Fingersatz rechte Hand

  • Ersteller Abendspaziergang
  • Erstellt am
Abendspaziergang
Abendspaziergang
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.12.24
Registriert
01.05.18
Beiträge
1.060
Kekse
2.898
Hallo zusammen, ich möchte gerne folgendes spielen:

Anmerkung 2020-01-22 134913.jpg


Das sind 8 Triolen alle Noten haben also dieselbe Länge.

Bei ca. 80 bpm ist das schon ganz schön fix, jedenfalls für mich und bin nicht sicher, wie ich das am besten anfange und möchte vermeiden es mir falsch beizubringen, um dann später nochmal umstellen zu müssen.


1. Eigentlich würde ich vom Klang her gerne mit Plektrum spielen. Ist ein Plektrum hier bei der Geschwindigkeit überhaupt eine Option? Ich bin mit einem Plektrum derzeit deutlich langsamer als mit Fingern.

2. Wenn ich mit Fingern spiele spiele ich normalerweise hohe E-Saite mit dem Ringfinger und B-Saite mit dem Mittelfinger und die G-Saite mit dem Zeigefinger. Geht gut, da muss ich nicht viel nachdenken, ist für mich vom Spielgefühl her Standard. Aber es geht eben noch nicht schnell genug. Ich schaffe momentan so aus dem Stehgreif knapp die Hälfte der Geschwindigkeit. Ich weiß, dass mit Übung mit dieser Spielweise mehr geht, aber nicht, ob ich wirklich auf das notwendige Tempo komme.

Ist es überhaupt realistisch mit diesem Fingersatz das avisierte Tempo zu erreichen oder sollte ich einen anderen Fingersatz finden, der die Noten auf der E-Saite mehreren Fingern abwechselnd überlässt? Momentan werde ich mit einem anderen Fingersatz eher langsamer als schneller, vermutlich, weil das nicht so gewöhnt bin.

3. Wie sähe ein geeigneter Fingersatz für die rechte Hand aus? Die E-Saite abwechselnd mit Ring- und Mittelfinger spielen und die B-Saite mit dem Zeigefinger? Bringt mich am Ende bei der G-Saite raus, weil ich da B- und G-Saite hintereinander brauche. Immer alle 3 Finger alternierend unabhängig von der notwendigen Saite spielen? Fühlt sich momentan komisch an.

Wie würdet ihr das angehen?
 
Eigenschaft
 
Ich antworte nur zu 1:)

Willst du (bei der Plektrenversion) durchpicken, oder auch Legato spielen?

Wenn Du durchpicken willst, könntest Du die Sprünge auf die h Saite immer mit Upstrokes spielen, also Economy Picking:

https://en.wikipedia.org/wiki/Economy_picking

In Deinem Beispiel (D für Downpick --- U für Uppicking)

D U D U U D U U usw...

An der Stelle wo auch die G-Saite involviert wir wären das dann zwei Upstrokes hintereinander.


So würde ich das spielen. Alternate Picking klingt halt nochmal etwas tighter, ist aber auch etwas schwieriger, wenn es über mehrere Saiten geht.


Nutzt Du Guitar Pro? Falls ja, programmier es Dir einfach ein uns stelle es auf Dauerschleife, dann kannst Du ja periodisch erhöhen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Es tun sich hier ein paar gestalterische Fragen auf und es gibt mehrere Lösungen je nachdem, wie man diese beantworten möchte:

1) Es ist normalerweise üblich bei Triolen, dass jeweils die erste Note der Triole einen kleinen Akzent bekommt.
Möchte man dies unterstützen, so würde es Sinn ergeben einen Plektrumsanschlag wie D U D D U D zu wählen, weil man so automatisch die Betonungen bekommt. Das ist aber nicht immer angenehm/flüssig zu spielen.
Beim Fingerpicking wäre das dann entsprechend m i m m i m.
Alternativ wäre eine Variante, wo man immer abwechselnd schlägt, oder eben das bereits vorgeschlagene Economy Picking. Alle drei Varianten haben unterschiedlich Vor- und Nachteile, insbesondere was Kontrolle und Gleichmäßigkeit angeht. Aber alle sind valide und je nach Spieler kann unterschiedliches bevorzugt werden.

