Geeignete Pflegemittel für Griffbrett aus Palisander

Also Leinöl aus dem Baumarkt oder aus dem Bioladen? Oder ist damit Leinölfirniss gemeint?
 
Leinölfirniss ist gemeint. Normales Leinöl härtet sehr viel langsamer aus. Weiter vorn im Thread ist ja noch die Verdünnung beschrieben.
 
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Okay, danke.
Mich wundert es nur, dass kein Gitarrenbauer auf die Idee kommt, Leinölfirniss aufs Griffbrett zu schmieren. Der Gitarrenbauer "meines Vertrauens", der die Lackschicht am Hals meiner Gitarre entfernt hat, und die Halsrückseite anschließend mit Leinölfirniss behandelt hat, empfahl mir Nähmaschinenöl fürs Griffbrett.
Aber Leinölfirniss aus dem Baumarkt habe ich ja zu Hause, ich kann es ja fürs Griffbrett probieren. Ich denke, die Gitarre wird schon nicht explodieren.
 
Ich selbst mache das mit der "Griffbrettpflege" auch ganz gerne, allerdings mehr aus ästhetischen Grunden und weil es anfangs so sauber und angenehm aussieht und riecht. Benutze lange Viol, da hält so ein Fläschchen schon paar Jahre und nun habe ich Dunlop lemonoil zuhause, hält ja noch länger:)
Was mich manchmal wundert: Vor ca. 40 Jahren habe ich viel Gitarre gespielt und auch Sax in Bands, wo natürlich auch Gitarristen dabei waren. Wir haben über alles mögliche gequatscht und rumgealbert, aber Griffbrettpflege mit irgendwelchen Ölen war echt nie ein Thema und auch keiner je gemacht. Heute oder eben hier hört sich das so an, als ab das wirklich nötig ist. Wie gesagt, ich mache es auch gerne, aber halte es eigentlich für überflüssig. Und wenn man das macht, sollte man wirklich nur paar Tröpfchen nehmen und nicht bei jedem Saitenwechsel das Griffbrett in Öl ertrinken lassen, das kann nicht gut sein. Less is more passt da wohl ganz gut.
 
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Ich glaube, daß es den Palsiander-Griffbrettern ganz gut tut, wenn es ein paar Mal im Jahr ein paar Tropfen Pflegeöl abbekommt. Ob das jetzt unbedingt das superteure Ultra-Deluxe-Öl oder billiges Leinsamenöl aus den Baumarkt ist, dürfte eher nicht so wichtig sein. Ich für meine Fälle lasse mir meistens ein Pflegemittel im Musikladen meines Vertrauens empfehlen, nicht unbedingt das teuerste, aber auch nicht unbedingt das billigste. "Meistens" ist sowieso relativ zu sehen, weil so eine Flasche durchaus ein paar Jahre hält. Da kommt es auf den ein oder anderen Euro ohnehin nicht mehr an.
 
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Wenn ein Griffbrett so richtig versifft ist, dann reinige ich das erst einmal einem leicht feuchten Microfasertuch.
Kommt bei meinen eigenen Gitarren allerdings eher nicht vor.

Ansonsten ab und an mal ein bisschen Lemon-Oil.
Was ich davon bereits geschenkt bekam könnte ggf. sogar bis an mein Lebensende reichen.

Früher habe ich zahllose Gitarren bei Bedarf mit "Polyboy Möbelpflege für alle Oberflächen" behandelt. Komplett, vom Griffbrett bis zum Body.
Alle meine Gitarren waren erfreuten/erfreuen sich bester Gesundheit.

Der äußerst liebenswerte (leider schon verstorbene) Frankfurter Gitarrenbauer Peter Coura hatte mir den Tip in ganz jungen Jahren gegeben.
Damals als Schüler, keine Kohle und so. Wir hatten ja nix. ;-)

Man kann aber auch eine Wissenschaft draus machen.
 
