Es geht mir erstmal auch v.a. darum herauszufinden, was man so als kleinsten gemeinsamen Nenner erwarten kann, wenn man ein Stück schreibt.
Hallo Anaklasis,
wenn du Stücke für Akkordeon schreibst, ist das eine Problem die Größe, die als "Minimum" für dein Vorhaben anzumehmen ist und das andere, welche tonale Möglichkeiten ein Akkordeon bietet - also auf welche Art kann man Töne produzieren und wie klingt das dann. Zudem muss man dann auch unbedingt die Klangerzeugung an sich beachten. Also, wie funktioniert das Akkordeon und wie klingt ein bestimmter Ton.
Es macht ja einen großen Unterschied, ob du ein Kontra E auf dem Kontrabass, auf dem Klavier oder dem Akkordeon anspielst. Wie schwingt der Ton an, wie ist die zeitliche Stabilität etc... Und an dem Punkt denke ich , insbesondere wenn du moderne Kompositionen machst, wirst du nicht drum rum kommen, dich mal mit einem oder mehreren Akkrodeonisten mal zusammen zu setzen und denen erklären, was dir vorschwebt und dir im Gegenzug von denen dann vorführen lassen, wie und was mit und auf dem Akkordeon möglich ist. Denn da kann man dann vom Klavier nur beschränkt auf das Akkordeon Rückschlüsse ziehen.
Mein Lehrer (Denis Patkovic) hat mal mit Tiensu einige Sitzungen gehabt, bis die Komposition von Tiensu auf Akkordeon funktionierte, bzw. manche Passagen konnten für das Akkordeon noch optimiert werden. Und das obwohl das Stück an sich ja schon für Akkordeon zugedacht war. Ich denke so eine Vorgehensweise ist auch sinnvoll, denn während eines normalen Musik- oder auch spezialisierten Kompositionsstudiums kommt man nicht unbedingt mit Akkordeon zusammen .
Und auch wie Klangbutter schon erwähnte, solltst du auch mit einbeziehen, wie groß der Spielerkreis werden soll. Sind nur professionelle Konzertakkrodeonisten angedacht, so kannst du auch den tonalen Umfang auf Solisteninstrumente abstimmen. Wobei hier schon wieder zwischen Knopf und Pianotastaturspieler unterschieden werden muss, da deren Diskantseite deutlcihe Unterschiede aufweisen.
Ziehst du auch gute/sehr gute Privatspieler mit in Erwägung , dann sollte der Tonumfang nicth über dem eines 41 tastigen 4-chörigen Akkordeon mit Pianotstatur liegen, denn mehr als 41 Töne im Diskant ist im privaten Bereich äußerst selten (auch moderne "normale"Knopfakkordeone haben oftmals "nur" 41 Töne).
Aber egal wie, ich vermute mal du wirst nicht umhinkommen, dich mal mit einem Spieler zusammenzusetzen um dir das Instrument vertraut zu machen - einfach um die Möglichkeiten des Instrumentes abzuklären. Die Fähigkeiten, die der Spieler dann mitbringen muss für deine Stücke, steht noch mal auf einem anderen Blatt.
Gruß, maxito