2) Die Tabulatur hat mich ein wenig verwirrt, weil es klanglich recht wenig Sinn ergibt. Mein Problem damit:
Die jeweils dritte Note einer Triole ist eine offene E-Saite.
Das hat den Effekt, dass dieser Ton automatisch eine Betonung erfährt, weil offene Saiten nunmal etwas voller klingen als gegriffene.
Hier geht total die klangliche Konsistenz flöten und zwar zugunsten einer Betonung der unwichtigsten Note der Triole. Die Tabulatur erzeugt so schon auf natürliche Weise eine Art Synkope, die mir in dem Kontext zunächst schleierhaft ist. (aber auch bewusst gewollt sein kann.. würde mich aber überraschen)
Was bleibt, ist die tonale Inkonsistenz, gemischt mit viel Bewegung der linken Hand, die das Ganz unnötig kompliziert macht.

Ich persönlich würde dem Verfasser dieser Tabulatur nett zulächeln (ich persönlich finde die schlichteg.. schlecht..) und das Ganze so spielen:

-7----------7---8----7----------------------
--8--10-8----8---10---8--10-8--8-10-10-7----
---9------9---9----9---9-----9----------7-9-
--------------------------------------------
--------------------------------------------
--------------------------------------------

Dann kann man sich noch überlegen, ob man die Stelle 10-8 auf der H-Saite als Abzug spielen möchte oder beides anschlägt.
Der Fingersatz für die rechte Hand ergibt sich eigentlich automatisch und natürlich als m i p. Kann man durchgehend alle Stellen so spielen.
Man bekommt die natürliche Betonung dadurch, dass es immer die höchste Saite ist und immer der gleiche Finger, der anschlägt.
Solange es keinen guten Grund gibt die leere Saite zu benutzen (und ich sehe wenige..) würde ich das immer umarrangieren.

Ergänzung:
Spiel mal nur die roten Noten in dem Beispiel. Das ist mMn die Melodie, die man hören soll. Sie folgt den natürlichen Betonungen, abgesehen von der letzten Note, die quasi als Synkope vorgezogen ist.
Es würde mich auch nicht wundern, wenn die in Wirklichkeit (anders als im Beispiel) bis in den nächsten Takt übergebunden ist..
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bis auf das "d" kurz vor dem Ende könnte man das komplett auf der hohen E-Saite spielen und mit Hilfe eines Plektrums völlig locker die gewünschte Geschwindigkeit erreichen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wow, danke, das hat sich mal gelohnt, zu fragen. Da habe ich, glaube ich, gerade echt was dazugelernt.

Ich persönlich würde dem Verfasser dieser Tabulatur nett zulächeln (ich persönlich finde die schlichteg.. schlecht..)

Wink zurück :hi5: . Ist eine Übertragung von einem Banjo der auf meinem Mist gewachsen ist und ich dachte sogar noch, das offene Saiten super wären, weil man dafür keine Finger braucht.
:embarrassed:

Es geht übrigens um den Song "In hell I'll be in good company" von The dead south.

In GCGBD notiert hatte ich das hier als Vorlage.
Anmerkung 2020-01-22 174148.jpg


und wollte mal probieren, das Ganze wegen dem Wechselbass von G auf das tiefere D in Dropped D mit Teilcapo im 3. Bund ohne tiefe E-Saite zu spielen, d. h. der Tab oben ist mit Capo 3 zu verstehen.

Ich glaube aber, wenn ich mir das Video anschaue, dass da auf dem Banjo da mit der auf D heruntergestimmten e-Saite eher das hier gespielt und dann hat jede Saite im Grunde einen Finger, was es natürlich auf dem Banjo leichter macht. Gespielt offenbar mit Mittel- und Zeigefinger + Daumen.
Anmerkung 2020-01-22 195438.jpg

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bis auf das "d" kurz vor dem Ende könnte man das komplett auf der hohen E-Saite spielen und mit Hilfe eines Plektrums völlig locker die gewünschte Geschwindigkeit erreichen.
Hmm, interessant, also alles auf eine Saite packen. Das wäre dann:

Anmerkung 2020-01-22 201818.jpg


Die Spannweite 3. bis 8. Bund wäre tatsächlich machbar.
 
Die Spannweite 3. bis 8. Bund wäre tatsächlich machbar.
Ist es ja nicht wirklich, da noch ein leeres "e" dazwischen ist. Die größte Spreizung ist 3ter bis 7ter Bund, also ein e-Moll Arpeggio auf der hohen E-Saite. Es gibt sicher hunderte Beispiele dafür. Fingersatztechnisch ist es eine Unterstreckung des Zeigefingers, also auch nichts Aussergewöhnliches. Das kommt in vielen Skalenfingersätzen vor.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben