Freie Mitarbeit bei musikalischen Magazinen

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Nocterra
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Das genormteste Dorf der Welt: Ennepetal
Hallo ihr da draußen!

Es ist wirklich zum Mäusemelken: Es gibt keinen eigenen Bereich für Musikjournalismus :D von daher kommt das folgende jetzt hier rein, oder steht hier schon, oder jenachdem...

DOPPELPUNKT:

Wer würde von all der schönen Musik wissen, wenn man niemanden hätte der sie aufschreibt? Ich rede nicht von Komponisten, ich rede von Musikjournalisten, deren Aufgabe es nicht nur ist Rezensionen zu schreiben und alles und jeden runterzumachen, sondern auch sachliche, gut recherchierte, investigative Berichte zu liefern, die hinter das Werk steigen und nicht nur dem intellektuellen und fantasievollen einen Einblick in die Zauberwelt der Musik geben.
Klingt pathetisch, ist es vielleicht auch, ich für meinen Teil frage mich, wie es sich mit dem Musikjournalismus verhällt.
Ich für meinen Teil schreibe bereits seit 1,5 Jahren für den Ennepetaler, Schwelmer und Gevelsberger Regionalteil der "Westfälischen Rundschau" als freier Mitarbeiter. Dank meines Studiums (Musikwissenschaft) schreiben mir die Redaktionsleiter - schon allein wegen des Namens - ein Höchstmaß an ästhetischer Analysefähigkeit zu, wodurch sie sozusagen meine Spezialisierung in dem Bereich heruaskristalisierte.
Nach 1,5 Jahren denke ich ist es an der Zeit sich weiterzubilden, seinen Standpunkt auszubauen und Schützenvereine, Taubenvereine und Omas Geburtstag in den Hintergrund treten zu lassen. Viele, die sich für einen Beruf im journalistischen Bereich interessieren müssen früher oder später den Schritt tun und für Fachzeitschriften schreiben, bei mir wäre es die Musik.

Meine konkrete Frage (lange Rede - kurzer Sinn) handelt von den Bewerbungsmodalitäten. Was muss ich erfüllen um als freier Mitarbeiter angestellt zu werden? Wie "bewerbe ich mich bei denen? Welche Zeitschriften sollte man wählen, wenn es sich um klassiche/ Neue Musik handeln soll?
Allen Leuten zu trotz, die jetzt sagen werden "wie bist du denn an deinen aktuellen Platz gekommen?", oder "Das schaffst du in deinem Stadium sowieso nicht", stelle ich diese unglaublich blöde Frage. Trotz meines "Berufs" bin ich ein doch recht scheuer Typ und bevor ich mit unpassenden Anrufen und Anfragen in der Redaktion auf die Nase falle, frage ich erfahrene freie Mitarbeiter (falls hier denn sowas existiert), die wissen, wie ich was wo machen sollte...
Damals, als ich meine erste Stelle in der Regionalzeitung bekam habe ich einfach angerufen und gefragt, ob sie noch Freie brauchen. Ich bekam einen Termin, sollte darüber schreiben und jetzt wird mein Anruf als Schicksalsmoment und Glückstreffer gehandelt.

Das war's von mir - nun zu dir!


lg
Matze
 
Eigenschaft
 
Es ist wirklich zum Mäusemelken: Es gibt keinen eigenen Bereich für Musikjournalismus

Na, das ist doch ganz gut, oder? Sonst fühlt sich am Ende jeder noch Als Musikkritiker, wie bei Georg Kreisler :) ...

Meine konkrete Frage (lange Rede - kurzer Sinn) handelt von den Bewerbungsmodalitäten. Was muss ich erfüllen um als freier Mitarbeiter angestellt zu werden?

Wenn du angestellt bist, bist du kein freier Mitarbeiter mehr. Von daher ergibt deine Ausgangsfragestellung keinen Sinn. Der erste Schritt ist aber sicher die freie Mitarbeit - wenn du dich bewährst, hast du evtl. Aussichten auf eine Festanstellung. Sollte dann natürlich der Fall eintreten, daß du festangestellt in der Redaktion sitzt, aber keine Musikthemen anstehen, könnte es durchaus sein, daß du mal zum Schützenverein, Taubenverein oder zu Omas Geburtstag geschickt wirst, um kompetent und fachkundig zu berichten :) Also: die freie Mitarbeit hat ihre Vorteile.

Wie "bewerbe ich mich bei denen?

Ich habe eine Zeitlang für KEYBOARDS geschrieben. Der damalige Chefredakteur hat mich angemailt, weil ich im Forum viel zum Thema Livespiel geschrieben habe und er für diesen Bereich einen neuen Autor suchte. Also das typische Zufallsprinzip - da kannst du natürlich mit einer Mail "Hallo hier bin ich, ich kann für euch das und das schreiben und kann bereits das und das vorweisen" nachhelfen.

Welche Zeitschriften sollte man wählen, wenn es sich um klassiche/ Neue Musik handeln soll?

