Einzelner, aktiver Humbucker für Fingerpicking gesucht

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Saut_Jusa
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Hallo,

ich suche für den Bau einer Gitarre einen passenden, einzelnen, aktiven Humbucker. Die Gitarre soll mit den Fingern und OHNE Plektrum gespielt werden.
Das "einzeln" bezieht sich auf die Montage. Der PU soll mittig platziert werden. Dabei soll ein Bereich von warmen Blues-Sounds bis zum knackigen Hardrock erreicht werden.

Ich habe bereits eine Vorauswahl getroffen, allerdings nur nach Katalog. Klanglich kenne ich die PUs allesamt nicht und bin daher auf ein paar Tipps angewisen.

1. Der EMG-60-x BK aktiv
Hört sich nach der Beschreibung nach einem Allrounder an.

2. Der EMG-89-x BK aktiv
Man sagt, er arbeite den Klang der Gitarre heraus....das ist natürlich bei meinem geplanten Eigenbau jetzt recht schwieirg zu beurteilen und vorzustellen.

3. Der EMG-81-TW-Bk tapped aktiv
scheint mir von der Beschreibung her wohl ein passe-par-tout zu sein

4. Der EMG-85 BK aktiv
Von der Beschreibung her mein Favorit. Warmen Sound soll ermachen, mit satten Höhen und Mitten. Eigentlich das was man sich wünscht, wenn man mit den Fingern spielt. Und distorted? Kenn den hemand?


Sollten diese aktiven PUs dennoch nochmal vorverstärkt werden oder ist sowas doppelt gemoppelt?
 
Eigenschaft
 
Hallo!
Warum unbedingt ein aktiver Tonabnehmer? Damit schränkst du dich ja von vornherein schon stark ein.
Den 81'er würd ich mal ausschließen. Warme Sounds sind nicht ganz so seine Stärke, der klingt eher bassarm und ist ganz klischeemäßig eher für härtere Sachen geeignet.
Den 60'er würd ich auf jeden Fall ausprobieren, eventuell auch den 60 AX, der dürfte durch den Alnico Magneten noch eine Ecke wärmer klingen.
Der 89 ist ja der 85 plus noch ein SA Singlecoil. Da musst du dann wissen, ob dir der eine Sound reicht, oder du noch die Möglichkeit zum splitten haben willst. Ich persönlich würd da eher den 89'er nehmen, weil mir ein einzelner Humbucker zu wenig wäre.
Im Moment geht ja auch der Trend dahin, den 85 an die Brückenposition zu setzen, weil er einfach wärmer und runder als ein 81'er klingt.
Deswegen würd ich mal einen 85 bzw. 89 gegen einen 60'er testen und dann den nehmen, der besser gefällt.

Extra verstärken muss man die EMG's nicht, die haben so schon genügend Output. Wenn dus unbedingt brauchst, dann kannst du noch einen Afterburner oder sowas in der Art einbauen, wenn nicht, dann reichen die Tonabnehmer so auch dicke.
Grüße,
Fabi
 
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Hi Fabi,

danke für die richtungsweisende Antwort.
Warum aktiv? Das ist eine reine Überlegung zu einem gleichmässigen Sound. Ich habe selber noch nie ein aktives System besessen, finde aber, das der Sound gleichmässiger klingt. Natürlich nimmt man ein wenig Anschlagsdynamik heraus und gute Ohren werten ein aktives System ja eher als steril, aber bei diesem Eigenbau möchte ich das einfach haben. Worin besteht Deiner meiner nach noch eine Einschränkung? Beleuchte mal Deine Seite, ich denke das wird mir helfen.

Auf die EMGs bin ich gekommen, weil der Hersteller eine Menge an Vielfalt bietet und mir damit viele Möglichkeiten gibt. Ausserdem gefällt mir das schlichte Design, was aber drittrangig und viertrangig ist. Der Preis ist mit immer so um die hundert Euro auch nicht zu verachten. Ich hab aber eher den Eindruck, das das eigentlich eher so'n "Metal-"Pickup ist. Liege ich da falsch?

Was würde der àktive SC noch an klanglicher Vielfalt bringen?

Hast Du zu meinem Stil noch Alternativen?

Vielen Dank.
 
Ich denke, dass das Klischees sind, dass EMG's nur für Metal geeignet sind und steril klingen.
Meistens bezieht man sich dabei ja auf einen 81'er an der Brückenposition, wies ja z.B. bei vielen "Metalgitarren" von z.B. ESP und Konsorten der Fall ist. Fakt ist aber, dass er gar nicht so viel Output hat, wie immer behauptet wird, da gibt es genügend Passive, die deutlich mehr Output haben. Hinzu kommt, dass er einen recht stark beschnittenen Bassbereich hat. Das führt dazu, dass wenn man alleine spielt, den Eindruck hat, er klingt nicht so rund oder warm wie z.B. ein PAF. Man könnte auch sagen, ihm fehlen ein wenig die Eier. Im Bandgefüge und vor allem bei High Gain liefert er dann allerdings genau den durchsetzungsfähigen Sound den man braucht um sich selbst gut rauszuhören. Und das eben ohne untenrum zu matschen.
Ein 85'er oder auch 89'er liefert da eben eben ein wesentlich runderes Klangbild, das sind ja auch die PAF Typen von EMG.
Ich finde einfach, die EMG's sind Tonabnehmer wie alle anderen auch, mit einem eigenen Charakter, der einem eben gefällt oder nicht.
Hier ist auch mal ein Video von Walter Kraushaar, in dem er eine Gitarre mit 89'ern vorstellt. Ist zwar nur recht kurz und Youtube Qualität, aber man bekommt schon einen Eindruck, was der 89'er bringt. Und steril klingt das nicht, wie ich finde:)
Das musst du dann wissen, ob dir ein einziger Sound reicht, oder ob nicht noch ein zweiter Sound nicht verkehrt wäre. Ich persönlich würde den 89'er nehmen, ein einzelner 85'er oder 60'er wäre mir zu unflexibel. Aber das musst du entscheiden.
Das Gute bei den EMG's ist ja auch das Stecksystem, durch das du die Tonabnehmer ohne großen Aufwand einfach austauschen kannst. Da könntest du ohne großen Aufwand ein wenig testen, den behalten der dir gefällt und etwaige andere Tonabnehmer wieder zurückschicken.
Bei Aktiven gäbs als Alternative noch die Blackouts von SD, aber zu denen kann ich dir leider nichts sagen. Da müsstest du mal ein wenig die SuFu bemühen.
Grüße,
Fabi
 
Hi,

was mich dabei noch interessieren würde: Wie soll die Gitarre denn verstärkt werden? Ich würde jetzt mal von einem normalen Amp und nicht einem DI-Sound ausgehen, wär aber schon interessant, was genau Du benutzen willst. In Sachen Vorverstärkung weiß ich nämlich nicht ganz, was gemeint ist. Ohne Preamp im Sinne einer Ampvorstufe gehts natürlich nicht, auch mit EMGs kann man nicht direkt eine Endstufe betreiben. Soweit Du einen kleinen Preamp in der Gitarre meinst, schließe ich mich Fabis Aussagen an, sowas brauchts nicht.

Hardrock ohne Plektrum stelle ich mir übrigens etwas exotisch vor, bei Blues ist das natürlich was anderes. Vor allem die geplante (Mittel-)position des PUs (schwebt Dir etwa etwa sowas wie die Gitarre von Lindsey Buckingham vor...?) erzeugt halt nicht die typischen Brettsounds, die man aus dem Genre kennt. Na ja, Du willst ja auch offensichtlich bewusst was Eigenständiges, da bin ich mal gespant auf das Resultat, dass Du uns hoffentlich nicht vorenthalten wirst.

Unter den EMGs würde ich übrigens auch einen umschaltbaren vorziehen, schon weil ein Strat-SC mMn in der Mittelposition toll klingt (nach einem Interview erzeugte zB Mark Knopfler den berühmten Sultans-Sound gar nicht mit der Zwischenstellung, sondern mit dem MittelPU - und ohne Plektrum...). Falls Du Dir das mit der gar nicht so begehrten Dynamik nochmal überlegen willst,schau Dir mal die neueste Generation von EMG an, da hat sich nämlich viel getan:

http://www.emgpickups.com/products/index/291/241/1

Ach ja, auch da geb ich Fabi recht: Keramik-EMGs dürften eher weniger für Deine Bedürfnisse taugen als die AlNiCo-Ausführungen, schon gar nicht der 81.

Gruß, bagotrix
 
Hi Bagotrix,

Die Gitarre wird in den "FenderMustang V" gespeist.

Du liegst mit der Art der Gitarre schon ziemlich gut. Genau so etwas habe ich vor. Dabei habe ich bereits Kontakt zu "Edroman" und auch zu "Rick Turner" gehabt. Beides sehr nette Emails, aber wenig detailreich. Ist aber auch klar, wer verrät schon gerne seine Tricks. Aufschlussreich war es trotzdem. Jetzt fragt sich bestimmt jeder...der Typ ist bekloppt. Nen Nachbau versuchen, welcher im Original 3000Eur und mehr kostet. Möglich ist das. Aber einen Versuch ist es Wert, stehen die Materialien doch in keinem Verhältnis zum Originalpreis.

