Eine Traverse als Keyboardstativ, schwenkbar

dr_rollo
dr_rollo
Mod Keyboards und Musik-Praxis
Moderator
HFU
Zuletzt hier
12.11.25
Registriert
26.07.04
Beiträge
15.281
Kekse
93.059
Ort
Celle, Germany
Nachdem ich mal bei einem Konzert von Dreamtheater war, wollte ich immer schon mal auch so ein cooles Keyboard-Stativ aus einer Traverse haben, incl. natürlich der Option, dass man das Keyboard da drauf drehen kann. Hier im Board gab es schon einige User, die so etwas nachgebaut hatten, u.a. @toeti, und davor noch einer, wo ich mich aber nicht mehr an den Usernamen erinnere.
So ein Stativ für ein Keyboard zu bauen, ist keine große Sache. Man benötigt lediglich eine Bodenplatte, die Traverse, und eine Platte auf der man ggf. zwei Querstreben montiert.

Teilliste:​

Global Truss F34100 Truss 1,0 m

Global Truss F34Base Plate

Global Truss CC50403 Base Plate Steel 600mm

Global Truss 5003 Half Cone M10 F31-F44

Also die Base Plate - 60cm sollten es schon sein -, die Traverse selber - für mich 1m genau richtig, da ich im Stehen spiele und dann genau einen 90° Winkel zur unteren Tastatur, eine Baseplate, auf der die Querstreben bzw. der Aufbau montiert wird und noch vier Half-Cones für die Befestigung der Traverse auf der Bodenplatte.
Jo, da kommt schon mal ein bisschen was zusammen, wenn man das ganze neu kauft, insofern lohnt sich auch die Suche nach Gebrauchtteilen. In meinem Fall, hat gerade ein Musikgeschäft um die Ecke ihre Lichtabteilung aufgelöst, weswegen ich günstig an die Teile gekommen bin.
Nun muss es bei mir aber zwingend eine Auflage für ein zweites Keyboard geben. Daher sind einfache Querstreben auf der oberen Baseplate noch nicht genug. Außerdem Steht ja noch der Wunsch nach einer drehbaren Auflage.
Bei letzterem bin ich bei Amazon fündig geworden, wo ich auch die passenden Aluminium-Streben her habe. Der Drehteller passt mit 30cm Durchmesser genau auf die Baseplate, und sollte mit 120 KG Belastbarkeit ohne Probleme das Gewicht von zwei Keyboards meistern. Weiterer Ausschlaggebender Punkt war die geringe Aufbauhöhe, weil man bei den ganzen Aufbauten auch schnell über die noch vernünftige Gesamthöhe kommen kann.
Für die zweite Auflage hab ich tatsächlich in meinem Keller noch K&M Arme gefunden - keine Ahnung, woher die stammen - Jäger und Sammler hat halt manchmal auch Vorteile :D
1762862574120.png
IMG_1797.jpgIMG_1796.jpgIMG_1795.jpgIMG_1798.jpg

Montage​

Als erstes muss der Drehteller auf der Baseplate angebracht werden, wofür lediglich vier Bohrungen nötig sind. Bevor er dort befestigt wird, müssen natürlich die Querstreben auf dem Drehteller montiert werden. Dadurch, dass der Drehteller auch aus Aluminium ist, kann man dort einfach die passenden zusätzlichen Bohrungen vornehmen. Allerdings sollte man vor dem Bohren den Schlitz zwischen den Ringen mit Klebeband abdichten, damit keine Splitter in das Kugellager kommen. Die größte Arbeit war die Aussparung für die K&M Arme in der hinteren Aluminum-Strebe.
IMG_1800.jpgIMG_1799.jpg
Ich hatte bewusst einen Durchmesser für die Strebe gewählt, der exakt zu dem Durchmesser der Arme passt. Zusätzlich hab ich, um das Gewicht und den Hebel zu entlasten ein U-Profil auf dem Drehteller montiert, wo dann die Enden des Arms zusätzlichen Halt haben.
Wenn die Streben montiert sind, kann der Drehteller auf die Plate geschraubt werden. Im Prinzip haben wir fertig! Das erste, was ich feststelle, dass ich auf die Splinte in den Cones verzichten kann, weil das ganze aufgrund des Eigengewichts schon so stabil steht, dass eine Fixierung nicht nötig ist. Allerdings fallen beim ersten Probeaufbau auch die ersten Fehler und Probleme auf:
Die Iee mit der Entlastung für die zweiten Arme durch das U-Profil ist zwar prinzipiell gut. Aber die Position war falsch gewählt, da die Arme nicht bis zum Anschlag in das Profil der Querstrebe geschoben werden, sondern mindestens 3cm rausschauen, weil das untere Keyboard sonst zu weit vorne steht. Und dann kommt es auch auf das Keyboard an. Ich bin zwar mit den 3cm im Grunde ok, aber da gibt es im Gegensatz zu meinem PC3K8, das für die Maße hergehalten hat, auch Keyboard, wie mein neues K2700, das leider unten eine andere Auflagefläche hat und gar nicht die hintere Querstrebe berührt. Dafür hab ich dann eine weitere Querstrebe mit größerem Durchmesser genommen, die im Grund dort nur als zusätzliche Auflage liegen muss.
IMG_1808.jpgIMG_1807.jpg

