[Erfahrungsberichte] Neubundierungen und diverse Bunddrähte.

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Guten Morgen, die Damen und Herren,

ich muss meinen Preci über kurz oder lang neu bundieren lassen. Da ich leider kaum eine Voprstellung habe, wie sich die verschiedenen Alternativen auf Spielgefühl und Ton auswirken, wollte ich hier mal nachfragen.

Dünn, dick, Jumbo, medium...sogar Mandolinenbunddraht wird benutzt.

Mir fällt es schwer, mir anhand verschiedener Instrumente beim Händler ein Urteil zu bilden, da ja immer auch andere Konstruktionsmerkmale Einfluss nehmen.

Kann hier jemand mit "vorher/nachher" dienen...welche Unterschiede lassen sich pauschal festmachen?

Keine Ahnung...ich wäre für ein paar Anhaltspunkte dankbar.

Grüße, P.
 
Eigenschaft
 
Hallo Pit,

was für ein Precision ist das denn?

Willst Du das denn selbst machen?
Denn wenn Du es machen lässt, solltest Du vielleicht auf den "Bundierer" hören?

Gruß
Andreas
 
Hallo Andreas,
das ist ein 04er HWY1 Preci.

Mir scheint das ein bisserl früh, aber das Bundmaterial ist sehr weich und durch meine penetrante Bearbeitung hat's schon ziemliche Dellen in den Drähten.
Innerhalb des nächsten Jahres wollte (sollte) ich das machen lassen.

Klar...ich würde auf den Fachmann hören..aber dem Vernehmen nach gibt's halt auch gewisse Vorlieben und Unterschiede, was das Material und die Form der Drähte angeht.

Da habe ich halt nur sehr wenig (bis jetzt) drüber gelesen oder gehört. Ein Leyland Sklar hat Mandolinendraht auf all seinen Bässen.
Warum macht der das?

Warum könnten (!) fetteste Jumbos für mich die bessere Wahl sein.

Edelstahl?

Ich kenn' mich da einfach nicht aus...:)

Grüße P.
 
Je nachdem, wie tief die Dellen sind, könntest Du die Bünde vielleicht abrichten lassen (und die Entscheidung vertagen ;) ).

Ich hatte man einen Bass mit extrem harten Bunddraht. Der wies auch nach Jahren keinerlei Spielspuren auf. Ganz im Gegensatz zu meinen derzeitigen Bässen. Leider weiß ich nicht, welches Material es war. Einen A/B-Vergleich bezüglich des Klanges habe ich leider auch nicht.

Zu meiner Überraschung merke ich beim Spielen auch keinen Unterschied zwischen den schmalen, flachen Spaghetti-Bünden und den eher üblichen medium Jumbo-Bünden.

Gerade hab ich 'Google' mal befragt. Üblicherweise (und etwas vereinfacht dargestellt) scheint die Härte des Bunddrahtes wesentlich vom Nickel-Anteil abhängig zu sein. 12% -> normal, 18% -> sehr hart.

Grüße, Pat
 
papero hat recht. Bunddraht gibt es in 2 gängingen Qualitäten.

1. 12% Nickelanteil
2. 18% Nickelanteil

Je höher der Nickelanteil, desto härter der Bunddraht. 18% dürfte die gängigste Qualität sein. Ich z.B. bundiere damit und bin mit der Haltbarkeit bisher zufrieden.

Daneben gibt es auch noch Edelstahl Bunddraht, der härtetechnisch natürlich nochmal in einer ganz anderen Liga spielt. Der Verschleiß ist hier quasi gleich Null, allerdings ist erstens das Material teurer, zweitens die Bundierung aufwändiger und schwieriger, sprich ebenfalls teurer.

Welche Stärke man wählt, ist eigentlich reine Geschmacksache. Ich komme mit dicken, hohen Bundkronen besser klar als mit flachen, schmalen. Die gängigsten E-Bässe sind ohnehin mit Jumbo-Bunddraht ausgestattet. Ich würde dir raten, einfach mal nachzumessen, was du bisher auf dem Bass hattest. Wenn du damit klar gekommen bist, nimm einfach die identische Stärke wieder. Im Zweifelsfall eher zur nächst höheren Abmessung greifen, denn beim Abrichten, bleiben mitunter noch ein paar Zehntel auf der Stecke.

Aber wenn wir gerade beim Abrichten sind...
papero hat's ja schon vorgeschlagen und auch ich denke, dass man die Bünde nach dieser Zeit noch abrichten könnte. Ein Foto würde zur Beurteilung helfen, besser wäre natürlich, wenn du dich hier vom Fachmann beraten lassen würdest.
 
Vielen Dank...:)

Das bringt mich schon mal weiter.

Edelstahl? Normalerweise sind solche Entscheidungen immer von einem gewissen Zielkonflikt geprägt. Welche Nachteile - abgesehen vom Preis - erkauft man sich mit Edelstahlbunddraht?

Der Bass, um den es geht, ist objektiv nicht sonderlich wertvoll. Dummerweise ist es der beste Preci, den ich je in den Händen hatte.
Ich hätte damals auch mehr angelegt, aber dieser HWY 1 hat alles um Längen abgehängt.

Ich habe mal nach der PLEK-Technologie gegoogelt, und die wollen knapp etwas über 300,- für die Bundierung inc. Abrichtung.

Wenn ich danach auf sehr lange Zeit gesehen Ruhe habe, würde ich das investieren. Das Ding gebe ich eh' nicht mehr ab und fünf Jahre sind definitiv zu wenig.

Grüße, P.
 
Zum Edelstahl:

Die Bundierung mit Edelstahl Bunddraht ist nach wie vor recht exotisch. Ich habe noch kein Instrument damit bundiert, geschweige denn gespielt.

Das Gros der Instrumentenbauer verwendet Bunddraht mit 18% Nickelanteil und ich denke, der würde auch in deinem Fall gute Dienste tun.

Diese PLEK-Technologie ist eine feine Sache für Leute, die viel und oft bundieren müssen. Ich behaupte aber, dass man mit einer vernünftig ausgeführten Bundierung von Hand ein vergleichbares Ergebnis erzielen kann, die nötige Erfahrung natürlich vorausgesetzt. Selbst ich, dessen Bundierkenntnisse sich auf 3 Instrumente beschränkt, kriege gute Ergebnisse mit einafchen Handwerkzeugen hin.

Was du letztendlich machst, ist natürlich dir selbst überlassen, jedoch wirst du sicherlich ebenfalls für lange Zeit deine Ruhe haben, wenn sich ein erfahrener Gitarrenbauer auf konventionelle Art und weise deinem Instrument annimmt. Schöner Nebeneffekt dabei.....der ist vermutlich auch deutlich günstiger...;)
 
Du bundierst selbst?

Das ist ja spannend. Hast du hier am Board einen Thread zu der Aktion?
Wie hast du dir diese Fähigkeit draufgeschafft?
 
Du bundierst selbst?

Das ist ja spannend. Hast du hier am Board einen Thread zu der Aktion?
Wie hast du dir diese Fähigkeit draufgeschafft?

Ja, meine drei Eigenbauten habe ich selbst bundiert. In den jeweiligen Threads findet man ein bisschen was dazu, ein eigenes Topic habe ich dazu aber nicht gemacht.

Im Grunde habe ich das aus dem "Kochbuch" (E-Gitarrenbau von Martin Koch). Dort wird beschrieben wie man vorgeht und dann habe ich es einfach ausprobiert. Es ist nicht so schwierig, wie man meint, man muss aber vorsichtig und geduldig vorgehen.
 
Danke schön...:)

Das Buch werde ich mir kaufen. Sowas mag ich.

Weißt du eigentlich, dass du meine Lieblingssignatur hier am Board spazieren trägst...:D

Grüße, P.

Edit:
Ich darf leider noch nicht wieder bewerten...
 
Ich kann das Buch nur empfehlen, ist wirklich gut.

Aber rechne damit, dass du danach vermutlich nen tierischen Drang danach verspürst, selbst was bauen zu wollen....nur so als kleine Vorwarnung...;)

Die Signatur....die hab ich seit meinem ersten Tag hier. Ist ein schönes, selbstironisches Zitat und passt auch irgendwie zu mir....:D
 
Das Buch werde ich mir kaufen. Sowas mag ich.

Grüße, P....

ich hab das Kochbuch auch... die (sehr sehr) vielen Bilder könnten besser sein, aber als "absolute Beginner" ist das DER Einstieg. Man erfährt so ziemlich über jedes Thema beim Eigenbau etwas.

Ich "kenn" dich ja ein wenig, deswegen erlaube ich mir einen persönlichen Tipp:

Leg schon mal mind. 100 Euro auf Seite: du wirst nach Lektüre des Buches eine Oberfräse haben wollen :D

Gruß
 
Ich "kenn" dich ja ein wenig, deswegen erlaube ich mir einen persönlichen Tipp:

Leg schon mal mind. 100 Euro auf Seite: du wirst nach Lektüre des Buches eine Oberfräse haben wollen :D

Gruß

Och...menno...ich kann nicht noch ein Hobby gebrauchen...mein Weib dreht durch...:bang:

:D

Mal schauen, was in der Bucht so zum Thema Oberfräse geboten wird...
 
Mal schauen, was in der Bucht so zum Thema Oberfräse geboten wird...

naja, zum Bundieren brauchst du die nicht, noch nicht mal eine Japansäge, weil der Hals ja die Bundschlitze schon hat. ... aber du kannst ja deinem Schatzi vorrechnen, was du durch selber bauen alles sparst ;)

allerdings musst du dabei lügen :D ... man spart nämlich nix ;)
 
Hmmm...ich bin schon wieder voll unterwegs...

...Ahornhals von Rockinger mit aufgeleimten Ahorngriffbrett, ein schönes, altes Stück Mahagoni - zwei meiner Kumpel sind selbstständige Tischler -, Bassline Quarterpounder Split für den Hals und ein Häussel Jazz für den Steg, Badass II, String Through und das Ganze in Explorer-Form...

...könnte was werden...:D...nur bestimmt nicht billig.
 
Könnt ihr mir jemanden empfehlen zum Abrichten oder, falls nötig Neubundieren in NRW/Raum Düsseldorf/Wuppertal?? Oder dirket zu Plek?
Mein Sandberg hat auch schon krasse Abnutzungsspuren bei den Bünden-obwohl er erst 2 Jahre alt ist:-O. Auch die Lackierung des Griffbretts hat schon gute Schrammen, aber das ist mir relativ egal...
 
Das würde mich auch interessieren...allerdings für den Raum Dortmund.
 
hi,
ihr müsst euch nach jungen aufstrebenden Gitarren-/Instrumentenbauer umsehen. Mir wurde hier bei mir im Umkreis einer empfohlen, der ausschließlich klassische Gitarren baut.

Trotzdem hat er den Hals meiner Strat entlackt, kleine Holzmacken ausgebessert, neubundiert und neu lackiert.
Das ganze für 140 Euro. Und das Ergebnis war traumhaft.

Also selbst hier in der Provinz kenn jetzt ich (zufällig) 4 Gitarrenbauer. Ich weiß, das ist für euch kein wirklich guter Tipp. Aber Ansprechpartner Nummer 1 sind erstmal Musiker im Bekanntenkreis. Irgendjemand kennt dann schon irgendjemand ;)
 
Klaro...mache ich natürlich.

Hätte ja sein können, dass einer einen kennt. So dringend ist's ja noch nicht...deswegen hab ich mich auch - abgesehen von diesem Thread - noch nicht gekümmert.

Der Gitarrenbauer wird mich vermutlich fragen, was ich für einen Bunddraht haben will. Da hätte ich keine Antwort drauf...nicht mal eine Idee...bis zu diesem Thread...:)
 
Der Gitarrenbauer wird mich vermutlich fragen, was ich für einen Bunddraht haben will. Da hätte ich keine Antwort drauf...nicht mal eine Idee...bis zu diesem Thread...:)

ich hatte auch keine Ahnung und sagte zu ihm: "Keine Ahnung" :D ... also wurden es Medium Jumbo :)
 

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