Das ich das Fingerpicking bevorzuge (übrigens auch bei meiner Strat) heisst ja nicht, dass ich generell ohne Plektrum spiele. Aber Du hast es ziemlich gut erfasst. Es kommt eben auf den Output an. Dabei hat das Original einen eingebauten Preamp, den wollte ich mir sparen, weil der soweit ich weiss fakultativ ist. Einen Vergleich zu LB zu ziehen ist eh müssig. Der feine Herr nutzt dabei nicht nur jeglichen Output seiner Model1, sondern wirft diesen Output noch in 3 MesaBoogies. Das knallt (kann ich durch live bestätigen) ist aber auch sehr kostenintensiv.
Nein -das ist auch gar nicht das Ziel. Ich finde das Design einfach hammergeil und es ist was, was nicht jeder hat. Wenn ich mir also schon die Mühe mache, einen Nachbau anzustreben, dann kann ich gleich in die richtige Richtung gehen.

Ich bin auch nicht auf die EMGs eingeschossen. Ich suche etwas, was dazu passt und hatte daher eine Auswahl getroffen, sagte aber auch im ersten Thread, dass ich so gut wie keine Erfahrung mit aktiven Systemen habe. Ich hörte eben nur, der Output sei höher (logisch) und der Output sei konstanter.

Ich sehe schon, ihr beide geht Richtung splitbar. Macht auch nach Euren Ausführungen Sinn.Zu Deiner Empfehlung habe ich aber direkt noch eine Frage:
Den 89x finde ich so nicht. Wenn Du den mit den Alnico.Magneten meinst, beziehst Du Dich eventuelle auf den "EMG-89-x-R BK" (watt ne Bezeichnung) ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der 89 und der 89R unterscheiden sich durch die Anordnung von Singlecoil und Humbucker. Lies dir einfach mal beide Beschreibungen durch um zu sehen was dir tendenziell mehr zusagt.
Wenn du die Gitarre selber baust, dann würd ich auf jeden Fall ein Batteriefach einbauen, das groß genug ist, um 2 Batterien zu beherbergen. Dann kannst du die Tonabnehmer mit 18V betreiben, das bringt auch nochmal ein wenig Verbesserung im Sound. Nur so als kleine Anregung;)
Grüße,
Fabi
 
Da kann ich Beschreibungen lesen wie ich will Fabi. Es wird dann wohl doch auf "hören" und "spielen" hinauslaufen. Das gestaltet sich dennoch schwieirig.

Ich werde dann mal meinem "Lokal-Dealer" auf den Sack gehen.
Damit man so ungefähr weiss, welche Klangbilder mir vorschweben habe ich mal was aus der Nutzung des Originals zusammengestellt, vielleicht kann einer von Euch das zuordnen.

Link:
http://www.file-upload.net/download-3868007/Samples.zip.html
1. Blues/Country-Lick
2. Rocklick
 
Kann mir nochmal jemand "Input" geben?
 
Hi nochmal,

Deine Soundbeispiele hab ich mir jetzt mal angehört, und kann nur nochmal auf den EMG-X 98 R verweisen. Gerade für den cleanen Sound ist die Umschaltung auf den SC sicher lohnenswert, und die Keramik-EMGs bringen Dich diesen Sounds sicher nicht näher, die klingen doch etwas harscher in den Höhen. Letzte Sicherheit bringt halt nur der Einbau... Nachdem Du eh schon aktive PUs einbaust, könnest Du weitere Variationen aber auch noch mit einer der EMG-Klangregelungen erzielen, zB mit RPC oder EXG.

Gruß, bagotrix
 
Fette Antwort. Vielen vielen Dank bagotrix.
Damit nun keine Verwechslung mehr vorkommt: Du meinst den hier, richtig?
https://www.thomann.de/de/emg_89_x_r_bk.htm
Einen 98 kannich nicht finden. Wenn Du doch den 98 meinst, hast Du eine Bezugsquelle?

Ich bleibe dran und werde berichte. Denke aber das ich erst im Januar mit dem Bau beginnen werde. Gut Ding will Weile haben und wenn ich schon alleine lese, dass ich ein Zertifikat für 50 EUR für das Mahagoni kaufen muss...naja...das wird ja ein Spass werden.


Es grüßt
Saut_Jusa
 

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