Ende des Loudness War in Sicht?

  • Ersteller Stifflers_mom
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Dass etwas dynamischere (leisere) Musik "untergehen" würde, ist ein Argument, dass immer wieder gebracht wird, aber wohl noch von niemanden ernsthaft auch nur irgendwie belegt werden konnte.
Das wird einfach ewig gebetsmühlenartig wiederholt.

Oder kann jemand nur ein Beispiel nennen, bei dem ein Song nur wegen der geringeren Lautheit keinen oder wenig Erfolg hatte?
Glaube ich kaum.

Oder kann jemand ein Beispiel nennen, bei dem ein Song nur wegen seiner extremen Lautheit Erfolg hatte?
Glaube ich auch kaum.

Das beste Gegenargument sind doch ältere Sachen, die im Radio gespielt werden.
Gehen die lautheitsmäßig gegen neue Sachen unter? Nein.
Sogar Songs aus den 60ern klingen genauso laut wie aktuelle Sachen.
Spätestens diese Tatsache hätte doch eigentlich bei allen Beteiligten schon vor Jahren ein kleines Lämpchen aufgehen lassen sollen.

Aber lieber wiederholt man ewig und ewig immer wieder die gleichen fadenscheinigen Argumente, als die eigene Komfortzone zu verlassen.
 
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Ja erklär das mal den Labels, die Beatles Remaster mussten auch Dynamik Verluste einstecken nur damit sie "moderner" klingen. Zum kotzen ist das.
 
Johnny Cashs "American"- Alben waren unglaublich laut gemastert und extrem erfolgreich. Ich habe noch nie deutlicher digitale Verzerrung gehört als in "Hurt". Wie üblich war Rick Rubin der "Schuldige", der Lieblingsfeind aller Dynamikverfechter. :gruebel:

Lautheit ist EIN Punkt unter vielen, die den Erfolg eines Musikstücks beeinflussen. Fahrlässig wäre aber von Labels, diesen Punkt zu vernachlässigen. KEIN Punkt darf vernachlässigt werden, wenn man auf einem Markt Erfolg generieren will. Es ist also sinnvoll, die Vorlieben seiner Zielgruppe zu ermitteln und dementsprechend zu handeln. Das betrifft nicht bloß Chartproduktionen - wie oft hört man von Metalbands, dass sie "ihren Fans mit dem neuen Album das geben, was sie von ihnen erwarten". :gruebel:

MP3Gain ermittelt nicht die Peaks, sondern die Lautheit und gleicht diese an. Dafür gibt es mittlerweile recht ordentliche Algorithmen. :)

Alex
 
Wie üblich war Rick Rubin der "Schuldige", der Lieblingsfeind aller Dynamikverfechter.

Ja...spätestens seit Death...ääh...lassen wir das...:D

Er ist aber zur Besinnung gekommen. Scheint zumindest so.
Die Sabbath ist gut, die Born Free von Kid Rock auch und mir gefällt sogar die ZZ Top...auch, wenn sie teilweise etwas über'm Strich ist.
 
Jaja Rick Rubin ist auch so ein Problemkind, jedoch hätte es ohne ihn höchstwahrscheinlich keine American Alben gegeben........
 
MP3Gain ermittelt nicht die Peaks, sondern die Lautheit und gleicht diese an. Dafür gibt es mittlerweile recht ordentliche Algorithmen.

Einmal steht da "normalisieren", einmal steht da "ermittelt die mittlere Lautstärke (vermutlich RMS) und gleicht an"...was immer das Ding tut...scheint ja auch Limiterfunktionen zu haben.
Wie auch immer...auch das muss man erst kraft einer Entscheidung auf dem Rechner benutzen. Das macht vermutlich kein Player automatisch. Ausgangspunkt war ja meine Bemerkung, dass leise Songs bei den Kiddies aus der Playlist fliegen und das ein (!) Grund für's Loudness Race ist.

Bei denen, die dieses Programm benutzen oder gar des Premasterings fähig sind, ist das dann vermutlich nicht so.
 
Lautheit ist EIN Punkt unter vielen, die den Erfolg eines Musikstücks beeinflussen.

Dafür gibt es wie schon oben gesagt keinen schlüssigen Beweis.
Es ist nichts weiter als eine unreflektierte Annahme.
Es kann niemand sagen, ob Welthit X nicht auch ein Hit geworden wäre, wenn er 2 dB leiser wäre.
 
Wie auch immer...auch das muss man erst kraft einer Entscheidung auf dem Rechner benutzen.
Das durchaus sehr beliebte Itunes gleicht die Lautstärke doch automatisch an, es sei denn man schaltet es ab. Das war sogar schon 2008 so.

Das betrifft nicht bloß Chartproduktionen - wie oft hört man von Metalbands, dass sie "ihren Fans mit dem neuen Album das geben, was sie von ihnen erwarten". :gruebel:
Stimmt. Vom komerziellen Standpunkt aus auch sinnvoll. Imo sollte ein Band aber immer genau das Gegenteil tun - etwas rausbringen was keiner erwartet hat. Sich neu erfinden. Aber gut, ein Musiker kann selbst entscheiden ob er Künstler ist oder Fließbandarbeiter. Dark Side Of The Moon klingt doch auch nicht wie The Piper At The Gates Of Dawn. Terrapin Station klingt doch auch nicht wie Workingman's Dead. Nur wer sich etwas traut kann Klassiker erschaffen anstatt zur bloßen Song(recycling)fabrik zu verkommen.
 
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Das durchaus sehr beliebte Itunes gleicht die Lautstärke doch automatisch an, es sei denn man schaltet es ab. Das war sogar schon 2008 so.

Der Windows Media Player kann das auch schon seit Vista. Man muss es da aber extra einschalten. Auch die meisten alternativen Player können das schon ewig (WinAmp, VLC etc).
 
Ich hab sonne Funktion noch nie benutzt. Wirkt sich das denn sons spürbar auf die Qualität des Materials aus?
(und bei mir ist es meistens so, dass mich eher Produktionen nerven, die unfassbar laut sind, als welche die etwas leiser sind... wenn du deine Lautstärke Zuhause auf einem recht hohen Level hast und dann machs du etwas dran, was exorbitant laut ist und du fällst halb vom Stuhl... das find ich zig mal nerviger, als wenn was relativ leise ist und man nachregelt)
 
Wirkt sich nicht auf die Qualität aus da ja keine Dynamikbearbeitung stattfindet. Es werden aber auch einfach nicht die Peaks auf 0db normalisiert. Es wird die Lautheit des Stücks ermittelt und anhand dessen die Lautstärke angeglichen. Zumindest bei Replay Gain in Winamp konnte man das immer Album und Trackbasiert machen. Wenn die Lautstärkeunterschiede zwischen einzelnen Tracks auf dem selben Album ausgehebelt würden wäre das natürlich schon irgendwo ein Qualitätsverlust. Aber jedenfalls wird an den Audiodaten selbst nichts verändert.
 
Wirkt sich nicht auf die Qualität aus da ja keine Dynamikbearbeitung stattfindet. Es werden aber auch einfach nicht die Peaks auf 0db normalisiert. Es wird die Lautheit des Stücks ermittelt und anhand dessen die Lautstärke angeglichen.

Letzteres wäre aber eine Dynamikbearbeitung. Die Peaks normalisieren nicht.
Wenn ich aber den RMS rausrechne und die Lautheit dieses Werte anpasse, gehen die Parks der dynamischen Stücke über 0 db und ich brauche entweder eine Limiterfunktion oder einen stabilen Magen.
Limiter=Dynamikbearbeitung
 
Dehalb kann man im Winamp bei ReplayGain einstellen, dass z.B. generell eine pauschale Absenkung von 6dB stattfinden soll, um eben eventuell auftretende Peaks nicht über 0dBFS hinaus zu schieben.
 
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Dafür gibt es wie schon oben gesagt keinen schlüssigen Beweis. Es ist nichts weiter als eine unreflektierte Annahme.

Ich finde spontan keine wissenschaftliche Untersuchung darüber. Aber alle namhaften Quellen stimmen überein, dass Master mit größerer Lautheit im ersten Moment als besser wahrgenommen werden, insbesondere auf schlechten Abhöranlagen und bei lauten Nebengeräuschen. :gruebel:

Man müsste hier mal fragen: http://www.uni-oldenburg.de/musik/studium/lehrangebot/wintersemester-201112/ws1112-lautheit/

Es kann niemand sagen, ob Welthit X nicht auch ein Hit geworden wäre, wenn er 2 dB leiser wäre.

Das ist wahr. Diesen A/B- Vergleich gibt es nicht. Den gibt es aber auch nicht, wenn man sich fragt, wie es mit einer anderen Leadstimme, einem anderen Gitarristen, einer anderen Gitarre, einem anderen Prozuzenten, einem anderen Artwork oder einem anderen Video gelaufen wäre. :gruebel:

Stimmt. Vom komerziellen Standpunkt aus auch sinnvoll. Imo sollte ein Band aber immer genau das Gegenteil tun - etwas rausbringen was keiner erwartet hat. Sich neu erfinden.

Ich stimme zu. Aber wer traut sich das denn? Mir fallen bei den Großen nur David Bowie, U2 und Metallica ein. Und jedesmal waren ihre Fans nahe dran, sie zu steinigen. ;)

Üblich dürfte wie so oft ein Königsweg zwischen den bewährten und von den Fans geliebten eigenen Stärken einerseits und mutiger künstlerischer Weiterentwicklung andererseits sein. :)

Alex
 

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