E-Cello passiv - wie verstärken? (primär Kopfhörer)

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Es gibt zwar gerade den Thread zum Cello Preamp, den ich mitlese, und meine Frage ist auch verwandt, aber doch zu anders, um mich dort einzuklinken.

Ich liebäugele mit einem elektrischen Cello, das zwar custombuilt ist, aber auf Nachfrage keine Option mit einem integrierten Preamp bietet, es kommt also nur mit einem passiven Pickup.
Ich bräuchte dann also 2 Dinge:

- eine möglichst simple, aber sehr gut klingende Lösung, um daheim mit dem Kopfhörer zu üben
- eine kleine Combo, um sie mit zum Lehrer zu nehmen

Letzteres ist sicher mit einem portablen Akustikgitarrenamp zu lösen - oder doch lieber für Bass? Sowas meine ich, das kann ich schlecht einschätzen.

Für den Kopfhörerteil aber sehe ich noch weniger klar. Die im anderen Thread gezeigten DI-Boxen bieten ja allesamt keinen Kopfhörerausgang, ich hätte das aber gerne so einfach wie beim Yamaha-Silent, welches die Alternative wäre.
Also maximal ein kleines Teil, möglichst mit Batteriebetrieb, das ein wenig Hall oder noch ein paar andere Effekte bietet, um schönen Klang zu erreichen, für den Kopfhörer. Möglichst wenig Kabel ist das Ziel.

Was nimmt man da? Einen Pod für Gitarre, oder ein vergleichbares Effektgerät für Bass? Geht das?
Gesucht ist möglichst simpel mit möglichst authentischem Klang, groß Effekte benötige ich eigentlich nicht.
Was ich nicht einschätzen kann, ist wie sehr ein Signal aus einem passiven PU noch verarbeitet werden muß, und zweitens, ob Gitarrenequipment mit einem Cello grundsätzlich gut klarkommt und worauf ich besonders achten sollte.

Es handelt sich um dieses Gerät, zum anspielen müßte ich nach Schottland fahren und daher hätte ich vorher gerne einen Überblick über die Möglichkeiten und was ich eventuell dahin mitnehmen sollte: http://electric.starfishdesigns.co.uk/instruments/fourstringcello.aspx

Danke für Hilfe und Gerätetips!
 
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Hi ratocaster und willkommen in der Streicherabteilung!

Das Starfish-Cello sieht hammergeil aus, für mich das erste E-Cello mit guter Optik! Hoffentlich klingt es auch so fein!

Ein ZoomA3 sollte eigentlich deine Wünsche erfüllen, Preamp, Kopfhöreranschluss und viele Effekte sind schon dabei, sicherlich wirst Du da noch Parameter ändern wollen, da die Presets auf Gitarre ausgelegt sind, aber bestimmt lässt das Gerät auch ersteinmal Clean + EQ + Hall zu. Fishman hat auch ein paar tolle vergleichbare Geräte.

Effektgeräte aus der Akustikgitarrenabteilung haben eine gute Chance, mit der hohen Impedanz des Piezos klar zu kommen. E-Git-Effekte brauchen auf jeden Fall eine Impedanzanpassung vorweg, d.h. passender Preamp, möglicherweise zwei davon.

Auf der Basis könntest Du mit einer Aktivbox weitermachen um Lautstärke zu bekommen, die solltest Du aber auf jeden Fall vorher anspielen, nicht jeder Lautsprecher gibt ein Saiteninstrument so wieder, wie wir es gerne hätten :)
Das was Saiteninstrumente "echt" klingen lässt, sind die Obertöne jenseits der 4kHz. E-Gitarrenequipment, insbesondere Amps sind darauf nicht ausgelegt.

Alternativ gibt es auch viele Akustik-Gitarren-Combos, die haben EQ + Hall (+Chorus + Delay) schon dabei und fast immer auch eine Kopfhörerbuchse. Dann hast Du aber auch immer gleich was zu schleppen.

Achten musst Du auf:
- Impedanzanpassung
- lineare Klangwiedergabe
- Frequenzbereich von 80Hz - 10kHz

Günstiger geht natürlich auch immer, teurer ist überhaupt kein Problem, bei der Preislage des Cello wäre ein einfacher Amp sicherlich inadäquat...

Die Schotten, die werden für ihre Testobjekte sicherlich ein feines Equipment zusammengestellt haben. Ich würde da ersteinmal gar nix mit hinschleppen, vielmehr genau schauen wie die dort lauter machen.