Aufbau​

Der Aufbau ist mit wenigen Handgriffen erledigt: Bodenplatte bleibt für den Transport mit den Cones versehen, wird einfach auf den Boden gelegt, Traverse drauf, Plate mit dem Aufbau drauf, für die zweite Auflage die beiden K&M Halter in die Aussparungen der hinteren Strebe gesteckt und fertig.
IMG_1793.jpgIMG_1794.jpg
IMG_1803.jpg
View: https://youtu.be/ETDOgzUcq-c
Für den Transport hab ich mir eine passende Tasche geholt, die es beim großen T gab, passt die Traverse rein, die Halter und der Aufbau. Lediglich die Bodenplatte muss ich separat transportieren.
IMG_1814.jpgIMG_1815.jpg

Verkabelung​

Eine Herausforderung ist dann noch die Verkabelung der Keyboards. Immerhin muss genug Spielraum sein, dass man beim Drehen die Stecker nicht rausreißt oder sich die Kabel verheddern. eine 360° Drehung funktioniert schon mal nicht, das ist klar,. brauche ich auch nicht. Mir reichen 90° nach links oder rechts, und das sollte machbar sein. Außerdem brauche ich noch Sustainpedal und mindestens einen Schweller. Hier ist die Idee, dass man das ggf. auf der Bodenplatte fest verschraubt, evtl. incl. der benötigten Anschlusskabel. Das passende Sustainpedal von M-Audio SP-Triple hatte ich sogar liegen, das genau vor die Traverse passt, weil es nur eine sehr geringe Tiefe besitzt. Ein Yamaha FC7 als passenden Orgel Schweller für das Nord hatte ich auch noch. Die Kabel hab ich für den Testaufbau im inneren der Traverse nach oben geführt, das ist noch nicht formvollendet schön, aber da wird sich noch was finden, wahrscheinlich in Form eines Kabelbaums. Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich das Keylargo als Sub-Mixer integriere, oder ob ich die Kanäle der Keys einzeln herausführen will.
IMG_1804.jpgIMG_1805.jpg

Erster Live-Einsatz und offene ToDos​

Und es gab auch schon einen ersten Live-Einsatz. Hat soweit gut funktioniert, auch wenn Verkabelung sowie Fußpedale erst einmal noch alles mehr oder weniger provisorisch war.
Was mir negativ aufgefallen ist, dass es sich zu leicht dreht und mir beim spielen daher leicht wegdriftet, vor allem wenn ich in den äußeren Bereichen des Keyboards unterwegs bin. Da muss also noch irgendeine Sperre ver- bzw. eingebaut werden. Das U-Profil muss noch versetzt werden, damit es auch tatsächlich den Hebel durch die zweiten Arme entlastet. Ich hatte mir für die Fixierung der zweiten Arme Gewinde geschnitten, in die ich Rändelschrauben zur Befestigung schraube. Das ist etwas zu frickelig. Hier werde ich auf Splinte umschwenken. Geht ja nur darum, dass sie nicht verrutschen. Und letztlich der Kabelbaum oder auch zwei. Da muss sich noch herausstellen, wie flexibel ich sein möchte/muss.
Offene Punkte gibt's auch noch: Eine Halterung für das iPad oder auch zwei (hab neben dem für die Sheets immer noch ein zweites für die Mixersteuerung im Einsatz) sowie evtl. eine Halterung für ein Mikrostativ, falls ich mal nicht mit Headset auf die Bühne gehe.

Fazit​

Auf jeden Fall ein cooles Teil, ein echter Hingucker, und für mich durch die Schwenkoption auch tatsächlich ein praktischer Nutzen, weil ich hin- und wieder zu Gitarre greife, und nicht mehr wie bisher auch dann hinter den Keyboards verschwunden bin, sondern das Stativ um 90° zur Seite drehen kann.
Werde ich es jetzt immer nutzen? Vermutlich nicht, weil es doch viel Platz beim Transport in Anspruch nimmt, den ich nicht immer habe. Oder ich muss meine Packordnung im Kombi überdenken und optimieren :)
 

Anhänge

  • IMG_1809.jpg
    IMG_1809.jpg
    519,6 KB · Aufrufe: 21
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
Meins und das von Daniel drehen sich aber :) da wird die Sache schon größer.
 
Daniel hieß er! Genau. der Unterschied zu meinem ist, dass Deins aus einer 3-Punkt Traverse gebaut ist, damit vermutlich ne Ecke kompakter, und man kann sich auch ganz schön vertun, was so eine 60x60cm Platte wiegt, von der Traverse mal abgesehen. Dafür ist es dies hier aber auch ein Panzer :D
 
Ah, den Drehteller hatte ich auf dem Handy nicht gesehen :) Ich hab auch keine Bodenplatte sondern Rohrfüße. Das spart auch nochmal Gewicht.
Ich kann ja die Tage nochmal Bilder machen. Danke für Beschreibung auf jeden Fall!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben