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grillmasterfunk
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Liebe Mit-Foristen,
das Thema Feedback/Rückkopplung scheint mir ein grundsätzliches Thema, was vor allem für Laien & Autodidakten (wie mich) eine ziemliche Herausforderung sein kann.
Da hier im Forum doch wirklich auch geballtes Experten Know-How vorhanden ist, dachte ich mir, man könnte das Thema mal bündeln um sich nicht durch unzählige Beiträge "hangeln" zu müssen, die es natürlich bereits gibt.
Folgendes möchte ich aus meiner (laienhaften) Sicht zusammenfassen und da es natürlich unvollständig und eventuell sogar teilweise unrichtig ist, freue mich über Korrekturen & Ergänzungen:
Grundphänomen:
Jedes akustische System hat Resonanzen. Eine Resonanz liegt vor, wenn das Gesamtsystem zum Schwingen angeregt wird. Das kann bei einer einzelnen Frequenz sein (und bei deren harmonischen Vielfachen) oder bei mehreren unabhängigen Frequenzen. Das System "schaukelt" sich bei einer Resonanzfrequenz quasi durch eigene Erregung ohne zusätzliche Energiezufuhr immer weiter auf.
Es fiept, piept, heult oder dröhnt infernalisch und das kann sich bis zur Zerstörung des Systems (meist Lautsprecher) aufschaukeln.
Ursachen:
Jedes einzelne Glied in der Signalkette kann einen Beitrag leisten, das Feedback entsteht und muss einzeln betrachtet werden.
Der Raum:
Man kennt es vielleicht, wenn man in einem leeren Raum (Rohbau, leere Garage/Tiefgarage, leeres Zimmer vor dem Einzug) in die Hände klatscht, dass neben dem initialen "Paff" mitunter ein hochfrequentes "Singen" nachhallt oder bei sehr großen Räumen ein Dröhnen.
Erster Schritt der Behebung von Feedback ist also, dass man den Raum akustisch "tötet" - nicht ohne Grund gibt es den "International Perserteppich" in fast allen Proberäumen und Studios
Natürlich gibt es weitere Maßnahmen, die die meisten ja auch kennen (Pyramiden-Schaumstoff an den Wänden, Vorhänge, etc. - alles, was Schall schluckt und nicht reflektiert hilft.
... hier kann man natürlich bei einem Live Gig an einem zuvor unbekannten Ort wenig beeinflussen - aber man kann zumindest mal kurz checken, ob das ein Problem sein kann. Sobald der Raum mit (schallschluckendem) Publikum bestückt ist, ändert sich natürlich noch mal alles gegenüber dem Sound Check - aber man fährt dann auch höhere Pegel normalerweise ...
Mikrofone:
In der Regel haben Mikrofone zwar keine wirkliche Resonanzfrequenz (hoffentlich), führen aber dem System die Schallenergie zu - gewollte - und ungewollte. Der Hauptunterschied besteht hier in dynamischen und Kondensatormikrofonen. Erstere liefern meist nur auf kürzeste Distanz (Abstand wenige Zentimeter) vernünftigen Pegel und sind daher relativ unempfindlich für Feedback. Kondensatormikrofone sind meist sehr empfindlich, weshalb ich mir nicht vorstellen kann, dass diese im Live-Kontext gut funktionieren (Ausnahmen gibt es natürlich).
Weiterer Punkt - Richtcharakteristik: Es macht einen Unterschied, ob man Mikrofone mit Nieren (Cardiod) oder Hypernieren (Hyper Cardiod) Charakteritik verwendet. Letztere sind verrückterweise nämlich auch in abgewandter Richtung (Richtung Stecker/Kabel) sensitiv, weshalb dann der direkt davor platzierte Floormonitor durchaus Probleme bereiten kann (etwas seitlich versetzen hilft!).
Beispiele:
- SM57/58: dynamisch, Niere, sehr unempfindlich/genügsam
- e835/935: dynamisch, Niere, etwas empfindlicher, Nahbesprechungseffekt aber auch geringer
- Beta58/e945: dynamisch, Hyperniere, Achtung! Monitor seitlich versetzen!
- c1000/MCE86: Kondensator Kleinmembran, Niere/Hyperniere/Keule, in meinen Augen deutlich empfindlicher, ich komme damit bisher noch nicht zurecht
- AT2035/NT1A/Perception 200: Kondensator Großmembran, Niere, in meinen Augen nur im isolierten/gedämmten Studio verwendbar
Monitore:
Billigmonitore, wie mein gebrauchter Behringer 1220A haben eigene, ausgeprägte Resonanzen, die zu Problemen führen können, die muss man mittels Equalizer korrigieren (oder sich was gescheites kaufen, wenn man nicht so geizig ist, wie ich )
Aber auch die Aufstellung beachten (siehe "Mikrofone").
PA Lautsprecher:
Profis mögen schmunzeln - Hobbyisten ohne Lottogewinn müssen aber auch den nichtlinearen Frequenzgang ihrer günstigeren Schallerzeuger in den Griff bekommen. Da hilft nur Erfahrung, Experimentieren und "Euqalizerisieren"
Dazu ist natürlich auch die Aufstellung entscheidend! Eine PA direkt hinter den Lead Sänger*innen ist natürlich "most likely to cause problems". PA sollte mindestens neben oder vor den ganzen Mikros stehen.
Nachsatz: Die Abstrahlung von Lautsprechern ist abhängig von der Frequenz - Höhen und Mitten werden gebündelt, Bässe strahlen mehr oder weniger ringsum ab (Bass Arrays ausgenommen). Wenn es also dunkel dröhnt und nicht fiept, kann man die "Kisten" drehen, wie man will, das kriegt man dadurch nicht behoben. Im Proberaum kann man die Boxen etwas aus der Ecke raus holen (soweit Platz ist), da durch die Aufstellung in der Ecke tiefe Frequenzen vielfach verstärkt werden - sonst: Equalizer
Instrumente:
Hier kann ich nur von Akustikgitarren sprechen, ansonsten habe ich da keine Ahnung. Akustikgitarren fangen herrlich den Schall des Raumes ein und resonieren den manchmal furchtbar - hier weiß ich keine Lösung - >> vielleicht kann hier jemand aushelfen <<
Effekte, Compressor & Co.:
Ich habe festgestellt, dass Effekte das Problem grundsätzlich deutlich verschlimmern! Sowohl ein Compressor aber auch Reverb fügen dem Signal "mehr Energie" zu, was das Feedback Problem verschlimmert (aktuell vermute ich sogar den De-Esser als zusätzliche Quelle).
Also:
- eventuell Reverb zurücknehmen, auch wenn die Sänger motzen
- Compressor auf Monitorweg rausnehmen (Theorie! - wenn überhaupt möglich)
Hilfsmittel:
Der Raum: Der Raum sollte zuerst betrachtet werden und was man hier mit Teppichen, Vorhängen oder Schallschluck-Material verbessern kann. Geht das nicht, hilft nur ein Equalizer!
Equalizer: mit einem Equalizer kann man versuchen, Resonanzfrequenzen abzusenken und so das Problem zu beheben. "Versuchen" bezieht sich auf die Art des Equalizers, denn die in den meisten Mischpulten verbauten 2- oder 3-Band Equalizer "treffen" die problematische Frequenz natürlich nur in Ausnahmefällen genau und arbeiten dabei so breitbandig, dass man den gesamten Sound verunstaltet, nur um das Feedback zu beheben. Standard im Bühnenbereich sind 31-Band Equalizer, die natürlich wesentlich mehr Möglichkeiten bieten, um nur die problematischen Frequenzen abzusenken. Parametrische Equalizer können zwar die genaue Frequenz "treffen", erfordern aber Übung im Einsatz. Wichtig ist auch die Anordnung in der Signalkette - wenn nur ein Mikro Probleme bereitet aber der Equalizer nur auf die Summe greift, senkt man natürlich auch viele Signale ab, die man eigentlich noch hören möchte.
"Feedback Destroyer": Kräuseln bei Profis meist die Nackenhaare, da sie Frequenzen automatisch absenken - keiner weiß welche und wieviel - und so den Sound unkontrolliert stark beeinflussen. Kann im Hobbykeller oder wenn man wirklich weiß, was man damit tut, vielleicht aber eine Notlösung sein (wie gesagt: alles meine persönliche Sicht).
Gehörbildung:
Wenn es mitten im Live Gig anfängt anfängt furchtbar zu heulen oder zu fiepen und dem "Schwager als Aushilfe am Mischpult" literweise der Schweiss auf die Stirn tritt, ist es womöglich zu spät ...
