Fragen zu 65 Jahre alter Querflöte von I. M. Grassi

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Liebe Querflöten-Gemeinde :)

Ich habe mich vom E-Gitarrenforum hierher "verirrt", weil ich den Rat von Euch Expertinnen und Experten brauche. In meinem Besitz befindet sich eine Querflöte, die ich von meinem Onkel geerbt habe. Auf der Flöte ist zu lesen:

I. M. GRASSI Milano und die Ziffer 5553 und dann noch eine 4.

Mein Onkel war Jahrgang 1934. Wenn ich annehme, dass er wohl Mitte der 40er Jahre die Flöte bekam, dürfte sie mindestens so ca. 60-65 Jahre alt sein. Leider starb er jung, so dass sie nun schon gute 50 Jahre lang nicht mehr gespielt wurde.

Die Zeit vergeht, Generationen kommen und gehen... ;) Ich habe heute meine Tochter zum Querflötenunterricht angemeldet, und wir haben begründete Hoffnung, dass sie in 1-2 Jahren einen Platz an der Musikschule bekommen wird.

Nun meine Fragen:

  • Was ist das für eine Flöte? Ist sie (noch) etwas wert, und wenn ja, wieviel? Ich habe bereits gelesen, dass Grassi in den 50er und 60er Jahren weit verbreitete Schülerinstrumente hergestellt hat, aber meine ist ja wahrscheinlich etwas älter.
  • Würde es sich lohnen, die Flöte beim Fachhändler einer Generalüberholung zuzuführen, damit meine Tochter dann darauf spielen kann?
  • Oder lohnt es sich überhaupt nicht, alte Querflöten zu restaurieren, und ist es gescheiter, gleich eine neue zu kaufen?

Vielen Dank für alle noch so kleinen Hinweise!

Gruss,
Andreas
 
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Hallo,

dann erstmal ganz herzlich Willkommen in der "Flötenecke" ;)!

Wie du dir sicher denken kannst, ist es nicht so ganz einfach, nur nach einigen Fotos eine Aussage zur Qualität oder zum Wert einer Flöte zu machen. Darum nenne ich auch ganz bewußt keine Zahlen. Grassi war ein italienischer Hersteller, der eigentlich im Bereich der Schülerflöten einen sehr guten Namen hatte. Interessant ist im Querflötenbereich immer das Material. Wenn also zum Beispiel das Kopfstück, das ganze Rohr oder sogar das komplette Instrument aus Vollsilber gearbeitet ist, steigert das den Wert ganz erheblich. In dem Fall sollte sich irgendwo eine entsprechende Markierung finden.

Rein nach den Fotos zu urteilen sieht das Instrument soweit ganz gut aus. Es würde sich meiner Ansicht nach auf jeden Fall lohnen, mal einen Fachmann draufschauen zu lassen um in Erfahrung zu bringen, wieviel man investieren müsste, um die Flöte spielbar zu machen. Vielleicht kennst du ja auch irgendeinen Flötisten, der sie mal unverbindlich anschaut. Es fällt immer leichter, ein Instrument zu beurteilen, dass man anfassen und ggf. anspielen kann. Bei einer kompletten Generalüberholung bist du allerdings schnell mit einigen hundert Euros dabei, das muss dir klar sein.

Sofern die Flöte technisch okay ist, spricht eigentlich erstmal nichts dagegen, auf diesem Instrument zu lernen. Wenn es dann soweit ist, solltet ihr zur Sicherheit aber nochmal den Flötenlehrer fragen.

Ich hoffe, dir wenigstens etwas weitergeholfen zu haben. Bei konkreten Fragen kannst du dich gerne nochmal melden.

VG Fluty
 
Hallo Fluty,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort! :) Es ist mir natürlich schon klar, dass aufgrund dieser Photos keine genauen Aussagen möglich sind. Es sei denn, irgendein Freak hat die gesammelten historischen Grassi-Kataloge zu Hause und kann mit der Nummer etwas anfangen... ;)

Sicher werde ich mit der Flöte erst einmal ins Fachgeschäft gehen und sie begutachten lassen. Wenn man natürlich die ganzen Abdichtungen/Polsterungen an den Klappen neu machen lassen muss, werden da wohl mehrere Stundenansätze zu berappen sein....

In dem Fall sollte sich irgendwo eine entsprechende Markierung finden.

Was für eine Markierung wäre das? Ausser besagter Nummer und einem "Made in Italy" habe ich nichts mehr gefunden.
 
Also, wenn irgendwas aus Silber ist, dann steht das normalerweise dran ... zumindest bei Flöten neueren Datums, ob das bei alten Instrumenten auch immer so war, kann ich leider nicht beantworten. So würde ich aber erstmal eher von einer versilberten Flöte ausgehen, was auch eigentlich wesentlich häufiger ist.

Was mit Sicherheit nach so langer Zeit fällig wäre, sind neue Polster und evtl. auch neue Korken (z.B. im Kopfstück). Wenn die Mechanik dann einmal abmontiert ist, wird die Flöte auch gleich gründlich gereinigt, die dunkel angelaufenen Stellen entfernt, die Mechanik wird neu eingestellt und geölt ... und dann sollte sie eigentlich, sofern keine größeren Schäden bestehen, die man so nicht erkennt, wieder funktionieren.
 

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