Einsamkeit

Ich finde bei jedem vorgebrachten Aspekt, bei jeder dargestellten Perspektive: ist verstÀndlich, kann man vertreten & einnehmen, kann man so machen.
Allerdings: jeder Aspekt & jede Perspektive ist auch ambivalent! Beispielsweise bedeutet Offenheit auch Unfreiheit: Wer sich die Berufswahl sein ganzes Leben offen lĂ€sst (Freiheit), ergreift eben keinen Beruf und findet sich in den ewigen Leichtlohngruppen (Unfreiheit), wer offen lĂ€sst, ob er Kinder haben will, wird keine haben - oder die Entscheidung seiner Partnerin ĂŒberlassen.

Insofern: kann man alles so machen - aber fĂŒr eine Variante fĂ€llt die Entscheidung. Oder: in jedem Refrain eine andere Variante ...

x-Riff
 
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Allerdings: jeder Aspekt & jede Perspektive ist auch ambivalent! Beispielsweise bedeutet Offenheit auch Unfreiheit: Wer sich die Berufswahl sein ganzes Leben offen lĂ€sst (Freiheit), ergreift eben keinen Beruf und findet sich in den ewigen Leichtlohngruppen (Unfreiheit), wer offen lĂ€sst, ob er Kinder haben will, wird keine haben - oder die Entscheidung seiner Partnerin ĂŒberlassen
Herzlichen Dank, sehr geschĂ€tzte Kollegen, fĂŒr eure feinfĂŒhligen Antworten zum Thema „Verbindlichkeit“.
Mit den Jahren wird mein Sprechen vorsichtiger – nicht, weil ich weniger wĂŒsste, sondern weil ich gelernt habe, wie trĂŒgerisch Gewissheiten sein können, besonders jene ĂŒber uns selbst. NatĂŒrlich sollen meine Worte mich in einem guten Licht zeigen. Aber braucht ihr wirklich MEIN positives Spiegelbild? 😉 Oder genĂŒgt euch meine Hoffnung, dass das GlĂŒck es gut mit mir wie dir meinen könnte?

Wenn ich das GlĂŒck der Menschen betrachte, fallen mir viele Hindernisse bzw. ZufĂ€lle ein. Die natĂŒrlich auch fĂŒr mich gelten. Diese allgemeinere Betrachtungsweise erscheint mir, sorry, eigentlich sympathischer, klĂŒger
 ;)
 
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Hi @GeiGit ,

FĂŒr mich stellt sich also die Frage: Wie könnte ich den Text besser formulieren, dass jeder erkennt, das es um dieses unbekannte "es" geht ohne es nĂ€her zu benennen?
..es gibt hier ja eine Reihe von Ideen, die allesamt eines gemein haben, nĂ€mlich, dass sie den Satzbau vereinfachen..genau dies tut einem Songtext meist gut..außerdem wird es einfacher ihn zu bearbeiten, man kann Zeilen vertauschen, uvm..

..dein Chorus geht ja so:
>>
Was tief in meinem Herzen schlummert
ist gut versteckt, doch die Einsamkeit
macht, das mein Herz mit SchlÀgen wummert
und es bricht sich durch, bald kommt seine Zeit.

<<

..wenn wir fĂŒr das im Herzen schlummernde versteckte "??" etwas annehmen z.B. "das Verlangen nach Erdbeereis", lĂ€sst sich zeigen, dass die grammatischen BezĂŒge innerhalb des Satzes durchaus tĂŒckisch sind..

!! Sorry, mir ist nichts besseres eingefallen!!

..lesen wir nun..
>> (Variante 1)
Das Verlangen nach Erdbeereis, das tief in meinem Herzen schlummert ist gut versteckt [...] und es (das Verlangen) bricht sich durch, bald kommt seine Zeit.
<<

..so bezieht sich die letzte Zeile auf das "??"..es kommt also die Zeit des Verlangens;-)

..oder ist gemeint, dass die Zeit des Herzens bald beginnen wird..
>> (Variante 2)
[...] die Einsamkeit macht, dass mein Herz mit SchlÀgen wummert und es (das Herz) bricht sich durch, bald kommt seine Zeit.
<<

..ich finde, dass der Konflikt fĂŒr den Hörer nicht in der fehlenden Auflösung "was versteckt sich?" besteht, sondern in der Mehrdeutigkeit des Satzbaus, die obige Frage ĂŒberlagert..

..was kann man tun?

..fĂŒr Variante 2 könnte man nach dem "versteckt" einen Punkt setzen oder beim Singen das Satzende signalisieren..ich denk, das könnte klappen..

..fĂŒr Variante 1 könnte man die zusammengehörigen Aussagen anders anordnen und dabei enger zueinander platzieren..

>>
Mein Herz, wenn es mit SchlÀgen wummert
erhebt sich aus der Einsamkeit
Was gut versteckt noch in ihm schlummert
das bricht sich nun durch, bald kommt seine Zeit
<<

..deinen schönen Stil, der eher auf Tun (Verben) und weniger auf Eigenschaften beruht, hab ich versucht beizubehalten..

Gruß, Micha
 
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Tja, diese „Worte“
. Ich will mal nachtrĂ€glich meine ersten Gedanken beim Lesen schildern


Was mir sofort auffiel, war „wummern“. Ich interpretierte dieses extrem krĂ€ftige Wort zwar sofort als Zwangsreim - dennoch fielen mir zum „Wummern“ leider nur die Bullen vor der TĂŒr ein, also existenzielle Bedrohung. Wahrscheinlich tauschte ich deshalb sofort „Herz“ mit „Tiefe“, um schon mal die Bullen zu verscheuchen.

Aber ein Wummern in der Tiefe klingt noch immer sehr bedrohlich. Also denke ich nun an einen untrainierten Körper, den ein Erdbeben drohen könnte. An Ă€ngstliche und/ oder bequemen Menschen. Ich denke an einen schĂŒchternen Menschen, fĂŒr den eine wummernde Herausforderung letztlich zu gewaltig sein könnte.

Und damit wird die Situation immer unklarer. Und der Wunsch, von „jedem“ gut verstanden zu werden rĂŒckt klare Bilder immer mehr in die Ferne
 Mit solchen Gedanken im Hinterkopf entwickelt sich allmĂ€hlich die verwaschene Phantasie eines schĂŒchternen Menschen. Wie gesagt, allein schon von diesem „Wummern“ ausgelöst
 ein „Klopfen“ hĂ€tte garantiert völlig anderer Assoziationen ausgelöst.
 
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