Einzelner Ton klingt schwach

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morino47
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Hallo zusammen,

in der Regel lasse ich meine Akkordeons von einem Fachmann richten. Für eine einzelne genau lokalisierbare Schwachstelle wäre es aber m.E. zeitökonomischer, wenn ich die nach Möglichkeit selbst richten könnte.

Konkret geht es bei mir um e''' im 8'-Cassotto-Chor. Dieser Ton klingt gleichermaßen bei Zug und bei Druck etwas verschnupft/ gedämpft/ schwach im Vergleich zu den benachbarten Ganz- und Halbtönen. Wenn ich einen Lauf spiele, in dem dieser Ton vorkommt, dann entsteht der Eindruck, dass dieser Ton fehlt - er tönt einfach viel zu schwach. Das gilt unabhängig von der Lautstärke, mit der der Lauf gespielt wird. Es handelt sich nicht um eine erst kürzlich aufgetretene Erscheinung, es war meiner Erinnerung nach schon immer so. Ich konnte zwar bisher damit leben, aber so richtig glücklich macht mich das doch nicht.

Es liegt also wahrscheinlich kein "Krümelproblem" vor (Zug-Druck-Vergleich) und auch kein konstruktiver Mangel (Ganz- und Halbtöne auf verschiedenen Stimmstöcken). Nun meine 2 Fragen an die Hardware-Fraktion hier im Forum:

1. Woran kann der beschriebene Mangel liegen?
2. Kann man mit einigermaßen, jedoch nicht Akkordeon-spezifischem handwerklichen Geschick, was ich für mich in Anspruch nehme, hierbei selbst Abhilfe schaffen?

Es wäre nett, wenn sich hierzu jemand äußern würde.

Viele Feiertagsgrüße

morino47
 
Hallo,

das ist wahrscheinlich ein Luftproblem, da es bei Zug+Druck gleichermaßen auftritt.
Ein defektes Ventil, oder eine klemmende oder beschädigte Zunge tritt wie Du schon richtig vermutest immer nur einseitig auf.
Es könnte sein, daß die Stimme noch im Stimmstock sitzt, das Wachsbett jedoch beschädigt ist
und Luft an der Stimmzunge vorbei entweicht. Dies passiert schnell mal, wenn das Instrument mal einen unsanften Stoss bekommen hat.
Oder die Klappe offnet sich nicht vollständig , weil sich evt. das Leder oder Leder+Filz sich von der Klappe lösen und den Luftstrom nicht ganz freigeben ?
Ersteres lässt sich an der Stimmzunge überprüfen, zweites an ausgebautem Stimmstock und Blick auf die geöffnete Klappe (im Cassottoschacht evt. mit einem kleinen Handspiegel oder Handy).
Bei gerissenem Wachs müsste diese neu eingewachst werden. Bei ein loses Leder müsste man wieder ankleben . Wird etwas schwierig im Cassottoschacht ...

Oder, eine ganz andere Idee : Da sich die hohen Stimmzungen meist als Erste verabschieden, wurde diese vielleicht mal gewechselt ?
Und dann vielleicht gegen eine, die nicht ideal zu den anderen passt ?

Viel Erfolg bei der Suche !
Ludger
 
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e''' im 8'-Cassotto-Chor. Dieser Ton klingt gleichermaßen bei Zug und bei Druck etwas verschnupft/ gedämpft/ schwach im Vergleich zu den benachbarten Ganz- und Halbtönen.

Es handelt sich nicht um eine erst kürzlich aufgetretene Erscheinung, es war meiner Erinnerung nach schon immer so

Wenn der Effekt schon immer so war, dann ist das kein Zustand der sich jetzt geändert hat und bei dem ich eher glaube, dass es sich um einen bauartbedingten Effekt handelt.

Relativ häufig werden im Diskant die "E" Töne aus Platzgründen auf die Halbtonstimmstöcke ausgelagert: Und bei Cassottotönen hört man den Unterschied recht deutlich gegenüber den "Ganztönen", weil der Stimmstock im Cassotto "weiter hinten" sitzt. Hab ich auch ein paar Exemplare wo das so ist. Im nomalen Spiel fällt das meist nicht auf, aber wenn man dann einen entsprechend Lauf hat, und dann kommt "der eine Ton" der auf dem Halbtonstimmstock sitzt, dann fällt das deutlich auf, dass der muffiger , gedämpfter klingt als die anderen.

Gegen den Klang kann man dann nichts machen, aber wenn der dann auch noch etwas schlechter anpsricht, weil die Hebelwege für den Clavishebel z.B. ungünstige Öffnungsverhältnisse der Tonklappe machen, dann kann man ( bzw. Fachmann) eventuell an den Ventilen etwas ändern und die etwas leichtgängiger einstellen, so dass sich der Effekt in etwa ausgleicht.

Der Klang an sich wird wie gesagt nach wie vor so sein - den Unterschied an sich hört man also weiterhin, aber die Lautstärke kann man hier evtl. schon etwas an die restliche Umgebung angleichen.

