Einzelnes Bundstäbchen steht hoch / Abrichtmöglichkeiten

kensui
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Hallo liebes Forum.

Ich habe ein Problem mit einer Les Paul die ich kürzlich gebraucht gekauft habe.
Wie der Titel schon sagt, steht ein einzelner Bund (8.er) etwas höher, was dazu führt dass die E,A,D,G Saiten im 7.ten Bund ziemlich scheppern, und sogar an Sustain verlieren.
Ich habe das ganze mit einer Bundwippe (oder wie Teile auch heissen) überprüft, und der es ist tatsächlich so dass das Ding am 8ten Bund wippt.
An den Bünden davor und danach ist das nicht der Fall, weswegen ich davon ausgehe dass wirklich der 8.te Bund hochsteht.
Das Trussrod ist korrekt (bzw. was ich als korrekt empfinde) eingestellt. Bei heruntergedrückten Saiten am 10.ten Bund ca. 0.5 mm zwischen Bundoberkante und Saitenunterkante.
Die Saitenlage ist ebenfalls in Ordnung.
Ich habe bereits mit einem rückschlagfreien Kunstoffhammer versucht den Bund etwas einzuhämmern, weil das oft die einfachste Lösung wäre.
Meine Frage ist nun folgende:
Gibt es irgendwelche !günstigen! Methoden das ganze zu Hause selber zu richten ? Vielleicht mit etwas Equipment aus dem Baumarkt? (Z.B. welches Schleifpapier soll ich nehmen ? Was zum Abrunden? Geht das überhaupt?)
Normalerweise würd ich meinen Gitarrenbauern aufsuchen, aber bei dem steht die Klampfe dann erstmal ein paar Wochen worauf ich keine Lust habe, da es sich nur um einen Bund handelt.
Werkzeug wie Abrichtfeilen und Rundundungsfeilen will ich jetzt auch nicht extra für einen Bund kaufen. Dat lohnt nicht.

Ich habe die SUFU benutzt, aber keine Antworten gefunden, die mir geholfen hätten.
Ich hoffe ihr könnt mir da irgendwie weiterhelfen :)
 
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An vernünftigem Werkzeug wirst Du nicht vorbei kommen, wenn Du's schon selber machen willst. Zudem dürfte klar sein, dass Du überhaupt keine Erfahrung, bzw. Übung/Routine hast, denn man hat rappzapp zu viel abgefeilt oder abgeschliffen, und dann ist eine Neubundierung fällig. Wenn's sich um eine teure Paula handelt, würde ich lieber auf einen Fachmann setzen - vielleicht ist der Bund ja tatsächlich etwas aus der Nut heraus gekommen!? .... dann ist Abschleifen das genaue Gegenteil dessen, was zu tun ist. Alternativ mit einer Billig-Klampfe üben, wenn Du's unbedingt selbst machen willst.

Ich hab' mal gelesen, dass man das Bundstäbchen, bevor man versucht, es vorsichtig etwas mehr in die Nut zu pressen, mit einem Lötkolben erhitzen sollte - also Lötkolben wirklich nur kurz auf den Bund halten - das Metall erhitzt sich quasi sofort. .... denn die Bünde sind nicht nur verzahnt, sondern häufig noch zusätzlich verklebt - möglicherweise hat sich der Kleber gelöst!? .... also auch mal genau überprüfen, ob seitlich eine Lücke zwischen Bund und Griffbrett zu sehen ist; ist das der Fall, kann ein winziger Tropfen Sekundenkleber helfen - dann muss das Einpressen allerdings sehr schnell gehen - also vorbereitet sein. Vermutlich wirst Du anschließend den Bund trotzdem noch abrichten müssen.



Grüße - hotlick
 
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Bin da ganz bei Hotlick. Geh zum Gitarrenbauer. Du ersparst Dir den Kauf von Werkzeug, Nerven und eine allfällige "Schrottung" Deiner Gitarre.
 
Also wenn man handwerklich geschickt ist, kann man das schon selbst machen. Voraussetzung ist erst einmal das, wie bereits oben geschrieben, zuerst geprüft werden muss ob das betreffende Bundstäbchen nicht aus dem Griffbrett heraus gekommen ist - sprich, ist ein Spalt zwischen Bundstäbchen und Griffbrett?

