Frage zum Generalbass

[Jonasderspaggn]

Ich habe eine Frage zu folgende Aussetzung. Gemäß der Lösung ist das so richtig, mir aber nicht schlüssig.

Dort ist die 7 notiert. Das bedeutet vom Basston ausgehend soll eine Septime notiert werden. Als lösung wurde hier das c gewählt. Aber von dis zu c ist doch eine Sexte. Müsste die lösung nicht Cis sein, weil das Ebene die kleine septime ist. Vielen Dank für eure Hilfe!



Im Anhang ist das Bild der Aufgabe.

 

[Be-3]

Hallo Jonasderspaggn,

willkommen im Musiker-Board!

Gemäß der Lösung ist das so richtig, mir aber nicht schlüssig.

In der Tat sieht Dein Beispiel seltsam aus, aber aus anderen Gründen, als Du vermutest.

Dort ist die 7 notiert. Das bedeutet vom Basston ausgehend soll eine Septime notiert werden. Als lösung wurde hier das c gewählt. Aber von dis zu c ist doch eine Sexte. Müsste die lösung nicht Cis sein, weil das Ebene die kleine septime ist.

Die Ziffern beim Generalbaß (ohne Zusatz wie #, b, +, - usw.) beziehen sich immer auf leitereigene Töne.
Ich könnte wetten, daß im vorliegenden Fall das Vorzeichen fis fehlt (E-Moll), kann das sein?
Denn ohne die Tonart zu kennen, funktioniert der Generalbaß nicht!

Das dis im Baß wäre also ein tiefalteriertes hochalteriertes d (nicht leitereigen), die 3, 5 und 7 beziehen sich dann trotzdem auf fis (bei fis-Vorzeichen in G-Dur oder E-Moll), a und c.

Weil die Ziffer "Stufen der Tonleiter" bezeichnen und die vor allem Intervalle immer nach ihren Stufendifferenzen benannt sind, liegt bei dis-c tatsächlich eine Septe vor: das Intervall von Stammton d mit oder ohne Versetzungszeichen nach Stammton c mit oder ohne Versetzungszeichen umfaßt sieben Stufen, deshalb ist das Intervall eine Septime. Diverse Versetzungszeichen bzw. der tatsächliche Abstand in Halbtönen gemessen, bestimmen dann bei jedem Intervall, ob es rein, groß, klein, vermindert, übermäßig ist.
In unserem Fall liegt eine verminderte Septime, das paßt ja auch hervorragend zum verminderten Gesamtklang dis-fis-a-c.

Viele Grüße
Torsten