durchspielen, oder clips zusammenpuzzeln?

dodl
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Hallo,

Auch bei unserer Band reift nun der Wunsch ein paar vernuenftige Aufnahmen ins Netz zu stellen.

Vorgehensweise in den umliegenden Studios hier waere gewesen, Bass, Drums und Gitarre reinzustellen und uns durchspielen zu lassen, Vocals und Soli separat aufnehmen.
Um ehrlich zu sein - dafuer spielen wir eindeutig zu schlampig und das wird eine endlose Gschicht.

Jetzt frag ich mich, was spricht dagegen, dass ich einfach die Gitarre auf Metronomclick am PC aufzeichne (direkt ueber den Modeller) und die Parts in denen ich mich gerade nicht verspiele einfach zusammenstückle. Ich muss sowas recht oft bei Sprachaufnahmen machen und wenn da sonst keine Hintergrundgeräusche seind, dann geht das auch ohne dass man etwas merken wuerde.
Also praktisch immer ein paar takte einspielen und den Song daraus zusammenbasteln.
Oder wird das dann zu steril? Ein bissl "anrotzen" kann man es ja nachtraeglich immer noch.

Diese Gitarrenspur wuerd ich dann dem Drummer auf den Kopfhoerer geben und bei ihm ansonsten genauso verfahren wie bei der Gitarre. Und so weiter mit Bass und Vocals.

Ich hab mich hier eine Weile durchgelesen, aber es scheint fast, dass das keiner so macht, sondern alles moeglichst "live" eingespielt werden soll?

danke
martin
 
Eigenschaft
 
Das ist wieder so ne Glaubensfrage... spielst du alles live ein, hast du auch das Live-Feeling, das macht sich wirklich bemerkbar. Ist mir eigentlich am liebsten.
Aber du kannst es natürlich auch zusammenkleben. Sofern das dann vom Timing und co. klappt, wenn der Drummer auf ne fertige Gitarrenspur spielt (kannst uns ja mal berichten, wie das so geklappt hat). Aufpassen würde ich da beim Hintereinandersetzen der Gitarrenstückchen. Da wären Crossfades wichtig, um die Übergänge von einem Stück zum anderen nicht zu hören.
 
Ich hab mich hier eine Weile durchgelesen, aber es scheint fast, dass das keiner so macht, sondern alles moeglichst "live" eingespielt werden soll?
ich glaube, das amchen mehr, also Du denkst ;-) Also dass jedes Instrument einzeln eingespielt wird machen wohl schon die meisten. Würde ich bei geringerem Budget (kein geld für Soundkarkte mit sehr viel Eingängen, kein abgetrennten Räume) auch immer empfehlen. Wo jetzt "Zusammenpuzzlen" anfängt, ist dann ja eien Streitfrage. Ich würde zumindest vorne anfangen und dann schauen, wie weit man kommt. Irgendwann verspiet man sich dann. Wenn das schon im Intro passiert, würde ich schon wieder von ganz vorne anfangen :) Wenn man aber schon weiter ist, und das bis dahin richtig gut klappte, würde ich dann der stelle einsetzen (oder eben an dem Abschnitt, in dem man gerade ist). Sich wirlklich hinzusetzen und gezielt nur einzelen Parts aufnehmen (Intro, Refrain, Strophe..) und die dann nachher zusammenpuzzlen finde ich schon etwas extrem. Falls man aber zum Beispiel den ersten Refain total geil geil hinbekommen hat, und es beim zweiten Mal einfach nicht so recht klappen will, würde ich auch dann eben den ersten refrain ausschneiden und an die Stelle des zweiten setzen. Wie steril etwas klingt, kommt dann eher auf den Song und euch an. Kann man wohl schlecht so pauschal sagen.
 
ich mach das immer so daß ich "live" jede Gitarrenspur komplett mindestens 3 mal, manchmal auch öfter, einspiele und zwar am selben Tag (um ganz sicher identischen Sound zu haben falls später geschnitten werden muß). Wenn in den 3-5 Versionen kleine Fehlerchen drin sind, versuche ich sie mit Auto Punch in/out zu überspielen.
Wenn ich alle Spuren habe und dann anfange zu mischen und ich merke daß irgendwas nicht passt (z.B. die 2 Rhythmusgitarren sind nicht synchron) dann nehme ich entweder eine der anderen Versionen oder ich schneide.
 
Kommt sicherlich auch auf die Art von Musik an, die ihr spielt ... aber ich habe teilweise Breakdowns auf der Gitarre in meinem Arrangement, die für mich unmöglich so sauber zu verbinden sind, dass ich sie in einem Stück durchspiele. Ich finde, dass es in Ordnung ist wenn man das Arrangement in Vers, Refrain, Bridge usw. usf. aufteilt ... ich habe aber schon welche gesehen, die sogar einzelne Riffs aufsplitten und schneiden - das finde ich zu krass, vor allem weil das deutlich zum Vorschein kommt. Außerdem sollte man Riffs die man nicht spielen kann, lieber noch etwas üben :)

Als ich noch nichts mit Recording zu tun hatte, war ich der Annahme, dass man sowieso das ganze Stück durchspielen müsse, ich wurde aber gott sei dank eines besseren belehrt ... vor allem geht die rechte Hand nach nem 30 sekündigem "Triolenpart" bei 210 bmp nicht mehr so gut ab um danach noch so sauber weiter zu spielen wie man es eigentlich auf der Aufnahme sollte.
Alles halb so wild ... wichtig ist, dass das Endprodukt klingt!

Lg

Manuel
 
Cool, danke.

Ich werd nen brauchbaren mittelweg suchen. Hatte es eh in etwa so vor, dass ich die Songs einfach einspiele, bei Verspielern, oder auch unsauberen Passagen (mein groesstes Problem) aber nicht nochmal einspiele, sondern die entsprechenden Takte von Passagen in denen es passt, reinkopiere.

Ich stell dann mal ein file rein, wenns fertig is. Kann aber ein bissl dauern. Derzeit haben wir Auftrittsstress.

danke
martin
 
wir nehmen immer gerne die stücke möglichst komplett am stück auf und spielen die spuren mehrmals ein. fehler werden dann entweder mit punches oder mit crossfades sonst ungenutzter aufnahmen überspielt.

mindestens würde ich aber versuchen die teile so gross zu halten, dass das feeling des songs nicht ganz verloren geht.
 
Ich stells mir ehrlich gesagt etwas kompliziert vor, erst die Gitarre aufzunehmen und dann den Schlagzeuger über Kopfhörer dazu spielen zu lassen - wenn er das hinkriegt, kann er doch gleich über Midiklick im Kopfhörer spielen, sowas muss allerdings geübt werden.
Du kannst ja während das Drum als erstes Instrument aufgenommen wird eine einfachere Gitarren-Version mit in seine Kopghörer speisen und dann hinterher die Gitarre komplett/teilweise einspielen...
 
Ich würd das Problem an der Wurzel anfassen, und einfach üben. Das minimiert die Fehlerquellen schon um ein vielfaches. Ausserdem groovt nur eine Gitarre die auch auf den Punkt gespielt wird.
Für die Verspieler dann die Tips von oben beherziegen.
 
also aufteilung in intro, chorus, strophe find ich schon sehr sinnvoll, weil dann kann man sich den jeweiligen sound zurechtlegen. es sei denn man hat immer den gleichen sound. aber umschalten während der aufnahme will ich nicht.. ich muss da schon noch basteln..

eine strophe aber zb aufteilen, das mag ich nicht. man hört oft, dass es nicht in einem stück gespielt wurde. dass muss find ich zum besseren feeling schon auf einmal gespielt werden.
 
ich nehme auch die einzelnen instrumente einzeln auf, aber ich versuche immer!!!!! den kompletten song auf einer spur durch zu ziehen. stecker rein und jaas. auch in pausen, wo man mal son bischen feedback fiepen lassen kann, nimm ich alles mit und kleine verpieler sind eh wurst, wenn die klapfen gedoppelt werden, merkt dat ek niemand. ich finde es klingt authentischer wenns in einem take gemacht is.
 
Ob man "one take" einspielt oder puzzelt ist wirklich eine Glaubensfrage, ABER:

Wichtig ist das Schwingverhalten der Gitarre und der Saiten , d.h. wenn man Punch in Aufnahmen macht sollte man bereits einige Takte vorher anfangen mitzuspielen, da der Sound sich nachhaltig ändert, ob "trocken" losgespielt wird, oder die Gitarre bereits in Schwingungen versetzt wurde.
 
Ich habe es mal so gemacht, dass ich für Strophe und Refrain unterschiedliche Spuren genommen habe und bei der Refrain Aufnahme halt die Strophen Spur hab laufen lassen und dann beim Punkt den Refrain aufgenommen hab. Hab somit durch die zwei Spuren(waren noch nicht gedoppelt) die Strophe in den Rafrain überlaufen lassen.....somit gabs keine Schwierigkeiten beim durchspielen, weil alles getrennt aufgenommen wurde und da ich die Gitarre vonner Strophe mit klingen lies hat sich der Übergang auch ganz okay angehört....
Nur war der Sound damals scheisse, da ich noch übers Lineout vom Verstärker aufgenommen hab und da war der Zerrsound nicht das tollste :(
 
Ah gut...habe gerade auch eine Frage zu dem Thema. ;)

Bei uns wirs jetzt auch bald ernst und wir wollen die Gitarren selber aufnehmen, damit wir nicht unter Stress bzw. Zeitdruck usw. stehen.

Allerdings wird es für uns unmöglich sein, die Lieder an einem Stück durchzuspielen...alleine schon deshalb, weil sie recht lange sind (bis zu 9 Minuten).
Jetzt ist nur die Frage, wie wir es schaffen, einige Riffs einzeln einzuspielen und sie dann, natürlich ohne dass man es merkt, zusammenzufügen.
Soviel ich weiß verwenden viele dafür Crossfades...mit dem Porgramm, das ich verwende, kann man das auch machn, aber ich habe ehrlichgesagt noch nicht so ganz herausgefunden wie das genau geht.
Wenn ich 2 Dateien, also 2 Riffs, habe, die aneinandergereiht werden sollten, dann markiere ich einfach das Ende des ersten Riffs und den Anfang des zweiten Riffs (ich bin mir ziemlicher, dass das falschi st ;) ) und wähle dann die Crossfade-Funktion (Linear). Aber eigentlich wird das erste Riff dann am Ende nur kurz leiser und das zweite lauter (also Fade-In). Und das hört man natürlich ziemlich gut...wie mache ich das richtig?
Und gibt es noch eine andere Möglichkeit?

Wir haben die Schlagzeugspur schon programmiert (quasi als Metronom) damit wir die Gitarren vor dem Schlagzeug aufnehmen können...im Grunde müsste ich die einzelnen Riffs also nur an der richtigen Stelle platzieren, allerdings hört man meistens doch immer, dass da nicht durchgespielt wurde - und das ist ja das Problem. :/

Was tun?
 
Wenn ich 2 Dateien, also 2 Riffs, habe, die aneinandergereiht werden sollten, dann markiere ich einfach das Ende des ersten Riffs und den Anfang des zweiten Riffs (ich bin mir ziemlicher, dass das falschi st ;) ) und wähle dann die Crossfade-Funktion (Linear). Aber eigentlich wird das erste Riff dann am Ende nur kurz leiser und das zweite lauter (also Fade-In). Und das hört man natürlich ziemlich gut...wie mache ich das richtig?
Und gibt es noch eine andere Möglichkeit?
Ja, das ist soweit eigentlich richtig. Die Fades sollten natürlich sehr kurz sein, damit dieser leise-laut-Effekt nicht hörbar ist. Wichtig ist auch, dass die verschiedenen Teile richtig gecuttet sind und auch eingespielt sind. Wenn du beispielsweise den ersten Teil einspielst, der aufgenommen werden soll, spiel noch kurz in den zweiten Teil rein. Umgekehrt genauso, wenn du den zweiten Teil aufnimmst, spiel das Ende des ersten Teils noch mit, damit die Saiten bereits in Schwingung sind und das Teilstück nicht abrupt beginnt bzw. aufhört. Das erfordert eben Übung, aber wenn du am Ball bleibst und ein wenig rumexperimentierst, dürfte das eigentlich klappen ;)
 
Also grundsätzlich sollte man das Schlagzeug zuerst aufnehmen und es empfiehlt sich zu versuchen das Schlagzeug komplett am Stück zu recorden.
Wenn der Drummer das nicht kann würde ich nicht empfehlen sofort ans Stückeln zu denken sondern lieber versuchen den besten Take zu finden und hinterher die Fehler auszubessern, dass zerstört in der Regel den Groove nicht so sehr wie das komplette Stückeln vom Schlagzeug.
Für anständige Fades braucht man ein wenig Erfahrung, Fingerspitzengefühl, ein gutes Ohr und ne einigermaßen gute Abhörmöglichkeit. Dann kriegt man das auch hin.
Crossfades sind im Prinzip sich überlappende Cuts die man durch gutes Fading so ineinander übergehen lässt, dass man keinen Schnitt mehr hört. Daher auch die Empfehlung ausklingen zu lassen und teilweise sogar vor dem neuen Part anfangen zu spielen um den Übergang so fließend wie möglich zu machen. Daher sollten die Cuts und Fades so gleichmäßig wie möglich sein.
Wenn man es ein paar Mal gemacht hat kriegt man den Dreh ganz gut raus.
 
Wie mein vorredner schon sagte, das drum auf jedenfall zuerst rein! und zwar auf einen Take. Wenn er es nicht hinbekommt, seid ihr nicht weit genug für homerecording.

Danach würd ich den bass machen damit der schön tight mit den drums ist.
Dann erst die Eierschneider.

beim doppeln evt. gitarre davor neu stimmen um so nuoncen zu verändern.
Beim Puzzeln sollte dies allerdings vermieden werden.

viel spass beim homerecorden

nfm
 
Wir haben die Drums programmiert, damit wir die Gitarren einspielen können...richtig aufnehmen werden wir das Schlagzeug dann in einem Studio. :)
 
Dann blüht euch aber sehr wahrscheinlich auch eine neue Aufnahme aller anderen Sachen, weil der Schlagzeug im Detail und Groove sehr wahrscheinlich anders liegen wird. Bzw. ihr könnt es natürlich so lassen, aber es empfiehlt sich nicht unbedingt, da alle Instrumente zum gleichen Groove spielen sollten und der wird sich dann erst im Studio richtig ergeben bzw. auch durch kleine "Lebendigkeiten" etwas verändern.
Ein Song sollte sich vom Aufnahmeprozeß her am Schlagzeug orientieren, sicherlich gibt es da auch Leute die anders vorgehen, aber ich kann nur empfehlen Schlagzeug und Bass zuerst aufzunehmen und das auch in der Version, die später auf dem Demo/Album zu hören sein wird und erst dann an die restlichen Instrumente zu gehen.
Man kann auch sehr gut Schlagzeug und Bass zusammen aufnehmen im Studio, dann groovt es vielleicht noch besser.
Wenn ihr eure Aufnahmen als Pilotspur für den Drummer verwendet, damit der im Studio dann eine Orientierung hat isses eh nicht so wild
 
@Navar:
Genau der selben Meinung bin ich auch. Wenn möglich, Schlagzeug und Bass zuerst einspielen und die Gitarren über diesen Vorabmix einspielen. Sonst brauchts schon einen seeeehr tighten Drummer, der bis auf den kleinsten Schlag haargenau die Midi nachkloppen muss, um den nötigen Groove da reinzubringen ;)
 

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