"Eigene" Stimme aufnehmen?

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CH4OS
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Hey ihr Vocaleros,

wie wir ja alle wissen, hört der Sänger sich ja selbst ganz anders, als andere es tun.

Bei mir geht das so weit, dass ich das, was ich selbst von mir höre, als sehr melodisch und absolut richtig empfinde, eben so wie ich es gerne auch in meinen Aufnahmen hätte.

Wenn ich mich aber nun mit einem Obere-Unterklasse-Micro (Audio Technica AT2020) recorde, hört sich das einfach nicht mehr nach gesungen an, sondern teilweise sogar nahezu wie gesprochen / geflüstert... monoton; und gar nicht mehr gut.


Langer Rede kurzer Sinn:
Gibt es irgendwie eine Möglichkeit DAS abzunehmen, was ich selbst von mir höre bzw. dies irgendwie nachzubilden?
Mit der gleichen Problemstellung hat sich doch bestimmt schonmal ein kluger Programmierer beschäftigt, und eine Lösung gefunden, die zumindest in etwa dem nahe kommt!?
 
Eigenschaft
 
Hi,

das innere Hoeren kann sich vom auesseren eigentlich nur durch die Klangfarbe unterscheiden. Das koennte man per EQ etwas hinbiegen. Aber macht das Sinn? Normalerweise versucht man eigenlich moeglichst nahe an den aeusseren Klang heranzukommen. (Durchaus auch mithilfe des EQ). Das ist schliesslich die Stimme, wie sie alle anderen wahrnehmen.Ausser man will die Stimme mit Absicht verfremden um einen bestimmten, vielleicht interessanteren oder durchsetzungsfaehigeren Klang erreichen.

"melodisch und absolut richtig" vs. "nahezu wie gesprochen / geflüstert... monoton; und gar nicht mehr gut."
Kann aber eigentlich nicht in diesem Maße vom inneren oder aeusseren Hoeren abhaengen. Vielleicht dass Du manche Obertoene intern besser hoerst, aber selbst dann waere das nur die Klangfarbe. Da das Mikro ja wie Du sagst hochwertig ist (edit: ne halt, da hab ich schlampig gelesen. Einschaetzen kann ich das Mikro jedenfalls nicht) und wenn wir von einer technisch guten Aufnahme ausgehen, dann wuerde ich entweder eine Begriffsverwirrung vermuten oder dass Du Dir beim Singen deinen Gesang vielleicht tatsaechlich etwas schoenhoerst. Gesprochen/monoton wuerde ich jetzt zum einen als relativ flachen, obertonarmen KLang verstehen, aber eben auch dass die Tonhoehe nicht stimmt (Anstatt einer Melodie ein Brummeln auf einer relativ konstanten Tonhoehe, komplett falsche Intonation.) Da kann aber das innere und aeussere Hoeren keinen so riesen Unterschied bewirken, dass das intern auf einmal melodisch und absolut richtig klingt.
Wenn es dir nur um den Klang geht, kannst du ja mal im EQ rumprobieren, ob Du den vertrauten Klang finden kannst und etwas Hall unterlegen, damit es nicht so trocken klingt. Fragt sich, ob es wirklich "schlecht" oder nicht einfach nur ungewohnt klingt.
Ansonsten hilft vielleicht eine Hörprobe weiter.
Wie nimmst Du den genau auf? Nicht dass sich doch irgendwo ein fehlerhaftes Bindeglied eingeschlichen hat.
Eine weitere Moeglichtkeit waere einen Aussenstehenden zu fragen, der gleichzeitig Dich im Raum und die Aufnahme hoeren kann.
 
Hallo, CH4OS,

jetzt wäre die Zeit für ein Hörbeispiel von Dir... rein technisch kann das Mic nicht soviel verderben, daß sich "Gesang" auf einmal wie "gesprochen" anhört. "Geflüstert": Stimmt die Lautstärke der Aufnahme nicht (techn. Fehler?)? "Monoton" = ausdruckslos?
Und was sagt Dein Freundes-/Bekanntenkreis zu Deiner Stimme, wenn Du die Aufnahme vorspielst? Vielleicht ist es wirklich nur Dein persönlicher Eindruck.
Aber im Ernst: Sich mit der eigenen Stimme anzufreunden, kann tatsächlich manchmal ziemlich hart sein... ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Erstmal "Danke!" für eure beiden Antworten.
Ihr habt wohl recht: So unterschiedlich kann es sich eigentlich gar nicht anhören.

Sobald ich mein Audio Technica AT2020 (XLR) erhalte und mir ein Interface (M-Audio Fast Track Pro) besorgt habe, mache ich mal eine Aufnahme und stelle sie ggf. (wenn das Problem dann immernoch besteht) hier ein. Vielleicht liegt es ja echt daran, dass ich momentan noch die USB-Version dieses Mics benutze.
Ich habe aber vermehrt gelesen, dass sich gerade bei dem Mic USB und XLR nicht viel nehmen sollen.

Nunja, mal schauen...

Ansonsten werde ich früher oder später noch ein Rode NT1-A (vll auch NT2-A?) und ein CAD e300² testen.
 
Also das ist nun wirklich der falsche Ansatz. Wenn Du so lange Mikros probieren willst, bis Du eins findest, das Deine Stimme dumpf genug klingen läßt, soltest Du gleich ein Bassdrummikro nehmen, eine Wolldecke drumwickeln und gut ist :rolleyes:
Es liegt nicht am Mikro. Der Sinn eines Mikrofons ist, das ankommende Signal so originalgetreu wie möglich weiterzugeben. Das machen die Mikros je nach Qualität mehr oder weniger gut, aber das ändert ja nichts am Grundgedanken.
Du wirst nicht darum herumkommen, Dich an Deine Stimme zu gewöhnen. Oder, wenn sie wirklich schlecht klingt, an ihr zu arbeiten.
Was Du vorhast ist so, als würde man sich aufgrund schlechter Sicht so lange verschiedene Brillen kaufen, bis man eine findet, die dunkel genug macht, um zu verschleiern, daß man eigentlich mal die Fenster putzen sollte... :gruebel:
 
Hallo,

Kein Scherz: Stülp Dir mal einen großen Plastikeimer über den Kopf, dann hörst Du Dich beim Singen auch recht gut.

Ansonsten kann ich meinen Vorpostern nur zustimmen.
Ich persöhnlich nehme mich auch immer mal wieder auf um zu hören was ich besser machen könnte und wie die Leistung anfürsich ist.
Die eigene Stimme klingt für einen selber immer sehr viel anderst wenn die Aufnahmen angehört werden.

Bleib stark und nutze die Erfahrung!

Gruß

Fish
PS: Lad doch mal -wie schon vorgeschlagen- ein Beispiel hier hoch!
 
Hallo,

Kein Scherz: Stülp Dir mal einen großen Plastikeimer über den Kopf, dann hörst Du Dich beim Singen auch recht gut.

Wuerde ich zumindest leise anfangen. Haette da Schiss mir die Ohren zu ruinieren.
 
Wuerde ich zumindest leise anfangen. Haette da Schiss mir die Ohren zu ruinieren.

ROFL :) Du sollst ja auch nicht brüllen wie ein Löwe :). Es gibt natürlich noch was anderes ausser vollgas.

Ernst: Ich übe intonationen und neue Stücke sowiso immer eher leise ein. Wenn ich etwas gut leise singen kann ist laut auch kein Problem. Umgekehrt fange ich dann doch manchmal das "eiern" an.
Aber das mag individuell sein.....

Gruß

Fish
 
Wollte es ja nur gesagt haben. ;)
Manch einer unterschaetz das vielleicht, was da fuer ein Schalldruck entstehen kann.
 
Also das ist nun wirklich der falsche Ansatz. Wenn Du so lange Mikros probieren willst, bis Du eins findest, das Deine Stimme dumpf genug klingen läßt, soltest Du gleich ein Bassdrummikro nehmen, eine Wolldecke drumwickeln und gut ist :rolleyes:
Von dumpf war ja nie die Rede. Sondern einfach nur von "besser das wiedergeben, was ich zu hören glaube". :p
Mir ist ja auch klar, dass ich auf der Aufnahme niemals das hören werde, was ich von mir selbst wahrnehme, weil das nunmal etwas anderes ist, als das, was nach außen wirklich klingt.


Es liegt nicht am Mikro. Der Sinn eines Mikrofons ist, das ankommende Signal so originalgetreu wie möglich weiterzugeben.[...]
Du wirst nicht darum herumkommen, Dich an Deine Stimme zu gewöhnen. Oder, wenn sie wirklich schlecht klingt, an ihr zu arbeiten.
Klar, ich war noch nie so der mega-begnadete Sänger (obwohl ich früher im Schulchor einer der wenigen auserwählten Sopranisten war; dann kam der Stimmbruch).
ABER ich hab vor 4-5 Jahren mal für meine damalige Freundin einige Songs "gecovert" bzw. eigentlich nur mehr oder weniger über ein Originallied drübergesungen und die Spur für meine Stimme dann lautstärkemäßig angehoben, damit sie den Original-Gesang überlagert. Am Ende kam dann eine CD mit - ich glaube - 12 Tracks bei rum: Das waren dann auch recht unterschiedliche Nummern wie Blink 182 - All the Small Things, Bad Religion - Punk Rock Song, Fool's Garden - Lemon Tree, Red Hot Chili Peppers - Californication, Millencolin - Pepper, usw.

Das ganze hab ich mit einem Billig-Plastik-Micro, was bei irgendeiner alten Soundkarte mal dabei war, bewerkstelligt und das war definitiv um einiges besser, als das, was ich jetzt hier aus dem AT2020 USB rausbekommen hab! Die XLR-Version des gleichen Mics ist jetzt eingetroffen, aber bis ich mir ein Interface leisten kann, muss ich jetzt erst noch ein paar Wochen sparen.
Also ich weiß, dass ich es besser kann bzw. es ein Mic geben muss, dass es besser kann meine Stimme zu recorden.
Vielleicht war meine Stimme aber damals auch irgendwie nur "trainierter", denn da hab ich fast täglich am Telefon für meine Freundin mit E-Gitarre gesungen. Und an den Aufnahmen hab ich damals über 2 Wochen jeden Tag stundenlang gehockt.


Kein Scherz: Stülp Dir mal einen großen Plastikeimer über den Kopf, dann hörst Du Dich beim Singen auch recht gut.

Ansonsten kann ich meinen Vorpostern nur zustimmen.
Ich persöhnlich nehme mich auch immer mal wieder auf um zu hören was ich besser machen könnte und wie die Leistung anfürsich ist.
Die eigene Stimme klingt für einen selber immer sehr viel anderst wenn die Aufnahmen angehört werden.
Werde ich mal ausprobieren! Aber wie gesagt - ich weiß ja eigentlich wie (anders) ich in echt klinge.
Nur es war eben damals mit diesem totalen Billig-Quatsch - ich will nicht sagen "gut" - besser als mit dem AT2020 USB.

Deshalb habe ich dieses Thema ja auch eröffnet:
Wenn es irgendeine Möglichkeit geben würde, wirklich das aufnzunehmen, was der Sänger selbst hört, dann wäre ich ja sofort zufrieden mit dem, was ich von mir gebe...:D Auch wenn man dann natürlich immer noch weiter und weiter an seiner Stimme arbeiten kann. Richtig gut und perfekt wird es ohne Gesangsunterricht nie werden.:gruebel:

Bleib stark und nutze die Erfahrung!
Klar, ich hatte nicht vor so schnell aufzugeben!
Wenn ich irgendwann in den nächsten 2-3 Jahren alles (und das ist wirklich einiges, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema) habe, was ich momentan für meine kleine Musik-Aufnahme-Höhle geplant habe, dann geht's richtig los! Also falls jemand gerade ganz, ganz zufällig 4000-5000 EUR übrig haben sollte...:D

Ich werde definitiv, sobald ich auch ein Interface habe, wieder üben, üben, üben, und dann auch mal hier etwas hochladen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

hoerst Du Dir deine Stimme denn jetzt komplett trocken, ohne Begleitung und Effekte an?
Das klingt logischerweise nicht so toll, als wenn ein gut abgemixter Song den Hintergrund und die "Lücken" auffuellt.
Auch kannst Du Dich ein stueckweit an den Originalsaengern orientieren und deren Gesang macht dann, auch wenn leiser als Deiner, einen Teil vom Klangspektrum der Gesangsstimme aus. Deshalb ist es z.B. im Hoerprobenforum nicht so gut ueber fertige Lieder mit Originalsaenger drueberzusingen, weil man einfach nicht so gut einschaetzen kann, wie der Gesang auf sich allein gestellt klingen wuerde.
 
....Wenn es irgendeine Möglichkeit geben würde, wirklich das aufnzunehmen, was der Sänger selbst hört, dann wäre ich ja sofort zufrieden mit dem, was ich von mir gebe...:D ....

Hallo,

Das ist aber gerade der falsche ansatz! Die anderen wollen doch Deinen schönen Gesang genießen! Wichtig ist, daß Du an Deinem Gesang so Arbeitest, daß er für andere auch gut klingt.

Gruß

Fish
 
Hi,
hoerst Du Dir deine Stimme denn jetzt komplett trocken, ohne Begleitung und Effekte an?
Das klingt logischerweise nicht so toll, als wenn ein gut abgemixter Song den Hintergrund und die "Lücken" auffuellt.
Hey,
ja, das tue ich. Daran könnte es echt liegen.
D.h. im Umkehrschluss, wenn man nicht vorhat acapella Sänger zu werden, sondern immer im Bandkontext singt, muss man eigentlich gar nicht soooo mega gut sein, sondern einfach nur gut genug, dass die Schwächen durch die Instrumente + Drums "überlagert" werden.
Natürlich soll das nicht das Hauptziel sein, wenn man an seinem Gesang arbeiten will (/muss).

Wenn man dann aber ein akkustik-Stück spielt (also nur Akkustik-Gitarre + Gesang), ist dann automatisch wieder mehr Fokus auf dem Gesang oder bleibt sich das relativ gleich? Also sobald "noch was" füllendes außer dem Gesang da ist, schüttet dass logischerweise die Lücken und auch die Fehler (?) zu? Oder fallen die Unzulänglichkeiten des Gesangs trotzdem direkt viel mehr auf, als wenn da noch Bässe, E-Gitarren und Drums mitmischen?
Z.B. bei: Green Day - (Good Riddance) Time of your Life


Das ist aber gerade der falsche ansatz! Die anderen wollen doch Deinen schönen Gesang genießen! Wichtig ist, daß Du an Deinem Gesang so Arbeitest, daß er für andere auch gut klingt.
Natürlich ist das der falsche Ansatz.:D
WENN es aber die Möglichkeite gäbe (die es anscheint aber nicht gibt), dass andere mich durch einen bestimmten Effekt oder eine spezielle Abnahmetechnik so hören könnten - wie ich mich selbst - könnte man das ja auf Studio-Aufnahmen so machen und sogar live so reproduzieren, sodass es "auch für andere gut klingt".

Aber wir drehen uns da jetzt im Kreis. Ich könnte mir ja auch von Anfang nicht vorstellen, dass es geht sich so aufzuzeichnen wie man sich selbst hört, aber hätte ja doch sein können. Es gibt ja heutzutage wirklich fast alles...:p

Dann bleibt mir wohl wirklich nur die altbewährte Methode einfach zu üben, üben, üben und noch mal zu üben.

Das was ich von dem AT2020 USB gehört habe klingt halt irgendwie unmelodiöser als ich mich selbst wahrnehme und - ich weiß nicht wie ich sagen soll - "kehlig". Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich nicht komplett "aus dem Mund heraus", sondern mehr - oder: zu viel - aus dem Hals heraus singe. Vielleicht ist das aber auch einfach nur ein bestimmter Frequenzbereich, den ich einfach nur herunterfahren oder cutten müsste, und schon wäre alles gut?
Gibt es da eine bestimmte Übung wie man das auch stimmlich verbessern kann?

Ich merke aber auch, wenn ich 1 1/2 oder 2 Stunden singe, dass plötzlich ein Moment kommt wo ich merke "Jetzt ist meine Stimme frei und singt", so als hätte man eine Schutzschicht weggebrannt und jetzt kann's losgehen.
Problematisch ist nur, dass ich mich in diesem Bereich nicht lange aufhalten kann, weil ich dann schon nach einer weiteren halben Stunde nicht direkt heiser, aber irgendwie eine "unwohle" Stimme kriege.

Wie lang kann ein Top-Sänger (mit perfekter Technik) singen, ohne dass die Stimme schlechter wird oder er sich "heiser" oder in einem Übergangszustand zu heiser wiederfindet?
 
Tinitus schrieb:
hoerst Du Dir deine Stimme denn jetzt komplett trocken, ohne Begleitung und Effekte an?
Hey,
ja, das tue ich. Daran könnte es echt liegen.
Dann schmeiss mal im Sound-Bearbeitungsprogramm Deiner Wahl ein klein bisschen Hall und moderat etwas Kompressor drüber. Dann klingt's i.d.R. schon gleich mal weniger asslig.
D.h. im Umkehrschluss, wenn man nicht vorhat a capella Sänger zu werden, sondern immer im Bandkontext singt, muss man eigentlich gar nicht soooo mega gut sein, sondern einfach nur gut genug, dass die Schwächen durch die Instrumente + Drums "überlagert" werden.
Naja :igitt:
Natürlich soll das nicht das Hauptziel sein, wenn man an seinem Gesang arbeiten will (/muss).
Richtig. Wenn man als Ziel a capella hat, reicht's für ne Band auch ;)
Wenn man dann aber ein akkustik-Stück spielt (also nur Akkustik-Gitarre + Gesang), ist dann automatisch wieder mehr Fokus auf dem Gesang oder bleibt sich das relativ gleich? Also sobald "noch was" füllendes außer dem Gesang da ist, schüttet dass logischerweise die Lücken und auch die Fehler (?) zu?
Es klingt auf alle Fälle meist gleich besser (zumindest, wenn Gitarre und Stimme gleich gestimmt sind :rolleyes:)
Dann bleibt mir wohl wirklich nur die altbewährte Methode einfach zu üben, üben, üben und noch mal zu üben.
Das hilft fast immer :great: Vorausgesetzt natürlich, man übt effektiv.
Das was ich von dem AT2020 USB gehört habe klingt halt irgendwie unmelodiöser als ich mich selbst wahrnehme und - ich weiß nicht wie ich sagen soll - "kehlig". Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich nicht komplett "aus dem Mund heraus", sondern mehr - oder: zu viel - aus dem Hals heraus singe. Vielleicht ist das aber auch einfach nur ein bestimmter Frequenzbereich, den ich einfach nur herunterfahren oder cutten müsste, und schon wäre alles gut?
Klingt so, als fehlten Dir die Obertöne. Diese bekommst Du, indem der Stimmsitz passt und der Kehlkopf frei schwingen kann. Also tatsächlich mehr aus dem Mund heraus, im Hals haben die Töne nix verloren ;)
Gibt es da eine bestimmte Übung wie man das auch stimmlich verbessern kann?
Ich würd Übungen auf nd und Summen vorschlagen, aber wart mal, was die anderen sagen. Auch die Vorstellung, der Ton ist ein Pfeil, der aus dem Mund rauskommt, war bei mir hilfreich.
Ich merke aber auch, wenn ich 1 1/2 oder 2 Stunden singe, dass plötzlich ein Moment kommt wo ich merke "Jetzt ist meine Stimme frei und singt", so als hätte man eine Schutzschicht weggebrannt und jetzt kann's losgehen.
Problematisch ist nur, dass ich mich in diesem Bereich nicht lange aufhalten kann, weil ich dann schon nach einer weiteren halben Stunde nicht direkt heiser, aber irgendwie eine "unwohle" Stimme kriege.
Hmm. Dann passt aber trotzdem was ned.
Wie lang kann ein Top-Sänger (mit perfekter Technik) singen, ohne dass die Stimme schlechter wird oder er sich "heiser" oder in einem Übergangszustand zu heiser wiederfindet?
Top-Sänger weiss ich ned. Ich schaffe es an Probentag lang, wenn ich es den ganzen Tag schaffe, sauber zu stützen. Probentag heisst, insgesamt ca. 6-7 Stunden mit Pausen dazwischen. Ein GL meinte mal, wenn man den Bernoulli beachte, könne man "ewig" singen.
 
D.h. im Umkehrschluss, wenn man nicht vorhat acapella Sänger zu werden, sondern immer im Bandkontext singt, muss man eigentlich gar nicht soooo mega gut sein, sondern einfach nur gut genug, dass die Schwächen durch die Instrumente + Drums "überlagert" werden.

Wenn Du vorhast, daß sich bei Deinen Songs die einzelnen Sachen überlagern, kannst Du Dir die 5000,- sparen - das kriegst Du auch mit einem Budget von 150,- hin. Nur mal so als Tipp, die einzelnen Elemente einer Aufnahme sollten nebeneinander und nicht auf- bzw. übereinander sein. Ich weiß, ich weiß, Unmengen für tolles Equipment zu verbraten ist allgemein sehr beliebt. Aber ich sagte es schon zig mal, und ich sage es immer wieder gerne: Wenn man das Zeug nicht wirklich bedienen kann, ist es Perlen vor die Säue geschmissen. Wenn man umgekehrt aber richtig Ahnung hat, von dem was man da tut, braucht es keine zig tausend Euronen.
Mein Studio hat weniger als 2500,- gekostet und das schließt einen Mac samt Software mit ein - und damit mache ich Aufnahmen, die sich hinter denen diverser Profistudios nicht zu verstecken brauchen. Nicht, weil ich so ein toller Hecht bin (was natürlich trotzdem zutrifft :D), sondern weil ich mir das entsprechende Know-How angeeignet hab'. Ich empfehle (wieder einmal) für den Anfang "Guerrilla Home Recording" von Karl Coryat (vielleicht auch Carl Koryat....). Das Buch kostet lumpige 30,- und hat mir mehrere Tausender erspart. Das unbezahlbare Feeling, wenn man wieder einmal jemandem erklärt, wofür eigentlich der Sidechain an seinem 5000-Euro-Kompressor da ist, nicht mitgerechnet :p
Geld allein macht eben nicht nur nicht glücklich, sondern auch noch lange keine gute Aufnahme - und das ist gut so.


Wie lange man mit guter Technik singen kann, hängt unter anderem vom Genre ab. Bei manchen Songs von meiner letzten Platte lautet die Antwort bei mir: ca. 6 Minuten :) Bei einem Gig meiner Cover-Rockband sind es gut 4 Stunden und bei einem relaxten Unplugged Gig geht auch noch wesentlich mehr. Bei Studioarbeit macht man ja öfter mal kleine Pausen, aber mehr als 2-3 Stunden werden schon haarig, weil eben viele winzige Details stimmen müssen, die live oder im Proberaum keiner bemerkt und man oft auch den Klang einer komplett frischen Stimme will.

Wenn Du zu sehr aus dem Hals heraus singst und eben nicht richtig offen nach draußen, klingt es natürlich kehliger - aber daran trägt das Mikro keine Schuld. Es ist Dein Geld, aber bevor Du etliche Mikros durchprobierst, arbeite lieber an Deiner Stimme. Für den Preis eines ordentlichen Mikros kannst Du Dir locker ein paar Gesangsstunden leisten. Dann weißt Du schonmal grob in welche Richtung es geht und was Du konkret üben mußt. Denn die Mikrofonodyssee bringt Dich auf Dauer nicht weiter...

Und ja, wir haben schon verstanden worauf Du hinauswillst - aber möglicherweise übersiehst Du da ja was. Denk' doch z.B. einfach mal daran, daß andere die Stimme - wie Du sie für Dich hörst - wenn man sie denn so aufnehmen könnte, als ganz anders empfinden würden. Und das ist nur ein Punkt....
 
@moniaqua:
Ein bissl Hall + Kompressor werde ich mal probieren.

Kannst du mir ein paar Übungen "auf nd" oder "zum Summen" besonders empfehlen?
Ich werde gleich auch mal hier im Board suchen oder googeln.
Das mit dem Pfeil aus dem Mund klingt auch interessant. Danke dafür!

Was ist der Bernoulli?

Wenn Du vorhast, daß sich bei Deinen Songs die einzelnen Sachen überlagern, kannst Du Dir die 5000,- sparen - das kriegst Du auch mit einem Budget von 150,- hin. Nur mal so als Tipp, die einzelnen Elemente einer Aufnahme sollten nebeneinander und nicht auf- bzw. übereinander sein.
Deshalb ja auch das "überlagern" in Anführungszeichen. Mir ist schon klar, dass sich die einzelnen Frequenzen relativ klar voneinander trennen sollten.
Ich meinte nur, wenn mehr "Fleisch" um die Stimme herum ist, klingt sie automatisch schon besser.


Mein Studio hat weniger als 2500,- gekostet und das schließt einen Mac samt Software mit ein - und damit mache ich Aufnahmen, die sich hinter denen diverser Profistudios nicht zu verstecken brauchen. Nicht, weil ich so ein toller Hecht bin (was natürlich trotzdem zutrifft :D), sondern weil ich mir das entsprechende Know-How angeeignet hab'. Ich empfehle (wieder einmal) für den Anfang "Guerrilla Home Recording" von Karl Coryat (vielleicht auch Carl Koryat....). Das Buch kostet lumpige 30,- und hat mir mehrere Tausender erspart.[...]Geld allein macht eben nicht nur nicht glücklich, sondern auch noch lange keine gute Aufnahme - und das ist gut so.
Ich habe jetzt nochmal genau nachgerechnet:
Es sind nur ganz knapp 4000 EUR. Darin inbegriffen sind an nicht-direkt-Studio-Equipment eine Gibson Les Paul Junior, ein Fender Precision Bass UND ein Rechner + TFT-Monitor + Betriebssystem. Ziehen wir das alles ab, sind es noch ca. 2000 EUR. Von denen sind dann ein Großteil VSTis, über deren Anschaffung ich mir auch nochmal Gedanken machen muss, da es teilweise eher eine Arbeitserleichterung, aber kein Ersatz für Original-Aufnahmen wäre.
Also glaub mir: Ich hab ich nicht vor megaviel Kohle zu verpulvern und zu hoffen, dass dann alles andere von alleine geht.;)

Das Buch habe ich mir direkt mal markiert, da ich mir auch sicher bin, dass man wirklich nur mit entsprechendem Know How wirklich weit kommt, ganz egal was das Equipment gekostet hat.


Wenn Du zu sehr aus dem Hals heraus singst und eben nicht richtig offen nach draußen, klingt es natürlich kehliger - aber daran trägt das Mikro keine Schuld. Es ist Dein Geld, aber bevor Du etliche Mikros durchprobierst, arbeite lieber an Deiner Stimme. Für den Preis eines ordentlichen Mikros kannst Du Dir locker ein paar Gesangsstunden leisten. Dann weißt Du schonmal grob in welche Richtung es geht und was Du konkret üben mußt. Denn die Mikrofonodyssee bringt Dich auf Dauer nicht weiter...
Ok, ich sehe ein, dass du und die anderen hier recht haben.
Das ändert zwar nichts daran, dass ich mir früher oder später noch das CAD equitek e300² holen werde, aber das auch nur, weil ich mir sicher bin, dass es noch von sich aus um einiges besser klingt, als mein AT2020. Ohne Zweifel. Eine weitere Microfon-Odyssey werde ich mir (und nicht zuletzt meinem Geldbeutel) aber ersparen!:great:
 

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