Piezo Streichinstrumente sind enorm zickige Biester, da kann man ewig am Sound schrauben. Bin gespannt und würde mich freuen, wenn Du von Starfish ein paar Fotos und einen Bericht mitbringen würdest. Gerade die Elektrokette ab Cello ist nicht gerade unbedeutend...
 
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Danke, das hilft mir schon gut weiter!

Ich weiß noch nicht, ob ich es dieses Jahr nach Schottland schaffe, aber eigentlich sollte man schon mal hinfahren, bevor man sich zu sowas entschließt. Und dann bekommst du deinen Bericht :)
Nur kann ich eigentlich noch gar nicht recht spielen und müßte mir dort was vorspielen lassen.

In einem anderen Thread habe ich auszuloten versucht, ob ich nun ein akustisches oder elektrisches Cello haben soll, auch und gerade als Anfänger - und die Entscheidung ist jetzt gefallen.
(Das gehört aber hier nicht her.)

Instrument der Sehnsucht ist das Starfish und jetzt muß ich rauskriegen, ob ich mit dem weitaus „praktischeren“ Yamaha nicht am Ende besser, vernünftiger fahren würde, das ist ja genau für meinen Zweck (Kopfhörer rein und losspielen) konzipiert, während sich das Starfish wohl eher an Profis richtet.

Fein klingt es schon, ich kenne es von Konzerten von Jo Quail, sie hat aber natürlich einiges an Elektronik auf der Bühne stehen und ich will es ja so simpel wie möglich.

Da ich ja ohnehin eine Combo für den Gang zum Lehrer brauche, könnte ich die ja auch über Kopfhörer zuhause spielen, aber eine kleine (tragbare) Combo und hochwertiger Klang schließen sich wohl eher aus.
Deshalb soll es für zuhause zum üben gerne höherwertiger sein.

Und ich hake noch mal nach: eher für Bass oder Gitarre? Der Markt für Akustikbassverstärker dürfte allerdings eher überschauber sein, aber würde sowas insgesamt für den Frequenzbereich nicht besser zum Cello passen?

Ich kann das über den von dir angegebenen Frequenzbereich usw. ja mal recherchieren, hab überhaupt keine Erfahrung mit Akustikamps. Die Gitarre ist mir akustisch zuhause laut genug, weder bühniere noch recorde ich…

Bei Fishman habe ich jetzt nichts für Kopfhörer gefunden. Welche Geräte meinst du hier?

Letzten Endes machen wohl das Cello PLUS die Elektronik den Sound. Und da möchte ich dem Starfish schon gerecht werden.
 
@ratocaster: bin ja selbst Geiger, hab also keine direkte Erfahrung mit Celli. Ausser dass ich gelegentlich per Octaver mit der Geige in diese Frequenzbereiche vorstoße und dann sehr sehr glücklich darüber bin, dass mein Amp das gut mitmacht.

Ich habe mich damals bewusst für ein "Modulsystem" entschieden, wollte auch ersteinmal mit Combo loslegen. Bis ich dann in einem großen Musikhaus direkt in eine Aktiv-Klein-PA-Box gegangen bin, das war der Moment, in dem ich spontan mein Budget verdoppeln musste:eek:

Ja, es sind immer 5 Kabel und 3 Geräte zu verstöpseln. Preamp - Multieffekt - Aktivbox. Kopfhörerausgang ist im Multieffekt. Einfaches Handling wäre natürlich nett, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran, und es geht recht flink alles zusammenzutüdeln (und hinterher auch die Kabel sauber zu wickeln). Für uns Exoten gibt es einfach keine kompakten Fertiglösungen...

Ein Akustikamp ist ja nichts anderes als eine Kombination aus Preamp, Klangregelung, Effektgerät und Aktivbox, da diese Apparate für die Gitarre gebaut werden habe ich Zweifel, dass sie mit den doch deutlich tieferen Frequenzen des Cellos klar kommen.

Beim Bassamp hingegen fehlen üblicherweise die hohen Frequenzbereiche und die Auflösung für die komplexen Obertöne der Streicher. Einen akustiknahen Klang würde ich persönlich da nicht erwarten. An deiner Stelle würde ich auch mal bei den Jazz-Kontrabassisten stöbern, auch die kämpfen mit Piezo & Co, so gehst Du dann das Thema von 2 Seiten an.

Aber ganz grundsätzlich und im Sinne der Verhältnismäßigkeit der Mittel: lern doch ersteinmal das Cello korrekt zu bedienen, du weist ja noch gar nicht, wohin dieser Weg dich führt. Die ganze Piezo-Silent-Welt ist viel leichter zu erschließen, wenn es ein klares Ziel gibt "fetter Bühnensound für Punkband" erfordert anderes Zeugs als "dezente Verstärkung für Cafehausmusik". Und wenn es nur um den Kopfhörerausgang geht - jeder Kleinmixer, jedes Multieffektgerät, jede Ampcombo kann das. Bei dem, was du bereit bist für den Piezoträger auszugeben, sollte das keine Rolle spielen.

