Gear News/ Vorstellung: MIDAS PRO6 - LiveAudioSystem

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PacoCasanovas
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Hier mal meine grobe Zusammenfassung eines neuen interessanten Stück Equipment für den Pro-Live-Sektor.....Viel Spass! Fragen und Anregungen sind willkommen....

Mit Ihrem neuen Pro6 Audio System betritt MIDAS den Markt der kompakten digitalen Live Audio Systeme.


Das Pro6 System, dessen Bedienoberfläche gerade mal die Dimensionen einer 32-Kanal Verona Konsole hat, bietet alle klanglichen Vorzüge der im Live-Sektor renommierten XL- und Heritage Konsolen gepaart mit der Technologie der modularen digitalen XL8 Live Audio Systems.

Das Pro6 System wird als Basis-Konfiguration mit einem Pro6 Control Center/Control-Surface in stabilem Touring-Flightcase und je einem 7HE grossen DL371 Engine Modul (bestückt mit 5 DSP Units) und einem DL351 IN/Out-Frame Modul (bestückt mit sieben analogen IN/OUT Cards, insgesamt 56 INs/8 OUTs) in einem 16HE Touring Flightcase geliefert. zusätzliche Analoge Ein- und Ausgänge an der Control Surface erlauben den Einsatz von Zuspielgeräten, Abhöre für den Mischplatz (je nach Anwendung) und bieten Insert-Möglichkeiten für analoges Outboard-Equipment.
Bei Bedarf lässt sich das System mit zusätzlichen Erweiterungen auf maximal 264 Eingänge und 264 Ausgänge ausbauen.
Als Erweiterungen stehen dem User nebst den erwähnten I/O-Frames, auch die Splitter-Units, sowie die I/O-Modules des XL8 Systems zur Verfügung.
Für die DL351 Frame-Module gibt es nebst den erwähnten achtkanaligen analogen INPUT- oder OUTPUT Cards (entweder mit XLR oder Stereo TRS Buchsen) auch digitale IN/OUT Cards im AES/EBU Format.

Die Module werden via AES50 Datenbus auf einer CAT5e Leitung mit dem DL371 Engine Modul verbunden, dieses wiederum kommuniziert über eine doppelt redundante (CAT6e sowie Fibre Optik) HyperMac Verbindung mit der Control Surface.

Wie schon bei der XL8 Konsole, setzt Midas auch beim Pro6 Betriebsystem auf die fortschrittliche Linux-Plattform. Die Audio-Engine , Spannungsversorgung sowohl auch die Recheneinheiten (inkl. Betriebsystem) sind alle komplett redundant aufgebaut, sie schalten in einem Havariefall unterbrechungsfrei um.
In Zusammenarbeit mit den ehemaligen Sony-Oxford DSP Programmierer hat MIDAS herrvoragend klingende EQ-, Dynamik und Effekt-Algorithmen entwickelt, welche u.a die bekannten KlarkTeknik Outboard-Geräte (zb. die berühmten XL4-EQs, Klark Teknik DN360, SQ1D etc.) akustisch und optisch (GUI) virtuell modelieren vermögen. Die vollautomatische Latenzkompensation berücksichtigt "sämtliche" internen DSP-Prozesse, damit alle Audio-Signale immer absolut phasenkohärent auf die Summe gemischt werden können.
Das Pro6 System kann entweder als Monitor oder als FOH-Mischsystem benutzt werden. Im Monitor-Mode stehen dem Anwender 32 dedizierte Ausspielwege (Monitorwege) zur Verfügung, jeder mit eigenem Grafik-EQ und Dynamikprozessor. Die Grafik-EQs lassen sich da über die optional erhältliche KlarkTeknik DN9331 Rapide Controll Surface ganz dem analogen Vorbild editieren.

Nebst zwei grossen entspiegelten hellen Bildschirme, welche selbst bei Sonnenlicht noch klar lesbar sind, ist die Bedienungsoberfläche des Control Centers klar strukturiert aufgebaut. Alle wichtigen Bedienungselemente eines Kanalzuges sind direkt ohne Untermenues in zwei Operator-Zones bequem nach analogem Vorbild zu erreichen. Sämtliche Kanäle sind in Faderblöcke à 12 Kanäle über Lyer-Buttons schnell erreichbar, dies verkürzt die Aktionszeit deutlich indem nur die gewünschten Bedienfelder auf Tastendruck zum Anwender kommen. Kanäle können mittels Population-funktion schnell und einfach zusammengeführt werden. VCA/DCA, Populationsgruppen sowie Kanäle sind mittels grossen LCD-Taster farblich kodier- und individuell beschriftbar.
Farbiges E-Tape, Gaffa-Klebebänder gehören definitiv der Vergangenheit an!
Die Regler der Bedienoberfläche lassen durch den Einsatz von Potentiometer mit Links- und Rechtsanschlag echtes Analogfeeling aufkommen.

Zusammen mit dem neuen DN9696 Hi-Resolution Multitrack Recorder, (gebaut mit dem Knowhow ehemaliger Sadie-Entwickler) welcher als hochqualitativer Live-Recorder auch als Zuspielgerät für virtuellen Soundcheck dienen kann, erfüllt das neue MIDAS Pro6 die höchsten Anforderungen an ein zeitgemässe professionelles Audio-System.



MIDAS - "bringing the console to the engineer"



Zusammenfassung / Autor: P.Casanovas / April 2009

Nachtrag: Mittlerweile gibt es auch einen Offline-Editor für das Pult, allerdings erst als MAC OSX Version verfügbar. Find ich privat natürlich klasse....aber Windows 2000/XP hat im Live-Audio Sektor die breitere Akzeptanz.

bis bald

Gruss
Paco
 
Eigenschaft
 
Da es offensichtlich nicht möglich ist, eigene Beiträge zu ergänzen bzw. bearbeiten, erlaube ich mir einige Korrekturen und Ergänzungen von meiner Seite.

Nicht die Sony-DSP-Programmierer waren in das Projekt eingeweiht, sondern DSP-Spezialisten aus dem Hause Midas selbst. Ziel dabei war es, die klanglichen Vorzüge der XL3 und XL4 Pulte zu implementieren, so arbeitete Alex Cooper, seines Zeichen Mastermind der XL4 und den Heritage-Konsolen, eng mit den hauseigenen DSP Programmierer zusammen. Das Resultat kann sich nicht nur hören lassen, sondern demonstriert eindrücklich, dass Midas nicht nur ein weiteres Digital-Live-Pult gebaut hat, sondern gleich ganz neue Massstäbe setzt.

Digital goes Midas! ;)

Die Mikrofonvorstufen/Head-Amps entsprechen exakt dem Vorbild XL-4. Durch Ihre perfekte analoge Anpassung an die A/D-Wandler können die Vorstufen schön in die Sättigung gefahren werden, um den typischen Sound zu bekommen, welchen Midas berühmt gemacht hatte. Ohne Overshoot und daraus resultierende Verzerrungen....
Durch spezielle Smoothing-Algorithmen, können die parametrischen EQs flüssig durchge-"sweeped" werden, ganz dem analogen Feel, die Low- & High-Shelv-Filter kennen nebst den klassischen Filterkurven auch schaltbar die typischen XL-3, XL-4, sowie eine von Alex Cooper speziell entwickeltem MHD-Filter (minimum harmonic disruption) Mode...ähnlich dem klassischen Filter-Design, aber ohne "Undershoot"-Effekt. Damit ist eine stärkere Anhebung/Absenkung der Bässe bzw. Höhen möglich ohne die Mittenfrequenzen mit zu beeinflussen, wie es beim klassischen Shelving-Filter Design passiert.

264 Audio In und Outs? Maximal lassen sich 80 physikalische Inputs und 32 Outputs plus Stereo und Mono Bus (SIS / LCR) mixtechnisch verwalten. Die Mix-Engine verwaltet intern 120 In- und 120-Outputs. Doch jetzt kommt der Clou:
Das Pro6-System verwaltet maximal 264 In- und 264 Outputs. Diese können sich nebst oben genannten Auslastung unprozessiert als digitale Audio-Matrix benutzt und über die Control Surface gepatched werden.
Beispiel: Die Control-Surface steht am FOH-Platz wo eine HyperMac (CAT5/CAT6 bis zu 100Meter- oder Optocore bis zu 500Meter Distanz) Verbindung an die Engine angeschlossen ist, welche auf oder unter der Bühne steht. Von dort aus ist einerseits via AES50 die In/out-Frame-Unit DL351 angeschlossen. Nun lassen sich an der Engine weitere Frames oder IN/Out Optionen wie die Modular I/O Unit DL451 oder der XL8-Mic-Splitter anschliessen. Ebenso stehen dem Anwender auch an der Control-Surface drei dedizierte AES50 Ports zur Verfügung, die mit den gleichen I/O-Optionen ausgebaut werden können. Damit kann sich zb. das Drive-Rack mit den Lautsprecher-Prozessoren direkt am FOH Platz befinden, die Ausgänge werden via Pro6-Audio-Matrix mit je einer Latenz von total 140µs an die I/O-Unit bei den Amp-Racks geschickt ohne den Mixer zu durchlaufen und ohne irgendwelche DSP-Prozesse zu benötigen welche die Leistung des Mixers beeinträchtigen würden.

Dies ist natürlich nur eine Anwendung, zeigt aber dass man damit in einem Pro6-LiveAudio System auch irgendwelche parallel-analogen "Trunkboxen plus Multicore" völlig überflüssig werden lassen kann. Das ist digitales Live-Audio 2.0

Weiter können mit dem neuen (bald erhältlichen) Update sogar Ethernet Datenleitungen getunnelt werden. Da werden ungeglaubte Möglichkeiten frei.....

Weitere Details folgen. Bei näherem Interesse gerne auch per PM!


Gruss
Paco
 
Moin

also das is mit sicherheit n schniekes Ding ... aber wie siehts denn mit dem Preis dafür aus? Kennt einer den genauen officiellen Preis?

Greez
Mike
 
Moin

also das is mit sicherheit n schniekes Ding ... aber wie siehts denn mit dem Preis dafür aus? Kennt einer den genauen officiellen Preis?

Greez
Mike

Wir hatten für eine kurze zeit von BOSCH eins verliehen bekommen. die wollten es unserer schule schmackhaft machen, damit sie eins kaufen... haha! (ist leider am ende nicht geschehen). habe allerdings ein paar tage damit rumspielen können. ist unglaublich TOLL!

Preis in $$$ ist um die 120K

photos, die ich geschossen habe, als wir eins an der schule hatten:

pro61.jpg

pro62.jpg


:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zugegeben schon etwas älter der Thread, da ich aber seit heute Certified Midas Digital User auf der Pro6 bin, wollte ich den mal wieder aus der Versenkung holen.
Das Pult bietet einen extrem großen Funktionsumfang, vor allem die Möglichkeiten des Patchings sind schier unerschöpflich.
Leider ist es auch bei Midas inzwischen so, dass Produkte etwas zu schnell auf den Markt gebracht werden, weshalb einige Features noch nicht oder nicht so wie sie sollen funktionieren.
Beispiele dafür sind:
- die aktuell noch notwendige manuelle Havarieumschaltung auf dem Hypermac-Bus im Fehlerfall
- möglicher Rücksprung auf eine leere Szene im Automationsmenü, mit der man im Zweifelsfall alle bereits getätigten Einstellungen inkl. Patches verliert, sofern man die aktuellen Einstellungen vorher nicht gespeichert hat
- Etwas umständliche Handhabung von Showfiles, u.a. bedingt durch die gigantischen Möglichkeiten der Input-/Output-Konfigurationen
- Dadurch bedingte Möglichkeit, ein komplettes Pro6-System funktionsunfähig zu machen, wenn man aus Versehen ein nicht angepasstes Showfile lädt.
- Offline-Editor bisher nur für Mac verfügbar.
- Nur eine Hallmaschine, die in meinen Ohren noch ein wenig zu wünschen übrig lässt.
- Doppebelegung (Shortcuts) der Zahlentasten funktioniert noch nicht.

Ansonsten ein tolles Pult - insbesondere die Ideen von "Fader kommt zum User" und "weg von Layern" finde ich sehr gut.
Gates, Kompressoren, EQs und Preamps klingen phantastisch, Mischen auf dem Tisch macht nach ein wenig Einarbeitung wirklich Spaß.
Allerdings ist das Pult wirklich nichts für Anfänger. Wer noch nie ein großes analoges Pult unter den Fingern hatte, wird damit so seine Probleme haben. Für Hasser der Yamaha-Bedienkonzepte ist es allerdings genau das richtige :)
 

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