Erkennen bzw. Vermitteln von "Wahrheiten" der (Amp-)Röhrentechnik?

  • Ersteller Gast138255
  • Erstellt am
G
Gast138255
Guest
*Edit: Wegen sich daran anschliessender Diskussion aus dem Ur-Thread ausgelagert*

Ich hatte vor kurzem einen Marshall 1974 eines Freundes auf dem Tisch. Eigentlich bin ich kein Reparateur, bin (Messelektronik) Entwickler, habe aber auch ein Musikerherz und mache das gern. Der kranke 1974 war ja eigentlich teuer, aber eine Mogelpackung. Nicht nur am Tremolo war einiges falsch verkabelt, mit Lötrückständen angerottet, die Röhren waren Sch....., deren Halter verrostet (!), die Kondensatoren unterwertig, der Kabelbaum wahrscheinlich vom Gärtner, der Ruhestrom zu hoch, die EL84 waren ausgekocht.....Allein nach Herstellung des zu erwartenen Zustandes beim Verkauf, mit Röhren von JJ, nach Austausch der wichtigsten Kondensatoren, parallele MLCC-Kondensatoren über die Elkos für die HF, Ruhestromeinmessung und mit geölten Potis ...wird der Besitzer diesen Amp jetzt nicht mehr weggeben, nur noch vererben. Nein, es rauscht auch nahezu nicht, das Tremolo geht auch prima.
Solche Amps mit dieser Auslieferqualität gehören dem Hersteller um die Ohren gehauen.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Bluesfreak,
das kann ich beantworten. Dazu muss ich etwas technisch werden ... sorry schon mal vorweg.
Eine ausgekochte Röhre erkennt man an mehreren Beobachtungen, insbesondere an EL84..
* am rötlich glühenden Innengitter
* an dem braungebrannten Schriftzug auf dem Kolben
* am leicht-bläulichen Rest-Gas-Glimmen
Bei diesen Symptomen kann man recht sicher davon ausgehen, dass man einen Röhrenfresser-Amp besitzt.

Wer sich technisch nicht interessiert und damit langweilt, sollte hier abbrechen zu lesen.
---------------------------------

Weil das auch oft gefragt wird:
Endstufenröhren (aus früherer u. heutiger europ. Fertigung) haben bei korrekter Einstellung eine mindeste Lebenserwartung von rd. 500h (reine Spielzeit, ohne Stdby). Danach gehen die Werte stramm abwärts.
Röhren aus lausiger Fertigung erreichen oft nicht mal die Hälfte. Manche erreichen nicht mal 100h.
Gute Vorstufenröhren sind viel kühler, sind daher langlebig, können durchaus 3000...5000h arbeiten, ohne schlechter zu werden.

Mit Messgeräten kann man tiefer gehen...
* der Ruhestrom sollte bei einer EL84 nicht mehr als 30..max. 33 mA sein. Alles drüber ist ungesund und führt zu den o.g. Dingen.
Misst man einfach mit einem DC-Voltmeter über an der Kathode gegen Chassis.
* der Kolben der EL84 sollte außen nicht mehr als 140°C haben (mit Thermoelement-Fühler messbar)

Bei dem 1974X, den ich auf dem Tisch hatte, war als Summen-Kathoden-R ein 91Ohm/4W drin. Das ist dramatisch gering.
Ich habe ihn gegen 125Ohm/2W ersetzt, die m.M.n. korrekte Dimensionierung, auch zu finden in älteren Schaltplänen von M.
Nur eine Formel....
I_ruhe = U_sperr/R_k (vereinfacht)
Bei dem eingesetzten R_k=91Ohm stellen sich an den EL84 über 40mA ein, was eigentlich eine Dimensionierung für eine EL34 ist. Das nennt man "Auskochen".
Die Schriftzüge auf den Kolben waren nicht mehr weiss, eher beige-braun.
Alle Endröhren glühten innen unterschiedlich hell -> ein einfacher Hinweis, dass "das allgemeine Ableben" im Gange ist.

All das sind objektive Dinge und Daten, die erkennbar und messbar sind. Die subjektiven Beobachtungen lasse ich mal weg. (... also wie sich das anhört, ob es lauter brummt..)

Gruß !

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
An :

Das ist absolut zu verstehen.
Bleibt zu hoffen, dass bei solch einem namhaften Hersteller mal die Lichter angehen und die Kundschaft ernst genommen wird.
Bei aller Selbstherrlichkeit.

