Excelsior AC: Kunststoff Rundstäbe für Seitenführung der Diskanttasten

  • Ersteller pitzelberger
  • Erstellt am
P
pitzelberger
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.04.24
Registriert
19.01.16
Beiträge
44
Kekse
0
Ort
Berlin
Hallo, and meinem älteren Excelsior AC wackeln einige Diskanttasten seitlich. Wie man auf den beiden Bildern erkennen kann, hat jede Taste einen kleinen 4mm Kunststoff Stab eingesetzt (mit einem Nagel befestigt) der zur seitlichen Stabilisierung dient. Ich denke das Problem mit dem seitlichen Wackeln lässt sich beheben, wenn man diese durch neue längere ersetzt, die man dann durch Feilen/Schmirgeln so anpasst, dass sie genau in den Kamm passen. Leider weiß ich nicht welches Material ich dafür verwenden soll. Bei Internet Händlern von Akkordeon Ersatzteilen habe ich nichts gefunden und es gibt auch keinen HZIM in meiner Nähe den ich aufsuchen könnte. Sucht man einfach nach Kunststoff Rundstab 4mm im Internet findet man zahlreiche Ergebnisse aus den unterschiedlichsten Materialien (Fieberglas, Silikon, ASA, etc). Allerdings kenne ich mit den ganzen Materialien nicht aus und ich frage mich was gut geeignet ist. Ich denke das Material sollte einerseits hart und abriebfest sein, sich aber auch einigermaßen einfach schneiden und mit Schmirgelpapier bearbeiten lassen und ein Nagel sollte sich auch ohne zu große Kraft durchschlagen lassen. Vielleicht kennt sich ja einer von euch besser mit den Materialien aus und kann mir weiterhelfen.

296329202_5835595573118354_8314129874115956567_n.jpg
297101831_5835596503118261_2633860614668813173_n.jpg
 
Bei Internet Händlern von Akkordeon Ersatzteilen habe ich nichts gefunden
Solche Teile von Bauteilen wird man auch nirgends finden - denn die Bauweisen unterscheiden sich hier von Hersteller zu Hersteller mitunter sehr.
Ich kenne jetzt die Bauweise dieses Excelsior Instruments nicht und kann deshalb auch keinen bautechnisch gezielten Lösungsvorschag bringen. Ich kann hier nur eine allgemeine Empfehlung für einen Kunststoff machen.

Für so eine Lagerstelle braucht man einen Werkstoff der hart genug ist, dass er sich selber nicht groß verformt, der hart genug ist, dass der die Belastungen auch dauerhaft verträgt. Und auf der anderen Seite auch gute Gleiteigenschaften mitbringt und gleichzeitig auch das Gegenstück der Lagerung nicht aufreibt. Und da ist in der Technik der Kunststoff der hierzu häufig verwendet wird POM (Polyoximethylen)- auch bekannt unter dem Handelsnahmen Delrin - wird gerne für Kunststoffzahnräder verwendet die auch höhere Belastungen aushalten müssen. Diesen Werkstoff gibt es auch in allen möglichen Abmessungen als Rundstab zu kaufen.

Was aber wie bei den allermeisten Kunststoffen auch hier der Fall ist: mit Schmirgelpapier wird man bei Kunststoff nicht glücklich! Das gibt in alle Regel keine vernünftige Oberfläche, wenn man den Umgang mit diesen Werkstoffen nicht gewohnt ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Und da ist in der Technik der Kunststoff der hierzu häufig verwendet wird POM (Polyoximethylen)- auch bekannt unter dem Handelsnahmen Delrin
Danke, genau so eine Antwort hatte ich mir erhofft.

Was aber wie bei den allermeisten Kunststoffen auch hier der Fall ist: mit Schmirgelpapier wird man bei Kunststoff nicht glücklich! Das gibt in alle Regel keine vernünftige Oberfläche, wenn man den Umgang mit diesen Werkstoffen nicht gewohnt ist.
Gibt es denn eine andere Möglichkeit den Werkstoff zu bearbeiten? Ziel ist es ihn in ein paar Schritten genau auf die richtige Größe zu bekommen.
 
Gibt es denn eine andere Möglichkeit den Werkstoff zu bearbeiten?
Man kann den Kunststoff selbstverständlich schleifen... der reagiert halt nur nicht so, wie man es von Holz oder Metall gewohnt ist. Wenn man den Kunststoff ( also z.B. POM oder PA) mit der Feile bearbeiten will, dann gibt das immer an den Kanten Grate und "Schwimmhäute" und das Ergebnis wird dadurch relativ ungenau. Mit Schmirgelpapier kann man das schon auch schleifen, aber auch hier hab ich festgestellt, dass man dann am besten den Schleifstaub am besten nass bindet.. also mit Wasser oder so - dann ist das Ergebnis meist besser...Und auch hier gibts meist unsaubere Kanten. Fläche geht meist so in etwa aber die Kanten machen in aller Regel die Probleme.

Um diese Kunststoffe sauber zu bearbeiten brauchts meist Maschinen und Schneidwerkzeuge mit sehr scharfer Schneidkante und spitzem Schnittwinkel - z.B, die typischen Hartmetallwendeplatten wie man die vom Metall drehen und fräsen her kennt bringen hier keine gut Oberfläche. Da ist . z.B. ein HSS Stahl mit spitzer Schneidgeometrie deutlich besser.

Drum: Bearbeiten kann man den Kunststoff auf alle Fälle - ganz klar - aber es macht Sinn, zu erst Vorversuche zu starten und sich an die optimale Methode ranzuarbeiten, bevor man das dann am Originalteil machen möchte
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
POM (Polyoximethylen)- auch bekannt unter dem Handelsnahmen Delrin - . . . auch höhere Belastungen aushalten müssen.
Auch im Fenster- und Fassadenbau wird Delrin oft mit Erfolg verwendet, da es auch hohe Temperaturschwankungen (Minus 20 °C bis zu 100°C) verträgt ohne grosse Dimensionsveränderungen.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben