Fischer Amps FA-4E XB dämpfen nicht genug. Shure IEM als Alternative? Otoplastik?

Vali
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Hey Leute!

Als Sängerin einer Metalband bin ich eigentlich eine glückliche Besitzerin von Fischer Amps FA-4E XB Inears
in Kombination mit einem Sennheiser ew IEM G4 System. Ich verwende die Schaumstofftips, da das Gefühl habe, dass beim Singen bei weiter Mundöffnung die Abdichtung besser ist als bei Silikon.

Im Proberaum bin ich zufrieden, ich höre alles gut, die Stimme wird deutlich und fein dargestellt und höre die anderen gut. Aber unser Drummer steht im Proberaum auch "in der Dusche" und ich habe ehrlicher Weise die Drums in meinem Mix komplett aus. 🫣

Auf der Bühne ballert mir mein Drummer in kleinen Locations die Ohren voll, dass ich nur noch Stimme, Klick und die hohen Frequenzen der Gitarren hören kann. Der Rest wird komplett von den Drums weggepustet. 🙉 Komme so zwar ausreichend durch den Gig, aber Spaß ist was anderes :rolleyes:

Jetzt frage ich mich - außer dass langfristig unser Drummer auch aus weiteren Gründen lernen muss leiser ohne Punchverlust zu spielen - was ich tun kann um die Situation zu verbessern.

Ich erinnere mich, als ich mir für einen Gig die Shure SE535 ausgeliehen habe und die heftig abgedichtet haben. Aber das war mit einer anderen Band mit sowohl leiserem Drummer als auch "leiserer" Musik. Weiß also nicht, ob ein Wechsel auf die SE535 wirklich zur erhofften besseren Abdichtung führt 🤔 Außerdem wäre das irgendwie auch ein Downgrade von einem 4- auf ein 3-Wege System zu wechseln (ist der Unterschied groß?) und dann noch der Preis...

Theoretisch gäbe es noch die Möglichkeit sich angepasste Tips machen zu lassen
Fischer Amps Custom Made Earplugs II
Aber bringt das außer verbessertem Tragekomfort überhaupt mehr Dämpfung?? Außerdem gibt es da noch die Bedenken, dass die Hörer mit den Tips komisch weit rausstehen, hmm (ja, das ist für Sängerinnen die überproportional häufiger fotografiert werden als ihre Musikerkollegen relevant 🙈).

Oder was ganz anderes? Allerdings sehe ich das auch nicht ein mir für 1000 Euronen ein komplettes Custom Made System anzuschaffen. Würd ich erst machen, wenn die Band deutlich häufiger bezahlte Gigs hätte. Da ich ja die Shure SE535 erwähnt habe, würd ich mal sagen, dass absolute Schmerzgrenze 500 EUR wären, wobei günstiger sehr sehr wünschenswert wäre. Wichtig vor allem eben eine noch stärkere Dämpfung bei möglichst wenig Abstrichen im Sound. Danke für eure Tipps und Meinungen! 🙏
 
Hi,
also ob die Shure besser abschirmen, als die Fischer Amps kann ich dir nicht sagen, aber bevor du viel Geld ausgibst würde ich erstmal checken, ob du die Drums wirklich von "Außen" oder über deine in ears hörst. Ich kenne das, dass die Drums Live, vor allem auf kleiner Bühne, lauter sind als im Proberaum. Bei mir liegt es aber daran, dass ich im Proberaum zum Drummer hinschaue und er damit da ist wo mein Mikrofon am wenigsten empfindlich ist. Live hingegen ist er hinter mir, wo das Mikro viel mehr aufnimmt. Das gleiche gilt für die Mikrofone der Backing-Vocals. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Effekt bei euch noch extremer ist, da ihr den Drummer im Proberaum in der "Duschkabine" habt.
 
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Ruf doch einfach Jochen Fischer an und frag, ob man zu deinen FA-4E nachträglich eine Otoplastik machen kann! Man kann von ihm eine Menge Sachen bekommen, die nirgends in einer Liste stehen. Ein paar hundert kostet das aber auch.

Ob eine Otoplastik besser dichtet als die Silikonstöpsel, hängt sicherlich an der Form des eigenen Gehörgangs. Bei mir ist es so.

Der Tipp von @Patr0ck wäre aber vorher zu beherzigen.
 
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Auf der Bühne ballert mir mein Drummer in kleinen Locations die Ohren voll, dass ich nur noch Stimme, Klick und die hohen Frequenzen der Gitarren hören kann. Der Rest wird komplett von den Drums weggepustet.
Das ist vermutlich das Hauptproblem, selbst wenn deine Inears super abdichten, kann es sein, dass soviele Drums über dein Mikrofon aufgenommen werden (was vermutlich ja auch das lauteste Signal in deinem Inearmix ist), dass diese einfach das meiste übertönen.
Falls es nicht an schlecht abdichtenden/sitzenden Inears liegt, hilft da am meisten angepasstes Spiel des Drummers, was aber meistens am Faktor Mensch scheitert und ich auch schon in vielen Bands hatte. Ansonsten ggf. ein Mikrofon, dass weniger Einstreuung zulässt (Hyperniere statt normaler bzw. Superniere), damit du gar nicht soviel vom Drumsound auf deinem Mikrofon mit drauf hast und ggf. auch deine Position beim Singen anpassen, dass der Schall von den Drums gar nicht direkt in dein Mikrofon stahlen kann. Alternativ den Schlagzeuger hinter Acrylscheiben/Drumshields einsperren :D

Theoretisch gäbe es noch die Möglichkeit sich angepasste Tips machen zu lassen
Fischer Amps Custom Made Earplugs II
Aber bringt das außer verbessertem Tragekomfort überhaupt mehr Dämpfung??
Die verlinkten Fischer "Earplugs" kann ich auf jeden Fall nur empfehlen. Hab ab die Fischer Otoplastiken schon einige Jahre, ich hab bei den Inears den Vorgänger & kleinen Bruder von Fischer, den FA3 XB. Ist auch nicht wie auf den Bildern ein kleiner Stöpsel sondern eine vollwertige Silikon-Otoplastik, die komplett die Concha ausfüllt (wie FZiegler empfohlen hat), in die die Inears einfach eingestöpselt werden können.

Wiederum ist es bei mir so, dass durch einen etwas problematischen Gehörgangsknick die Inears nach ein paar Minuten raus rutschen/locker werden. Dadurch geht der Bass verloren und natürlich die Dämpfung. Bin dann vor Jahren auf den von dir verlinkten Fischer-Otoplastiken gewechselt und es macht ein riesigen Unterschied. Also in erster Linie hab ich damit Inear am E-Bass gespielt, inzwischen nutze ich sie auch zum Singen & Drums spielen. Zum Einen sitzen die Otoplastiken immer perfekt, du hast dadurch konstant guten Klang - gerade beim Singen wird der Kiefer ja häufig bewegt und da geht manchmal auch die Dämpfung flöten, da sich der Ohrkanal mit bewegt (keine Ahnung ob das bisher ein Problem war). Aber zum Anderen dämpfen die Otoplastiken besser als jedes andere Produkt, dass ich bisher genutzt hatte, was sich gerade beim Schlagzeugspielen sehr bemerkbar macht. Hatte schon diverse "gut dämpfende" Schlagzeugkopfhörer wie VicFirth oder die Beyerdynamic 770M (die mit -35db Schallreduzierung angegeben sind) probiert, aber die Otoplastiken setzen da noch mal ne ganze Schippe drauf. Bei den Beyerdynamic musste ich die Musik zum dazu trommeln immer richtung Max drehen, mit den Otoplastiken geht bequeme ... sagen wir mal "Zimmerlautstärke". Hab mir letztes Jahr dann noch ein weiteres Fischer-Otoplastik-Pärchen machen lassen, was ich rein zum Schlagzeugspielen nutze.

Die Otoplastiken kommen auch mit Filter-Einsätzen, sodass sich diese auch ohne Inears als reinen Gehörschutz nutzen lassen, für Konzerte, laute Arbeiten, ect.

Falls es Fragen dazu gibt, gern raus damit.

Bzgl. den Shure SE535, ich hab diese schon gegen die FA3 gegen hören können und fand sie persönlich geringfügig schlechter als die FA3, mit deinem 4-Wege-System wäre das auch eher ein Downgrade. Oft steht und fällt es mit der Passform der Ohrstücke und mit den Otoplastiken bekommst du eben die perfekt für dein Gehörgang passenden Aufsätze. Mit den Fischer Otos hast du ja theoretisch ein angepasstes Custom System, schade ist tatsächlich, dass die neuen FA-E Modelle zwar alleine nach coolem modernem Inear aussehen, aber eben mit Otoplastiken unnötig auftragen. Bei den FAs ohne "E" waren die deutlich unauffälliger:
Oto (3).jpg


Ansonsten einfach mal mit Fischer telefonieren, was die für eine Lösung empfehlen, sind eigentlich immer sehr kompetent & freundlich am Telefon, wobei ich den Eindruck habe, dass der Chef ganz gern UltimatEars verkaufen will 😅
 
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Danke für eure Antworten! :heartbeat:

Ja, da ist was dran, dass auf kleinen Bühnen viel Drums über das Mikrofon reinkommt. 🤔 Er arbeitet schon an seiner Spieltechnik und seinem Instrument, aber das dauert seine Zeit. Schade, dass "die Dusche" nicht mobil ist. Aber auch wenn wir eine Plexiglaswand aufbauen könnten, wird das in kleinen Locations mal wieder schwierig mitm Platzmangel. :rolleyes:

Ich singe tatsächlich über ein Mikro mit Nierencharakteristik (Sennheiser e935). Hab zwar noch ein Audix OM6, aber leider keine Funkvariante gefunden bzw. kein Aufstecksender guter Qualität bzw. in gewünschten Frequenzen.

Hmm, wenn die SE535 schlechter klingen als die FA-4E dann bringen ein paar Dezibel mehr Dämpfung vielleicht nicht viel. :( Ich komm ja vielleicht auch deshalb so gut durch, weil die Hörer es schaffen den Gesang gut darzustellen und die Instrumente gut differenzierbar machen.

Vielleicht sollte ich mit den Otoplastik Aufsätzen es probieren, dass die tieferen Frequenzen eine bessere Chance haben. Vielleicht stört das Abstehen und die Klobrigkeit nicht so sehr wenn die Haare drüber sind 🤔 Denke mal nicht, dass durch das Abstehen ein Hebel entsteht wodurch die Hörer leichter rausfallen, wenn es sich nur um ein zwei Millimeter handelt und die angepassten Spitzen fester im Ohr sitzen.

Ach, man kann bei Herrn Fischer auch telefonische Beratung bekommen? Der kann dann ja Auskunft geben wie es mit dem Zugewinn an Dämpfung mit deren Custom made Earplugs ausschaut. 😃
 
... Schade, dass "die Dusche" nicht mobil ist. Aber auch wenn wir eine Plexiglaswand aufbauen könnten, wird das in kleinen Locations mal wieder schwierig mitm Platzmangel. :rolleyes: ...

Naja, so eine handelsübliche Plexiglaswand kann man schon transportieren, ist halt nur groß und sehr schwer. Ausserdem ist das Plexiglas nur die halbe Miete, denn für hinter dem Drummer braucht es dann ähnlich geformte Wände als Absorber. Das ist dann schon ein größeres Unterfangen, das alles bewegen zu wollen.

Also sowas davor: https://www.thomann.de/de/clearsonic_lite_2466_5_drum_shield.htm
Und das dahinter, zweimal: https://www.thomann.de/de/clearsonic_s2466x2_s5_2d_sorber.htm
 
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Die verlinkten Fischer "Earplugs" kann ich auf jeden Fall nur empfehlen. Hab ab die Fischer Otoplastiken schon einige Jahre, ich hab bei den Inears den Vorgänger & kleinen Bruder von Fischer, den FA3 XB. Ist auch nicht wie auf den Bildern ein kleiner Stöpsel sondern eine vollwertige Silikon-Otoplastik, die komplett die Concha ausfüllt (wie FZiegler empfohlen hat), in die die Inears einfach eingestöpselt werden können.

Ja, meine Otoplastiken von Fischer füllen auch die Concha aus. Allerdings habe ich ca. 2021 keine Silikon-, sondern eine Hartkunststoff-Otoplastik bekommen. Ist aber zumindest für mich als Keyboarder in keiner Weise unangenehm.

Ansonsten einfach mal mit Fischer telefonieren, was die für eine Lösung empfehlen, sind eigentlich immer sehr kompetent & freundlich am Telefon, wobei ich den Eindruck habe, dass der Chef ganz gern UltimatEars verkaufen will 😅

Da könnte was dran sein - er hat mir allerdings beide Marken präsentiert und sie ausprobieren lassen, auch wenn wir uns damals an Corona-Bedingungen halten mussten.
 
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Ich habe mir für meine ATH-E70 Otoplastiken von der Firma Scheinhardt anfertigen lassen. Die nennen das dann Custom Sleeves.
Dämpfen sehr gut und die haben die Maße aller gängigen IEMs im Computer.

IMG_0226.jpeg
 
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Zeit für ein Update! Vielen Dank euch allen für eure Ratschläge, ich werde die weiter im Hinterkopf behalten! :great:

Ich habe mich vorerst doch dagegen entschieden, die Otoplastikaufsätze oder gar ganz andere InEar-Hörer anzuschaffen.
Mit meinem System hatte ich vor kurzem zum ersten Mal einen Gig auf einer größeren Bühne und hatte richtig guten Sound aufm Ohr. (y) Es ist also tatsächlich so, dass das Problem ist, dass auf der kleinen Bühne sehr viel Schlagzeug über Mikrofone (meins und drei weitere Mics für Backingvocals) in den Mix kommt und so alles zu matscht.

Um auch gleich mehrere Probleme zu lösen, konzentrieren wir uns als Band erst mal mehr darauf, die Bühnenlautstärke nochmal abzusenken (Spieltechnik, Dämpfung, evtl. Plexiglas Schilde) und auch einfach daran zu arbeiten auf größere Bühnen zu kommen 😅

Ich kann mir vorstellen, dass angepasste Ohrhörer vor allem dann wichtig werden, wenn man häufig und länger auftritt und man besseren Tragekomfort braucht. Die Schaumstoffaufsätze sind schon ganz gut, aber wenn ich die mal 4 Stunden im Ohr habe, kommen dann doch Schmerzen...
 
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Es ist also tatsächlich so, dass das Problem ist, dass auf der kleinen Bühne sehr viel Schlagzeug über Mikrofone (meins und drei weitere Mics für Backingvocals) in den Mix kommt und so alles zu matscht.
Um auch gleich mehrere Probleme zu lösen, konzentrieren wir uns als Band erst mal mehr darauf, die Bühnenlautstärke nochmal abzusenken (Spieltechnik, Dämpfung, evtl. Plexiglas Schilde) und auch einfach daran zu arbeiten auf größere Bühnen zu kommen 😅
Wir nutzen für die Backing Vocals sog. Opto Gates weil wir auch mit 3 Backing Mikrofonen ein ähnliches Problem haben bzw. hatten. Das sind optisch gesteuerte Gates, die quasi wie eine Lichtschranke funktionieren, steht man davor ist das Mikrofon offen, sonst zu. Die Distanz lässt sich einstellen und das Ding wird über Phantomspannung versorgt. Macht genau das was es soll und räumt so dermaßen den Mix auf. :) Man braucht 1-2 Proben um sich darauf einzustellen, wenn man einen Blinzler früher am Mikrofon stehen muss damit das Gate auf macht, aber daran gewöhnt man sich schnell. Und auch die Front freut sich über deutlich, weniger Blech von den Drums.

Ich kann mir vorstellen, dass angepasste Ohrhörer vor allem dann wichtig werden, wenn man häufig und länger auftritt und man besseren Tragekomfort braucht. Die Schaumstoffaufsätze sind schon ganz gut, aber wenn ich die mal 4 Stunden im Ohr habe, kommen dann doch Schmerzen...
Hm ja, es ist schon schön, wenn einfach alles perfekt sitzt, man fast nie irgendwie nachfummeln muss, der Sound toll ist usw. :) Es ist natürlich immer die Frage wie viel man investieren kann, aber richtig gute Hörer sind für mich persönlich auch mittlerweile für den Spielspaß und die Performance wichtig. Meine ganz persönliche Meinung dazu ist, dass sich das immer lohnt wenn man die Möglichkeit dazu hat, unabhängig wie oft oder wie lange man spielt. Als ich auf meine Hearos umgestiegen bin war das einfach nur toll. :D
 
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