Eure Rigs ohne Verstärker

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Hallo zusammen!
In den letzten Jahren scheinen Bassverstärker mehr und mehr von den Bühnen zu verschwinden. Stattdessen heißt es Bass -> Preamp -> Boxensimulation -> PA. Geddy Lee hat auf seinen letzten Touren mit Rush auf riesige Verstärkerwände verzichtet und die Bühne stattdessen mit Waschmaschinen und Hähnchengrills dekoriert. Doug Pinnick sagte in einem Interview, er habe schon ganze Touren nur mit seinen Instrumenten und seinem Preamp gemacht. Und ich bin sicher es gibt noch zehntausend weitere solcher Beispiele.

Wie sind eure Erfahrungen damit, ohne eigenen Amp zu proben und aufzutreten und dabei euren Sound nur über die PA und die Monitore zu hören? Welche Ausrüstung benutzt ihr dafür und wie gut gefällt sie euch? Vermisst ihr die Verstärkerwände hinter eurem Rücken?

Im Proberaum habe ich bisher sehr gute Erfahrungen mit einem Two Notes Röhren-Preamp mit eingebauter Boxensimulation gemacht. Und da ich weder das Geld noch die Mukkis für ein bis zwei Röhrenverstärker und mehrere Boxen habe, ziehe ich es ernsthaft in Erwägung, einfach dabei zu bleiben.

PS: Falls ihr Gitarre oder ein anderes elektrisches Instrument ohne eigenen Verstärker spielt, könnt ihr auch gerne eure Erfahrungen damit hier mit uns teilen.
 
Eigenschaft
 
Wenn du im Proberaum eine gute/laute PA hast, ist das grundsätzlich gut machbar. Habe ich selbst schon so gemacht.

Ist halt die Frage ob du "allerfeinsten"-Sound möchtest, dann ist ein eigener Highend-Amp natürlich besser, aber wenn du nur Musik machen möchtest reicht die PA völlig aus.

Ohne Amp ist es live natürlich sehr praktisch. Brauchst du nur sehr wenig schleppen und es ist entsprechend schnell auf-/abgebaut. Aber kläre vorher die PA-Situation! Live nutzt der eigene Amp im Grunde nur als Monitor damit du dich hörst und da kann ein gestellter PA-Monitor das auch übernehmen. Ich hatte eine zeitlang nur ein Rack mit 19" Preamp(Fender TBP-1), Sendeanlage, Tuner, Kompressor(dbx160a) zum Gig geschleppt. Das ging super. Hatte im Rack auch eine Endstufe (Synq 1K0) drin. Die wiegt ja nicht viel. Und je nach Gig hatte ich noch ne 1x12" Box dabei, aber eher selten.
Das Zeug ist ja nicht mehr ganz "up to date". Heute würde ich wahrscheinlich einen Helix oder sowas mitnehmen und gut ist - da ist alles drin und in top Qualität. Einfacher geht es nicht.

Ich habe halt bereits einen "dicken" Amp (Ampeg Röhre auf 610er). Das Zeug spiele ich natürlich auch im Proberaum (weil sowieso da). Aber wirklich brauchen tue ich es nicht. Ist die Frage ob ich (wenn ich nochmal ganz von vorne anfangen würde) mir wieder so dicke Amps/Boxen kaufen würde - wahrscheinlich nicht.

An deiner Stelle würde ich es so belassen wie du es gerade machst. Der Two Notes ist schon top.
 
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Wie sind eure Erfahrungen ...
Gemischt, würde ich sagen.
Ich benutze den Hartke Bass Attack (ggf. mit Zoom B1ON) als Preamp, also die ganz preiswerte Nummer. Bei IEM oder guten Monitorboxen bekomme ich meinen Sound zwar recht gut hin (ein vernünftiger Mensch am Mixer als Voraussetzung), aber der Druck / das Körperfeeling fehlt meistens. Ich höre mich zwar ausreichend, der Spaß am "Wumms" bleibt aber etwas auf der Strecke. Ein Kompromiss eben: Einerseits ist "Bühne bis zum Abwinken bewummern" auch nicht gefragt, andererseits hat so ein wenig Hosenflattern schon was.
Meistens habe ich dann doch ein Monitörchen für mich (z.B. TC B250-15) auf der Bühne dabei... ;)
 
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Als es bei mir mit dem Bassspielen ernst wurde, fing ich mit Warwick Amp und passender 6*10er an, rüstet dann auf auf den Mesa Boogie Carbine M6 Combo mit 2*12 (mit 55kg genauso schwer wie die Warwick Box, nur kam dort noch ein 20 bis 25kg Rack dazu, mit Amp, 19"-Tuner und tc electronic M300 Multi-Effekt). Vor dem Amp ein kleines Board mit Kompressor und Verzerrer, beide von EBS.

