Eine etwas andere SG entsteht

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In den Weihnachtsferien soll mein in den letzten Wochen angefangenes Bauprojekt ordentlich vorankommen - eine SG-ähnliche Gitarre ohne die Dinge, die mir bei der Original-SG missfallen:
  1. die Kopflastigkeit
  2. die Lage des Output Jack
  3. die Pickguard-Form
Wie ich 1. und 2. erreichen will, könnt Ihr an dem Mockup sehen, das ich letzten Monat aus billigem Kiefernholz gebaut habe:
20171125_172701.jpg
Den Hals habe ich von der ML Factory, die Pickups sind von Tonerider, Rest Gotoh / Kluson...

Die geplante Schaltung besteht aus 1 * Volume / 1 * Tone, jeweils Push / Pull für Pickup-Split, sowie einem Multiswitch mit den Optionen Hals / Hals + Steg parallel / Hals + Steg seriell / dto. Out of Phase / Steg.

Der Mockup hat sich schon bezahlt gemacht, weil Hals / Steg / Bridge-Pickup im ersten Entwurf 1,5 cm zu weit oben positioniert waren. Also wurden die Schablonen nochmal geändert:
20171212_162734.jpg

Probeweises Einsetzen des Halses:
20171216_161827.jpg

Der aktuelle Stand (fast, die Bohrungen für Multi-Switch / Potis sind mittlerweile auch fertig):
20171217_114101.jpg

Das Fräsen von Umriss und E-Fach folgen hoffentlich noch vor Weihnachten, die Bierbauchfräsung unmittelbar danach.

Die Lackierung soll Cherry Red transparent werden. Der Plan ist
  1. Poren zur Betonung der Maserung sehr dunkel (Mischung rot / schwarz) vorbeizen
  2. die Fläche rot beizen
  3. Auffüllen mit Clou Schnellschleifgrund
  4. Lackieren mit dem Pinsel (Rolle ginge auch, Spritzlackierung nicht)
Hierzu nehme ich gerne Feedback entgegen! Insbesondere wäre ich für Tipps zur Lackierung (welches Produkt ist geeignet / wie viele Schichten...) dankbar.
 
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Ich bin gespannt und hab mal abonniert :great:
 
Solche Projekte mag ich immer zuschauen.
Viel erfolg.

:popcorn2:
 
Danke für die guten Wünsche - vom Popcorn brauchst Du aber eine Menge, mein Arbeitstempo ist eher langsam.
 
Wir Schweizer können seeeeeeeehr geduldig sein ;)
 
Welches Holz war jetzt nochmal der Korpus?

Sieht doch so sehr schön aus, weiß nicht ob der unbedingt ne Cherry Lackierung braucht. Könnte mir auch matt transparent vorstellen.
 
Schönes Projekt. Ich habe allerdings eine Frage. Warum fräst Du die die Korpusform im letzten Arbeitsschritt?
 
@Tubble : Es ist Sipo-Mahagoni. Ja, die Maserung gefällt mir auch sehr. Ich werde an den Reststücken Beizversuche machen, um diese auch in der Cherry Red-Farbgebung möglichst gut zur Geltung zu bringen. Und: ja, Naturfarbe reizt mich auch, wenn ich das Zwischenergebnis sehe. Aber eine SG in Cherry Red ist für mich seit Jahren ein Must Have.

@galaxis : Der letzte Arbeitsschritt ist es ja nicht (s.u.). Wichtig war mir, den Umriss nach der Halstasche zu fräsen. Zwei Gründe:
  • Halstasche und Umriss laufen spitz aufeinander zu, und gefühlt fand ich es sicherer, die Spitze mit der Bearbeitung von außen zu formen.
  • Wenn die Halstasche mir etwas schief geraten wäre, hätte ich mich beim Umriss noch daran anpassen können.

Ansonsten ist es in den letzten Tagen plangemäß weitergegangen. Der Umriss ist fertig, ebenso das Elektrikfach:
20171223_171441.jpg

Die Stelle, wo ich freihändig noch etwas tiefer gefräst habe, ist für den Multi-Switch. Dieser baut 35 mm tief. Jetzt gehen auf der Vorderseite 2,5 mm für das Holz und auf der Rückseite 2 mm für den Deckel von 40 mm Gesamtdicke ab - sollte passen.

Hier das Fach mit Bohrung für den Output Jack ohne Schablone:
20171223_174034.jpg

Die komische Nase in der Kontur brauche ich, um den Bohrer für den Kabelkanal ansetzen zu können:
20171223_171604.jpg

Fertig, beide Pickup-Fräsungen sind "angeschlossen":
20171223_173342.jpg

Wenn ich richtig gemessen habe, sollte dieses Langloch mit der Bohrung für den unteren Bridge-Bolzen knapp überlappen, so dass ich dort die Saitenerdung herstellen kann. Das werde ich aber wohl erst am Mittwoch sehen - jetzt kommt erstmal die Familie zu ihrem Recht!
 
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Frohe Weihnachten!

Also für die Lackierung habe ich Clou Schnellschleifgrund (5 Schichten, war eher zu viel) und anschließend Nitrolack glänzend von Zweihorn Zweihorn Super Duroffix SDF-H 1K-Lack Hochglanz verwendet (15 Schichten). Das Ganze mit der Rolle aufgetragen. Ergebnis war bisher sehr gut, geschliffen und poliert habe ich aber noch nicht, soll noch 1-2 Wochen trocknen.

LG Six Harvest
 
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Hallo Six Harvest,

danke für den Tipp. Den Zweihorn-Lack habe ich mittlerweile auch bestellt, aber in Kombination mit dem Füllgrund von Zweihorn statt des hier viel empfohlenen Clou-Schnellschleifgrundes. Wollte einfach von der Verträglichkeit der Lacke auf Nummer Sicher gehen.

15 Schichten sind ja eine Menge... Hast Du da immer zwischengeschliffen, oder kann die neue Schicht direkt auf die gerade mal berührtrockene vorherige Schicht aufgetragen werden?

Und noch eine Frage: hast Du auch Erfahrungen mit diesem Lack und Pinselauftrag? Bin mit der Rolle nicht so erfahren und habe Sorge, in den Cutaways etc. zu ungleich aufzutragen. Und: mit "Rolle" meinst Du sicher eine Schaumstoffrolle?

Gruß
Mark
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo six harvest,

sehe gerade, dass Du meine Frage zum Zwischenschliff in Deinem aktuellen Thread schon beantwortet hast...

Auch ein tolles Projekt!
 
Hallo,

leider habe ich mit der Pinsellackierung keine Erfahrung. Ich habe mit der Schaumstoff Rolle lackiert, damit ich gleichmäßige dünne Schichten hinbekomme. Die Kraterlandschaften müssen ja hinterher wieder plan geschliffen werden:D. Ich habe zwischen den Schichten nicht geschliffen, jede neue Schicht löst die darunter liegende wieder an. Grundierung möglichst dünn (1-2 Schichten), ich habe zu viel aufgetragen (5 Schichten). Da sind Seifen drin, die das SCHLEIFEN begünstigen, aber dadurch ist der Lack auch etwas trüber.

Lg Six Harvest
 
Und wieder ein Zwischenstand: mittlerweile sind die Schrägen fertig. Zunächst mit der Japansäge angesägt:
20171230_144735.jpg
Dann geraspelt:
20171231_103048.jpg
Gefeilt und geschliffen:
20171231_162855.jpg
Dabei habe ich festgestellt, dass man mit Säge und Raspel früh aufhören und mindestens den letzten halben Millimeter mit dem Schleifklotz wegnehmen muss. Andernfalls sind die Spuren der groben Bearbeitung noch als helle Verfärbungen des Holzes sichtbar.

Ferner habe ich
  • die Bolzen für Bridge und Tailpiece gebohrt (überschnitten sich nicht wie geplant mit dem Kabelkanal, aber die 1 mm Holzschicht dazwischen für die Saitenerdung ließen sich einfach durchstoßen)
  • den Umriss nachgeschliffen. Beim Fräsen fehlt mir wohl noch die Übung, jedenfalls waren danach noch viele Buckel zu spüren. Allein die Glättung des Umrisses hat etliche Stunden gedauert...
Heute war es dann soweit, dass Korpus und Hals verleimt werden konnten. Zunächst habe ich alle Stellen abgeklebt, an die versehentlich Leim kommen könnte:
20180106_125029.jpg
Dann das Zusammenfügen:
20180106_135501.jpg 20180106_135541.jpg

Ich habe keinen Spezialleim wie Titebond genommen, sondern einfach mit Ponal gearbeitet. Nachkorrektur ist nicht möglich, also drückt mir die Daumen...

Jetzt ruht das Ganze über Nacht. Morgen wird nochmal alles nachgemessen und die Hals-Korpus-Verbindung feingeschliffen, danach werde ich das Projekt erstmal ein paar Tage ruhen lassen. Nächster Schritt wird dann die Probebeizung / -lackierung eines Reststückes sein.
 
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Bevor es am Wochenende weitergeht, noch ein paar Fotos vom fertigen "Rohbau":
20180107_111639.jpg 20180107_111819.jpg 20180107_111917.jpg

Besonders zufrieden bin ich mit dem Hals- / Korpus-Übergang, der ist ein echter Handschmeichler geworden. Schade finde ich den Kontrast der beiden Hölzer. Auch der Hals soll Mahagoni sein...

Viel zu sehen wird es von der Arbeit dieses Wochenendes nicht geben, ich werde Probebeizungen an Reststücken machen.
 
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Is bei Mahagoni halt so es gibt dunkel und hell. Im schlimmstenfalls musst es nachbeizen
 
Mal sehen, was da wirklich zu tun ist. Das hellere Holz scheint mir auch poröser als der Korpus. Ich habe vor, erst schwarz zu beizen und dann den Feinschliff zu machen, um die Maserung anzufeuern. Vielleicht hat sich der Unterschied dann schon nivelliert.

Ansonsten werde ich es wahrscheinlich einfach unterschiedlich lassen.
 
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Mal wieder ein Lebenszeichen...

In der Zwischenzeit habe ich ein paar Beiz- und Lackierproben an den Holzresten vorgenommen. Ergebnis: Bondex Tütenbeize dunkelrot isses - ohne Mischung mit anderen Farben, und auch ohne das ursprünglich geplante Anfeuern der Maserung.

Leider hat es nicht auf Anhieb geklappt. Irgendetwas beim Bearbeiten des Korpus hat dazu geführt, dass dieser sich nicht so unproblematisch lasieren ließ wie die Probestücke. Meine Vermutung ist, dass ich es mit dem Nässen vor dem Schleifen übertrieben und das Holz an der Oberfläche zu sehr ausgelaugt habe. Jedenfalls bildete sich an der Oberfläche ein grau-grün schimmernder Film. Das Foto zeigt es ansatzweise:
20180202_065013.jpg

Als das Zeug runtergeschliffen war, hatte ich stellenweise wieder rohes Holz. Also neuer Beizversuch, diesmal mit extrem dünnem Auftrag und sorgfältigstem Abwischen, damit die Beize wirklich nur im Holz ist und nicht obendrauf. Hat leider die Filmbildung nur verringert, aber nicht ganz verhindert.

Glücklicherweise war es danach möglich, mit Schleifvlies den Film abzutragen und den eigentlich geplanten Farbton darunter freizulegen:
20180203_183856.jpg 20180203_183923.jpg

Endlich lackierfertig! Morgen kommt die Füllgrundierung drauf...
 
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Insgesamt sind es 3 Schichten Füllgrund und 2 Schichten Glanzlack geworden. Dann habe ich meinen bisherigen Plan einer vollkommen eben schleifbaren Lackschicht über den Haufen geworfen. Grund 1: die Mischung aus Hochglanz und Holzstruktur sah einfach zu gut aus, besser konnte es für meinen Geschmack gar nicht mehr werden. Grund 2: in den Glanzlack-Schichten entstanden immer wieder Blasen. Diese ließen sich wegschleifen und überlackieren, aber ich begann mich zu fragen, ob 10 - 15 immer wieder auf diese Weise reparierte Lackschichten wirklich noch brilliant aussehen.
20180205_073216.jpg 20180205_073252.jpg
Gestern und heute ging's dann an die Montage. Für die Elektronik fehlen noch ein paar Teile, also zunächst den Bridge-Pickup direkt ans Output Jack gelötet...
20180218_122304.jpg
Noch gibt's viel zu tun, aber für den ersten Wurf (Saitenhöhe und Halskrümmung nach Augenmaß eingestellt) klang sie schon recht gut. Ein tolles Sustain, länger als meine Paula Studio!

Was noch zu tun ist:
  • Elektronik
  • Kanten der Bundstäbchen nachfeilen (sind noch höllisch scharf)
  • Sattel nachfeilen (viiiel zu hoch)
Hierzu gleich eine Frage an die Experten: Rockinger bietet zwei Typen Sattelfeilen und einen Typ Sattelsägen an: https://www.rockinger.com/index.php/de/Werkzeug-Werkstatt/l-WG181. Taugen die alle? Ich würde das Doppel-Sattelfeilen-Set bevorzugen - ist teuer genug...
 
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Am Wochenende geht es weiter! Die Woche über habe ich die Gitarre schon mit der vorläufigen Verdrahtung gespielt. Habe einen ersten Eindruck, wie sie klingt. Da aber Sattel / Saitenlage / Intonation / Bundreinheit noch nicht wirklich optimiert sind, hier noch kein abschließendes Urteil.

Zunächst aber die Elektronik. Hier mein Vorhaben als Blockschaltbild:
Blockschaltbild.png
Die grauen Kästchen sollen Steckverbinder darstellen. Die ganze Schaltung ist mir zu komplex, als dass ich sie in eins hart verdrahte. Ich löte nur gelegentlich, und die Augen sind auch nicht mehr die besten, da schleicht sich schnell ein schwer auffindbarer Fehler ein. Ich mache das lieber modular mit der Möglichkeit, die Module einzeln zu testen.
 
Nein, das Projekt ist nicht eingeschlafen. Die Gitarre ist seit einem 3/4 Jahr fertig, nur für die abschließenden Fotos und die Soundprobe war irgendwie keine Zeit...

Hiermit hole ich es nach. So ist sie geworden:
20180929_094905.jpgIMG_5332_bearbeitet-1.jpg IMG_5343_bearbeitet-1.jpg IMG_5344_bearbeitet-1.jpg

Und mittlerweile habe ich auch die Zeit für ein paar Aufnahmen gefunden (wer Spielfehler findet, darf sie behalten):
https://soundcloud.com/user-558257108/a_man_ill_never_be
https://soundcloud.com/user-558257108/samba-pa-ti

Insgesamt ist es bei weitem keine perfekte Gitarre geworden. Aber sie ist ein kerniger Rocker, auf den ich stolz bin, und der immerhin schon 9 Monate meine Lieblingsgitarre ist.
 
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