Wenn das Bundstäbchen fest und richtig sitzt, dann muss man es nachbearbeiten. Da es sich ja nur um dieses eine Bundstäbchen handelt, ist der Einsatz eines "Abrichtblocks" der falsche Weg. Hier hilft eine (oder mehrere verschiedene) Schlüsselfeilen. Mit diesen kann man den Bund in der Höhe nivellieren. Soweit so gut - aber jetzt muss die "Rundung" der Kanten des Bundstäbchens wieder hergestellt werden und da kommst Du nicht umher eine professionelle Bundfeile zu besorgen, z.B. sowas hier: https://www.rockinger.com/index.php/de/Rockinger-Bundfeile/c-WG181/a-09039

Anschließend mit Schmiergelpapier in abstufender Körnung das Bundstäbchen polieren und fertig.

Bei all diesen arbeiten nicht vergessen das Griffbrett abzukleben und den Korpus bzw. die PU's abzukleben (die PU's schon deshalb weil sie den abgefeilten Metallstaub magnetisch anziehen).

Gruß
 
Ein Bund wechseln kostet 10-20€
Lass es machen. Ist besser
 
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Ich hatte ein ähnliches Problem vor längerer Zeit mal mit meiner Chevy Telecaster. Mit dem Kunststoffgriff eines Schraubendrehers auf den entsprechenden Bund/Bereich des Bundes geklopft
- et voila! War wieder in Ordnung. Kann funktionieren. Man muß nicht immer gleich zum Gitarrenbauer. Mit Umsicht & Vorsicht & Infos aus'm Netz geht das auch.:)
 
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Hab auch so ein Bundstäbchen, mit dem ich auf Kriegsfuß stehe. Ich überleg die ganze Zeit, selber machen oder Profi?

Man lernt immer was und hat eigentlich auch Spaß. Und wenn mans dann hinbekommen hat, ist man auch Stolz auf seine Arbeit. Andererseits ... man will sein Instrument ja auch nicht verbasteln.

Ich glaub, ich werfe ne Münze.
 
Normalerweise würd ich meinen Gitarrenbauern aufsuchen, aber bei dem steht die Klampfe dann erstmal ein paar Wochen worauf ich keine Lust habe, da es sich nur um einen Bund handelt.

Ist vielleicht der Falsche Gitarrenlandwirt. Manche von denen lassen sich bei der Arbeit nicht so gern auf die Finger schauen, aber wegen so einer Kleinigkeit würde ich einen Kunden nicht Wochen warten lassen und zwei mal antanzen lassen wollen.
 
Ist vielleicht der Falsche Gitarrenlandwirt. Manche von denen lassen sich bei der Arbeit nicht so gern auf die Finger schauen, aber wegen so einer Kleinigkeit würde ich einen Kunden nicht Wochen warten lassen und zwei mal antanzen lassen wollen.

Ich meinte natürlich Gitarrenbauer. Ich wollte niemanden zur Landwirtschaft zwingen.:)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Also generell scheint hier die Meinung zu herrschen, dass man so etwas nicht unbedingt selber machen sollte, wenn man noch keine Erfahrung mit Bundabrichtung hat .
Und ich glaube ihr habt Recht.
Vielleicht werde ich tatsächlich in Naher Zukunft an meiner J&D meine Erfahrungen sammeln, was Bundabrichtung betrifft, aber im Moment hilft mir das nicht.
Also werde ich wohl doch meinen GITARRENBAUER aufsuchen und ihm das Stück mal vorbeibringen.
Vielleicht macht er das ja tatsächlich direkt vor Ort und ich muss nicht noch mal da antanzen.

Vielen Dank für eure Hilfe
 
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Ich frage mich, warum immer gleich die grobe Methode bevorzugt wird? Wenn ich höre abschleifen mit Schlüsselfeilen, oder gar das Wort Schmirgel höre.... bekomme ich einen steifen Nacken. Und das lange Video über das Abrichten.... auch da habe ich etwas zu meckern. Einmal prüft der Mann die Bünde nur an einer Stelle - das ist falsch!! Über die komplette Breite, und dann die Punkte markieren, die zu hoch sind. Und die dann nicht abfeilen, sondern erst einmal versuchen wieder nieder zu drücken. Das funktioniert zu 95%. Ich mache das mit kurzen Stücken Hartholzrundstäben und einem Hämmerchen. Dazu ist eine feste Unterlage nötig, an der Stelle wo geklopft wird. Danach ist meist nur noch ein geringes Abrichten erforderlich. Das ist keine Handwerkskunst, es ist nur ein wenig Gefühl nötig. Viel zu viel Material wird unsinniger Weise abgetragen. Wenn sich ein Bund beharrlich wegert wieder tiefer zu sitzen, mag etwas im Bundschlitz sein. Bund raushebeln, Schlitz etwas nachsägen (0,6mm), und den alten Bund wieder eindrücken (einklopfen) - aber nicht in der Mitte beginnen!! Das gibt Dellen. Von E nach e
ist richtig.
Das Bild ist eine Demo- die feste Unterlage fehlt...

IMG_5146-2000.jpg
 
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Tja, so hat jeder sein Rezept. :D

Gruß
 
Ich frage mich, warum immer gleich die grobe Methode bevorzugt wird? Wenn ich höre abschleifen mit Schlüsselfeilen, oder gar das Wort Schmirgel höre.... bekomme ich einen steifen Nacken. Und das lange Video über das Abrichten.... auch da habe ich etwas zu meckern. Einmal prüft der Mann die Bünde nur an einer Stelle - das ist falsch!! Über die komplette Breite, und dann die Punkte markieren, die zu hoch sind. Und die dann nicht abfeilen, sondern erst einmal versuchen wieder nieder zu drücken. Das funktioniert zu 95%. Ich mache das mit kurzen Stücken Hartholzrundstäben und einem Hämmerchen. Dazu ist eine feste Unterlage nötig, an der Stelle wo geklopft wird. Danach ist meist nur noch ein geringes Abrichten erforderlich. Das ist keine Handwerkskunst, es ist nur ein wenig Gefühl nötig. Viel zu viel Material wird unsinniger Weise abgetragen. Wenn sich ein Bund beharrlich wegert wieder tiefer zu sitzen, mag etwas im Bundschlitz sein. Bund raushebeln, Schlitz etwas nachsägen (0,6mm), und den alten Bund wieder eindrücken (einklopfen) - aber nicht in der Mitte beginnen!! Das gibt Dellen. Von E nach e
ist richtig.
Das Bild ist eine Demo- die feste Unterlage fehlt...

Anhang anzeigen 597774

Ich habe, wie gesagt, mit einem Kunststoffhammer bereits versucht den Bund wieder etwas niedriger zu klopfen. Allerdings habe ich nicht ein Holzstück genommen, sondern bin mit dem Hammer direkt an den Bund.
Vielleicht sollte ich es tatsächlich mit einem Holzstück mal probieren, denn mit der weichen Fläche des Hammers geht ja viel Kraft in Form von Federung verloren.
Ich werde berichten
 
Moin!

Der Punkt ist denke ich die feste Unterlage.

Teig wird auch auf einem Tisch geknetet und nicht auf einer Matzratze. ;)

Schicken Gruß,
Etna

P.S.: Ich habe mich noch nicht dazu gemeldet, weil ich auf Murle gewartet habe. Trau dem guten Mann bei diesem Punkt.
 
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Ich frage mich, warum immer gleich die grobe Methode bevorzugt wird? Wenn ich höre abschleifen mit Schlüsselfeilen, oder gar das Wort Schmirgel höre.... bekomme ich einen steifen Nacken. Und das lange Video über das Abrichten.... auch da habe ich etwas zu meckern. Einmal prüft der Mann die Bünde nur an einer Stelle - das ist falsch!! Über die komplette Breite, und dann die Punkte markieren, die zu hoch sind. Und die dann nicht abfeilen, sondern erst einmal versuchen wieder nieder zu drücken. Das funktioniert zu 95%. Ich mache das mit kurzen Stücken Hartholzrundstäben und einem Hämmerchen. Dazu ist eine feste Unterlage nötig, an der Stelle wo geklopft wird. Danach ist meist nur noch ein geringes Abrichten erforderlich. Das ist keine Handwerkskunst, es ist nur ein wenig Gefühl nötig. Viel zu viel Material wird unsinniger Weise abgetragen. Wenn sich ein Bund beharrlich wegert wieder tiefer zu sitzen, mag etwas im Bundschlitz sein. Bund raushebeln, Schlitz etwas nachsägen (0,6mm), und den alten Bund wieder eindrücken (einklopfen) - aber nicht in der Mitte beginnen!! Das gibt Dellen. Von E nach e
ist richtig.
Das Bild ist eine Demo- die feste Unterlage fehlt...

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Tja, Murle....wat soll ich sagen? Der Tipp mit dem Hartholz war ein ganz toller Tipp. So bekommt man die Kraft genau auf den Bund.Bei mir hat es funktioniert. Der Bund wurde abgesenkt. Die Bundwippe wippt auch nicht mehr. Alles Top! Vielen Dank dafür !
 
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Tja, Murle....wat soll ich sagen? Der Tipp mit dem Hartholz war ein ganz toller Tipp. So bekommt man die Kraft genau auf den Bund.Bei mir hat es funktioniert. Der Bund wurde abgesenkt. Die Bundwippe wippt auch nicht mehr. Alles Top! Vielen Dank dafür !

Tja, manchmal habe auch ich gute Ideen. Wie meine Oma schon sagte: Auch ein blindes Huhn findet einen Hahn! :eek:

Um eine wirklich feste Unterlage zu bekommen, habe ich mir nach meinen Hals CNC Daten mehrere "Negativformen" herstellen lassen, in die ich die Hälse "saugend" passend legen kann. Mit einem Frettrocker kontrollierte Bundierung, der Nacharbeit wie beschrieben und leichtem Abrichten - benötige ich kein Plecen für hunderte Euronen...
(Zur Anschauung habe ich einen Halsrohling ohne Griffbrett reingelegt - habe so schnell nichts anderes greifen können.)

Foto 27.07.17, 13 59 30-2000.jpg

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Tja, Murle....wat soll ich sagen? Der Tipp mit dem Hartholz war ein ganz toller Tipp. So bekommt man die Kraft genau auf den Bund.Bei mir hat es funktioniert. Der Bund wurde abgesenkt. Die Bundwippe wippt auch nicht mehr. Alles Top! Vielen Dank dafür !

Muss ich einschränken: Funktioniert nicht immer - habe schon erlebt, das etwas im Bundschlitz saß, Holzkrümel o.ä.. Dann muss der Bund raus, nachsägen und neu rein!
 
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Tja, manchmal habe auch ich gute Ideen. Wie meine Oma schon sagte: Auch ein blindes Huhn findet einen Hahn! :eek:

Um eine wirklich feste Unterlage zu bekommen, habe ich mir nach meinen Hals CNC Daten mehrere "Negativformen" herstellen lassen, in die ich die Hälse "saugend" passend legen kann. Mit einem Frettrocker kontrollierte Bundierung, der Nacharbeit wie beschrieben und leichtem Abrichten - benötige ich kein Plecen für hunderte Euronen...
(Zur Anschauung habe ich einen Halsrohling ohne Griffbrett reingelegt - habe so schnell nichts anderes greifen können.)

Anhang anzeigen 598303
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---


Muss ich einschränken: Funktioniert nicht immer - habe schon erlebt, das etwas im Bundschlitz saß, Holzkrümel o.ä.. Dann muss der Bund raus, nachsägen und neu rein!

Ja, natürlich. Du hattest ja auch schon vorher angedeutet, dass das nicht unbedingt immer funktionieren muss. Ist ja auch klar, wenn nicht irgendwo ein bischen "Luft" ist, oder etwas anderes störendes zwsichensitzt, kann man hämmern bis der Arzt kommt.
Einen Versuch war es ja Wert und es hat ja super funktioniert.

Das mit den Negativrohlingen sieht ja auch sehr interessant aus. Ist wahrscheinlich das optimum, wenn man Griffbrett bearbeiten will.
 
Hier ein Foto aus meinem Fundus, wo direkt mit dem Hammer, nicht einmal aus Kunststoff, bundiert wird, habe ich bei FGN aufgenommen. Auch dort verwendet man kurze, wohl passgenaue Aufnahmen für die Hälse, welche allerdings wesentlich kürzer als die von @murle1 sind.

bundieren.JPG
 
Der Hammer auf der Abbildung sieht aus als sei er aus einem Stück Baustahl gefertigt und so liegt die Vermutung nahe dass er auch nicht gehärtet wurde.

Wichtiger als das Material des Hammers ist aber ohnehin der geschickte gefühlvolle Umgang damit.
 

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