Dann kam das gewichtsmäßige Abrüsten - in der Hardrockband bin ich auf einen Mesa Boogie Subway Bass Preamp umgestiegen - im Prinzip ein Bodentreter, bei dem es nichts zu treten gibt, denn der ist immer an. Dazu kamen ein Bodentuner und ein Chorus (der aber bald wieder verschwand) zu dem vorhandenen Kompressor und Verzerrer. Dann ging der Kompressor, so dass es ziemlich einsam wurde auf meinem Board. Als Verstärkung jedenfalls nutzte ich je nach Situation ein oder zwei db technologies Opera 10 à 12.3 kg. Ich habe diese Boxen ausgewählt, weil sie zwei Inputs haben und so auch als Monitore für das Signal aus dem Pult dienen können. Cool, nicht wahr? Habe ich nur die gebraucht, weil ich live immer aus den Monitoren der Bandmates genug von den anderen gehört habe. Statt knapp 100kg für die Warwick-Anlage mit Rack und Board oder ca. 65kg für den Boogie plus Board waren es dann nur noch ca. 23 oder 35 kg, je nachdem, ob ich mit einer oder zwei Boxen losgezogen bin.

In der anderen Band spiele ich über ein winziges Board mit zwei oder drei Mini-Tretern von One Control:
  • Silver Peg, ein Preamp mit Ampeg-Sound
  • Blue 360 Bass Preamp, ein PreAmp mit dem Sound des Acoustic 360 Amps plus dieser gigantischen 1*18 Acoustic-Box - nicht so sehr meins, daher ist der auch nicht immer dabei
  • und mein Favorit, der Crimson Red Bass, der einfach nur wunderbar oldschool klingt - damit spiele ich ca. 90%
Danach geht es per DI-Box direkt ins Pult. Mit Netzteil wiegt das Board keine 5 kg. Bei dieser Band geht es etwas leiser zu, so dass ich problemlos mit einer Monitorbox unter 12 kg klarkomme (RCF ART 408a, Vorgängerin der 708a). Auch hier höre ich über die Monitore der Bandmates genug von den anderen. Der Sound ist extrem geil und steht dem der "großen" Anlagen in nichts nach. Anders natürlich, weil extremely oldschool, aber richtig gut.

Mein Spiel hat zwar keinerlei Ähnlichkeiten mit dem vom Großmeister Geddy Lee, aber wenn unsere alte Waschmaschine den Geist aufgibt, kommt die mit auf die Bühne. Auch wenn ich persönlich ja den Hähnchengrill bevorzugen würde...
 
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Ich spiele in Weltmusikbands und Gemeindebands, tendenziell akustisch und auch beim E-Bass mit einem sehr direkten Sound. Ich brauche die Amps nur zum Lautmachen und spiele in der Regel nur dann mit Monitor, wenn der Veranstalter die Bühnentechnik stellt, wir selbst haben gar keine Monitore. - Typisches Setup: Bass > Kabel > DI > Mixer > PA. Manchmal auch ohne DI... Auch draußen, typischerweise vor 20-40 Leuten drin, 30-150 draußen. - Etwas ist aber anders herum bei mir: Für die Probe nehme ich den kleinen Roland RX Cube mit, da wir im Probenraum keine Festinstallation haben und niemand Lust zum Aufbauen hat.
 
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Hallo,

Amp mit Boxen, also Backline auf der Bühne hat eben schnell mal den Nachteil, dass man sich nicht so laut drehen kann, dass die Hosenbeine flattern, weil sonst der Sound vor der Bühne leidet (außer Du spielst in riesigen Locations oder auf eine großen Open-Air-Bühne).
Deshalb habe ich mir, und weil die Bühnenmonitore für den Bass nicht immer ausreichen, eine 2x12'+6'-Bassbox im Monitorgehäuse bauen lassen und eine Endstufe eingebaut - also einfach eine große Monitorbox. Manchmal mit größerem Effektboard davor, manchmal nur mit Tuner und Two Notes Le Bass ;)
Je nach Lautstärke/Musikstil würde aber ein üblicher, guter Bühnenmonitor sicher ausreichen.

