Erwartbare Stereo-Trennung innerhalb einer 2x12"-Box?

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Tach zusammen,

ich habe gerade mal wieder meinen Looper "Ditto Stereo" von tc electronic angeschlossen, um zu ein paar verzerrten Akkorden eine passende Melodie zu finden.
Da ich nur eine Mono-Endstufe habe, schalte ich den Looper zwischen Preamp und Endstufe. So kann ich bei Bedarf verschiedene Sounds übereinander legen (clean, overdrive, distortion...).
Soweit, so gut... Nun kommt also alles aus einer 2x12"-Box (Engl, vertikal, obere Hälfte angeschrägt nach oben abstrahlend) und die Zerrsounds mischen sich so sehr, dass man nur schwer raushören kann, wie das eigentlich klingt, ob es zusammen passt...
Klar, jetzt könnte ich das Experiment auch mit Cleansounds machen. Da würde ich es sicher genauer hören. Oder deutlich weniger verzerrt...
Ich habe den Stereo-Looper sonst auch gerne vor die Monitor-Boxen geschaltet und spiele dann mit Hilfe eines A/B-Schalters die eine Gitarre (die Akkorde in diesem Fall) z. B. links ein und würde die Melodie dann rechts laufen lassen. Über die räumlich getrennten Stereo-Monitore hört man das dann sehr gut heraus, was beide Gitarren so spielen.

Nun stellte ich mir heute also die Frage: wenn ich die beiden Speaker in der 2x12"-Box getrennt ansteuern würde, d. h. der untere bekommt die eine Gitarre (links) und der obere die andere (rechts), wieviel deutlicher wäre dann die Trennung zu hören?

Mir ist klar, dass ich dafür eine Stereo-Endstufe (oder eben eine zweite Mono-Endstufe) bräuchte, außerdem ist dass Gehäuse innen ja "offen", d. h. die Speaker beeinflussen sich gegenseitig, weil sie nicht akustisch isoliert sind.

Dennoch: hat jemand Erfahrungen damit, ob zumindestens eine halbwegs deutlich hörbare Stereo-Trennung in so einer Box zu hören wäre? Falls ja, dann würde ich es mal ausprobieren, sonst spare ich mir das.
Natürlich wäre es nicht wahnsinnig aufwändig, das mal zu testen, aber Aufschrauben und etwas Löten wäre schon nötig. Als Stereo-Endstufe (bei moderater Lautstärke) könnte ich ja z. B. mal den Kenwood-HiFi-Verstärker nehmen. Dann würden beide Speaker auch von gleichen Endstufen-Modulen angetrieben...
 
Eigenschaft
 
Hi,

bin auch Stereo-Freak, daher meine 2 cents zur 2x12er:


Meine 2x12er ist nicht abgeschrägt, da sie für den horizontalen Einsatz (Stereo) konzipiert wurde.

Dennoch habe ich (natürlich :evil:) das Teil auch schon vertikal eingesetzt (als 2x12er Mono-Mini-Halfstack), was sehr gut geht.

Nun zum Looper-Einsatz mit "unten" Gitarre 01 und "oben" Gitarre 02:

die Trennung der Signale ist klar besser, als beim Mix über nur einen Speaker - daher ist deine Idee (s.o.) also gut machbar, aber...

(EDIT: meine Box hat allerdings getrennte Kammern für die Speaker...)

1. wenn du zu nah an der Box stehst (z.B. kleine Bühne) wird es schwierig, weil der obere Speaker dominiert -> ab 2,5 -3 m perfekt.

2. wenn der Abstand zur Box kürzer als bei 1. ist, hilft es, die Box etwas schräg nach hinten zu neigen -> keine Ablage mehr für Amp etc.

Gruß
RJJC
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @Real-JJCale und danke für die Infos. Klingt ja nicht so schlecht.

Ein paar Klarstellungen meinerseits:
ich spiele nicht mit dem Looper auf der Bühne, sondern zu Hause. Ich nutze ihn da, um kreativ Ideen zu entwickeln. Ich stehe also eher in einem Abstand von 1-2 Meter davor - auch teils etwas seitlich. Da bin ich etwas flexibel.

Das mit den getrennten Kammern wollte ich als nächstes fragen und sehe gerade, dass du das noch eingefügt hast. Das macht sicher einen deutlichen Unterschied.
Daher ist meine Frage eigentlich noch nicht wirklich beantwortet. Ich gehe davon aus, dass die Stereo-Trennung besser sein wird als jetzt, aber ob es signifikant ist, das ist die Frage.

Eine Alternative, gerade weil es sich nicht um eine soundmäßig ideale Lösung handeln muss, wäre noch die Benutzung eines zweiten Amps. Mein kleiner Marshall-Combo (Lead 12) könnte hier den zweiten Kanal übernehmen, aber den habe ich eigentlich nicht mehr in Gebrauch außer in seltenen Ausnahmen. Nimmt dann eben auch Platz weg, wenn er zugriffsbereit sein soll.

Ansonsten hatte ich das schon mal so gelöst, dass ich einen Kanal über die Endstufe und Gitarrenbox geschickt habe und den anderen über eine Hardware-Speaker-Simulation und über die Monitor-Boxen. Damit habe ich auch eine klare Trennung, aber das hört sich schon wieder so unterschiedlich an, dass es in der Praxis besser ist, beide Kanäle gleich über die Monitore zu schicken. Eigentlich habe ich ja auch zwei Hardware-Speaker-Simulatoren, die ich dank Patchbay auch einfach anders füttern kann - nämlich über den Looper.

Dann warte ich mal noch, ob sich jemand meldet, der eine 2x12"er ohne getrennte Kammern für Stereo-Signale einsetzt. Ich habe nämlich nicht vor, eine nachträgliche Trennung im Gehäuse einzubauen. Andererseits bin ich froh über die halb abgeschrägte Box im Vergleich zu einer horizontalen, weil ich das Abstrahlverhalten einfach deutlich besser finde und die Optik auch... ;)
 
Die Trennwand kannst du dir sparen , die Kopplung der beiden chassis über die Rückseite ist für den Frequenzbereich deiner Gitarre nicht relevant . Ausserdem wirst du kaum 120 dB erzeugen und die Box an die Leistungsgrenze bringen . Und GANZ sicher wird die Auflösung in Stereo sehr viel besser sein .

Und es ist ja auch nicht viel Aufwand das auszuprobieren , zwei ordentliche LS Buchsen und ein entsprechend belastbarer Umschalter , ich würde hier keine Schaltbuchsen verbauen sondern manuell schalten .

Ich benutze sowas auch, ein Fullstack zum üben , umgebaut auf 2 x Stereo , ein Teil überträgt dabei Drumcomputer und Sequenzer .
 
Hi @killnoizer und danke für deine Antwort. Interessant, was du da bzgl. der Trennwand schreibst. Es wäre in der Tat kein großer Aufwand, das zu testen. Bisher habe ich das Anschlussblech der Box nicht modifiziert - auch aus Gründen des Originalzustands, in den ich die Box jederzeit versetzen können möchte, falls ich sie doch verkaufen sollte... An dem Anschlussterminal gibt es zwei Buchsen, die ursprünglich parallel geschaltet waren, was ja sehr üblich ist.

Ich habe mir zwei Schaltbuchsen so angeschlossen, dass ich die beiden 8-Ohm-Lautsprecher entweder parallel als 4-Ohm-Kombi laufen lassen kann (ideal für meine Solid-State-Endstufe) oder seriell als 16-Ohm-Paar. Der Sound ist bei Parallelschaltung auch deutlich anders als bei 16 Ohm und ich bevorzuge die 4-Ohm-Variante. Ob das vornehmlich an der Box liegt bzw. an der Parallelverschaltung der Speaker (sicher auch) oder auch daran, wie die Endstufe auf 4 Ohm vs. 16 Ohm reagiert, das kann ich nicht sagen.

Ok, derzeit habe ich also eine Buchse für Parallel und eine für Seriell. Keine Ahnung, ob ich das noch anders hinfuchsen könnte mit Schaltbuchsen, sodass ich Parallel vs. Stereo habe. Bevor ich an dem Original-Anschlussblech herumbohre und feile für einen Schalter, könnte ich ja auch einfach beide Speaker separat über die beiden Buchsen herausführen und dann extern ein Gehäuse haben mit Drehschalter oder so, mit dem ich dann die Verschaltung Parallel/Seriell/Stereo vornehme. Das wäre dann nicht-invasiv und sehr flexibel. Weiteres Herumlöten in der Box wäre dann nicht mehr nötig, egal wie ich mich entscheiden sollte.
 
Wenn du die eh nur parallel betreibst, tausch eine Buchse gegen eine mit Schaltkontakt und häng die Speaker ungeschaltet parallel. Steckt ein zweiter Stecker drin, unterbricht der Kontakt die Parallelschaltung und die Speaker sind einzeln ansteuerbar. Als Extra kannst du so auch seriell anfahren, mit nem entsprechenden Kabel. win-win :D
 
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Da hast du auch wieder Recht! Ich mag einfache Lösungen und das scheint eine zu sein. Die serielle Schaltung will ich tatsächlich gerne optional beibehalten. Man weiß ja nie, ob man nicht doch mal eine zweite Box parallel schalten oder den Sound der Reihenschaltung für irgendwas nutzen will.
Hast du das bei deiner Box so gemacht? ;)
 
Da hast du auch wieder Recht! Ich mag einfache Lösungen und das scheint eine zu sein. Die serielle Schaltung will ich tatsächlich gerne optional beibehalten. Man weiß ja nie, ob man nicht doch mal eine zweite Box parallel schalten oder den Sound der Reihenschaltung für irgendwas nutzen will.
Hast du das bei deiner Box so gemacht? ;)

Jap. So ist das bei meiner 2x12 mit den unterschiedlichen WGS Speakern (hier noch im Rohbau, mittlerweile sogar mit Bespannung). Da kann ich die Speaker sogar auch nur einzeln anfahren, indem in dem Schaltkontakt zwar was drinsteckt, aber nicht zum Amp verbunden ist. Dann hängt der HM75 in der Luft. Will ich nur den HM75, zieh ich den Retro30 ab.
 
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Ja, mit Schaltbuchsen kann man schon lustige Dinge machen.
Kleine Anekdote aus der Zeit, als sich meine Band den Proberaum mit anderen Bands teilte, die man oft nicht einmal kannte. Da wollte ich einfach vermeiden, dass jemand über meine 4x12"-Box spielt und sie vielleicht noch kaputt macht. Man weiß es ja nicht. Also habe ich mir die beiden Anschlussbuchsen, die im Original einfach parallel angeschlossen waren (Input & Through), so verschaltet, dass man in eine einen Kurzschlussstecker stöpseln musste, damit man mit der anderen ein Signal an die Speaker bekommt. Wenn man einfach nur einen Klinkenstecker reinsteckte, funktionierte die Box schlicht nicht. Bestimmt hat es der ein oder andere mal ausprobiert, denn es waren deutlich mehr Bands in dem Raum als Boxen und wir hatten die Annahme, dass die anderen Musiker teilweise auch nicht unbedingt eigenes Equipment haben... Sicher hat sich der ein oder andere auch geärgert, dass meine Box auf einmal "kaputt" war... :D
 
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So: Ich habe es getan! :D

Also die Speaker können nun separat über die beiden Buchsen (Input & Through) angesteuert werden. Das sind dann 2x 8 Ohm.
Schließe ich nur an den "Input" an, dann sind sie parallel geschaltet auf 4 Ohm, was bei meiner Transistor-Endstufe (Hughes & Kettner CF-100) die maximale Leistung ermöglicht: 120 Watt!
Ist gar nicht relevant für mich ohne Band derzeit, denn zu Hause reicht locker 1 Watt... :rolleyes: Aber ich mag den Sound der parallelgeschalteten Speaker lieber als in Serie. Klingt wirklich anders!

Und dann habe ich mir mal einen Bausatz für eine Stereo-Endstufe hergenommen, den ich schon vor vielen Jahren zusammengelötet, aber noch nie in ein ordentliches Gehäuse gepackt hatte. Zufällig hatte ich bei Musikding.de vor einigen Wochen ein größeres Gehäuse bestellt - einfach so. Gehäuse braucht man ja immer mal. Und da passt dieser Bausatz auf den Millimeter rein! Wahnsinn! Wenn das kein Zeichen ist?! :ugly:

Diese Endstufe hat 2x 10 Watt und ist mehr als laut genug für zu Hause. Ist zwar eine ziemlich einfache Standardschaltung, aber mit etwas Regeln am EQ des Preamps und ggf. noch etwas Punch durch den Replifex (siehe "Reactance"-Parameter in dem Effekt "Speaker Simulation" bei Speaker-Auswahl "Full Range") klingt das seeehr gut! So gut, dass ich in Erwägung ziehe, diese Mini-Endstufe als Standard im Rack zu verwenden. Es gibt ja zahlreiche ähnliche Endstufen in Pedal-Format. Dies ist nun meine selbstgebaute, und die hat nach vielen Jahren endlich eine sinnvolle Aufgabe. Damit kann ich dann also den Drum-Computer über einen Speaker laufen lassen oder beim Stereo-Looper mit vorgeschaltetem AB/Y-Switch eine Begleitspur auf einem Speaker laufen lassen und über den anderen neue Sachen drüber spielen. Die Trennung ist schon besser als wenn die Signale sich komplett mischen. Dennoch ist die Stereo-Trennung natürlich ein Kompromiss bei der vertikalen Anordnung der Speaker. Auch sitzt der untere ja senkrecht zum Fußboden und der obere ist schräg nach oben angewinkelt. Der Höreindruck ist also schon deutlich unterschiedlich, wenn man recht dicht davor steht. Trotzdem eine gute Sache das Ganze. ;)
 
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