Fragen zum Lernen mit der Russischen Klavierschule

  • Ersteller nie zu spät
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Ist es eigentlich gedacht, dass man als Anfänger (der ja eine Klavierschule nutzt) die Stücke so lange übt, bis man diese Geschwindigkeiten erreicht? Mein Klavierlehrer meint dazu, wichtiger sei, "schön" zu spielen (Dynamik, Artikulation ...)
Das ist für meine Klavierlehrerin auch das Wichtigste. Sie legt sehr viel Wert darauf und sagte, dass bei einem Schülervorspiel in der Musikschule, in der sie unterrichtet, ihre Schüler auch beispielsweise leiser gespielt haben als die anderen. Eine andere Klavierlehrerin hat das wohl bemängelt. Aber wenn man leiser spielen kann, ist das ein Zeichen von besserer Kontrolle. Laut spielen kann jeder, indem er einfach auf die Tasten einhaut. Aber leise spielen mit Kontrolle, das ist schon eine Stufe höher.

bin mir aber nicht ganz sicher, ob er mich nicht schonen möchte
Glaube ich nicht. Es ist einfach besser, schön zu spielen als schnell. Besser fürs Lernen, für die Kontrolle und natürlich auch für den Klang, für die Phrasierung, für die Gestaltung und Interpretation des Stückes. Leute, die sehr virtuos und schnell spielen können, bewundere ich zwar durchaus (aber andererseits haben die auch alle schon in den Windeln angefangen zu spielen im Gegensatz zu mir 😉), aber ich finde das oft nicht schön. Es ist beeindruckend, aber schön ... Ich weiß nicht.

Ich persönlich möchte tatsächlich lieber schön als schnell spielen. Aber ich möchte natürlich auch auf das Tempo des Stückes kommen. Bei meinem Stück "Anastasia" ist es im Moment so, dass es sehr wichtig ist, das nicht zu langsam zu spielen, weil sonst die schönen und manchmal auch schön schrägen Akkordwechsel nicht so richtig zum Tragen kommen. Das Stück ist allerdings grundsätzich nicht besonders schnell. Dennoch habe ich es lange Zeit zu langsam gespielt, weil ich es im Originaltempo nicht konnte, und da hat man gehört, dass es eben ein wenig schneller sein muss, damit es richtig wirkt.

Spiele zur Zeit - Goedicke, Alexander: Rigaudon - da bin ich weit von dem Tempo der Einspielungen entfernt
Natürlich bist Du das. Nimm Dir das nicht zum Vorbild. Spiel es so, wie es für Dich geht, und wenn Du das Tempo steigern willst, kommt das mit der Zeit.
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Manchmal habe ich zwischen den Klavierstunden-Terminen noch Zeit für zusätzliches Üben
Dann üb doch in der Zeit Tonleitern und Akkorde. Das hat mir unheimlich viel gebracht. Danach laufen alle Stücke leichter. Aber vor allem die, die der Tonleiter entsprechen. "Anastasia" ist beispielsweise in fis-moll, und seit ich da die Tonleiter, die Akkorde, die Arpeggios rauf und runter geübt habe, läuft das wie geschmiert, weil ich das jetzt richtig in den Fingern habe, wie die Tonleiter aufgebaut ist und wie die Akkorde aufgebaut sind. Die dann im Stück natürlich ständig in irgendeiner Form vorkommen. Da weiß man dann schon, wo die Finger hinmüssen, und muss sich darüber keine großen Gedanken mehr machen. Insbesondere die tonleitereigenen Akkorde haben mir da geholfen.
 
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Spiele zur Zeit - Goedicke, Alexander: Rigaudon
Ich habe mir das Stück jetzt mal angehört, ich kannte es nicht. Da sehe ich großes Potenzial für das Üben mit separaten Händen. Versuch mal, nur die rechte Hand auf Tempo zu bringen, ohne die linke. Und dann die linke auf Tempo ohne die rechte. Gerade in der rechten, das muss automatisch laufen, und das kriege ich zumindest meistens nicht sehr gut hin, wenn ich das mit beiden Händen übe.
 
Sechzehntel sind auch nichts anderes als schnelle Achtel ;)
Nö.

Ansonsten, zur Geschwindigkeit: Lieber langsam und gut wurde ja schon gesagt. Aber man kann zwischendurch immer mal versuchen, das im schnellen Tempo anzugehen - und sollte sich dann darüber wundern, was "an Musik" dann verloren geht. So kommt dann die Bodenhaftung einfach wieder durch und man geht wieder auf das "bessere" Tempo zurück..
 