In so einer Situation hilft es, wenn man das Thema versteht, mögliche Ursachen schon beim Sound Check entdeckt hat (sind es die Monitore, der Raum oder die PA?) und gehörmäßig einordnen kann, ob es jetzt bei 1.000 Hz heult oder bei 10 kHz fiept, um dann schnell den richtigen Regler zu erwischen!
meine persönliche Einordnung:
- "booooh"-Brummen: 50-100 Hz
- "huuuh"-Heulen: 250-500 Hz
- "Hiiih"-Heulen: 1.000 - 2.000 Hz
- "iiiiiiiii"-Fiepen: 2.500 - 5.000 Hz
- "zzzzziiiiii"-Fiepen: 5.000 - 10.000 Hz
Digitalzeitalter:
Digitalmischpulte mit integriertem grafischen, vollparametrischen Equalizer sind eine Wonne, um das Problem in den Griff zu bekommen, wenn man es übt und versteht!
Man kann punktgenau die Frequenz/en treffen, die Probleme verursachen und über den Regler "Filtergüte Q" auch einstellen, wie breit das Frequenzband ist, das man manipulieren möchte!
Amateur-Beispiel aus dem Proberaum:
Ich wurde gefragt, ob ich nicht für eine befreundete Band das Mischpult übernehmen kann/möchte, weil mich das Thema interessiert und ich selbst handwerklich nicht in der Lage bin, ein Instrument zu spielen - nicht mal Blockflöte
Bei der ersten Bandprobe, die ich mir angeschaut habe, fiel mir auf, dass die Snare und die Tom zu kurzem Feedback führten bei jedem Schlag (beide nicht mikrofoniert!). Mein Verdacht fiel auf eines der Gesangsmikrofone in der Nähe eines PA Lautsprechers - das war es dann auch!
Vorgehensweise: Equalizer Gesangsmikrofon aufgerufen >> Gesamtpegel reduziert, bis Fiepen weg war >> mittlere Frequenz rausgesucht >> den "Anfasser" mit dem Cursor auf +10 dB gezogen >> Filtergüte zunächst "normal" eingestellt >> dann links rechts durch das Frequenzband "ge-sweept", um die Frequenz zu finden, bei der es am schlimmsten ist >> gefundene Frequenz -10dB abgesenkt >> Feedback war weg >> Filter immer weiter "verschmälert" und Frequenz feinjustiert, um das übrige Signal so wenig, wie möglich zu beeinflussen
Ich hoffe, das Geschriebene ist von Interesse und vielleicht sogar hilfreich für den Einen oder Anderen - gerne kommentieren/ergänzen/korrigieren/zerpflücken!
das Thema Feedback/Rückkopplung scheint mir ein grundsätzliches Thema, was vor allem für Laien & Autodidakten (wie mich) eine ziemliche Herausforderung sein kann.
Da hier im Forum doch wirklich auch geballtes Experten Know-How vorhanden ist, dachte ich mir, man könnte das Thema mal bündeln um sich nicht durch unzählige Beiträge "hangeln" zu müssen, die es natürlich bereits gibt.
Folgendes möchte ich aus meiner (laienhaften) Sicht zusammenfassen und da es natürlich unvollständig und eventuell sogar teilweise unrichtig ist, freue mich über Korrekturen & Ergänzungen:
Grundphänomen:
Jedes akustische System hat Resonanzen. Eine Resonanz liegt vor, wenn das Gesamtsystem zum Schwingen angeregt wird. Das kann bei einer einzelnen Frequenz sein (und bei deren harmonischen Vielfachen) oder bei mehreren unabhängigen Frequenzen. Das System "schaukelt" sich bei einer Resonanzfrequenz quasi durch eigene Erregung ohne zusätzliche Energiezufuhr immer weiter auf.
Es fiept, piept, heult oder dröhnt infernalisch und das kann sich bis zur Zerstörung des Systems (meist Lautsprecher) aufschaukeln.
Ursachen:
Jedes einzelne Glied in der Signalkette kann einen Beitrag leisten, das Feedback entsteht und muss einzeln betrachtet werden.
Der Raum:
Man kennt es vielleicht, wenn man in einem leeren Raum (Rohbau, leere Garage/Tiefgarage, leeres Zimmer vor dem Einzug) in die Hände klatscht, dass neben dem initialen "Paff" mitunter ein hochfrequentes "Singen" nachhallt oder bei sehr großen Räumen ein Dröhnen.
Erster Schritt der Behebung von Feedback ist also, dass man den Raum akustisch "tötet" - nicht ohne Grund gibt es den "International Perserteppich" in fast allen Proberäumen und Studios
Natürlich gibt es weitere Maßnahmen, die die meisten ja auch kennen (Pyramiden-Schaumstoff an den Wänden, Vorhänge, etc. - alles, was Schall schluckt und nicht reflektiert hilft.
... hier kann man natürlich bei einem Live Gig an einem zuvor unbekannten Ort wenig beeinflussen - aber man kann zumindest mal kurz checken, ob das ein Problem sein kann. Sobald der Raum mit (schallschluckendem) Publikum bestückt ist, ändert sich natürlich noch mal alles gegenüber dem Sound Check - aber man fährt dann auch höhere Pegel normalerweise ...
Mikrofone:
In der Regel haben Mikrofone zwar keine wirkliche Resonanzfrequenz (hoffentlich), führen aber dem System die Schallenergie zu - gewollte - und ungewollte. Der Hauptunterschied besteht hier in dynamischen und Kondensatormikrofonen. Erstere liefern meist nur auf kürzeste Distanz (Abstand wenige Zentimeter) vernünftigen Pegel und sind daher relativ unempfindlich für Feedback. Kondensatormikrofone sind meist sehr empfindlich, weshalb ich mir nicht vorstellen kann, dass diese im Live-Kontext gut funktionieren (Ausnahmen gibt es natürlich).
Weiterer Punkt - Richtcharakteristik: Es macht einen Unterschied, ob man Mikrofone mit Nieren (Cardiod) oder Hypernieren (Hyper Cardiod) Charakteritik verwendet. Letztere sind verrückterweise nämlich auch in abgewandter Richtung (Richtung Stecker/Kabel) sensitiv, weshalb dann der direkt davor platzierte Floormonitor durchaus Probleme bereiten kann (etwas seitlich versetzen hilft!).
Beispiele:
- SM57/58: dynamisch, Niere, sehr unempfindlich/genügsam
- e835/935: dynamisch, Niere, etwas empfindlicher, Nahbesprechungseffekt aber auch geringer
- Beta58/e945: dynamisch, Hyperniere, Achtung! Monitor seitlich versetzen!
- c1000/MCE86: Kondensator Kleinmembran, Niere/Hyperniere/Keule, in meinen Augen deutlich empfindlicher, ich komme damit bisher noch nicht zurecht
- AT2035/NT1A/Perception 200: Kondensator Großmembran, Niere, in meinen Augen nur im isolierten/gedämmten Studio verwendbar
Monitore:
Billigmonitore, wie mein gebrauchter Behringer 1220A haben eigene, ausgeprägte Resonanzen, die zu Problemen führen können, die muss man mittels Equalizer korrigieren (oder sich was gescheites kaufen, wenn man nicht so geizig ist, wie ich )
Aber auch die Aufstellung beachten (siehe "Mikrofone").
PA Lautsprecher:
Profis mögen schmunzeln - Hobbyisten ohne Lottogewinn müssen aber auch den nichtlinearen Frequenzgang ihrer günstigeren Schallerzeuger in den Griff bekommen. Da hilft nur Erfahrung, Experimentieren und "Euqalizerisieren"
Dazu ist natürlich auch die Aufstellung entscheidend! Eine PA direkt hinter den Lead Sänger*innen ist natürlich "most likely to cause problems". PA sollte mindestens neben oder vor den ganzen Mikros stehen.
Nachsatz: Die Abstrahlung von Lautsprechern ist abhängig von der Frequenz - Höhen und Mitten werden gebündelt, Bässe strahlen mehr oder weniger ringsum ab (Bass Arrays ausgenommen). Wenn es also dunkel dröhnt und nicht fiept, kann man die "Kisten" drehen, wie man will, das kriegt man dadurch nicht behoben. Im Proberaum kann man die Boxen etwas aus der Ecke raus holen (soweit Platz ist), da durch die Aufstellung in der Ecke tiefe Frequenzen vielfach verstärkt werden - sonst: Equalizer
Instrumente:
Hier kann ich nur von Akustikgitarren sprechen, ansonsten habe ich da keine Ahnung. Akustikgitarren fangen herrlich den Schall des Raumes ein und resonieren den manchmal furchtbar - hier weiß ich keine Lösung - >> vielleicht kann hier jemand aushelfen <<
Effekte, Compressor & Co.:
Ich habe festgestellt, dass Effekte das Problem grundsätzlich deutlich verschlimmern! Sowohl ein Compressor aber auch Reverb fügen dem Signal "mehr Energie" zu, was das Feedback Problem verschlimmert (aktuell vermute ich sogar den De-Esser als zusätzliche Quelle).
Also:
- eventuell Reverb zurücknehmen, auch wenn die Sänger motzen
- Compressor auf Monitorweg rausnehmen (Theorie! - wenn überhaupt möglich)
Hilfsmittel:
Der Raum: Der Raum sollte zuerst betrachtet werden und was man hier mit Teppichen, Vorhängen oder Schallschluck-Material verbessern kann. Geht das nicht, hilft nur ein Equalizer!
Equalizer: mit einem Equalizer kann man versuchen, Resonanzfrequenzen abzusenken und so das Problem zu beheben. "Versuchen" bezieht sich auf die Art des Equalizers, denn die in den meisten Mischpulten verbauten 2- oder 3-Band Equalizer "treffen" die problematische Frequenz natürlich nur in Ausnahmefällen genau und arbeiten dabei so breitbandig, dass man den gesamten Sound verunstaltet, nur um das Feedback zu beheben. Standard im Bühnenbereich sind 31-Band Equalizer, die natürlich wesentlich mehr Möglichkeiten bieten, um nur die problematischen Frequenzen abzusenken. Parametrische Equalizer können zwar die genaue Frequenz "treffen", erfordern aber Übung im Einsatz. Wichtig ist auch die Anordnung in der Signalkette - wenn nur ein Mikro Probleme bereitet aber der Equalizer nur auf die Summe greift, senkt man natürlich auch viele Signale ab, die man eigentlich noch hören möchte.
"Feedback Destroyer": Kräuseln bei Profis meist die Nackenhaare, da sie Frequenzen automatisch absenken - keiner weiß welche und wieviel - und so den Sound unkontrolliert stark beeinflussen. Kann im Hobbykeller oder wenn man wirklich weiß, was man damit tut, vielleicht aber eine Notlösung sein (wie gesagt: alles meine persönliche Sicht).
Gehörbildung:
Wenn es mitten im Live Gig anfängt anfängt furchtbar zu heulen oder zu fiepen und dem "Schwager als Aushilfe am Mischpult" literweise der Schweiss auf die Stirn tritt, ist es womöglich zu spät ...
In so einer Situation hilft es, wenn man das Thema versteht, mögliche Ursachen schon beim Sound Check entdeckt hat (sind es die Monitore, der Raum oder die PA?) und gehörmäßig einordnen kann, ob es jetzt bei 1.000 Hz heult oder bei 10 kHz fiept, um dann schnell den richtigen Regler zu erwischen!
meine persönliche Einordnung:
- "booooh"-Brummen: 50-100 Hz
- "huuuh"-Heulen: 250-500 Hz
- "Hiiih"-Heulen: 1.000 - 2.000 Hz
- "iiiiiiiii"-Fiepen: 2.500 - 5.000 Hz
- "zzzzziiiiii"-Fiepen: 5.000 - 10.000 Hz
Digitalzeitalter:
Digitalmischpulte mit integriertem grafischen, vollparametrischen Equalizer sind eine Wonne, um das Problem in den Griff zu bekommen, wenn man es übt und versteht!
Man kann punktgenau die Frequenz/en treffen, die Probleme verursachen und über den Regler "Filtergüte Q" auch einstellen, wie breit das Frequenzband ist, das man manipulieren möchte!
Amateur-Beispiel aus dem Proberaum:
Ich wurde gefragt, ob ich nicht für eine befreundete Band das Mischpult übernehmen kann/möchte, weil mich das Thema interessiert und ich selbst handwerklich nicht in der Lage bin, ein Instrument zu spielen - nicht mal Blockflöte
Bei der ersten Bandprobe, die ich mir angeschaut habe, fiel mir auf, dass die Snare und die Tom zu kurzem Feedback führten bei jedem Schlag (beide nicht mikrofoniert!). Mein Verdacht fiel auf eines der Gesangsmikrofone in der Nähe eines PA Lautsprechers - das war es dann auch!
Vorgehensweise: Equalizer Gesangsmikrofon aufgerufen >> Gesamtpegel reduziert, bis Fiepen weg war >> mittlere Frequenz rausgesucht >> den "Anfasser" mit dem Cursor auf +10 dB gezogen >> Filtergüte zunächst "normal" eingestellt >> dann links rechts durch das Frequenzband "ge-sweept", um die Frequenz zu finden, bei der es am schlimmsten ist >> gefundene Frequenz -10dB abgesenkt >> Feedback war weg >> Filter immer weiter "verschmälert" und Frequenz feinjustiert, um das übrige Signal so wenig, wie möglich zu beeinflussen
Ich hoffe, das Geschriebene ist von Interesse und vielleicht sogar hilfreich für den Einen oder Anderen - gerne kommentieren/ergänzen/korrigieren/zerpflücken!