Und ja, ich schreib hier extra Piezoträger, weil der Klang nicht mehr vom Cello selbst kommt, sondern vom Pickup und der nachfolgenden Elektrokette produziert wird - und von den Fingern, die sind an der Stelle nicht zu unterschätzen...

Und jau, Du hast recht: die Fishman-Preamps haben keine Kopfhörerausgänge.
 
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Ein Cello geht nur eine Terz tiefer als eine Gitarre, wenn ich mich nicht irre.

Keyboardverstärker könnten auch in Frage kommen, aber es kommt m.E. in erster Linie auf den Preamp an.

Ich sehe schon, ich muss mal in mehr Zeilen von meinem Preamp schwärmen.

Aber erst mal einen neuen Tonabnehmer :)
 
Danke soweit!
Ich werde mich also irgendwann tiefer reinarbeiten müssen, und daß jemand sagt: „Klar, da bestellst du einfach den Cello-Pod XT und alles wird gut“ habe ich auch nicht erwartet…

Das Ziel ist schlicht und einfach: möglichst originalgetreuer Celloklang.
Heute habe ich erstmal ein Yamaha bestellt und hoffe, daß das nun auch kommt und die Lieferzeit nicht schon wieder Monate nach hinten verschoben wird.

Und dann kann ich ja auch mit dem schon mal experimentieren, ich bin nicht ganz sicher aber ich glaube, da kommt auch über den Line-Out bereits ein vorverstärktes Signal. Das soll aber erst mal nicht weiter stören.

Bei Thomann habe ich bei den Akustikeffekten tatsächlich nur die ZOOMs mit Kopfhörerausgang gefunden, oder ich habe was übersehen. Also probiere ich doch einfach mal den tollen Tip mit dem A3.

Und dann sehn wir weiter, erst mal lernen, später doch mal in Schottland gucken… die Wartezeit für ein Starfish beträgt zur Zeit etwa 1 Jahr. Also in jedem Falle „Zukunftsmusik“, aber meine Hoffnung, denn wenn ich das, was die Silent Guitar kann, auf das Silent Cello übertrage wird mir das nicht reichen.

Aber hey, auch die Silent Guitar kann ich ja mal durchs A3 schicken :)
 
...und wenn's sowohl akustisch, als auch elektrisch können darf, kannst ja auch wie ich den line6 POD HD500 nehmen:
 
Das Ziel ist schlicht und einfach: möglichst originalgetreuer Celloklang.

...willkommen im Club! ;)
Genau an dieser Thematik "beißen wir uns ja die Zähne aus", sobald ein PickUp im Spiel ist.
Da es sich meistens um Piezos handelt, wird die Sache nicht ganz so einfach.

Unabhängig voneinander sind aber die meisten auf folgende Lösung gekommen:
Vom Piezo zum Vorverstärker (meist mit Klangregelung, auch mit DI möglich) + evtl. Effektgerät

Welches Yamaha ist es denn geworden?
Halte uns mal auf dem Laufenden!

robbert
 
Es wird das SVC 110, sobald es denn mal lieferbar ist…
Bestellt habe ich lokal, ist mir lieber als per Post.
Nach allem, was ich darüber gelesen habe klingt es unter den Yamahas am besten und außerdem möchte ich, vielleicht klingt es albern, wenigstens annähernd die Cello-Form statt eines Sticks mit zwei Paddeln dran. Und mit meiner Silent Guitar komme ich anatomisch ganz gut zurecht, die hat ja auch so einen hölzernen gitarreförmigen Rahmen.

Im Grunde brauche ich sehr wenig, da Band oder rockiger Sound etc. nicht geplant ist, ich möchte nur Klassik spielen. Also ist so ein riesiges Effektboard eher nicht nötig, dennoch: Hall und EQ müssen sein.

Das Yamaha kommt ja elektrischerseits gewissermaßen spielfertig und wer weiß, vielleicht bin ich ja damit auch erst mal zufrieden und kann von da aus experimentieren.

Interessant wird es, wenn es irgendwann das Starfish wird, weil das ja ohne jede Elektronik kommt, daher der Thread, und bis dahin werde ich ja schon Erfahrung gesammelt haben. Eine DI-Box ist übrigens dabei, dazu habe ich aber noch keine weiteren Details und so wie ich es verstehe brauche ich die auch eher nicht für den Zimmerbetrieb?
 

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