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Es gibt ja E-Gitarren seit Anfang der 50er (also Solidbody) und akustische Gitarren aus der Zeit davor, die heute noch spielbar sind. Klar, die wurden schon ein paar mal neu bundiert, aber bei den meisten ist das Griffbrett ist immernoch da selbe. Damals gab es nicht so viele verschiedene Mittel speziell für Griffbrettpflege - so vermute ich mal, die Musiker nahmen was gerade da war, wahrscheinlich Möbelpolitur oder andere Öle.
Viele der heiligen 50er Jahre Paulas und Pre-CBS Strats/Teles werden heute noch gespielt. Wurden die immer mit dem optimalen Griffbrettöl gepflegt? :rolleyes:

Im Grunde geht es darum zu verhindern, dass das Griffbrett durch Austrocknen schrumpft und die Bünde aus dem Griffbrett heraustreten.
... was mir allerdings bei einer Gitarre (Hamer Superstrat/Korea/ schon gebraucht gekauft) schon mal passiert ist. Damals wusste ich noch nicht, dass man ein Palisandergriffbrett von Zeit zu Zeit mit (Griffbrett-)Öl pflegen sollte, und irgendwann standen gleich mehrere Bundstäbchen aus dem Griffbrett heraus. Ob die Ursache wirklich die fehlende Pflege oder die Verwendung minderwertiger, nicht ausreichend getrockneter Hölzer war, mag ich nicht beurteilen.

Ich denke, es schadet nicht, wenn man dem Griffbrett ein- bis maximal zweimal im Jahr ein Paar Tropfen Griffbrettöl gibt und das Ganze dann, nach kurzer Einwirkzeit mit einem Küchenpapier (oder Mikrofasertuch, macht keinen Unterschied) trockenrubbelt. Ob es beim Öl um Ballistol, Dunlop, Blockflötenöl, etc... handelt, halte ich für unwichtig - Hauptsache auf dem Fläschchen steht, dass es für die Pflege dunkler Hölzer geeignet ist; und das sind alle Griffbrettöle, die man in Musikgeschäften kaufen kann.

Wie SlowGin es schon erwähnt hat, man kann aber auch eine Wissenschaft draus machen.
 
Ob die Ursache wirklich die fehlende Pflege oder die Verwendung minderwertiger, nicht ausreichend getrockneter Hölzer war, mag ich nicht beurteilen.

Ich aber: Letzteres ist richtig.

Palisander trochnet nicht aus.
 
Es gibt ja E-Gitarren seit Anfang der 50er (also Solidbody) und akustische Gitarren aus der Zeit davor, die heute noch spielbar sind. Klar, die wurden schon ein paar mal neu bundiert, aber bei den meisten ist das Griffbrett ist immernoch da selbe. Damals gab es nicht so viele verschiedene Mittel speziell für Griffbrettpflege - so vermute ich mal, die Musiker nahmen was gerade da war, wahrscheinlich Möbelpolitur oder andere Öle.
Viele der heiligen 50er Jahre Paulas und Pre-CBS Strats/Teles werden heute noch gespielt. Wurden die immer mit dem optimalen Griffbrettöl gepflegt? :rolleyes:

Gitarrenpolitur gab's damals schon. Mehr kann ich dir erst sagen, wenn ich den Gibson Zubehörkatalog aus den 50ern einmal einsehen kann. ;)

Im Grunde geht es darum zu verhindern, dass das Griffbrett durch Austrocknen schrumpft und die Bünde aus dem Griffbrett heraustreten.

Hast du schon einmal ein geschrumpftes Grifftbrett gesehen?
Ich glaube, dass es eher an der Griffbrettdicke, dem Holz darunter und dem Trussrodeinsatz liegt, ob es bricht oder nicht. Auch mag es Palisanderstücke geben, die schon angerissen waren, als sie noch im Stamm schlummerten. Das Ölen ist bestimmt keine Rissprävention, dafür dringt das Öl nicht tief genug ein.. falls doch, wäre das gewiss nicht erwünscht.
Den Bünden wird zuviel Ölen gewiss auch nicht guttun.
 
