Fallsicherung in 50kg Gehäuse einbauen

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Ich hab gerade die Möglichkeit, ein 1m² großes Edelstahlgehäuse zu bekommen, das auf der Rückseite massives Blech (2mm) und auf der Vorderseite das lasergeschweißte Logo unseres Vereins haben soll. Dass alles wird dann noch als Kasten verarbeitet, so das man oben und unten jeweils 2 Halfcoupler (https://www.thomann.de/de/global_truss_823_b_half_coupler.htm) anschrauben kann und es somit mittig auf der Bühne ganz oben an der Truss befestigen kann. In den Kasten kommt noch eine wasserdichte Hintergrundbeleuchtung so das es auch Geil aussieht (vermutlich LED).

Wie in der Überschrift schon gesagt, wird das alles etwa 50kg wiegen (eher weniger). Ich bin zwar sicher das die zwei Halfcoupler das Ding gut tragen können, möchte aber auch eine Fallsicherung einbauen. Genau hier bin ich mir aber unsicher. Was muss ich bei der Fallsicherung beachten, das sie in Ordnung ist?

Ich hab hier mal eine Zeichnung beigefügt, so das man es sich besser vorstellen kann.
DOA MB.JPG
 
Eigenschaft
 
Ohne Physik - weil es den praktischen Fall (im Wortsinn) im Freizeitbereich recht häufig gibt:
ein sogenanntes „Klettersteigset“ wird mit entsprechender Verschraubung oben an der Konstruktion befestigt. Die Belastung geht in den kN Bereich, wird durch das Set aber dynamisch abgebremst, indem eine Serie von Sicherheitsnähte platzt.
Der Fixpunkt wird dadurch ebenfalls entlastet.

Würde das Teil einfach angebunden und im Fall schlagartig gebremst, entstehen an allen 3 Komponenten enorme Kräfte. Eine Person von 70Kg kann ein Schlauchband, das für eine statische Last von 2,5 kN ausgelegt ist, nach 2m Fall problemlos zerreissen.
 
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Möchtest du das ganze an einem öffentlichen Platz nutzen, bzw. dort wo sich Personen aufhalten? In dem Fall sprich am besten mit deiner Versicherung erst einmal, da diese damit es versichert ist gewisse Anforderungen stellt an die Sicherheit. Dann hast du bereits einen Ansatz und kannst schauen ob dir dieser genügt.
 
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Okay, wenn ich jetzt die Erdbeschleunigung vereinfacht mit 10m/s angebe, dann würde sich folgende Kraft (Gewicht) bei 50kg Eigengewicht ergeben:

1M - 50kg
2m - 100kg
3m - 150kg
(hab ich so im Netz gefunden)

Ich verstehe das so, das nach einem Meter freien Sturz die Halteseile ein Gewicht von 100kg abfangen müssen.
Ich geh aber mal davon aus, das es maximal 2 Meter weit fällt und dann müssten die Safetys (und natürlich auch die Schäkel) ein Gewicht von 150kg abfangen.

Der Kasten würde wohl mit mindestens 2 Schäkeln durch Safetys gesichert, berechnen tu ich aber trotzdem als ob es nur ein Schäkel wäre (Sicher ist sicher).
Ein M10 Gewinde sollte diese Kraft locker wegstecken, da es mit doppelter Sicherheit bis zu 1,7to aushält. Das ist also nicht der Schwachpunkt.
Der Schwachpunkt wird wohl das Safety sein.

Ab hier hab ich wieder ein kleines Problem.
Wenn ich bei Thomann die Safetys anschaue, dann gehen die bis max 240kg nach DGUV. Sollte eigentlich reichen. Ich weiß aber nicht ob da auch eine Sicherheit eingerechnet ist, also ob die Safetys eigentlich mehr aushalten würden. Wenn das nicht der Fall ist, wäre das ein KO Kriterium für die Safetys. Dann würde ich wohl auf Rundschlingen oder sogar Ketten umschwenken.
Ich denke so, das bevor der Kasten runter kommt, erst die halbe Bühne zusammenstürzen muss.

Den ganzen Kasten würde ich mit je einer Ringschraube (Eyebolt) rechts und links mit je einem eigenen Safety sichern, so das eigentlich eins reichen würde, ich aber noch ein zweites habe (falls der Teufel gerade zuschaut).
Ich denke mal, das dies eigentlich ausreichend befestigt wäre, oder?

@Christian_Hofmann
Ja, das soll Zentral über einer mobilen Bühne aufgebaut werden. Ist also öffentlich. Deshalb ist mir ja die Absicherung so wichtig. Ich denke auch drüber nach das Teil vom TÜV checken zu lassen, so das es quasi zertifiziert ist. Da ich weiß mit was für Materialien wir da ran gehen und wie das alles Gebaut wird, mach ich mir um die Stabilität keine Sorgen (ich bin ja vom Beruf ein Metaller). Bei sowas bin ich ziemlich pingelig.


Anyway, ist bei dem was ich hier geschrieben habe ein Fehler drin, an den ich nicht gedacht habe? Oder gibt es vielleicht noch etwas das ich schlicht nicht weiß?
Wenn ihr hier noch einen Denkfehler oder ähnliches seht, bitte gleich schreiben. Noch bin ich erst in der Planungsphase von dem ganzen Projekt. Wäre blöd wenn ich mit allem fertig wäre und es wegen irgend etwas das nicht berücksichtig wurde nur blöd auf dem Boden rumstehen kann.


PS.: Ich hoffe das mir da kein all zu grober Schnitzer mit meinen beispielzahlen passiert ist
 
:bang: natürlich 10m/s²

So viel zu meiner Frage ob da irgendwo noch ein Fehler ist.
 
PS.: Ich hoffe das mir da kein all zu grober Schnitzer mit meinen beispielzahlen passiert ist
Im Prinzip sind diese Zahlen Unsinn. Du musst nicht rechnen um zu ermitteln das 50kg niemals aus gar keiner Höhe auf jemanden fallen sollten. Du solltest die Sicherung so machen das diese sofort einspringt wenn die Hauptverankerung versagt. Bedeutet z.B über leicht gespannte Drähte von der Traverse aus. Dem Objekt überhaupt keine Chance geben eine Geschwindigkeit aufzubauen.

Vielleicht schaust du auch noch einmal ob es nicht andere Materialien gibt die besser geeignet wären. Metall ist ja recht schwer. Vielleicht ein Kunststoff oder etwas ähnliches. So was würde auch nicht nur die Sicherung einfacher machen sondern auch den Transport.
 
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Das ich die Sicherung so kurz (und wenn möglich straff) anlege wie möglich, ist mir klar. Wie du schon sagtest, wenn es sich nur wenig bewegt, bekommt es auch keine Geschwindigkeit.

Da hast du ja recht, das Kunststoff leichter wäre, aber ich hab gerade einfach eine gute Chance das alles in Edelstahl gefertigt zu bekommen, und das für quasi nen Kasten Bier. Wenn das in Edelstahl mit 2mm Wandung gefertigt ist, wird das Ding vererbt und nicht nach 2 - 5 Jahren weggeworfen.
Wie hat mein früherer Chef immer gesagt: "Man kann es auch beim ersten mal richtig machen."

Ein weiterer sehr großer Vorteil von Edelstahl ist, das man da später auch noch weiter dran rum modifizieren kann. Noch ein Loch rein und Nebel rausblasen, oder vielleicht (wenn einer von unserem Verein mal nen Pyroschein hat) was mit Flammen machen. Um heftige Einwände entgegen zu wirken, das mit dem Feuer mach ich sicher nicht. Das muss ein Spezialist machen, und wahrscheinlich muss das auch noch abgenommen werden und was weiß ich noch alles.
Mit einer stabileren Ausführung hat man auf mittlere und vor allem lange Sicht die besseren Karten. Das wiegt das Gewicht auf jeden Fall auf.

...und außerdem hab ich gerade diesen Kontakt, und diese Chance will ich nicht verschwenden...
 
Bedeutet z.B über leicht gespannte Drähte von der Traverse aus. Dem Objekt überhaupt keine Chance geben eine Geschwindigkeit aufzubauen.
Das wird keine Versicherung akzeptieren - eine Sturzsicherung muss in jedem Fall dran.

Eine Klettersteig-Sicherung ist ein zertifiziertes Gerät, das auftretende Kräfte in jedem Fall auf ein Mass reduziert, dass ein Mensch diese Belastung ohne grossen Schaden übersteht. Der praktische Extremfall (im Bergsport) sieht so aus, dass jemand damit uU 5m stürzt bis die nächste Stütze am Stahlseil erreicht ist.
Kann man um 50€ kaufen + 1 Schraub-Karabiner für die Last. Teuer, aber dafür bürokratisch imho auf der sicheren Seite..
 
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aber ich hab gerade einfach eine gute Chance das alles in Edelstahl gefertigt zu bekommen, und das für quasi nen Kasten Bier.
Da hast du recht es wäre ziemlich dumm so eine Möglichkeit nicht zu nutzen.
 
Ich geh aber mal davon aus, das es maximal 2 Meter weit fällt

Wenn du sie noch nicht kennst: DGUV 215-313 Lasten über Personen

DGUV 215-313 schrieb:
Ein Sicherungselement (Safety) ist so anzubringen, dass es keinen Fallweg zulässt. Ist ein Fallweg unvermeidbar, so ist dieser so gering wie möglich zu halten.
 
@L(az)E
Das ist klar. Trotzdem Danke für die genauere Info.
Wie hier auch schon geschrieben wurde ist es besser, das das teil erst gar keine Geschwindigkeit durch Fallhöhe aufbauen sollte.
Ich hab mich mit den 2 Metern missverständlich ausgedrückt. Gemeint habe ich, das ich mit dieser Fallgeschwindigkeit rechne um maximale Sicherheit zu gewährleisten.


Was aber wirklich blöd ist, ist das ich das alles nicht mehr so billig bekomme. Die Materialpreise sind in letzter Zeit regelrecht explodiert und da kann man auch bei Kumpels keine Ausnahme mehr machen. Sehr schade, aber wenn die Preise wieder normal sind, werde ich da Zuschlagen.

Solange mach ich mir das Teil in klein (ca. 100x100mm), weil ich das auf meiner Maschine selber machen kann. Dann noch einen bunten LED Streifen reinkleben und man kann das wunderbar an der Abendkasse aufstellen. Vielleicht noch ein Schlitz für Trinkgeld und Spenden...?
Wenn es fertig ist, werde ich es hier zeigen.
 

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