Es hilft, sich das über das Zählen erstmal so vorzustellen, aber der Charakter (Betonungen) ist ein anderer
Also wenn ich die Invention 1 von Bach spiele:

Invention 1 Anfang.jpg

meinst Du, die Sechzehntel, die da den Achteln genau zugeordnet sind, werden anders betont? Meines Erachtens sind das einfach nur zwei Sechzehntel für eine Achtel, das ist genau gleich. Und so hat es mir auch meine Klavierlehrerin erklärt. Genauso spiele ich es. Exakt zwei Sechzehntel auf eine Achtel.
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@nie zu spät
Hast Du Lust, mal etwas wirklich Lustiges und doch sehr Einfaches zu spielen? Dann nimm Dir den Pyramid Dance von Angeline Bell vor. Ich habe mich gestern mit meiner Klavierlehrerin in der Klavierstunde fast schiefgelacht, als ich das zum ersten Mal mit ihr angespielt habe. 😂

Ich hatte den ja schon mal in meinem "Bach"-Thread verlinkt, zum Anhören. Die Noten gibt es hier: https://www.musica-ferrum.com/books/my-quirky-notebook/
Das Büchelchen lohnt sich. Das sind alles sehr hübsche und nicht zu schwere Stücke. Ich habe mir das als PDF gekauft, zum selbst Ausdrucken oder direkt auf dem Computer anschauen, aber es gibt auch eine gedruckte Version, die man da bestellen kann.
 
meinst Du, die Sechzehntel, die da den Achteln genau zugeordnet sind, werden anders betont? Meines Erachtens sind das einfach nur zwei Sechzehntel für eine Achtel, das ist genau gleich. Und so hat es mir auch meine Klavierlehrerin erklärt.
Betonung und Dauer sind erstmal verschiedene Dinge. Natürlich funktioniert die Gleichung 2/16 = 1/8 hinsichtlich der Dauern. Aber du zählst anders: Das Präludium steht im 4/4-Takt. Je Viertel "geht der Fuß einmal runter und wieder hoch", beim ersten Achtel jedes Viertels geht der Fuß nach unten, beim zweiten Achtel wieder hoch. Diese Bewegung kannst du nicht mehr in Sechzehntel unterteilen. Klar kannst du doppelt so schnell schlagen, dann hättest du aber Achtel und nicht Viertel als Zählzeit, also einen 8/8- und keinen 4/4-Takt. Wie man Viertel in Sechzehntel unterteilt, mit Silben, hat @stuckl oben beschrieben.
Auch ein 2/2-Takt (alla breve) hat einen anderen Charakter als ein 4/4.
Genauso spiele ich es. Exakt zwei Sechzehntel auf eine Achtel.
Das ist ja auch richtig, aber da geht es um Dauern.
 
Für kleine Kinder mag es eine erste Vorstellungshilfe sein. In der Sache, sprich aus Sicht der Musiklehre, ist das (hier binäre) Teilungsverhältnis der Punkt. Das sollten bei bildhafter Erklärung (in meiner Kindheit ein runder Kuchen) auch Kinder spätestens mit dem Lernen des 1x1 verstehen.
(Binäre) Sechzehntel teilen Achtel im Verhältnis 2:1, daher nehmen vier Sechzehntel die Zählzeit zweier Achtel oder einer Viertelnote.

Unabhängig von diesem Zusammenhang kann eine Tempoänderung vorgeschrieben sein, z.B. accellerando, ritardando oder per Eintrag eines anderen Tempos für den Abschnitt. Deshalb kann "schnelle Achtel" aufs falsche Gleis führen und außerdem den Schülerfehler unterstützen, bei "mehr Noten" wie Sechzehntel schneller zu werden.

Letzlich, schreibt man einen Abschnitt alla breve, dann sind die Achtelnoten dieses Teils gleich schnell wie die Achtelnoten im 4/4-Teil des Stücks. falls keine Tempoänderungen vorgeschrieben sind.

Gruß Claus
 
Hast Du Lust, mal etwas wirklich Lustiges und doch sehr Einfaches zu spielen?
Mein Problem ist zur Zeit, dass ich am liebsten alles ausprobieren würde - teils liegt das aber dann doch über meinem Niveau, obwohl es erstmal einfach auf mich wirkt.

Mir ist jetzt auch aufgefallen, dass ich dadurch das eigentliche ÜBEN vernachlässige. Auch die letzten beiden Stücke habe ich zigmal gespielt, weil es mir Spaß gemacht hat. Ein Musiklehrer meines Sohnes meinte einmal zu ihm: ÜBEN und SPIELEN ist zweierlei (inzwischen ist mir klar, was er damit gemeint hat).

Habe daher beschlossen, aktuell wirklich nach dem Fahrplan meines Klavierlehrers zu gehen. Letzte Stunde war er mit meinem Vorspiel zufrieden (Obwohl ich selbst das nicht so war, nie klappt das so gut wie zuhause. Der Wechsel Digitalpiano und Klavier ist für mich jedesmal eine Herausforderung.) und es macht ja auch Sinn, die Grundlagen vernünftig zu lernen. Für Ferienzeiten werde ich ihn einfach fragen, ob er mir etwas mehr geben kann.
 
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Leute, die sehr virtuos und schnell spielen können, bewundere ich zwar durchaus (...), aber ich finde das oft nicht schön. Es ist beeindruckend, aber schön ...
Ein Bekannter von mir (Profimusiker (anderes Instrument, solistisch bzw. als Duo oder in Kleinstbesetzungen unterwegs)) sagte mal, schnell spielen kann jeder - das ist Trainingssache. Aber langsam schöne Musik machen, das ist schwer!
 
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(Binäre) Sechzehntel teilen Achtel im Verhältnis 2:1, daher nehmen vier Sechzehntel die Zählzeit zweier Achtel oder einer Viertelnote.
Das ist ja trivial.

Für kleine Kinder mag es eine erste Vorstellungshilfe sein. In der Sache, sprich aus Sicht der Musiklehre, ist das (hier binäre) Teilungsverhältnis der Punkt.
Sowohl Achtel als auch Viertel oder Sechzehntel sind binär und somit austauschbar.

Wenn ich ein Stück im Vierer-Rhythmus nicht kenne und es vom Hören transkribiere, gibt es kein Kriterium, was mir sagt, ob es vier Achtel im Takt hat (2/4) oder vier Viertel (4/4).

Es gibt langsame Sätze von Händel und Co, da sind Vierundsechzigstel notiert. Das Gleiche könnte man eine Ebene "höher" (also mit minimal Zweiunddreißigsteln) sogar zwei machen (kleinste Einheit Sechzehntel), ohne dass sich an der Musik irgendetwas ändern würde.

Andersrum gibt es in der alten Musik doch diese Tempowechsel Vierer-Dreier-Rhythmus, wo die Halben plötzlich wie Viertel gespielt werden. Weiß jetzt nicht, wie das heißt. Beispiel kann ich gern liefern.

Oder Schumann 3. Sinfonie 1. Satz, gib das mal jemandem, der es nicht kennt, zum Transkribieren.

Natürlich gibt es gewisse Konventionen, dass zB ein Walzer in 3/4 statt 3/8 oder 6/8 notiert ist. Aber auch das kann man beliebig hin- und her-ändern und ein Hörer würde es nicht merken.

---]
Ein Bekannter von mir (Profimusiker (anderes Instrument, solistisch bzw. als Duo oder in Kleinstbesetzungen unterwegs)) sagte mal, schnell spielen kann jeder
Das ist die Logik von "Braune Borsten bürsten besser als lange Borsten." Man weiß natürlich, was gemeint ist, aber es ist natürlich Quatsch. ;)
Genauso könnte man sagen, langsam spielen kann jeder.

Schön muss man spielen egal ob langsam oder schnell. Beides ist anspruchsvoll.
 
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Wenn ich ein Stück im Vierer-Rhythmus nicht kenne und es vom Hören transkribiere, gibt es kein Kriterium, was mir sagt, ob es vier Achtel im Takt hat (2/4) oder vier Viertel (4/4).
Wenn es ein Vierer-Rhythmus ist, du also vier Zählzeiten "fühlst", dann ist es ein 4/4 (oder wie in deinem Beispiel ein 4/8 oder...). Bei einem 2/4 würdest du zwei Zählzeiten "fühlen", bevor wieder ein neuer Takt beginnt. So sollte man jedenfalls spielen.
 
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Wenn es ein Vierer-Rhythmus ist, du also vier Zählzeiten "fühlst", dann ist es ein 4/4 (oder wie in deinem Beispiel ein 4/8 oder...). Bei einem 2/4 würdest du zwei Zählzeiten "fühlen", bevor wieder ein neuer Takt beginnt. So sollte man jedenfalls spielen.
Das bezweifle ich, dass Du das "fühlen" kannst.

Es ging aber nicht um zwei oder vier, sondern um Viertel oder Achtel.
 
Es ging aber nicht um zwei oder vier, sondern um Viertel oder Achtel.
Es ging darum, ob
Sechzehntel <...> auch nichts anderes als schnelle Achtel
sind.

(0) Die Interpretation sollte eigentlich das vom Komponisten dargestellte Metrum realisieren und nichts eigenes. Ok?
Wenn ja, dann:
(1) Das Metrum "regelt" die grundsätzlichen Betonungen. Wenn du einen 4er-Takt (egal, ob Viertel, Achtel oder Halbe oder...) hast, dann zählst du (hoffentlich) jeweils 4 Schläge, bis du wieder einen "schweren" Taktanfang hast. Beim 3er-Takt entsprechend 3 Schläge, beim 2er-Takt 2 usw. usf. Besteht bis hierhin Einvernehmen?
(2) Im 4/4-Takt zählst du vier Viertel bis um nächsten Taktanfang, im 3/4 drei Viertel, im 4/8 vier Achtel. Soweit auch Einvernehmen?
(3) Wenn bei Viertel-Zählzeiten der Taktstock (oder Fuß oder...) auf jeweils dem ersten Achtel runtergeht, geht er auf zweiten Achtel hoch. Wenn du Achtel zählst, geht der Fuß auf dem ersten Sechzehntel runter, auf dem zweiten hoch. Wenn du Halbe zählst (alla breve) auf dem ersten Viertel runter, auf dem zweiten Viertel hoch. Auch hier Einvernehmen?
(4) Der jeweils nächstkleineren Gliederung entspricht keine eigene körperliche "messende" Bewegung, also keine eigene Taktstockbewegung etc. Wenn Viertel gezählt werden, entsprechen die Bewegungen jeweils Achteln. Es gibt erstmal keine eigenen Bewegungen für Sechzehntel (nur eben die Silben). Auch hier Einvermehmen?
(5) Die Bewegungen korrespondieren mit Betonungen. Senken sind grundsätzlich immer "schwerere", betontere Bewegungen, Hebungen "leichte". Wenn nun die Notenwerte keiner eigenen Bewegung mehr entsprechen, dann "huschen sie so durch" (eine intelligentere Formulierung kam mir gerade nicht in den Sinn).
Und in diesem Sinn sind eben Sechzehntel keine schnell gespielten Achtel...
 
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Das ist ja trivial.
Auf dein Widerwort ist Verlass, selbst wenn es keinen Sinn macht.
Außerdem kommst sogar Du lieber mit pädagogisch irreleitenden Erklarungen als dieser "trivialen", soviel dazu.

Fakt ist, der Sachverhalt mindestens einmal jährlich zur Erklärung nachgefragt, ganz aktuell in der Rhythmik.

Gruß Claus
 
Auf dein Widerwort ist Verlass, selbst wenn es keinen Sinn macht.
Außerdem kommst sogar Du lieber mit pädagogisch irreleitenden Erklarungen als dieser "trivialen", soviel dazu.
Es war kein Widerwort, bitte nicht falsch verstehen.
Dass zwei Achtel eine Viertel sind, erschien mir trivial, da ich das Vorschulkindern am Beispiel einer Pizza erkläre. Anfängerunterricht habe ich wenig gemacht und bin da nicht auf das Problem gestoßen, wenn Du also die Erfahrung hast, dass das so nicht funktioniert, dann will ich da keineswegs widersprechen.

Natürlich ist ein Sechzehntel im 4/4 Takt etwas anderes als ein Achtel. Nämlich vier kleine Einheiten auf einen gefühlten "Schlag" statt zwei. Das meint Ihr - richtig? -, und ich habe mich insofern missverständlich ausgedrückt.
Für mich fühlen sich aber auch vier Sechzehntel so an, als wäre die erste und dritte davon etwas betonter als die zwei und vier, und huschen nicht so durch.

(0) Die Interpretation sollte eigentlich das vom Komponisten dargestellte Metrum realisieren und nichts eigenes. Ok?
Wenn ja, dann:
(1) .....
Und in diesem Sinn sind eben Sechzehntel keine schnell gespielten Achtel...
"..in diesem Sinn" ist das entscheidende hier.
0 bis 5 ist natürlich alles in dem Sinne richtig.

Ein Achtel / Sechzehntel kann das eine oder andere sein, je nachdem in welchem Takt und Tempo es vorkommt.

Was ist der musikalische Unterschied zwischen einem 4/8 Takt im Tempo 60 und einem 4/4 Takt im Tempo 120? Oder zwischen einem 6/8 Takt und zwei schnellen 3/4 Takten?
Aus eigener Hörerfahrung finde ich: Keiner.

Natürlich, wenn ich die Noten kenne, fühlt sich das anders an. Aber musikalisch - sprich für einen Hörer, der die Noten nicht kennt - kommt für mich da nichts anderes raus.

Wäre es anders, müsste ich als Hörer erkennen, ob das Stück im 3/4 oder 6/8 Takt notiert ist. Oder eben 2/4 vs 4/4.
Das schaffe ich nicht. Siehe meine Beispiele oben.

Am Beispiel der Invention oben würde mich da mal Eure Meinung interessieren:
Man könnte die Invention ja auch im nächstgrößeren Metrum notieren, sprich die rechte Hand beginnt mit Achtelpause und Achtelnoten usw.
Würde da Eurer Meinung nach musikalisch beim Hörer etwas anderes ankommen? Also nur vom Klang her betrachtet?

oder eben das oben angesprochene Thema aus der alten Musik; ich kenne den Fachbegriff für diese Taktwechsel ins doppelte Tempo leider nicht, das ist so eine Stelle (Grimm, Zwei Weihnachtskonzerte, im übrigen wunderschöne Musik für zwei Singstimmen und Orgel / basso continuo)
1697454917852.png

Beim Taktwechsel geht es ins doppelte Tempo. Also halbe == Viertel. Der 3/2 Takt ist also praktisch (gehört) ein 3/4 Takt. (Notiert ist er sogar als 6/2).
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei Notation als 3/4-Takt da was anderes hört.

Genauso höre ich keinen Unterschied zwischen einem 4/4 und zwei 2/4 Takten.

Und hört Ihr, in welchem Takt die A-Dur-Fuge BWV 864 notiert ist? Da lag ich nämlich auch falsch und war überrascht, als ich mir das erste Mal die Noten vorgenommen habe. Wer es nicht weiß, kann ja mal reinhören und raten, fände ich interessant.

Zur Sicherheit nochmal hinterhergeschickt - ich versuche meine Meinung sachlich zu begründen, aber natürlich ist das nur meine Ansicht, ich möchte damit niemanden persönlich angreifen.
 
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Was ist der musikalische Unterschied zwischen einem 4/8 Takt im Tempo 60 und einem 4/4 Takt im Tempo 120? Oder zwischen einem 6/8 Takt und zwei schnellen 3/4 Takten?
Ein 60er-Tempo ist ein Largo oder Larghetto, 120 ein Moderato oder Allegro. Das ist ein ziemlicher Charakterunterschied, ob du 60x oder 120x je Minute schlägst..
Aus eigener Hörerfahrung finde ich: Keiner.
Schade.
Wäre es anders, müsste ich als Hörer erkennen, ob das Stück im 3/4 oder 6/8 Takt notiert ist. Oder eben 2/4 vs 4/4.
Das schaffe ich nicht.
Bei 2 Takten à 2/4 sind (erstmal) die jeweils ersten Viertel der Takte gleich betont*, beim 4/4 ist das erste Viertel stärker betont als das dritte. Dies (hörbar) zu realisieren, sollte Aufgabe der Interpreten und des Dirigenten (wenn es denn einen gibt) sein.

* Das wird man natürlich bei taktübergreifenden Phrasierungen auch etwas differenzierter sehen
 
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Ein 60er-Tempo ist ein Largo oder Larghetto, 120 ein Moderato oder Allegro. Das ist ein ziemlicher Charakterunterschied, ob du 60x oder 120x je Minute schlägst..

In einem 4/8 Takt im Tempo Viertel gleich 60 schlägt man die Achtel, also genauso schnell wie im 4/4 bei Tempo 120.

* Das wird man natürlich bei taktübergreifenden Phrasierungen auch etwas differenzierter sehen
Genau das ist doch der Punkt.

Welches Stück besteht aus nur eintaktigen Phrasen?

Schon beim Wiener Walzer hast Du meistens mindestens zwei- bis viertaktige Phrasen. Natürlich weiß man, dass der Wiener Walzer normalerweise im 3/4 notiert ist. Aber wenn ich einen im 6/8 aufschreibe, würdest Du keinen Unterschied hören. Die eins der Takte sind nicht alle gleich betont, das wäre musikalisch nicht sinnvoll und würde total langweilig klingen.