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Wenn bei älteren Gitarren die Bünde seitlich fühlbar werden, dann ist sehr wahrscheinlich die mangelnde Luftfeuchtigkeit das Problem.
Daran ändern auch die Pflegemittel leidert nichts.

Aber so ein Luftbefeuchter, wie er auf meinem Mini-Avatar hinter mir zu sehen ist, hilft da schlimme Dinge vermeiden. ;-)
 
Vor ca. 40 Jahren habe ich viel Gitarre gespielt und auch Sax in Bands, wo natürlich auch Gitarristen dabei waren. Wir haben über alles mögliche gequatscht und rumgealbert, aber Griffbrettpflege mit irgendwelchen Ölen war echt nie ein Thema .

also ungefähr Mitte der 80er habe ich mir meine erste richtige Gitarre geholt, das war ein Rockinger, mehr oder weniger Custom. ( üble Farbauswahl damals, btw - aber egal ). Damals gabe es auch schon das Oil & Wax im Rockinger Sortiment, dass ich für den Hals benutzt habe. Roch auch nach Zitrone. Wachs für die Halsrückseite ( Ahorn ), Öl für das Palisander.
 
Ja, ist wohl an mir vorübergegangen :) Aber wie auch immer und schon oft gesagt, so ein paar Tröpfchen schaden sicherlich nicht frischen alles ein bisschen auf. Ich mache es ja selbst auch gerne.
Das ist schon i.O., wenn man es nicht übertreibt.
 
Ich habe festgestellt, dass Ballistol-Klever der Gitarre mehr Attack verleiht, dagegen Lemon Oil die schöneren Obertöne hat, und leider etwas weniger Sustain.
Aber einen Tod muß man immer sterben :eek:
 
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Ich habe festgestellt, dass Ballistol-Klever der Gitarre mehr Attack verleiht, dagegen Lemon Oil die schöneren Obertöne hat, und leider etwas weniger Sustain.
Was für ein Modell spielst du ? Bei mir ist es genau umgekehrt. Damit habe ich mir mal eine Tele so versaut, dass ich sie entsorgen musste. Klang danach total bedeckt, gar keine Obertöne mehr. Schlimm ;-)
 
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Bei meiner alten Gibson habe ich mal so eine Anti Aging Creme probiert.
Hat nix gebracht.
Sieht immer noch alt aus.

...und klebt

Aber 9 von 10 Konsumenten/innen finden: Sie fühlt sich jetzt jünger und straffer an.


..sorry muss an der Hitze liegen
 
Palisander trochnet nicht aus.

Dazu mal ne Frage. Holz trocknet ja. Es wird sogar bis zu einem bestimmten Punkt mit oder ohne Hilfsmittel getrocknet, damit man es zum Bau eines Instrumentes verwenden kann, damit es danach nicht stark weiterarbeitet oder sich etwas verzieht.

In einem frisch geschlagenen Stück Palisander ist also eine bestimmte Feuchte.
Das Holz wird gelagert / getrocknet, bis X% der Feuchte verschwunden ist.
Was also hindert das Holz ab diesem Zeitpunkt, weiter zu trocknen ?
Die Umgebungsfeuchtigkeit ?
Wenn dem so ist, wäre es doch möglich, sofern die Umgebung längere Zeit sehr trocken ist und dem Holz eben nicht eine "Mindestfeuchte" zurückgeben kann, dass das Holz weiter trocknet, oder ?
Was hindert es denn daran ?
 
Um wieder ernsthaft zu werden. ;-)

Ja, das Holz kann in der Tat noch weiter trocknen. Das geschieht auch oft.

Daher ist die Luftfeuchtigkeit wirklich sehr wichtig.
Bei akustischen Gitarren kann das ordentliche Schäden verursachen.
E-Gitarren sind da etwas härter im nehmen. Aber auch da spürt man es oft an den Bundenden.

In den Wintermonaten (wenn die Heizung läuft) habe ich einen Raum, in dem ich an vielen Tagen ca. 4 Liter Wasser pro Tag in meinem Luftbefeuchter kippe.
 
Dazu mal ne Frage. Holz trocknet ja. Es wird sogar bis zu einem bestimmten Punkt mit oder ohne Hilfsmittel getrocknet, damit man es zum Bau eines Instrumentes verwenden kann, damit es danach nicht stark weiterarbeitet oder sich etwas verzieht.

In einem frisch geschlagenen Stück Palisander ist also eine bestimmte Feuchte.
Das Holz wird gelagert / getrocknet, bis X% der Feuchte verschwunden ist.
Was also hindert das Holz ab diesem Zeitpunkt, weiter zu trocknen ?
Die Umgebungsfeuchtigkeit ?
Wenn dem so ist, wäre es doch möglich, sofern die Umgebung längere Zeit sehr trocken ist und dem Holz eben nicht eine "Mindestfeuchte" zurückgeben kann, dass das Holz weiter trocknet, oder ?
Was hindert es denn daran ?

Lack, Öl oder Wachs.
Bei wirklich unbehandelten Holz dauert es je nach Holz auch unterschiedlich lange, aber vor dem Gitarrenbau wird es ja bestenfalls jahrelang luftgetrocknet.
Natürlich geht es z. B. in der Sahara etc bestimmt schneller.. Aber wenn man das Holz wieder in die ursprüngliche Umgebung zurückbringt würde sich die Restfeuchtigkeit auch wieder erhöhen.
Wenn das nicht zu oft und zu extrem passiert sollte sich strukturell nicht zu viel ändern, problematisch sind eben oft die Bünde die durch Luftfeuchtigkeit nicht beeinflusst werden. Bei Akustikgitarren sieht die Sache natürlich anders aus.
 
Wenn das Griffbrett duch Trockenheit stark geschrumpft ist, dann kommt das auch bei einer vernüftigen Luftfeuchte leider nicht mehr zurück.
Da heißt es dann Bundenden nachbearbeiten.
 
Was also hindert das Holz ab diesem Zeitpunkt, weiter zu trocknen ?
Die Umgebungsfeuchtigkeit ?

Genau. Die relative Luftfeuchtigkeit beeinflusst die Restfeuchte im Holz.

Wenn dem so ist, wäre es doch möglich, sofern die Umgebung längere Zeit sehr trocken ist und dem Holz eben nicht eine "Mindestfeuchte" zurückgeben kann, dass das Holz weiter trocknet, oder ?
Was hindert es denn daran ?

Nichts.

Nur gut dass die relative Luftfeuchtigkeit nie auf 0% sinkt - da würde es nicht nur den Gitarren schlecht gehen.

Wenn das Griffbrett duch Trockenheit stark geschrumpft ist, dann kommt das auch bei einer vernüftigen Luftfeuchte leider nicht mehr zurück.

Wenn ein Griffbrett auf der Gitarre durch trockene Luft "stark" schrumpft, dann ist es vom Hersteller mit deutlich zu viel Restfeuchte verbaut worden!

Hölzer müssen für ihren späteren Verwendungszweck, also quasi für ein Zielklima heruntergetrocknet werden.

Nur so lassen sich Schwankungen im Holz auf ein Minimum reduzieren. Die seriösen Hersteller schaffen das ja auch.

Im Griffbrett haben wir dann eine Restfeuchte von sagen wir mal 11 %.

Trockene Heizungsluft im Winter lässt sie dann etwas fallen, was sich spätestens im Sommer wieder ausgleicht.

Dieser Beitrag wurde bei 29 °C und 46 % relativer Luftfeuchtigkeit geschrieben.
 
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