Gruß Ulrich
 
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ich habe noch eine Syrincs Baßmate 2815. Stereo möglich mit 2 x 8" + 1 x 15" Doppelschwingspule von Eminence in Red Tweed :)
Dazu Aguilar Tone Hammer 350
 

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.... diese monitor idee hatte ich auch und hab mir genau deshalb so einen älteren ampeg ba 115 t besorgt ( 1x15" + tweeter / 100 watt ) , den kann man auch gekippt hinstellen und der sound ist klasse .
der hat auch noch eingänge für ein monitorsignal vom mischpult und eben auch einen di out fürs mischpult .

...... konnte ich leider noch nie richtig testen und mit 25 kilo kann man den auch noch tragen ohne zusammen zu brechen .
 
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Also ich habe auch damals meine ersten Liveauftritte mit einer 4x10 + 1x15 + Rack Kombi angefangen. Im Rack verbaut waren entsprechend der Amp, Tuner, Multieffekt, Funk, Netzteile. Das Rack an sich war einerseits schon praktisch - Strom rein, Boxen rein, fertig. Aber auch sau schwer, und mein Equipment hat alleine einen ganzen Kombi gefüllt, war alleine nicht zu verladen und zu transportieren. Der Sound war geil, das typische Hosenflattern. Das ganze habe ich auch sehr lange durchgezogen, stellenweise auch mit 8x10er Box. Dann habe ich in einer neuen Band angefangen, und dort sind wir sofort auf InEar umgestiegen, und ich muss sagen, das war die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können. Ich habe gar keinen Amp mehr, sondern mein Rig ist nur noch ein kleines Pedalboard mit Funk, Tuner, Kompressor und Preamp/DI.
Neben den ganzen logistischen Vorteilen liegt für mich die größte Verbesserung - kaum zu glauben - im Sound. Der ist jedes mal gleich, niemals mulmig, viel aufgeräumter und man spielt auch viel sauberer und akurater. Es fehlt halt der druck von einen fetten Amp, aber das macht mir gar nichts mehr.
 
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naja ....... es wird der tag kommen , da verbindet sich der bass mit dem smartphon ohne kabel ..... das smartphon dann mit den kabellosen inears .... und kabellos an den proberaumzentralrechnermixer ...... spätestens dann hängt mein bass nur noch als deko an der wand .

ja , ich weiß , ich bin altmodisch und stockkonservativ .

:engel:
 
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ja , ich weiß , ich bin altmodisch und stockkonservativ .
... aber definitiv nicht allein mit Deiner Meinung. Nichts gegen Fortschritt und neue Wege, aber neu muss nicht besser heißen.
größte Verbesserung - kaum zu glauben - im Sound. Der ist jedes mal gleich ...
Diese Vorstellung finde ich furchtbar... Gerade neue, andere Sounds machen das (Bassisten-)Leben doch interessant!
Es fehlt halt der druck von einen fetten Amp ...
... warum sollte ich dann noch Bass spielen? Da könnte ich ja auch auf dem Kamm blasen...
aber das macht mir gar nichts mehr.
... 🎵🎵🎵 es tut nicht mehr weh, es tut nicht mehr weh, wenn ich dich dann mal in der Kneipe seh, das ist mir egal .... (oder so ähnlich, frei nach Udo L.)
 
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Ich spiele im Proberaum auch über InEar und würde auch den Boxenturm weg lassen, wenn mein Gitarrist nicht darauf bestehen würde, dass der Bass zumindest etwas über meine Anlage geht.

Insgesamt spiele ich fast die ganze Zeit über Kopfhörer. Zu behaupten ich würde Lautstärke oder "Druck" vermissen, wäre gelogen.

Dennoch spiele ich gelegentlich auch nur über die Anlage, dann jedoch eher zu Songs aus der Konserve oder wenn Gittarist und ich Songs ausarbeiten.

Über Live mit InEar Monitoring kann ich nicht wirklich reden, dank Corona hatte ich noch keine Gigs mit dem InEar System
 
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