Genauso ist bei vier langsamen Sechzehnteln auch eine Differenzierung und eben nicht ein Drüberrutschen wie du oben geschrieben hast.

Finde ich nicht.

Wenn man es genau wissen will, müsste man eben mal einen Test machen. Ein paar Stücke habe ich doch nun schon oben aufgeschrieben; wenn Du dort hörst, was für ein Takt das ist, dann bist Du an der Stelle empfindsamer als ich. Aber ich glaube, du hast dir die Beispiele gar nicht angesehen ;)
 
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Ein Bekannter von mir (Profimusiker (anderes Instrument, solistisch bzw. als Duo oder in Kleinstbesetzungen unterwegs)) sagte mal, schnell spielen kann jeder - das ist Trainingssache. Aber langsam schöne Musik machen, das ist schwer!
Das ist soo wahr! Versuch mal, eine langsame Ballade auf beispielsweise einem Blasinstrument zu spielen. Ich denke da jetzt speziell an Saxophon, weil ich das schon mal probiert habe. Sehr, sehr schwierig. Schnelle Tonleitern und Läufe sind hingegen nur Übungssache, weiter nichts.
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Mein Problem ist zur Zeit, dass ich am liebsten alles ausprobieren würde - teils liegt das aber dann doch über meinem Niveau, obwohl es erstmal einfach auf mich wirkt.
Ja, das stimmt. Das ist alles zu verführerisch. Die Kunst, das Richtige zu tun, liegt in der Beschränkung. Schwierig, aber - zumindest zeitweise - machbar.

Mir ist jetzt auch aufgefallen, dass ich dadurch das eigentliche ÜBEN vernachlässige.
Ich sage nur: Tonleitern und Akkorde. 😉 Ein bisschen weg von den Stücken. Dann kommt man ans richtige Üben. Einfacher jedenfalls, als wenn man nur Stücke spielt.

ÜBEN und SPIELEN ist zweierlei
Definitiv. Aber Stücke zu spielen verführt dazu, nicht richtig zu üben, sondern eben gleich zu spielen zu versuchen. Deshalb mein Rat mit den "Nicht-Stücken". Da ist die Verführung nicht so groß und die Beschränkung leichter.

Habe daher beschlossen, aktuell wirklich nach dem Fahrplan meines Klavierlehrers zu gehen.
Alles, was Du über ihn erzählst, klingt ja auch wirklich gut.

Letzte Stunde war er mit meinem Vorspiel zufrieden (Obwohl ich selbst das nicht so war, nie klappt das so gut wie zuhause.)
Normal. Mach mal eine Videoaufnahme von Dir, wenn Du zuhause übst. Vor allem, wenn Du das am Anfang der Übestunde einstellst und dann vergisst, kann das eine große Motivation sein, wie gut Du die Sachen schon kannst. Dann ist die Klavierstunde nicht so frustrierend, wo es immer irgendwie schiefgeht. Vor der letzten Klavierstunde hatte ich sogar noch direkt vor der Klavierstunde exakt dasselbe geübt, was ich dann meiner Klavierlehrerin vorspielen sollte. Und es ging gut. Es lief sogar sehr gut. Als ich es meiner Klavierlehrerin dann zehn Minuten später vorspielte, klang es, als hätte ich so gut wie gar nicht geübt. Da kann man nichts machen. Augen zu und durch. 😎

Der Wechsel Digitalpiano und Klavier ist für mich jedesmal eine Herausforderung.) und es macht ja auch Sinn, die Grundlagen vernünftig zu lernen. Für Ferienzeiten werde ich ihn einfach fragen, ob er mir etwas mehr geben kann.
Frag ihn doch mal nach schönen Etüden oder eben Tonleitern und Akkorden. Dann kannst Du die Ferien dafür nutzen, was Du im Unterricht vielleicht nicht so machst. Mehr Grundlagen als Stücke.
 
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Sehr, sehr schwierig. Schnelle Tonleitern und Läufe sind hingegen nur Übungssache, weiter nichts.
Den Trugschluss haben Schüler wie Du nur, weil sie denken, langsame Passagen muss man nicht üben.
Beides kann schwer sein, ob nun musikalisch oder technisch. Langsam kann aber auch leicht sein, während schnell eher nicht so leicht ist.
Und wenn ich schon lese "nur" Übungssache, so ein Quatsch. Jedes langsame Stück kriegst du in absehbarer Zeit hin, für die schnellen Chopinetüden braucht man manchmal Jahre.
 

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