Naja, die NMZ, was sonst. Vielleicht auch http://www.crescendo.de/ , http://www.rondomagazin.de/ , http://www.klassikakzente.de/ , http://www.musikderzeit.de/ , http://www.ensemble-magazin.de/ oder instrumentenspezifische Zeitschriften wie http://www.sonic.de/design2/ oder http://www.moderndrummer.com/ .

bevor ich mit unpassenden Anrufen und Anfragen in der Redaktion auf die Nase falle, frage ich erfahrene freie Mitarbeiter (falls hier denn sowas existiert), die wissen, wie ich was wo machen sollte...

Ein Patentrezept gibt es nicht. Niemand kann dir sagen, was du wie wo machen solltest. Je nachdem, was du machst und wie du deine Tätigkeit potentiellen Arbeitgebern präsentierst, werden sich unterschiedliche Möglichkeiten ergeben.

Harald
 
Wenn du angestellt bist, bist du kein freier Mitarbeiter mehr. Von daher ergibt deine Ausgangsfragestellung keinen Sinn.

Dann ersetzten wir mal das Wort "angestellt" durch "beschäftigt". Denn bei Tageszeitungen ist es so ne Sache fest angestellt zu werden, da üblicherweise ein Volontariat und davor am besten ein Studium vorgeschaltet werden muss.
Da ich noch studiere finde ich die Lösung der freien Mitarbeit perfekt, von wegen Zeiteinteilung und so...
Habe da mal ne kleine Mail an einige Zeitschriften geschickt, mal schaun, was da wiederkommt :D

aber danke auf jeden Fall schon mal für den Beitrag!
 
Naja, es gibt ja "feste" Freie, wenn man so will. Das sind die, die halt hauptsächlich für eine Zeitung schreiben und von denen auch häufig und am meisten angerufen werden. Jedenfalls kenn ich das sowohl aus dem Bereich Fernsehen so, was jetzt allein das Prinzip "freie Mitarbeit" angeht.

Aber insgesamt ist das halt immer Glückssache, wohin man kommt. Ich habe schon an einige Musikmagazine Arbeitsproben geschickt, aber das tun wohl viele und meistens kommt dann keine Antwort oder irgendwelche Vertröstungen. Man sollte ja nach Möglichkeit immer schon veröffentlichte Arbeitsproben - je nachdem, wohin man will - haben und wenn man selbst aber gerade bei der "falschen" Zeitung ist, kommt man da auch schlecht weg, um mal die "richtigen" Arbeitsproben zu sammeln. Ich schreibe für eine Lokalzeitung und da muß man halt eher einfach schreiben und keine wissenschaftlichen Abhandlungen über Bach. Schade, aber ist halt so. Meistens.

Aber so generell, um mal an Veröffentlichungen zu kommen, sind auch Onlinemagazine, die auf ehrenamtlicher Basis laufen, keine schlechte Adresse. Dafür bekommt man dann zwar kein Geld, aber man bekommt Promomaterial, über das man schreiben kann oder kann sich für Konzerte akkreditieren lassen. Die Arbeitsproben sind dann quasi online und man kann sich erste Sporen im Bereich verdienen. Das gibt's in der Klassik, hab ich so den Eindruck, aber auch eher seltener.

Der beste Weg ist halt ein Studium mit anschließendem Volontariat, aber das muß man auch erstmal bekommen und ich bin da auch noch auf der Suche.
 
Ich spiele mit dem Gedanken, Musikjournalismus zu studieren.
Meint ihr, meine Chancen auf eine Anstellung oder Beschäftigung bei einer Fachzeitschrift sehen besser aus, wenn ich Journalismus speziell im Bereich Musik studiert habe?

Kann mir vielleicht auch allgemein jemand sagen, was ich danach alles machen kann?
Gibt es vielleicht auch einen Job, der sich quasi von zu Hause aus erledigen lässt oder so was?

Das Studium an sich würde mir denke ich nämlich sehr gut zusagen und auch Spaß machen. Allerdings ist es sehr deprimierend, wenn ich sehe, dass ich danach dann eben ohne Job, der mir Freude bereitet, mit meinem Studium in der Tasche dasitze.

Vielen Dank schon mal.

Sandra
 
K
  • Gelöscht von cello und bass
  • Grund: leere post
@Sandra M.: Ich rate dir den Gang zum Berufsberater. Ein Journalismusstudium ist heute ein Studium für Arbeitslosigkeit. Viele Journalisten kommen nicht aus dem Journalismusstudium sondern haben z.b. Geisteswisschenschaften studiert, un sich schon im Jugendalter mit schreiben von Artikeln etc. hervorgetan. Hier zählt die Erfahrung und nicht die Qualifikation.
 
Vielen Dank für die Antwort.

Allerdings dachte ich, dass aus meiner Frage hervorgeht, dass mir das bereits bewusst ist.
Mich hat allerdings speziell das Studium des Musikjournalismus fasziniert und da wollte ich ja nur wissen, was ich theoretisch machen könnte. Wie das nachher in der Realität aussieht, darüber bin ich mir im Klaren.
 

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