Extreme orientierungsbedingte Einstreuungen um 1-4kHz

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Hallo liebe Boardianer,
nach längerer Abstinenz bin ich mal wieder hier aktiv.

Ich bin vorletztes Wochenende glücklich von der Stadt zurück auf das Land gezogen und hatte mich auch sehr darauf gefreut wieder etwas lauter Gitarre spielen zu können. Allerdings fangen alle meine Gitarren - auch die mit Humbuckern bestückten - hier Einstreuungen jenseits von Gut und Böse ein.

Die Einstreuungen sind leicht erhöht bei 1, 2 und 4 kHz (Obertöne?), aber diffus über diesen Bereich verteilt, also keine schmalen Peaks. Ich kann mit der Orientierung der Gitarre die Lautstärke und vll. Phase (Ton ändert sich bei 180°) beeinflussen.
Um einigermaßen Ruhe zu bekommen muss ich mein Noisegate-Threshold etwa 20db(!) höher drehen als gewohnt.
Als erste Problemquelle habe ich den Stromanschluss (Dachzimmer, Leitung direkt darüber) vermutet, da Singe-Coils bei senkrechter Stellung dazu recht ruhig werden (Humbucker in paralleler Stellung!). Bei genauerer Analyse könnte es allerdings auch die Bahnstrecke sein die ein paar hundert Meter entfernt ist (ein Tackern auf dem Signal wenn ein Zug fährt). Daran dachte ich aufgrund der Distanz zuerst nicht, allerdings gibt es weit und breit nur Wiese, also nichts was E/B-Felder abhalten könnte.

Ich habe schon etwas recherchiert und bin doch etwas erschrocken was gängige Lösungen sind (Käfige bauen, mu-Metallplatten u.ä.) und bin, insb. weil 1-4kHz doch ein eher ungewöhnlicher Frequenzbereich zu sein scheint, gespannt was Ihr euch noch so vorstellen könnt.
Kein anderes bisher genutztes Elektrogerät hat Probleme, kein GSM/UMTS-Sendeturm.
Alufolie (geerdet) um Gitarre bringt btw nichts. Ein Arbeitskollege wollte mir nächste Woche einen Trenntrafo zum Testen mitbringen.

Grüße und Danke für Ratschläge,
Thorsten
 
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Nimm doch die Gitarre als Messgerät. Wenn die so sensibel reagiert mal durch Raum und Haus und vielleicht auch außen wandern. Irgendwo muss es maximal sein und da ist die Störquelle......
 
Hatte verschiedene Räume und Stockwerke getestet und würde sagen es verhält sich vergleichbar schlecht. Ich werde mir mal ein mobileres Setup überlegen und das verfolgen.
 
Hast du einen kleinen Batterieamp oder ein Notebook mit Interface, um das Stromnetz auszuschließen?
 
Ich könnte in der Tat etwas Software auf den Laptop hauen und das überprüfen! Gute Idee! Ich dachte, da das ganze auch am Interface am Rechner auftritt, das Computernetzteil wirkte sicher sowieso entkoppelnd. Und wie würde man sich dann die Orientierungsabhängigkeit erklären.
 
Hast Du eine Powerline im Haus? Die machen auch schon mal fiese Sachen.

Ich nehme mal an, das Geräusch ist weg wenn Du die Gittare aussteckst? Dann kann es ja nur in der Gitarre sein. Die Fungiert als Anttenne für irgend was, das man nicht mit Alufolie abschirmen kann. Das kann irgendwas sein. Wahrscheinlich entsteht die Störung erst im Pickup. Der ist vielleicht in Resonanz mit irgend einer wie auch immer gearteten Frequenz. Heimliche Bestrahlung durch die NSA oder sowas...... :)
 
Keine Powerline und Geräusch ist ohne Input weg. Halte ich den Finger auf die Kabelspitze und fungiere selbst als Antenne, kann ich den Mist allerdings genauso einfangen. Ist also nicht Gitarren-spezifisch.:rolleyes:
 
Ja, den Thread kenne ich leider. :(
Betrieb am Laptop - entkoppelt vom lokalen Stromanschluss - bringt KEINE Besserung. Und im ganzen Haus besteht die Problematik. Wäre zu gerne mal Richtung Bahn gelaufen, aber Laptop/Interface/Gitarre und Nieselregen verträgt sich wirklich gar nicht.
 
Mal einfach gefragt: was gibt es denn so im Haus, was die Störungen erzeugen könnte?
Habt ihr eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach? Auf welchem Prinzip beruht eure Heizung?
Wie alt ist eure Elektro-Installation?

MfG
 
Ich freue mich, daß mein Fall noch nicht aufgegeben wurde. :)
Keine Photovoltaik-Anlage, Heizung durch Gas-Therme und Pellet-Ofen. Elektroinstallation definitiv nicht taufrisch. Müsste ich mal den Herrn Schwiegervater fragen. Was sollte da aber so sehr abstrahlen?
Werde morgen je nach Zeit und Wetter mal mit Gitarre/Interface/Laptop nach draußen wandern und schauen ob die Störung in Richtung Bahnlinie zu- oder abnimmt.
 
OK, um die Öfen mal als Übeltäter auszuschließen: sind die Einstreuungen über den Tag/Monat gesehen dauerhaft? Nicht, dass da etwas dauernd versucht zu zünden.
Da ich es noch nicht konkret gelesen habe: Leuchtstoffröhren oder Energiesparlampen gibt es hoffentlich keine? Welche Geräte sind an bzw. könnten an sein,
wenn das Problem auftaucht?
Meine Frage nach der Elektro-Installation zielt auf den Erdungspunkt ab. Es könnte zwar in jeder Steckdose bzw. der gesamten Installation
der PE-Leiter mitgeführt und gut kontaktiert sein, das hilft aber wenig, wenn es Richtung Erde(r) schlecht aussieht. Dann kommt von irgendwo etwas raus,
verteilt sich aber überall, statt geerdet zu werden. Beispielsweise von irgendwelchen billigeren Schaltnetzteilen in PCs und anderen Geräten.
Mal probiert, was zwischen N und PE so an Spannung zu messen ist?
Ach, jetzt hätte ich gerne ein Spektrogramm der Situation gesehen ;)

Werde morgen je nach Zeit und Wetter mal mit Gitarre/Interface/Laptop nach draußen wandern und schauen ob die Störung in Richtung Bahnlinie zu- oder abnimmt.
Wobei ich mir da nicht sicher bin, ob das tatsächlich die Ursache ist. Das Bahnnetz läuft ja auf 16,7Hz und du hast ja hoffentlich nicht andauernd Züge vorbeifahren, die mit ihrer schlecht abgeschirmten und fehldesignten Leistungselektronik das gesamte Netz verseuchen :)

Ganz prophylaktisch würde ich mal empfehlen, die Bundesnetzagentur da miteinzubeziehen. Ein Besuch mit dem Messwagen ist im Regelfall kostenlos, sofern du keine offensichtliche Schuld an der Situation hast. Dann ist schnell geklärt, wo das alles seinen Ursprung hat.

MfG
 
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... wie darf man "auf das Land" verstehen? So richtig im Grünen und in der Natur? Mein Gedanke geht in die Richtung bäuerlicher Aktivitäten. Könnte mir vorstellen, daß z.B. ein defektes Weidezaun-Stromschlaggerät durchaus HF-Strahlung abgeben kann (und der Weidezaundraht dann herrlich als Antenne funktioniert).

Gruß, Jürgen
 
Auf Ursachensuche vor die Haustür zu gehen, ist eine gute Idee. Störungen im Stromnetz können auch durchaus über die Leitungen im Haus abgestrahlt werden. Und sollten auch im Freifeld noch massive Störungen auftreten, wäre das auf jeden Fall ein Fall für die Bundesnetzagentur.
 
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Ich sehe, ihr leidet mit mir. :)
Vielen Dank für die vielen Ratschläge!

OK, um die Öfen mal als Übeltäter auszuschließen: sind die Einstreuungen über den Tag/Monat gesehen dauerhaft? Nicht, dass da etwas dauernd versucht zu zünden.
Da ich es noch nicht konkret gelesen habe: Leuchtstoffröhren oder Energiesparlampen gibt es hoffentlich keine? Welche Geräte sind an bzw. könnten an sein,
wenn das Problem auftaucht?
Das Problem besteht leider dauerhaft.

Meine Frage nach der Elektro-Installation zielt auf den Erdungspunkt ab. Es könnte zwar in jeder Steckdose bzw. der gesamten Installation
der PE-Leiter mitgeführt und gut kontaktiert sein, das hilft aber wenig, wenn es Richtung Erde(r) schlecht aussieht. Dann kommt von irgendwo etwas raus,
verteilt sich aber überall, statt geerdet zu werden. Beispielsweise von irgendwelchen billigeren Schaltnetzteilen in PCs und anderen Geräten.
Mal probiert, was zwischen N und PE so an Spannung zu messen ist?
Ach, jetzt hätte ich gerne ein Spektrogramm der Situation gesehen ;)
Also Spannung zwischen Erdung und dem der beiden Anschlüsse messen bei dem NICHT das Strommesserlämpchen leuchtet? (keine Sorge, ich stocher da jetzt nicht unbedacht rum :p)

Wobei ich mir da nicht sicher bin, ob das tatsächlich die Ursache ist. Das Bahnnetz läuft ja auf 16,7Hz und du hast ja hoffentlich nicht andauernd Züge vorbeifahren, die mit ihrer schlecht abgeschirmten und fehldesignten Leistungselektronik das gesamte Netz verseuchen :)

Ganz prophylaktisch würde ich mal empfehlen, die Bundesnetzagentur da miteinzubeziehen. Ein Besuch mit dem Messwagen ist im Regelfall kostenlos, sofern du keine offensichtliche Schuld an der Situation hast. Dann ist schnell geklärt, wo das alles seinen Ursprung hat.
MfG
Leider war das bei anderen Threads oft die Erklärung. Bundesnetzagentur werde ich als letzte Instanz in Betracht ziehen, super Idee! Danke!

... wie darf man "auf das Land" verstehen? So richtig im Grünen und in der Natur? Mein Gedanke geht in die Richtung bäuerlicher Aktivitäten. Könnte mir vorstellen, daß z.B. ein defektes Weidezaun-Stromschlaggerät durchaus HF-Strahlung abgeben kann (und der Weidezaundraht dann herrlich als Antenne funktioniert).

Gruß, Jürgen
Nur Felder, keine Viehhaltung in der Nähe.

Auf Ursachensuche vor die Haustür zu gehen, ist eine gute Idee. Störungen im Stromnetz können auch durchaus über die Leitungen im Haus abgestrahlt werden. Und sollten auch im Freifeld noch massive Störungen auftreten, wäre das auf jeden Fall ein Fall für die Bundesnetzagentur.
Sobald es sich ergibt werde ich draußen testen gehen um das endgültig zu klären.
 
Also Spannung zwischen Erdung und dem der beiden Anschlüsse messen bei dem NICHT das Strommesserlämpchen leuchtet? (keine Sorge, ich stocher da jetzt nicht unbedacht rum :p)
Genau so. Das würde mich sehr interessieren.

MfG
 
N gegen PE Spannung ist quasi 0V (0.0001 oder so an einem etwas älteren Fluke Multimeter).
 
OK, Fluke hat fast immer Recht ;) Es liegt also mit großer Wahrscheinlichkeit schonmal nicht an einer "vergessenen" Leitung.
Dann mal weiter überlegen...
 
Ich war nun auch draußen im Garten als mobile Messstation unterwegs (O-Ton Frau: Ghostbusters-Style). Es wird vom Haus weg gegen Bahn definitiv besser, hört aber nicht auf. Gegen Straßenseite wurde es klar schlechter. Ende der Messreihe war für heute das Garagentor, ich wollte mich jetzt nicht zum Gespött des Dorfes machen. :D
Da auf der anderen Straßenseite auch wieder Häuser mit Über-Dach-Stromversorgung sind glaube ich doch wieder verstärkt daran. :rolleyes:
 
Keine Ideen mehr? :redface:
 

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