schlaufe aus schmalen Lederriemen (werden gepflegt und ggf. auch mal vorsorglich ausgetauscht). Probleme irgendwelcher Art hatte ich noch nie.

Das sehe ich genauso!
Ich mach das schon deshalb so, weil die Gitarre mit Kopfplattenbefestigung besser hängt als mit einem Gurtpin am Hals.
Habe auch schon Gitarren beim Kauf gemieden, weil ich die Pins am Hals nicht leiden kann.
Letztlich finde ich es auch besser, wenn sich jeder auf Wunsch so ein Ding dranmacht, wo es für ihn ideal ist.
Wenn bereits einer dran ist, hat die Gitarre halt ein irreparables Loch, auch wenn der Pin nicht an dem für den Spieler günstigsten Stelle ist.

 

[Person]

ich fürchte, der TE hat die Riemen (oder was auch immer) über die Saiten befestigt, nicht unten durchgeführt, wie üblich.

 

[Salty]

Versuche doch mal, ob sich die Gitarre immer noch verstimmt, wenn Du den Gurt mit einem einfachen Schnürsenkel am Kopf befestigt.

Auch mein erster Gedanke

 

[hack_meck]

Wenn bereits einer dran ist, hat die Gitarre halt ein irreparables Loch,

Bei Taylor ist die Motivation bereits ab Werk einen zweiten Pin anzubringen eine Reaktion auf leidige Erfahrungen. Zu viele Kunden haben beim unbedarften Versuch da irgendwo eine Schraube rein zu drehen den Hals beschädigt. Da in ihrem Halsfuss ja Schrauben verbaut sind, die den Hals am Korpus befestigen, gibt es nur eine definierte Stelle um den Pin anzubringen, ohne das Innenleben zu beschädigen.

Hier ein Bild der Korpus-Seite ...

Ähnliches machen natürlich auch andere Hersteller, insofern sollte man sich bitte vorher erkundigen, welche Stelle des Halsfuss für einen Pin geeignet wäre.

und das gute Teil verstimmt sich

In welche Richtung?

Wenn ich mir im Netz Videos anschaue wo ein Neck-Bend bewusst als Effekt eingesetzt wird, dann ist auch immer mehr Kraft im Spiel, als ich durch den Gurt vermuten würde. Zumal dafür am Korpus gegengehalten wird, was bei der hängenden Gitarre nicht der Fall ist.

Gruß
Martin