[Effekt] Boonar Echo-Pedal

nivram
nivram
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.04.24
Registriert
25.08.07
Beiträge
296
Kekse
831
Ort
Bayern
Auf der Suche nach einem Multitap-fähigen Echogerät stieß ich auf das Boonar von Dawner Prince, nachdem ich lange Zeit mit dem Echorec von Catalinbread geliebäugelt hatte. Beide sind dem legendären Binson Echorec aus den 60er und 70er Jahren nachempfunden, das bekanntlich von David Gilmour verwendet wurde. Statt auf Tonband wurden die Töne auf einer rotierenden Magnetscheibe gespeichert und durch mehrere Tonköpfe wiedergegeben. Für das Boonar entschied ich mich trotz des hohen Preises, weil die 4 virtuellen Tonköpfe durch intuitiv zu drückende, beleuchtete Tasten anwählbar sind (wobei es 16 Kombinationsmöglichkeiten gibt), während beim Catalinbread Echorec bis zu 12 Kombinationen durch einen nicht einrastenden Drehschalter gewählt werden. Auch optisch fand ich das Boonar bestechend, sogar ein dem Original nachempfundenes, grünes "Magisches Auge" flackert im Rhythmus des Eingangssignals. Dass es wegen des Querformats besser in mein kleines Floorboard passt, sei nur am Rande erwähnt. Es ist übrigens nicht größer als ein Standard-Bodentreter (12 x 6 x 5 cm).

Der 2. Fußschalter ("Swell") sorgt für ein Verschwimmen der einzelnen Echos und erzeugt eine Art Halleffekt. Anders als beim Original ist die "Drehzahl" der virtuellen Magnetscheibe regelbar, Verzögerungszeiten bis zu einer Sekunde sind möglich. Sogar der Abnutzungsgrad der "Mechanik" und damit einhergehende Modulationen können an einem seitlichen Drehregler verstellt werden. Bei mir steht dieses Poti auf Rechtsanschlag, weil die Echos damit so schön "eiern" und noch "saftiger" klingen.

Negativ fiel mir auf, dass die Echo-Intensität umgekehrt proportional zur Anzahl der aktiven Tonköpfe ist. Wenn z. B. nur eine der vier Tasten gedrückt ist, müssen Volume und Swell vorsichtiger aufgedreht werden. Die Feedbacks können sich sonst durch den Swell-Regler leicht in die Selbstoszillation aufschaukeln, was zwar einen coolen Effekt ergibt, aber im Livebetrieb vielleicht nicht immer erwünscht ist. Schade fand ich auch, dass es mit meinem Mehrfach-Netzteil (Ausgangsspannung 5 x 8,9 Volt) nur eingeschränkt funktioniert (das "Magische Auge" bleibt dunkel).

Zum Sound: Was soll man da groß sagen? Ich finde, bei Echos gilt der Spruch "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück" oder so ähnlich. Bei mir klingt's jedenfalls gut ;-) Unerwünschte Nebengeräusche konnte ich nicht vernehmen.


DSCF4432.jpg
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Schade fand ich auch, dass es mit meinem Mehrfach-Netzteil (Ausgangsspannung 5 x 8,9 Volt) nur eingeschränkt funktioniert (das "Magische Auge" bleibt dunkel).
Daran ist natürlich das Netzteil schuld, das keine vollen 9 Volt liefert.

Zum Sound ist noch zu ergänzen:
Dabei kann das Boonar aufgrund der Röhrencharakteristik der Eingangsstufe durchaus als klangformendes Element genutzt werden, wenn es im Trails Mode vor den Amp geschaltet wird. Interne DIP-Schalter erlauben u. a. die Wahl zwischen True Bypass Modus und Trails Modus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
So, jetzt hab' ich noch ein paar Einstellungen ausprobiert:
https://soundcloud.com/user-14574268/boonar-test

Der Signal-Weg für alle 6 Sound-Clips: Gitarre (Burns) -> Boonar -> Hughes & Kettner Attax Preamp -> DAW (Logic Pro X).

1. Head 4
2. Head 4 + Swell
3. Heads 1, 2, 3, 4
4. Heads 1, 3, 4
5. Heads 3, 4
6. Heads 3, 4 + Swell

Die Drum-Speed stand bei allen Beispielen bei ca. 1 Uhr; Feedback (Swell) auf ca. 12 Uhr, beim letzten Clip ca. 4 Uhr.
Es kamen keine weiteren Effekte zum Einsatz (auch kein Chorus im letzten Beispiel!).
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hier hat's auch nicht schlecht abgeschnitten...
FB_IMG_1511711462232.jpg
 
Da kann man leider nur die Überschriften lesen. Was für ein Heft ist das?
 
Ich hab mir mal das Video angesehen:



Gefällt mir sehr das Teil :great:

Wo hast du denn das Gerät gekauft?
Ich finde da keine Quelle für Deutschland ... :(
 
Es gibt meines Wissens nur zwei Händler in Deutschland: Captain Körg in Olching (bei München) und Effekt-Boutique in Ostfildern (bei Stuttgart). Bei letzterem hab' ich's gekauft, weil's zufällig am Weg lag. Beide Läden kenne ich, beide sind nett.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke für die Info :great:
 
Noch‘n Nachtrag: Das Boonar funktioniert nun doch mit der Stromversorgung des HB PowerPlant Junior, wenn man mit dem beiliegenden Y-Kabel zwei Ausgänge anschließt. Solche Boutique-Pedale brauchen einfach mehr Strom.
 
Nur zum Klugscheißein:
Das HB Powerplant liefert teilweise nichtmal die von dir angegebenen 8,9V sondern z.B. dem Review hier auch mal 8,2V
http://musikding.rocks/wbb/index.php/Thread/13361-Review-Harley-Benton-Power-Plant/
Ausserdem bietet es für alle 9V Ausgänge insgesamt 500mA. Das Y-Kabel ist also goldrichtig.
Der Prinz benötigt lt. Hersteller ~180mA, Digitaleffekte brauchen mehr Saft, das liegt nicht an dem Boutiqefaktor.
Der Prinz ist eine Mischung aus analoger und digitaler Technik, ein DSP hilft dort ein bisl.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben