Electro Voice belebt die N/D-Serie wieder

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Die N/D-Serie Electro Voice war die erste Mikrofonserie, bei welcher das (damals) neue Magnetmaterial Neodymium zum Einsatz kam. Diese Magneten sind wesentlich stärker als die vorher verwendeten Ferritmagneten, entsprechend konnten die Mikrofondesigner kleinere Kapseln bauen, hatten also mehr Freiheiten beim Design und konnten letztlich trotzdem einen höheren Output erzielen als früher. Eine zeitlang ist es recht still geworden um die N/D-Serie, in der man vom Einsteigergesangsmikro bis zum Profimodell alles findet. Ein paar vielseitig verwendbare und teils sehr pfiffig konstruierte Instrumentalmikros gibt es auch. Sehr nett auch, dass EV die Preise gesenkt zu haben scheint. Wenn ich überlege, was die früher gekostet haben, kann man hier ein paar richtige Schnäppchen machen.

https://www.thomann.de/de/search_AR_140260_130090_140271_132885_120463_129326_133312.html


Zu einigen von diesen Mikros kann ich aus eigener Erfahrung etwas sagen:

EV N/D 367: Das Standardmodell der Serie, klingt wie ein SM 58 mit mehr von allem - mehr Pegel, mehr Bass, mehr Druck, mehr Höhen. Antesten!
EV N/D 767: Das ehemalige Topmodell (bis das 967 kam), klingt eher weich, schöner Allroundsound
EV N/D 967: Das neue Topmodell, gut geeignet auch für sehr laute Bühnen
EV N/D 868: Bassdrummikro, liefert einen echt pfundigen Sound; ist aber auch für Tuba und Bassabnahme gut geeignet
EV N/D 468: Instrumentalmikro, bei dem man die Kapsel drehen kann, man kommt also recht leicht überall dran - super für Snare, Toms, Gitarre und (laut Beschreibung, habe ich nichts elbst probiert) auch für Bläser

Das N/D 267 kenne ich leider nicht, der Vorgänger 257 war mir (für meinen Geschmack) zu tiefenbetont und dadurch oft zu böllerig.
In der obigen Liste nicht enhalten, aber nach wie vor erhältlich, ist das EV N/D 478 - ursprünglich als Instrumentalmikro designt, macht es wohl auch als Gesangsmikro eine gute Figur (kenne es aber nicht persönlich).

Und leider wird das EV N/D 457 nicht mehr aufgelegt, das fand ich immer toll für Frauenstimmen - recht kräftige Tiefenanhebung, aber absolut nicht zum Böllerigen neigend, also deutlich besser als das alte 257.
Auch nicht mehr im Angebot ist das alte 757 - ein echtes Brülleisen vor dem Herrn, geeignet für Shouter und alle, die sich gegen ihre musikalischen Mitstreiter durchsetzen müssen.

Wer also gute Mikros zum verschärften Preis sucht, hier kann man zugreifen.

Gruß,
Jo
 
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Ich hab jahrelang über das N/D 767 gesungen: ein Top dynamisches Mikrofon. Klar und durchsetzungsstark :great:
Ich würde mal sagen: für 99 Euro ein Geheimtipp

Ein N/D 367 liegt als Reserve in der Schublade und wird ab und zu benutzt. Ich finde es klarer als das Shure SM58 aber nicht so warm.
Den Aufpreis zum N/D 767 sollte man sich überlegen. IMHO klingt es besser.

Vom N/D 478 haben wir noch zwei davon in Benutzung. Da ist es wohl ähnlich wie beim Shure SM58 und SM57. Das Mikrofon selber ähnelt sehr dem N/D 357 oder N/D 767, aber durch den fehlenden großen Korb hat es einen ausgeprägten Nahbesprechungseffekt - also als Gesangsmikrofon in Notfällen einsetzbar.
 
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An die 357er kann ich mich noch aus Schulzeiten erinnern, waren mir immer irgendwie "zu Rock'n'Roll" - unangenehmer Mittenboost irgendwo zwischen 3-5k und obenrum fehlte dann aber wieder die Brillianz.

Das 267er, das dann irgendwann mal im Zuge der Musiksaal-Sanierung mitkam, habe ich irgendwie lieber gemocht. Bin daher jetzt auch grade am überlegen, ob ich mir für nen Fuffi mal eins ordern sollte...

Wobei natürlich 99€ für das "ganz große" schon auch ein extrem heißer Preis ist, da langt die Konkurrenz schon gut dreistellig zu. Wo ist der Haken?
 
Hallo,

das N/D767 gefällt mir in dieser Preisklasse klanglich sehr gut, wobei ich den größeren Bruder, das PL 80, öfter im Einsatz habe. Und das N/D367 nutzt die Sängerin einer befreundeten Band.
 
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Wo ist der Haken?
kein Haken :)
Das N/D 767 hab ich immer gemocht. Würde es wahrscheinlich heute noch nehmen, aus optischen Gründen sing ich jedoch über das Shure Super 55 (btw: ebenfalls topp!!)

Das N/D 767 klingt auch nach Rock`n`Roll - also eher mittig. Dafür natürlich sehr durchsetzungsstark und seeehr feedbackresistent.
Wenn du es wärmer haben willst empfehle ich dir <100€ das Rode M1 oder Rode M2.
 
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Die N/D-Serie Electro Voice war die erste Mikrofonserie, bei welcher das (damals) neue Magnetmaterial Neodymium zum Einsatz kam. Diese Magneten sind wesentlich stärker als die vorher verwendeten Ferritmagneten, entsprechend konnten die Mikrofondesigner kleinere Kapseln bauen, hatten also mehr Freiheiten beim Design und konnten letztlich trotzdem einen höheren Output erzielen als früher.
...

Nur der Vollständigkeit halber:

Electro Voice war nicht der erste Hersteller welcher Neodym Magnete verwendete. Electro Voice war aber der erste Hersteller dessen Marketing überdeutlich auf Neodym hinwies. Die Mikrofone waren in der Tat ca. 3-6dB lauter als Mikros mit herkömmlichem (Ferrit)Magnet.
 
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Mag ja sein. Aber ist das wirklich ein vorteil, oder ist das halt einfach nur so?
Wenn ich nicht gerade ein Pult mit wirklich schlechten Preamps habe dann drehe ich den Gainregler halt weiter auf. So what?
Zumindest im Livebetrieb sind für mich keine Vorteile erkennbar.
 
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Ich werte das weder als Vor- noch als Nachteil.
Es fällt halt auf, dass an dem Mikrofon "was anders" ist - und das kommt vom Neodym-Magneten.
 
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Hallo mHs,

Du sagst es! Es gibt leider Pulte der Billigklasse, bei denen man es tunlichst vermeiden sollte, den Input-Gain über 12 oder 1 Uhr einzustellen. Die Frage ist, ob jemand mit so einem Mischpult dann überhaupt eines der genannten EV-Mikros benutzen würde ;).

Ich persönlich mag trotzdem outputstarke Mikros, speziell wenn man es mit ungeübten Sprechern/Sängern zu tun hat.
 
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Ich hatte das auch nicht als Kritik beabsichtigt. Wollte eigentlich nur wissen, ob ich was übersehen habe. Scheint aber nicht so zu sein ;)
Ein Mikro, dass wirklich wenig Output liefert, ist z.B. das M201 TG. Na, dann drehe ich es halt weiter auf. das, was dann kommt, ist dann dafür aber um so besser. Und zu mindest mit den Pulten, die ich normalerweise bediene, habe ich das Teil noch nicht wirklich zum Rauschen gebracht.
Deswegen mein Verweis auf den Livebetrieb.
 
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Die Diskussion zum Material Neodym habe ich hierher ausgelagert, da sie doch allgemeiner, als nur auf die hier besprochenen Mikrofone bezogen, ist. Gruß, mHs
 
Hat jemand mal das N/D868 mit dem PL33 (ebenfalls EV) verglichen? Die Hörbeispiele beim T sprechen nach meinem Geschmack für das deutlich günstigere PL33 für die Bass Drum. Aber die Beispiele sind vermutlich in zwei unterschiedlichen Settings aufgenommen worden.

Es gibt immer wieder überraschend günstige und gute Mikrofone. Ab und zu mache ich Vergleichstests, meist wenn jmd im Freundeskreis für sich selbst das beste Gesangsmic sucht. Das Rode M2 hat für einen Freund z.B. die allermeiste Konkurrenz geschlagen, war für ihn deutlich besser als z.B. ein Shure SM86.

Obwohl ich ja Mics unter 150€ prinzipiell nicht trauen möchte, muss ich hier zugeben: Testen lohnt sich. Im Durchschnitt sind die billigen Mikros schon nicht so der Hit. Aber es sind für bestimmte Konstellationen immer wieder gute Treffer dabei.
 
Obwohl ich ja Mics unter 150€ prinzipiell nicht trauen möchte
Prinzipiell traue ich bei Mikrofonen meinen Ohren und nicht der Preisliste. Ausserdem gibt es viele Mikros die ihre Qualitäten erst dann zeigen, wenn man sie an eher unüblichen instrumenten benutzt. Es gibt kaum wirklich schlechte Mikros aber viele falsch eingesetzte. Das ist so mein Credo.
 
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Prinzipiell traue ich bei Mikrofonen meinen Ohren und nicht der Preisliste. Ausserdem gibt es viele Mikros die ihre Qualitäten erst dann zeigen, wenn man sie an eher unüblichen instrumenten benutzt. Es gibt kaum wirklich schlechte Mikros aber viele falsch eingesetzte. Das ist so mein Credo.

Was mich an vielen Mics nervt, sind vernuschelte Höhen. Es gibt eine Tendenz, das in den unteren Preisklassen gehäuft vorzufinden. Aber auch der Klassiker SM58 ist hier unrühmlich und das Beta58 finde ich nicht sehr viel besser.

Kommt natürlich wirklich immer drauf an, was man mikrofoniert. An einer Bass Drum brauche ich keine feingezeichneten Höhen. :) Deswegen interessiert mich der genannte Vergleich zum PL-33 von EV. Ich verwende übrigens derzeit meist ein RE320 an der Kick, weil das zu meinem Jazzer gut passt. Aber eigentlich ist es Verschwendung. :D

Das ND/468 finde ich auch spannend, da würden mich Vergleiche zu den üblichen Verdächtigen (z.B. e906 für Amps) interessieren. Oder auch die Antwort auf die Frage, wie man das an Toms montieren könnte und ob es da im Weg wäre. Aber auch hier interessiert außerdem der Vergleich zum günstigeren PL-35 aus dem gleichen Haus.
 
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Obwohl ich ja Mics unter 150€ prinzipiell nicht trauen möchte, muss ich hier zugeben: Testen lohnt sich. ...

Einige dieser EV-Mikros waren früher drastisch teurer, keine Ahnung, was diesen Preissturz ausgelöst hat.
 
Einige dieser EV-Mikros waren früher drastisch teurer, keine Ahnung, was diesen Preissturz ausgelöst hat.

Darüber kann man nur spekulieren. Aber warum ist zum Beispiel das RE320 um einiges günstiger als der große Bruder RE20? Beim RE20 ist man stolz auf das "Made in USA", beim RE320 ist zu vermerken: "assembled in China". Hat EV etwa bei der N/D-Serie den gleichen Move gemacht?

Über die Qualität muss das noch nichts sagen, Allen&Heath kommt mittlerweile auch aus China und das Zeug ist anständig. Was das natürlich so wirtschaftspolitisch bedeutet… nunja, das gehört wo anders hin. Bei EV ist es halt schon bizarr, da kaufste bei einer amerikanischen Firma, die Bosch gehört, und am Ende kommt es aus China.
 
ich hab das EV N/D 367s daheim und habe es schon einmal mit dem Shure Beta 58 A meines kumpels in einem A b test vergleichen können

das 367s rauscht fast garnicht im vergleich zum shure
klingt ausserdem viel neutraler, das shure war einfach nur "dumpf" und hat deutlich mehr gerauscht
die höhen vom 367s sind viel präsenter aber es fehlt nicht am bass oder den mitten

der Popfilter vom shure ist dagegen einen tick besser
beim EV kommt da viel mehr luft durch

in der postproduktion konnte das EV auch überzeugen
beim shure kommt man durch das rauschen schneller an die grenzen

Live hab ich keinen vergleich gemacht aber da hat das shure höchstwahrscheinlich die nase vorn
jedoch würd ich das EV trotzdem für Live auftrtitte oder Bandproben empfehlen weil es schon von Anfang an einen ausgewogenen klang hat
ohne den irgendwie am mixer durch nen Equalizer erzeugen zu müssen
 
Das Tee-Ei 468 habe ich für den Lesliebass im Einsatz. Bisher immer erfolgreich! Dank einer LP Claw brauche ich nicht mal ein Stativ dafür.
 

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