Gleichzeitig kann es auch noch sein, dass die Zungenaufbiegung hier gegenüber den andern nicht optimal ist und noch etwas Optimierungsreserve hat - bei sovielen Zungen sind nie alle gleich optimal abgeglichen... da gibts immer ein paar Ausreißer! Und wenn man ein komplettes Instrument abgleicht dann kann es ganz einfach vorkommen, dass man so einen Ausreißer tatäschlich erstmal nicht bemerkt, weil man da in dem Moment auf sehr viele Dinge gleichzeitg achtet und eben nicht alles und jeden Effekt gleich im Blick hat..


Was man hier selber machen kann, ist zumindest das Akkordeon aufmachen ( bzw. man kann es auch schon beim geöffneten Verdeck erkennen, wo die Clavishebel hingehen) und nach schauen, ob mein Verdacht richtig ist.
Wenn ja, dann würde ich hier jetzt den Fachmann aufsuchen und das Problem mit ihm besprechen, welche Optimierungsmöglichkeiten er sieht.


Wenn man dem Fachmamnn das Problem gezielt zeigen und vorführen kann, dann weiß er welche Stelle der Wunde Punkt ist und kann den gezielt angehen.. und ich schätze er wird auch ne Möglichkeit finden da was zu verbessern.

Selber da rumwerkeln würd ich nicht raten - da ist die Chance, dass man es verschlimmbessert einfach zu groß - speziell, wenn es sich wie hier um ein Instrument der Oberklasse handelt.
 
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Hallo @morino47 ,

Ich habe auch ein solches Ton (=Stimmplatte mit beiden Stimmzungen) im melodischen Bass meines Instruments, das ist zwar nicht kritisch, doch ein Spieler wird sie beim längeren Spielen bemerken. Obwohl @polifonico s Rat seine eigene Logik hat, tendiere ich eher zu den Ansichten von @maxito . Vielleicht noch ein Gedanke: Überprüfe den Losabstand beider Stimmzungen auf der angegebenen Stimmplatte. Viel Glück beim Lösen des Problems!

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Es könnte auch sein, dass es sich für den Spieler nur so anhört, als ob da was anders ist. Aus 3 m Entfernung klingt es vielleicht ganz erträglich. Könntest Du überprüfen, indem Du mal ein paar Töne in der Gegend aufnimmst mit entsprechendem Mikrofonabstand (z.B. eine chromatische Tonleiter). Dann kannst Du vergleichen.

Ich kenne dieses Problem von Orgeln, an denen der Spieltisch seitlich steht. Wenn dann z.B. die Pfeifen in der Orgel so angeordnet sind, dass c-d-e-fis-gis-ais eher links im Gehäuse stehen und cis-dis-f-g-a-h eher rechts, dann kann das von der seitlichen Spielpostion sehr strange klingen: c forte, cis piano, d forte, dis piano etc. Das kommt daher, weil die Schallwege zum Ohr des Spielers für Pfeifen der C-Seite unterschiedlich lang sind wie die Schallwege der Pfeifen der Cis-Seite. Unten im Kirchenschiff mischt sich das alles viel besser und der genaue Ort der Pfeife ist dann nicht mehr so wichtig, obwohl man bei manchen Pfeifen schon noch ziemlich deutlich ihren Ort in der Orgel hören kann. Für den Spieler ist eine solche Spieltischposition eine Katastrophe. Ich kenne eine Orgel hier in der Gegend, da sitzt man beim Prinzipal 8' ziemlich dicht an der Pfeife für den Ton C, Cis liegt ungefähr 8 m entfernt und das Orgelgehäuse liegt noch massiv dazwischen und dämpft die entfernteren Pfeifen gehörig.

Natürlich sind diese Abstände am Akkordeon nicht vorhanden, da geht es um Zentimeter.
 
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Ok, ich werde den Effekt mal mit meinem Home-Studio-Equipment aufzeichnen und versuchen herauszuhören, ob er auch darin zu hören ist.
Aber jetzt muss ich mich erst mal meinen täglichen Akkordeon-Exerzitien widmen - ach, man hat ja nie Zeit, etwas in Ruhe zu erledigen, und auch dieser Pfingstmontag hat wieder nur 24 Stunden - von wegen Ruhestandsleben, es ist schlimmer als früher.
 
dieses Problem von Orgeln
neulich saß ich bei einem Gottesdienst auf der Orgelempore, ein paar Meter seitlich neben dem Spieltisch. Da war auch genau ein (1!) Ton, der lautstärkemäßig völlig anders bei mir ankam als alle anderen. Dass es immer der gleiche war, erkannte ich daran, dass im Liedblatt die Noten mit abgedruckt waren und die Organistin mir hinterher bestätigte, dass sie alles in der abgedruckten Tonart gespielt hatte. Die Anordnung der Pfeifen in jener Kirche kenne ich nicht, weiß auch nicht mehr, um welchen Ton es sich handelte. Aber auffällig war es.
 
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