Jemanden, der mit 78 bestimmte Texte ablehnt, als "Andersdenkenden" zu bezeichnen, finde ich etwas hochgegeriffen. Ich halte es nach wie vor fĂŒr eine Geschmacks- allenfalls eine Generationsthematik.
Ehrlich gesagt finde ich das gar nicht so aussergewöhnlich. Jede Generation hat sich ĂŒber die nĂ€chste beschwert, das gehört wohl zum kulturellen Pflichtprogramm. So interpretiere ich auch die Kommentare von
Elon und
Tremar (denn etwas vage bleiben sie ja schon...).
Die Ălteren wundern sich ĂŒber die Sprache, die Musik, die Haltung, und die JĂŒngeren rollen die Augen und machen weiter. FrĂŒher warâs Rockân Roll, dann Punk, spĂ€ter Rap. Immer dasselbe Ritual: Erst Irritation, dann Ablehnung, und am Ende doch so etwas wie Akzeptanz und/oder Toleranz.
Fairer wĂ€re aber gewesen, mal nachzufragen, in welcher Form diese UnterstĂŒtzung stattfindet: Ist es eher eine passive Zurkenntnisnahme oder tatsĂ€chlich eine aktive Teilnahme?
Schlussendlich lieĂe sich auch sagen, dass Björnis Haltung zum Feminismus irrelavant ist fĂŒr die Beantwortung der Fragen im Startpost. Da er es selbst aber erwĂ€hnenswert fand, ist es eben auch Teil der Diskussion geworden.
NatĂŒrlich ist das diskussionswĂŒrdig, das lĂ€sst sich ja gar nicht trennen, weil Sprache, Geschlecht und gesellschaftliche Rolle hier unmittelbar miteinander verwoben sind:
Wenn ein Mann sich explizit auf die Sprache von Frauen bezieht, ist Feminismus bzw. Antifeminismus automatisch Teil des Themas.
Und wenn er selbst sich noch zu "Frauenpower" und feministischen Positionen Àussert, dann erst recht.
Also mal im Ernst: Was wĂ€re denn ĂŒberhaupt die Alternative in dieser Diskussion? WorĂŒber hĂ€tte man sonst sprechen sollen?