Einsteiger sucht 4-Saiter-Banjo, Budget 300 €

gupjek
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Ich würd mir gern ein Banjo zum Ausprobieren und Anfreunden zulegen. Und zwar am liebsten ein viersaitiges mit voller Mensur. Wenn ich richtig verstehe, nennt man das dann "Plectrum Banjo" in Abgrenzung zum viersaitigen "Tenor Banjo" mit kürzerer Mensur, korrekt?

Nur zum Ausprobieren will ich nicht zu tief in die Tasche greifen. Ich hab kein Problem damit gebraucht zu kaufen. Krieg ich da unter 300 eur was Brauchbares? Beim großen T seh ich mit vier Saiten in dem Preisbereich gar nichts Passendes.

Mit dem Suchbegriff "plectrum banjo" hatte ich bisher eher weniger Glück. Gibt's da noch nen alternativen Begriff nach dem ich suchen könnte? Was sind Marken bei denen man durchaus zugreifen könnte? Interessante Gebrauchtangebote über die ich bisher gestolpert bin waren von Aria, Eko Rio Bravo und Framus - davon kenn ich keine einzige Marke.

Innerhalb der genannten Preisgrenze hab ich eben von Ashbury das AB 35 als 4-Saiten-Version mit 22 Bünden und 70 cm-Mensur gefunden. Taugen die Banjos von Ashbury was? Vll hatte jemand hier schonma die 5-saitige Version davon in der Hand?
 
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@gupjek
Das siehst du richtig. ein 4-saitiges Banjo mit voller Mensur von knapp 70 cm ist ein Plectrum Banjo.

Historisch gesehen ist ein Plectrum Banjo ganz einfach ein klassisches, 5-saitiges Banjo ohne die kurze 5. Saite. Die Stimmung der verbliebenen Saiten is das CGBD der klassischen 5-string (also nicht das DGBD des Bluegrass-Banjo).

Die 5. Saite wurde weggelassen, weil sie beim Strumming stört, und das Plectrum Banjo muss gestrummt werden, um gegen die lauten Bläser des Traditional Jazz durchzukommen.

Deshalb wäre ein Weg für dich, ein günstiges 5-string zu kaufen und die 5. Saite einfach abzunehmen. Und 5-strings Banjos gibt es in allen Preislagen. Einen 4-saitigen Steg kannst du billig kaufen - wäre aber für den Anfang nicht unbedingt notwendig.

Da die häufigste Verwendung des Plectrum Banjo im bläserlastigen Jazz ist, wäre ein Modell mit Resonator am besten, da am lautesten.

Cheers,
Jed
 
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Das Ashbury ist ein Einsteigerinstrument der einfachsten Art, mit €365 eher teuer. Aber was will man machen, Plektrumbanjos, wie du es korrekt identifiziert hast, sind halt rar. Tenorbanjos mit kürzerer Mensur gäbe es noch ein paar mehr.

Ein 5-saitiges mit einer Saite weniger wäre ein möglicher Notbehelf, dann würde ich aber auch den Wirbel am Hals rausnehmen. Der ist meist nur leicht geklebt oder gar nur gesteckt und sollte rauszubekommen sein, ohne dass der Hals entzwei geht.

Banjo
 
Danke für die Antworten.

Ein fünfsaitiges Banjo zu besorgen und den Wirbel der Drone-Saite abzumontieren, hab ich mir auch schon überlegt. Aber ich glaube da würd ich dann doch lieber auf ein Tenorbanjo mit 19 Bünden zurückgreifen.

@Banjo Für das Ashbury Plectrum Banjo hätte ich ein 2nd Hand-Angebot für 250 eur. Ist das ein Preis bei dem ich zugreifen sollte?
 
Sagen wir mal so, als 5-String täte ich es auch für 250 Euro nicht nehmen, aber wenn ich ein Plektrum-Banjo suchen würde, dann tät ich zugreifen;)

Banjo
 
:D

Okidok, vielen Dank für die Einschätzung.
 
Darf ich mal ganz neugierig fragen, was dein konkreter Grund ist, ein Plectrum Banjo gegenüber dem tendenziell üblicheren Tenorbanjo als Neueinsteiger zu bevorzugen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil ich mich auch sehr gerne in den hohen Bünden aufhalte - vor allem bei den "Zigeunertonleitern". Drei Bünde mehr machen da mMn doch ganz schön was aus - schon allein bei der Erreichbarkeit der anderen Bünde. Und die längere Mensur ist mir als Bassist natürlich sowieso sympathisch.
 
Ah, du kommst also vom Bass. Da kann ich das Argument mit der Mensurlänge sehr gut verstehen.
Ich habe auch mal ein Tenor-Banjo probiert (hatte damals aber irgendwie nicht die Ausdauer) und fand als Gitarrist/Bassist die Quint-Stimmung als etwas Neues ziemlich spannend, habe sie aber - aus Zeitgründen - leider nicht ausreizen können. Ja, natürlich konnte ich dort nicht so hoch in den Bünden rutschen wie bei der Gitarre, aber das wollte ich auch gar nicht, ganz oben war mir der Klang dann doch zu schrill.
Plectrum-Banjos mit der längeren Mensur und mehr Bünden sind natürlich unbedingt auch ein Versucht wert. Und dort gibt es ja auch wieder noch eine andere Stimmung,:great:

Ich bin neugierig auf deinen Bericht und deine Erfahrungen!
 
Ja, ehrlich gesagt, hab ich auch nicht vor das Banjo in Quintenstimmung zu spielen. Hatte so ne Stimmung ne zeitlang bei nem anderen Instrument. Fand ich ganz lustig und durchaus interessant, aber wenn man - so wie ich - auf eher dissonante Musik steht, nervts dann doch recht schnell, dass das eine eher "harmonische Stimmung" ist. Ich will ja damit auch keinen Bluegrass spielen sondern eher nahöstlich gefärbte Sachen. Da kommt einem eine gitarrenübliche Quartenstimmung doch sehr entgegen.

Jetzt muss ich mich erstma mit dem Verkäufer einigen. Falls das alles klappt, schreib ich nach adäquater Einspielzeit gern was dazu.
 
Was ein Instrument für gewisse Genres eher geeignet oder eher ungeeignet macht, ist IMO nicht so sehr die Bauweise oder der Klang, sondern eher die Stimmung. Die Quintenstimmung wie bei der Geige, der Mandoline und dem Tenorbanjo eignet sich eigentlich für alle Genres, die eine starke Melodieführung verlangen. Ein solches Genre ist die irische Tanzmusik, die stark durch Geige und Querflöte geprägt ist - deshalb erscheint das Banjo dort fast ausschließlich in der Form des Tenorbanjos. Was ein Geiger leicht spielen kann, kann auch ein Tenorbanjoist spielen. Das gleiche gilt für die Banjo-Mandoline.

Instrumente mit (vorwiegender) Quartenstimmung, wie die Gitarre, oder in offenen Stimmungen wie manche Gitarren oder 5-string-Banjo eignen sich eher dort, wo Harmonien - sprich: Akkorde - verlangt sind. Ich persönlich spiele 5-string-Banjo im Kontext der irischen Musik, aber ausschließlich als Begleitung für Gesang (Lieder) oder Geige (Jigs & Reels). Wenn ich einen Jig als Solist spielen will, greife ich zur Banjo-Mandoline.

Das Plectrum-Banjo ist eindeutig ein Akkordinstrument (obwohl der fortgeschrittene Spieler auch Soli spielen kann!) Daher die häufige Verwendung im Jazz. Manche Dixieland-Jazzer strummen Akkorde auf dem Tenorbanjo, aber wie ich finde erzielt man mit dem Plectrum Banjo mit weniger Aufwand bessere Harmonien.

@gupjek - Du erwähnst "nahöstlich gefärbte Sachen". Die nahöstliche Musik ist doch stark melodisch und rhythmisch geprägt - da ist kaum Harmonik drin! Eine Stärke der Quinteninstrumente - wie z.B. Banjo-Mandoline - liegt darin, dass man praktisch jede (nicht mikrotonale) Tonleiter darauf spielen kann.

Cheers,
Jed
 
Da haste mich bei der falschen Verwendung des Begriffs "harmonisch" erwischt. Sorry, in meinem Umfeld benutzt man solche Vokabeln eher selten :) Gemeint war "konsonant" und bezogen war es ja auf die Quintenstimmung - wobei das ja konträr zu deiner Ausführung steht.

Ich kann mich noch erinnern, dass es mir schwer fiel mit Quintenstimmung eher chromatische Riffs zu spielen. Andererseits hatte ich den Eindruck, dass mir damit dur-lastige Melodien regelrecht zugefolgen sind. Das mag aber auch ganz einfach meinen Düdelgewohnheiten und dem Umstand geschuldet sein, dass ich bis dahin nur in Quarten- oder selten auch offenen Stimmungen gespielt hab.

Von den Saz(s?) die ich bisher in der Hand hatte, war allerdings keine in Quinten gestimmt. Sondern entweder ganz in Quarten oder einer Quart und einem (für westliche Hände) recht seltsamen Interval, der mir leider entfallen ist.
Aber dein Text hat mich neugierig gemacht. Werd die Chose auf jeden Fall noch einmal ausprobieren. Immerhin hab ich auch nicht den Eindruck, dass es so problematisch wär andere Stimmungen auf dem Banjo auszuprobieren. Bei nem Folk-Laden in unserer Stadt kann man sogar Banjosaitensätze für die eigene Wunschstimmung bestellen - und das scheint auch nicht viel teurer zu sein als ein Standardsatz vom großen T (die Verkäuferin hat was von ~8 Eur erzählt). Die haben übrigens anscheinend auch viele Kunden mit östlichen Wurzeln.
 
Die Quintenstimmung würde ich allerdings nicht mit einem Plektrumbanjo empfehlen. Durch die längere Mensur müsste man die Finger teilweise schon sehr strecken, weil ja ein Finger pro Bund dann nicht immer funktioniert. Schnelles Spielen halte ich dann nicht mehr für möglich (ich spiele Tenorbanjo in Quintstimmung, überwiegend irisch Melodie). Andererseits bist du ja Basser ...
 
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Ja, so hatte ich das auch in Erinnerung. (Die Gitarre die ich in Quintenstimmung gespielt hab, hatte ne ~67 cm Mensur.) Ma gucken. Hab jetzt 225 Eur bezahlt und das Banjo sollte nächste Woche ankommen.
 
Ah prima! Sieht bestimmt auch besser aus als ein Five-string Banjo mit nur vier Saiten.
Ich finde, Akkorde klingen in typischer CGHD-Plectrum-Stimmung satter und gefälliger als in Quintstimmung. Außerdem sind alterierte Akkorde wesentlich einfacher zu greifen. Die Quinte CG fand ich allerdings gewöhnungsbedürftig, ich hatte bei meinen Versuchen die tiefste Saite deshalb umgestimmt auf D – also DGHD. Als Gitarrist hatte ich auch DGHE ausprobiert. Das fand aber schwieriger, weil ich dann aus Gewohnheit immer noch eine nicht vorhandene tiefe A-Saite nutzen wollte.
 
Grund: vertippt, mal wieder
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab hier eh noch ne ganze Grabbelschublade voll Überbleibsel aus verschiedensten Gitarrensätzen. Damit werd ich auch auf jeden Fall rumprobieren.

Außerdem hab ich zwecks Saz-Stimmung mal gegooglet und was ich vorher dazu geschrieben hab, war anscheinend Quatsch. Is schon ne Weile her als ich eine in der Hand hatte, aber ich geh mal davon aus, dass mich die Vierteltonbünde mehr irritiert haben als ich dachte :/
 

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