Viele Grüße....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Bluesfreak, das kann ich beantworten. Dazu muss ich etwas technisch werden ... sorry schon mal vorweg.

[OT]
Keine Entschuldigung notwendig, wenn Du meine Beiträge hier mal zurückverfolgst wirst Du feststellen dass ich bei Röhren auch nicht unbeleckt bin...und ich muss mind 50% Deiner Aussage widersprechen.
Das alles jetzt hier im Detail zu zerpflücken ist a, hier offtopic und b, mir zu zeitraubend ist und Zeit ist das was ich leider nicht im aureichenden Maße habe aber hier ein paar Punkte da wo ich sage, sorry, das is BS

Eine ausgekochte Röhre erkennt man an mehreren Beobachtungen, insbesondere an EL84..
* am rötlich glühenden Innengitter ==> Wenn das Gitter glüht dann liegt das Problem garantiert woanders (Gitter R , Schaltungsdimensionierung)
* an dem braungebrannten Schriftzug auf dem Kolben ==> steile These, JJs Aufdruck verfärbt sich zB selbst bei moderater Belastung (weit unter den maximalen Betriebsparameters)
* am leicht-bläulichen Rest-Gas-Glimmen ==> blaues Glimmen ist kein k.O. Kriterium da nur Ionisation von Restgasen bzw Metallablackerungen und -einschlüssen im Glas des Kolbens. Wenns richtig weißblau leutet ist es was anderes aber da ist das Ende des Kolbens eh in Minuten abzuzählen weil er Luft gezogen hat...
* der Ruhestrom sollte bei einer EL84 nicht mehr als 30..max. 33 mA sein. Alles drüber ist ungesund und führt zu den o.g. Dingen. ==> Einzeln oder im Paar gemessen? Bei welcher Anodenspannung? Wieder so eine aussage die pauschal ist und den Laien in die Irre führt weil die Last allein vom Produkt aus Spannung und Strom bestimmt wird
Misst man einfach mit einem DC-Voltmeter über an der Kathode gegen Chassis. ==> Kathode gegen Chassis sollte am besten gar nichts zu messen sein da die Kathode auf Masse gehört. Wenn die Endstufe im Kathodenbias läuft lässt sich da zwar ein Strom rausrechnen aber dazu sollte man auch den exakten Kathodenwiderstandswert kennen, ausschließen können das der dazugehörige Kondensator nicht defekt ist und (wie bereits erwähnt) Datenblatt lesen können....
* der Kolben der EL84 sollte außen nicht mehr als 140°C haben (mit Thermoelement-Fühler messbar) ==> für mich wiederum eine gewagte These. Es gibt von Telefunken einen Hinweis das der Boden (!) der Röhre 120°C nicht überschreiten soll aber eine Spezifikation der max. Kolbentemperatur kam mir noch nie unter, auf keinen der mir vorliegenden Datenblätter für EL84 (Telefunken, Philipps, etc)

Bei dem 1974X, den ich auf dem Tisch hatte, war als Summen-Kathoden-R ein 91Ohm/4W drin.....stellen sich an den EL84 über 40mA ein ==> Neben dem Fakt das ein 91 Ohm Widerstand eigentlich sehr selten ist (naja, evtl wars ein 100er mit 9% Toleranz nach unten...wobei um auf 40mA an 91 Ohm zu kommen eine Spannung von 3.64V zu messen wäre, je nach Genauigkeit des DVM kann man da schnell Mist messen...) war aber schon klar dass dort gemessene 40mA für 2 Röhren + deren Gitter war? Klar war der Umbau auf 125 Ohm ein guter Schritt um etwas Gas aus der Kiste zu nehmen aber es haben Generationen von AC30 die EL84 mit 50 Ohm (halber Wert weil doppelt soviele Röhren) geschunden, dann darf das ein 1974 auch mal ohne dass er gleich abbrennt. Ich hab schon einiges an Amps mit EL84 Endstufe hier gehabt und der größte Röhrenschinder neben dem AC30 war der Blues Junior und die hielten auch besser und länger trotz der alle Spezifikationen ignorierenden Betriebsparameter wenn man halt entsprechend selektierte Endkolben benutzte. Mit den als #5 selektierten EL84 von TT hält zB der wöchentlich mehrfach gut benutzte AC30 eines befreundeten Rory Gallagher Tribute Gitarristen so seine 1.5 -2 Jahre durch bevor er wieder bei mir aufschlägt...außer er zerballert mal wieder einen seiner Lautsprecher...und das trotz Einsatz von Treblebooster und Powersoak (bei kleinen Kneipen)....

[/OT]
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ahhh.. ok, Bluesfreak.
Was ist denn "BS" ?
Ich hätte auf deine Nachfrage nicht öffentlich und zu lax beantworten sollen. Bin reingetappt..
Jetzt haben wir echt was erreicht: Verwirrung unter den Lesern und Verbreitung von Halbwissen. Ist schade.
Deine Fragen oder Anmerkungen, lieber Bluefreak, beantworte ich mit der erwarteten Genauigkeit - trotz des "BS".
Aber ab hier nicht mehr öffentlich, damit wir die Leser nicht damit langweilen.
Denn nun werden die Schematics & dicken Tabellenbücher ausgepackt, das Spice-Software-Update geladen, eine Kanne Espresso gekocht und frische Batterien in den Wissenschafts-Taschenrechner geschraubt..
Ok ?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Jetzt haben wir echt was erreicht: Verwirrung unter den Lesern und Verbreitung von Halbwissen.
Das hast Du alleine erreicht, deswegen schaltet bluesfreak sich ja ein. Nicht um Dich zu ärgern, sondern um niemanden auf die falsche Fährte zu bringen :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Keine Sorge, @crazy-iwan ,

Ich antworte mal so: Wir können das Geschriebene dank eigener langjähriger Tätigkeit in den Amps schon richtig einschätzen. @bluesfreak war schneller mit seiner Antwort, ich hätte mich wahrscheinlich vor Sprachlosigkeit nicht geäußert... ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich sag mal so, von etwas nix zu verstehen, ist kein Problem. Da hält man sich raus und lässt das jemand anderes machen und so wird niemand verletzt.
Von etwas richtig gut Ahnung zu haben ist auch gut. Da passiert dann auch nichts Schlimmes.
Das Problem ist immer wieder, so ein bisschen Ahnung zu haben. Das wird dann schnell mal überschätzt und geht dann in die Hose.

Das Thema Elektrotechnik und noch mal mehr Röhrenamps, sind davon wohl ganz besonders betroffen.
 
...Das Thema Elektrotechnik und noch mal mehr Röhrenamps, sind davon wohl ganz besonders betroffen.

Ja. Simples Beispiel: Auf meinen Werkstatt-Tisch landete ein Marshall JVM 410C. Da das Ding vergleichsweise kilotonnenschwer ist, war ich schon etwas angesäuert, sowas überhaupt durch die Gegend zu hieven. Der Amp gab keinen Mucks von sich, der Auftraggeber "tippt auf die Endröhren". Sorry, aber wenn ich sowas ohne jede vorherige Diagnose höre, dann erst mal innerlich :igitt:.

Was war's? Die 1A-HV-Sicherung war durchgeflogen. Von dene vier EL34 steckten nur zweie - V3 und V4! D.h. eine Seite des OT war gar nicht bestückt...

"Jaa, im Marshall-Forum, da steht doch, dass man zweie der Endröhren ziehen kann, dann wird die Leistung halbiert!"

Die beiden Speaker steckten außerdem in der falschen Buchse (ok, meinetwegen) und der Bias war nicht nachjustiert, so dass die beiden EL34 kurz vor den "roten Backen" standen...

- -

Soviel zum Thema Halbwissen...

Was sollen wir denn machen? Wir predigen und predigen uns das Maul fusslig, denn es ist ein spezielles, altes Wissen, was nun mal nirgends mehr gelehrt wird. Und drei Tage später kommt der Nächste wieder mit seinem Schwadronieren im www dahergelatscht und alles Predigen ist ratzfatz wieder für die Katz... Du bekommst das nicht aus der Welt geschafft und wenn ich dann einige der sogenannten "Tests" im sogenannten Musiker-Fachmagazin dazu durchlese, oder was ab und an dort in den "Kolumnen" dazu geschrieben wird...

Da kann man doch nur noch resignieren und sagt sich irgendwann: OK, bevor isch misch weiter uffreg' - mir doch egal, sollen sie alle ihr Halbwissen verbreiten - dann kommen die dadurch Geschädigten wenigstens mit ihren kaputten Kisten angelatscht. Zwar hebe mir 'nen Bruch mit diesen Kilotrümmern, aber ich verdiene mir wenigstens mit 'ner 1A-Feinsicherung und Bias-Justage 'nen Fuffi... Wie heisst es so schön? "Der Kunde will es ja so"...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Was sollen wir denn machen? Wir predigen und predigen uns das Maul fusslig, denn es ist nun mal ein spezielles, altes Wissen, was nun mal nirgends mehr gelehrt wird.
Hättet ihr nicht Lust, n kurzen Workshop zu dem Thema fachlich gerecht zu formulieren, den wir dann immer verlinken können?
Ich hab gar nicht das Fachliche Wissen, um das alles genau zu erklären, sondern eben nur dies gefährliche Halbwissen. So muss sich aber nicht mehr jeder damit rumschlagen, sondern man kann den Workshop dazu verlinken :)

Geht ja nicht mal unbedingt ums tatsächliche Doing in der Umsetzung, aber so kann man paar Eckpfeiler im Umgang mit der Technik außerhalb des üblichen Manuals festhalten :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ist eher 'ne Frage an die Mods.
 
Arbeitskreis "Röhre" :-D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
fänd ich klasse :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
wir bewegen uns jetzt schon tüchtig OT *nach Auslagerung (siehe Edit im Startpost) nicht mehr* , aber ist ja ein wichtiges (weil buchstäblich gefährliches) Thema.

@Stratspieler , ich habe beruflich (auch) mit EHS in der chemischen Industrie zu tun. Da ist immer wieder und wieder und wieder sich den Mund fusslig zu reden, einfach Teil des Programms. Die zwei, drei Leute, die dann trotz allem "Schwadronierens" ihre Schutzbrille oder den Helm nicht tragen und sich verletzen, sind schon extrem ärgerlich. Viel wichtiger sind aber die 98 Leute, die deshalb ihre Schutzausrüstung immer tragen!
Also nicht aufgeben.

Ansonsten wer sich mit Röhrentechnik ernsthaft beschäftigen will, kann das doch durchaus tun. Ob ein "Forumslehrgang" da der richtige Weg ist, ist die Frage. Auf jeden Fall sollte einem klar sein, dass gerade im Internet immer wieder auch viel Müll verbreitet wird. Man selbst hat da die Verantwortung herauszufiltern, was richtig und was Käse ist. Wenn man die Sache mit dem Wissen und dieser Einstellung angeht, ist schon viel erreicht.
...oder aber, man erkennt an, dass das alles nicht so ohne ist und lässt einfach die Finger davon. Im Niedervoltbereich mal löten nach Zahlen zu machen, macht mir auch Spaß und wenn da ein Bausatz für 25€ am Ende für die Tonne ist, ist das verschmerzbar. Bei einem 1000€ Verstärker "irgendwas" zu modden, was ich "irgendwo" gelesen habe, ist aber eine andere Liga.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Was ist denn "BS" ?
Ich hätte auf deine Nachfrage nicht öffentlich und zu lax beantworten sollen. Bin reingetappt..

Sorry, aber wie bereits erwähnt hab ich erstens keine Zeit und zweitens wenig Lust das Ganze hier irgendwie breitzutreten und irgendwelche Kompetenzstreitigkeiten auszutragen, das hab ich nicht nötig.
Ich hätte mein Posting oben noch breiter und ausführlicher schreiben können was zu noch mehr Verwirrung und Offtopic geführt hätte aber ich hab die Punkte rausgepickt die zu eben diesem Halbwissen und Verwirrung bei den Laien führt das schlußendlich in Situationen wie von @Stratspieler bereits erwähnt enden und nebenbei bemerkt brauchts hier keinen wissenschaftlichen Taschenrechner, kennen der Grundrechenarten sowie kurzes Aufpassen im Physikunterricht (Thema Leistung und Ohmsches Gesetz) reich(t)en eigentlich...und damit klink ich mich aus der Diskussion aus weil die dem Ersteller dieses Threads hier nicht weiterhilft.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
ich hätte mich wahrscheinlich vor Sprachlosigkeit nicht geäußert... ;-)
Hätt ich auch machen sollen... späte Erkenntnis...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Kurzer Einschub hierzu:
...und damit klink ich mich aus der Diskussion aus weil die dem Ersteller dieses Threads hier nicht weiterhilft.
Ich habe die Beiträge der im Ur-Thread entstandenen Diskussion ausgelagert und als Threadopener die diese Diskussion auslösende Passage (in Kopie) gesetzt. In erster Linie dient das dem OnTopic-Halten des (ja eigentlich erledigten) Ur-Themas, in zweiter Linie dem eventuell weiter bestehenden Bedarf an Aussprache und natürlich dem aufgekommenen Workshop-Vorschlag.

Also:
Hättet ihr nicht Lust, n kurzen Workshop zu dem Thema fachlich gerecht zu formulieren, den wir dann immer verlinken können?
Ist eher 'ne Frage an die Mods.
Grundsätzlich spricht natürlich überhaupt nichts gegen einen solchen Workshop, wenn sich jemand dazu berufen fühlt und sich die Arbeit machen möchte :). Ich habe als zugegebenermassen sehr kleines Licht, was die Kompetenz in der Röhrentechnik angeht, die Bedenken, dass die Komplexizität dieses Themas recht schwer (u.a. Lesbarkeit, Komprimiertheit etc.) in einen Workshop zu packen ist, der als "ultimativer Link" die ja doch vielfältigen/individuellen/speziellen Fragen der Userschaft beantworten könnte.

Und weil's hier auch angeklungen ist: Was Informationen hinsichtlich ihrer fachlichen, weiterhelfenden Beurteilung angeht, so masse zumindest ich mir nicht an, auf elektrotechnischem Gebiet den Schiedsrichter spielen zu wollen. Das Dilemma einer öffentlichen Plattform ist ja nunmal, dass Forendiskussionen immer eine Matrix aus Kompetenz, Sachdienlichkeit, Halbwissen, Schwarmintelligenz auf der einen, sowie Hilfsbereitschaft, Schreibwut, Plauderei, Podium auf der anderen Seite abbildet. So kann ich eigentlich nur dieses statement ganz dick unterschreiben :great::
Ob ein "Forumslehrgang" da der richtige Weg ist, ist die Frage. Auf jeden Fall sollte einem klar sein, dass gerade im Internet immer wieder auch viel Müll verbreitet wird. Man selbst hat da die Verantwortung herauszufiltern, was richtig und was Käse ist. Wenn man die Sache mit dem Wissen und dieser Einstellung angeht, ist schon viel erreicht.
Es obliegt sicherlich und letztlich dem User selbst, sich unter Beachtung des Vorangeschriebenen aus Beiträgen die Essenzen zu ziehen, die ihm wichtig/richtig erscheinen. Erleichtert wird das natürlich, wenn man schon einige Zeit "an Bo(a)rd" ist und z.B. mitbekommen hat, wie welche User-Uhren ticken, welche Themen immer ein wenig "brenzlig" behandelt werden oder wie, wo und bei wem man auf recht zuverlässigen Support hoffen/setzen kann. Wieweit man ihm hier z.B. durch Appelle, Disziplin(ierung) oder ggfs. auch exponierte Workshops/FAQs/HowTos helfen kann, ist immer eine Einzelfallbetrachtung.

LG Lenny
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@InTune,

für sich selbst die Verantwortung herausfiltern... Wie denn, wenn man das als Hilfesuchender gar nicht kann? Mal simpel gesagt: Was ich gar nicht weiß, kann ich doch gar nichr fragen. Und das ist ja m.M.n. das Verantwortungslose, wenn dann da jemand dahergelatscht kommt und auf gut deutsch "völlig dämlich daherquatscht" - oder um @bluesfreak zu zitieren, "BS" schreibt. Aber genau darauf fällt doch ein Unwissender rein. "Boa ey, der kennt sich aus, was der alles schreibt..." Komplexe Materie ist über ein Forum schwer zu vermitteln. AUCH, wie ich auch hier im Board schon mal schrieb, weil die Schere zwischen der Vermittelbarkeit dieser Technik (Lehrbücher, Unterlagen) und der zeitlichen Entwicklung immer weiter auseinander geht. Die Technik stammt im Grunde genommen aus dem vorigen Jahrhundert und blieb da fixiert, "paradoxerweise" werden aber Röhrenamps immer weiter angeboten und wie sind jetzt bei 2018 und Time flies...

Wenn ich allein nur immer lese "Wir haben unsere Gitarren an ein Röhrenradio angeschlossen. Und wer da warnt, der soll sich nicht so haben; schließlich ist uns ja nie was passiert". Allein so eine Aussage ist schon sowas von verantwortungslos und ich wette, die wird in dieser Art bald mal wieder hier kommen. Diejenigen, die dabei bereits ums Leben gekommen sind, können ja sowas nicht mehr schreiben. So einfach ist das.

@Lenny,

Wie ich schon schrieb: Komplexe Materie ist über ein Forum schwer zu vermitteln. Und sicherlich ist es auch "Glatteis" für ein Forum: es kann nicht automatisch zensierend eingreifen, wenn jemand Mist schreibt oder so. Dazu sind wir User da, die das ja quasi mit Leben füllen. OK, Einverstanden. Sollten. Manchmal hat man eben auch einfach nur die Schn***e gestrichen voll, wenn man offenbar gegen Windmühlenflügel redet. Ich glaube, das nennt man Forumsmüdigkeit. :)

Gute Idee das mit der Auslagerung das! :great:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
+1 für das Auslagern aber es wird wohl länger dauern bis ich hier was beitragen kann weil mir momentan vor allem einfach Zeit fehlt...
Normalerweise könnte man alles was man wissen muss im Netz zusammensuchen aber ich will hier weder die Arbeit von anderen (wie zB Dirk von TubeTown mit seiner exzellenten Bias Anleitung) klauen und hier posten, noch irgendwelche Plagiate verbreiten. Die einzige Möglichkeit wären dann das posten von Links aber dann kann derjenige der diesen Links folgt den Inhalt interpretieren wie er meint was wiederum zu Missverständnissen und Komplikationen führen kann/wird. Dadurch stellt sich dann halt auch die Haftungsfrage weil wie will man verhindern daß einer der schon in der Schule im Physikunterricht komplett gepennt hat und für den Ohm, Volt und Ampere komplett polnische Dörfer sind sich bei Anwendung einer der geposteten Prozeduren grillt und das dann versucht dem Autor anzuhängen? Alles in allem einige Punkte die mich oft zweifeln lassen ob es gut ist zu posten...und meistens tu ichs dann trotzdem...
 
@Stratspieler , ...das (leider) soooo viel Halbwissen im Internet unterwegs ist, ist aber ja nun mal Fakt. Natürlich kann man nur froh über jeden Menschen sein, der sein "richtiges" Wissen auch teilen möchte, aber als "Noch-Laie" stehe ich da vor einem ernsthaften Problem: Wem kann ich glauben? Es ist eine Krux. Aaber da hilft IMO nur eben immer vorsichtig und skeptisch zu sein und bei so "gefährlichen" Dingen, wie das Hantieren mit hohen Spannungen oder Strömen, z.B. lieber drei, als nur eine Quelle zu konsultieren.

Dann schlagen hier grundsätzlich noch zwei Seelen in meiner Brust: Es ist wirklich toll, dass so viele Menschen intrinsisch hilfsbereit sind und Tipps geben, wie man sich selber Helfen kann. Im Falle vom "Basteln" mit Strom, ist das dann aber wie Kindern mit dem Verschenken eines Schnitzmessers: Ab wann ist das pädagogisch eine gute Sache und wann ich das verantwortungslos?
 
Abgesehen von den beschriebenen Problemen, die mit solchen Beratungen und Wissensvermittlungen einhergehen, besteht bezüglich der MusikerBoard-Struktur selbst auch eine gewisse Zuordnungsschwierigkeit. Wir haben uns ja ein bisschen zur Gewohnheit gemacht, Fragen z.B. zu Amp-Reparaturen im E-Git-Sub "Verstärker/Boxen" zu behandeln, obwohl sie angesichts der oftmals nicht gerade ungefährlichen Eingriffe -wenn überhaupt!- eher in den Bereich "Elektrik/Strom" gehören. Sicherlich ist dies auch dem Umstand geschuldet, dass es in der Gitarrenfraktion unbestrittene Kompetenz gibt, aber eben auch deutlich mehr zumindest diskutierbare Kenntnisse in der Userschaft. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei -nennen wir es mal unbedarfte/ungewollte- Falschinformation verbreitet wird, ist bei aller Anerkennung des vielleicht jeweils gutgemeinten Supports recht gross.

LG Lenny
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben