Es fehlt Wasser zum Löschen

Die Fakten sind gemeinhin bekannt, da brauch ich keine x-te Stellungnahme verfassen

Ich verstehe, was Du meinst. Poesie und Fakten sollten nicht identisch sein, sondern sich ergänzen. Allerdings ist es für den Hörer poetischer lyrics schwierig, die Verbindung zu den zugrundeliegenden Fakten herzustellen, wenn die Poesie beliebig wird, wenn damit alles Mögliche verbunden werden kann.

Ein Beispiel: ein berühmter Song, Blowing in the Wind, beginnt mit den Fakten, um dann am Ende poetisch zu werden: wielange werden noch Bomben fallen, bevor sie für immer verbannt werden? Die Antwort, mein Freund, weiß nur der Wind. Hier erreicht die Poesie, daß die Fakten beim Hörer nicht nur Fakten bleiben, sondern mit Emotionen verbunden werden können. Und darum sollte es mMn gehen.

Ich habe die FB Kommentare nicht gelesen, kann mir aber vorstellen was Du meinst. Die Gefahr des Internets besteht offenbar darin, dass sich bestimmte Gruppen bestens im Bereich der Social Media vernetzt haben, um dort als Trolle Gerüchte, Hetze und Fehlinformationen in die Welt zu setzen. Nichtbeachtung ist wohl das Mittel der Wahl.
 
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@Katz23

Chemnitz mit den Feuern im Sommer, Brände im Kopf zu vergleichen find ich eine gute Idee. Ich finde LI befindet sich in einer hilflosen Situation. Und da keiner LI wirklich helfen kann, selbst helfen zu können, mutet dein Text traurig an. Es ist eher wie so ein Tagebucheintrag der versucht diese Wut und Hilflosigkeit auszudrücken, "Und erzählen den Leuten, Es würde gar nicht brennen." traurig und wütend, wegen dem was passiert.

Mir gefällts. Kannst noch ein wenig dran schleifen muss aber auch nicht sein. Oft für spontane Texte zu frischklingenden Songs.

Und für die anderen kannst du ja den Songtitel "Schämnitz" nehmen.
 
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Und für die anderen kannst du ja den Songtitel "Schämnitz" nehmen
Oder so (ist aber ein anderes Chemnitz):
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Ich wäre heute gern mit auf dem Konzert gewesen, aber die Katzenmutter musste ihre Jungen versorgen, während der Mann mit einer anderen Frau dort war.

Dafür schick ich das Lied von zwei Musikerfreunden raus, die mit "Chemnitz, Chemnitz Stadt" einen Ohrwurm geschaffen und letztes Jahr bei mir aufgespielt haben:
 
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Jed
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G
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antipasti
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Vielleicht sollte man den Titel des Songs ändern zu „Es fehlt Grips in der Birne“. Musikalisch hat das kürzlich schon im TV Karoline Kebekus in ihrer Musikparodie „Wie blöd Du bist“ umgesetzt. Anzuschauen lohnt sich.
 
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Swingaling
  • Gelöscht von antipasti
Hallo, @Katz23,

Da hast du mit deinem Text für Furore gesorgt! Und das ohne eine "Bewertung" oder "Eindeutigkeit" einzubauen. Ich denke, so muss die Lyrik mit politisch relevanten Themen umgehen. Ein Lyriker sollte m.E. beobachten und subjektive Ausdrucksformen wie Metafer, Assoziationen etc. einsetzen, die wir leser aufgreifen können, wenn wir sie als treffend ansehen, oder sonst als Spinnerei abtun. Anders bei den Traktaten der Demagogen: dort gibt's nur entweder demütiges Zustimmen oder schroffe Ablehnung.

Man sieht auch am Beispiel dieses Textes, dass es Leute gibt, die in einem lyrischen Text unbedingt eine politische Positionierung suchen, damit sie den Text annehmen oder ablehnen können. Für mich ist das ein Indikator für die Wirksamkeit dieses Textes. Er regt zum Nachdenken an, und gerade das ist für manche Leser unbequem.

Übrigens, beim Lesen deines Textes musste ich an das "Bürgerlied" aus 1845 denken. Das war sozusagen das "Wiegenlied" der deutschen Demokratie zu einer Zeit, wo die Parole der Regierungen hieß: "Gegen Demokraten helfen nur Soldaten..."
Ich denke insbesondere an folgende Strophe:

"Ob im Kopfe etwas Grütze
Und im Herzen Licht und Hitze,
Dass es brennt in einem Nu;
Oder ob wir hinter Mauern
Stets im Dunkel träge kauern:
Das tut, das tut was dazu!"

Aber auch die Strophe darauf ist für das heutige Deutschland nicht unpassend:

"Ob wir rüstig und geschäftig,
Wo es gilt zu wirken kräftig,
Immer tapfer greifen zu;
Oder ob wir schläfrig denken:
„Gott wird’s schon im Schlafe schenken!“
Das tut, das tut was dazu."

Cheers,
Jed
 
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hmmmm. Lyrik Interpretation ist IMO per se eine schwierige Sache.
Ich erinnere mich sehr gut an eine Situation aus meiner Schulzeit, wo wir die Aufgabe hatte, ein Gedicht zu verfassen und ich über die Ängste eines Schüler geschrieben habe, die er empfindet, wenn er Diktat wieder bekommt, das er glaubt verhauen zu haben... (...ziemlich autobiographisch...:redface:)

... aber ich war aber trotz meines jungen Alters, ehrlich erschüttert, ob des Lehrerkommentars: ob die ungewöhnliche Interpunktion bzw. Schreibweise an einer bestimmten Stelle eine bewusste Abweichung von der Dudenregel §4711 sei? Dies sei ihm aber nicht verständlich, wie diese Abweichung im Zusammenhang mit dem verwendeten Vermaß steht. Kein Witz! Keine Ironie, sondern vollkommen ernstgemeint und mit entsprechendem Punktabzug versehen! Wie kann da ein Rechtschreibfehler drin sein? Ernsthaft...

Klar ist es schon eine gute Sache sich bei wichtige Themen, Haltungen und Meinungen unmisverständlich auszudrücken. Aber Lyrik ist kein Kochrezept oder eine Reparaturanleitung. Lyrik soll (IMO) Gedanken und Assoziationen wecken und auch "spannend" sein.

Ein Songtext:
Gewalt ist immer falsch.
Glaub nicht denen, die etwas anderes erzählen.
Respekt und Freundlichkeit ist der bessere Wege.
Dann muss niemand Angst vor der Zukunft haben!
....


...ist ja bestimmt richtig, aber leider auch total langweilig.
 
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Mein kleiner Text, ein Versuch mich zu einem aktuellen Thema zu äußern ohne auf die Politikschiene zu geraten - nicht so einfach, deshalb eher indirekt mit Bildern und Metaphern. Dass es nun zeitgleich im MB Probleme mit politischen Posts gibt, bestätigt mich in meiner Vorsicht vor vorschneller Meinungsmache und ich beneide niemanden darum im derzeitigen Diskurs die Gemüter beruhigen zu müssen/sollen/dürfen.

Danke, dass es hier im Thread bisher gesittet zuging :hat:

EDIT: So, nun ist es soweit und bei uns und fehlt jetzt wirklich das Wasser. Haverie.
 
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Dass es nun zeitgleich im MB Probleme mit politischen Posts gibt, bestätigt mich in meiner Vorsicht vor vorschneller Meinungsmache

Liebe Katz23, Du hast einen schönen Songtext geschrieben und ihn mit den Vorfällen in Chemnitz in Verbindung gebracht, das hat für mich absolut nichts mit vorschneller Meinungsmache zu tun. Genausowenig wie die anschließende Diskussion zum Text etwas mit vorschneller Meinungsmache zu tun hat. Was bedeutet überhaupt "vorschnell"? Sollen wir mit unserer Meinungsäußerung warten, bis die Nazis wieder in Deutschland die Macht ergriffen haben? Ich denke nicht. Außerdem sollten wir zwischen Meinungsäußerung und Meinungsmache streng unterscheiden. Meinungsäußerung, solange sie niemanden denunziert, ist ein wichtiger Grundpfeiler unserer Demokratie, die auf Meinungsfreiheit basiert. Meinungsmache dagegen ist für mich das bewußte Verzerren der Tatsachen durch Äußerungen wie jüngst von dem Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz im Bild-Interview praktiziert.
Dein Text ist authentisch, gerade auch weil Du nah am Geschehen dran bist ,und deshalb fern jeglicher Meinungsmache
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wenn ihr Fragen dazu / Probleme damit habt, äußert sie bitte nicht hier, sondern nutzt das Feedback-Forum.
leider nur solange bis das Schloss uns mundtot macht.
 
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Ich finde den Text gut, weil er eben nicht ganz eindeutig ist und somit zum selbst denken und zum selbst bewerten zwingt bzw. anregt.

Am besten gefällt mir die Doppeldeutigkeit des Titels: "Es fehlt Wasser zum Löschen":
Mit Wasser lässt sich sowohl Feuer als auch Durst löschen!
Wer weiß, vielleicht ist ja ein entzündetes Feuer auch ein Indikator für einen ungelöschten Durst..... ?
 
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Mit Wasser lässt sich sowohl Feuer als auch Durst löschen!
Wer weiß, vielleicht ist ja ein entzündetes Feuer auch ein Indikator für einen ungelöschten Durst..... ?
Soweit hab ich gar nicht gedacht, aber sehr interessant der Gedanke :rolleyes:
 
Ich kann die Feuerwehr nicht sehen!
Ich kann die Feuerwehr nicht sehen!

Nur eine Anmerkung zu diesen Zeilen, auch wenn der Text jetzt schon länger hier steht und die Diskussion abgeflaut ist. Hatte vor ein paar Tagen eine Doku gesehen, ging eigentlich hauptsächlich um Essen, wurden aber auch andere Geschichten erzählt.

Weiß nicht, ob dass in der ganzen Schweiz so ist, Graubünden, oder nur in diesem Bergort (Name weiß ich leider nicht mehr).

Dort muss jeder über 18, unter 50 bei der Feuerwehr mitarbeiten (oder sich frei kaufen). In dem Fall könnte man die Feuerwehr zumindest nicht nicht sehen. Fand ich ein interessantes Konzept, quasi das extreme Gegenteil zur freiwilligen Feuerwehr. Dabei kam mir die Textzeile in den Sinn, war mir offenbar im Kopf hängen geblieben.
 
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Da es freiwillig ist haben einige Feuerwehren echt mit Personalproblemen zu kämpfen. Vor allem in den kleinen Orten mit viel Abwanderung :nix:
 
Dort muss jeder über 18, unter 50 bei der Feuerwehr mitarbeiten (oder sich frei kaufen).
So war es noch vor etwa 30 Jahren hier in Württemberg, zumindest in den kleineren Gemeinden.

Cheers,
Jed
 
So war es noch vor etwa 30 Jahren hier in Württemberg, zumindest in den kleineren Gemeinden.

Interessant zu hören, dass das auch mal so war. Bin zwar auch der Meinung das viele dieser Tätigkeiten Feuerwehr auch im Bereich Rettungsdienst anständig bezahlte Jobs sein sollten, statt dass es alles freiwillig abgeleistet werden soll, aber die Variante ist halt billiger. Im eigenen Ort, wenn von außen nicht so schnell was kommen kann ist da sicher das persönliche Interesse auch höher, aber da die meisten das dann ja neben Familie und Job machen hören viele halt auch wieder auf, wenn sie eigentlich grade eingearbeitet sind.
 

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